Martin Falenski
Martin Falenski: Mit dem bisher erfolgten Ausbau von LTE800 im Bereich der sogenannten Digitalen Dividende (Frequenzbereich 790 - 862 MHz) haben wir bereits eine sehr gute Basis in Deutschland geschaffen. Die Ausbauaktivitäten der LTE800-Mobilfunknetzbetreiber sind überaus positiv und lassen uns hoffen, die letzten noch bestehenden Engpässe in der Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet spätestens im Laufe des Jahres 2012 überwinden zu können.
Martin Falenski: Unserer Ansicht nach ist dieses Ziel zwar sehr hochgesteckt, aber durchaus nicht unrealistisch. Dabei müssen aber alle Player an einem Strang ziehen, sei es nun die Politik und die Verwaltung oder natürlich die Wirtschaft.
Martin Falenski: Die 75 % bis 2014 sind natürlich auch nur ein Zwischenziel. Wir sind zuversichtlich, dass wir eine weitaus höhere Abdeckung auch bei den Anschlüssen mit mehr als 50 MBit/s bekommen.
Martin Falenski: LTE ist eine Breitbandmobilfunktechnologie der 4. Generation, die in Frequenzbereichen wie z.B. bei 1800 und 2600 MHz die lokale, mobile Breitbandversorgung verbessern kann (LTE1800 und LTE2600) oder im 800 MHz Bereich mit entsprechendem Aufwand flächendeckende Breitbandabdeckung ermöglicht (LTE800). LTE800 wird dabei in einer Übergangsphase auch für ortsfeste Anwendungen in den "weißen Flecken" Verwendung finden, ist jedoch nicht langfristig als Ersatz für drahtgebundene Breitbandtechnologien gedacht. LTE ist somit kein Substitut sondern eine Ergänzung der ortsfesten Breitbandtechnologien. Letztlich ist entscheidend, dass ein solider Mix bei der Versorgung erreicht wird. Ob es nun Glasfaser, LTE oder Kabel sein wird – jede Technologie wird ihr Scherflein zum Gesamterfolg beitragen.
Martin Falenski: LTE ist die Breitbandmobilfunktechnologie der 4. Generation und ist in Europa gerade in der Einführungsphase. Deutschland ist das erste und einzige Land in Europa, in dem der Frequenzbereich der Digitalen Dividende (790 - 862 MHz) bereits an Mobilfunkunternehmen versteigert wurde und somit das erste Land in Europa, in dem LTE800 auch aufgebaut wird. Die Zahlen zum LTE- Ausbau aus anderen europäischen Staaten, bezogen auf andere Frequenzbereiche, schwanken in der Regel doch sehr stark und beziehen sich ausschließlich auf die Mobilfunkbereiche oberhalb 1 GHz.
Martin Falenski: Telekom Deutschland, O2 und Vodafone betreiben gegenwärtig bereits fast 300 LTE800-Basisstationen in Deutschland. Entgegen vereinzelten Prognosen sind bis heute keine Störungen durch LTE800 beobachtet worden. Dies gilt sowohl für Beeinträchtigungen von drahtlosen Mikrofonen, wie auch des DVB-T-Empfanges. Auch die befürchteten Einstrahlungen in Kabelfernsehnetze und angeschlossene Empfänger sind bisher ausgeblieben.
Dies bestätigt die Einschätzung der BNetzA wie auch die der Mobilfunknetzbetreiber, dass ein Beeinträchtigungsrisiko für die genannten Anwendungen zwar besteht, aber doch recht klein ist. Die von den MNOs durchgeführten Versuche im Vorfeld der Einführung von LTE800 haben bewiesen, dass es nur vereinzelt zu Störungen kommen wird. Sollte es aber in der Tat Probleme geben, werden diese von der Bundesnetzagentur in Kooperation mit den Netzbetreibern beseitigt werden.
Martin Falenski: Die Studien gehen zu Recht davon aus, dass die Menschen im Netz immer höherwertige Anwendungen und Dienste wie etwa Cloud Computing nutzen werden. Natürlich haben auch die jeweiligen Anbieter ein Interesse daran, dass die Netze diese Nutzung auch hergeben und rüsten entsprechend immer mehr auf. Insofern kann man sich darauf verlassen, dass die Netze die Nutzung der Zukunft auch verkraften werden.