Den ersten Teil des Interviews zu "WLAN To Go", LTE-Ausbau und weiteren Themen finden Sie hier.
Dirk Wende: Das Thema Internet-Traffic ist sicherlich ein sehr wichtiges. Die großen Inhalteanbieter wie Google mit Youtube haben ein großes Interesse daran, dass die Infrastruktur ständig modernisiert wird. Die große Frage ist, wie sich die Geschäftsmodelle weiter entwickeln, damit es refinanzierbar wird. Wir werden also mit den Inhalte-Anbietern immer verhandeln müssen. Denn klar ist: Asymmetrische Systeme, in denen nur einer investiert und ein anderer das Geld verdient, funktionieren auf Dauer nicht. Da glaube ich, ist ein intensiver Dialog notwendig und ich glaube auch, dass die Internetbranche das bereits verstanden hat und wir in absehbarer Zeit zu einer zufriedenstellenden Lösung für alle Beteiligten kommen werden.
Dirk Wende: Wir sprechen regelmäßig über viele Dinge miteinander. Nur im Dialog können sie zu einer Lösung kommen. Unternehmen wie Google gehören zu unseren langjährigen Geschäftspartnern. Dass da auch der hohe Traffic auf den Netzen diskutiert wird, ist klar. Das Thema brennt auf den Nägeln, auch wenn unsere Netze dem hohen Datenaufkommen bislang sehr gut gewachsen sind. Unsere Ingenieure bauen die besten Netze, und das spüren auch unsere Kunden.
Dirk Wende: Wir befinden uns in einem Wandlungsprozess vom reinen Telekommunikationsanbieter zu einem Unternehmen, das unter anderem auch eigene Dienste und Services vermarktet. Stichwort ist hier Cloud-Lösungen. Wie gesagt, ein Schwerpunkt unserer Strategie ist Innovation durch Kooperation. Spotify als Musikstreaminganbieter steht für diese Strategie, wir haben mehr als 30.000 Abos innerhalb der ersten vier Monate abschließen können. Und diese Strategie werden wir intensiv weiter verfolgen. Aber etwas Konkretes lässt sich da noch nicht sagen.
Dirk Wende: Sie brauchen auf jeden Fall eine stabile Anbindung. LTE ist ein als Shared-Medium, die Nutzer teilen sich eine Funkzelle. IPTV, wie Entertain, ist in der klassischen Form aus unserer Sicht derzeit nicht über eine Mobilfunklösung zu realisieren. Es gibt Wettbewerber, die vor allem auf den Mobilfunk setzen. Wir sind der festen Überzeugung, Sie brauchen eine bestimmte Bandbreite, um in HD–Qualität IPTV sehen zu können, dazu eine zweite Sendung aufzeichnen zu können und parallel vielleicht noch ins Netz zu gehen. Eine garantierte Bandbreite ist auf jeden Fall nötig. Mit LTE ist das so augenblicklich nicht zu machen. (Update: Mittlerweile bietet die Telekom IPTV über Hybrid).
Dirk Wende: Aus meiner Sicht momentan nicht.
Dirk Wende: Wir haben im Rahmen unserer Strategien jetzt auch unsere Ländergesellschaften stärker eingebunden. Das heißt, wir haben in Polen jetzt beispielsweise auch einen European Innovation Hub gegründet - eine Art Hubraum wie wir ihn in Berlin beispielsweise haben, um Jungunternehmer zu fördern. Polen ist ein sehr großer und auch wichtiger Markt für uns, er ist nach Deutschland der größte europäische Markt. Hier bietet es sich einfach an, Dinge zu probieren und auf den Markt zu bringen, um sie dann über die ganze Gruppe auszurollen. Von daher ist Polen der Markt, in den wir jetzt mit dem ersten Firefox-Smartphone starten werden und dann schauen wir mal, wie die anderen Landesgesellschaften folgen werden.
Dirk Wende: Joyn ist ein neuer Messenger-Service. Eine neue Plattform, die Netzbetreiber-übergreifend funktioniert und vor allem das Senden von Dateien, das Chatten und auch Zuschalten von Livebildern während eines Telefonats oder das zupacken einer Datei ermöglicht. Das ist ein vielfältiges Multimediaangebot, das wir anbieten und das bis zum 31. August für alle Telekom-Mobilfunkkunden kostenfrei ist. Danach können alle Telekom Kunden mit einem Tarif samt Daten- oder SMS Allnet Flat kostenfrei die Funktionen Datei senden oder Chatten nutzen.
Dirk Wende: Weil es sicherer ist als WhatsApp. Weil es viel mehr Möglichkeiten bietet als WhatsApp. Und weil der Kunde es künftig auf allen Endgeräten finden wird. Er wird es nicht erst über einen Marktplatz herunterladen als App. Zahlreiche Geräte aus dem Android-Bereich werden nachgerüstet, wo sie nach dem nächsten Softwareupdate Joyn direkt drauf haben. Und es wird für alle kommenden Endgerätegenerationen bereits in der Betriebssoftware implementiert sein. Wie heute bereits die SMS. Der Kunde muss sich also künftig keinen Gedanken mehr machen, ob der Gegenüber auch WhatsApp hat und so zu erreichen ist. Er nutzt einfach Joyn und weiß: seine Nachrichten kommen immer an.
Mehr zu den Ausbauplänen für LTE und dem neuen Dienst "WLAN 2 go", hier im ersten Teil unseres Cebit Interviews mit der Telekom.