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    Alte Fernseh Antenne für LTE

    gabsi

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    Hi,

    auf unserem Speicher steht noch eine alte TV-Antenne. Eben kam ich auf die Idee, dass ich diese Evtl. für mein LTE nutzen könnte. Das Problem wäre es nur die Antenne an meinen LTE Empfänger anzuschließen (wobei ich das vermutlich hinbekomme). Noch ein Nachteil ist dass ich mich hierbei entscheiden muss ob ich die Antenne für den Upload oder Download nutzen will.

    Hat jemand von euch das schon mal probiert und Erfahrung damit gemacht ?

    MfG
    Gabsi
     

    ospel

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    Moin gabsi,

    probiert hab ich zwar nicht aber ich glaube trotzdem nicht, dass das funktionieren kann. Zum einen sind die alten Fernsehantennen für große Bandbreiten (Beispiel 450 - 950 MHz) konzipiert und somit sind die Gewinne für die eigentlich benötigten Frequenzen nicht sehr hoch. Und zum Anderen ist bei diesen Antennen ein Wellenwiederstand von 75Ohm die Regel wärend bei uns LTE-lern 50Ohm das Maß aller Dinge ist.

    Drittens ist es denke ich für ein sauberes MIMO zwingend notwendig, dass an beiden Antennenanschlüssen das Gleiche dran hängt.

    Viele Grüße
    Ospel
     

    tomas-b

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    Da kann ich mir meinen langen Text ja erst einmal sparen und brauche Ospels Erklärungen nur bestätigen... :)

    Mit den unterschiedlichen Impedanzen (50 und 75 Ohm) musst du dir das vorstellen, wie mit 2 Wasserleitungen, die unterschiedliche Durchmesser haben und die du mit einer entsprechenden Adaptermuffe zusammenschraubst. Egal, in welcher Richtung du das Wasser dort durchpumpst, an der Stoßstelle entstehen immer Verwirbelungen, welche das eigentliche Fließen des Wassers behindern. Bei hohem Druck (= guter Empfang) wirst du das unter Umständen nicht merken, es kommt ja genug "Wasser" aus der Leitung. Bei geringem Druck (= schlechter Empfang) wirken sich die Verwirbelungen dann so stark auf den Wasserdruck aus, dass er sich deutlich verlangsamt.
    Dieses Modell ist nicht ganz zutreffend, da ja beim Wasserrohr die Verwirbelungen auch stark vom Druck abhängig sind, bei der Hochfrequenz sind sie quasi bei jedem Druck gleich stark.

    Wenn du jetzt den Anschluss von einem 75 Ohm Kabel aud einen 50 Ohm Anschluss selbder bauen willst, kannst du dir das, bezogen auf unser Wassermodell, so vorstellen, als ob du die beiden Wasserrohre nicht mit einer fertigen Adaptermuffe sondern mit einem Stück Zeitungspapier zusammentüdeln willst: Zusätzlich zu den Verwirbelungen würde das Wasser an der Verbindungsstelle auch noch überall rausspritzen, das hätte zur Folge, dass die Verluste noch größer wären, falls dann überhaupt noch etwas ankommt.

    Ist nun doch etwas mehr geworden, aber vielleicht hilft es ja für das allgemeine Verständnis, man sollte immer daran denken, dass es sich beim Mobilfunk nicht um Gleichstrom sondern um Hochfrequenz handelt. Und somit einige Besonderheiten zu beachten sind...
     
    Zuletzt bearbeitet:

    ospel

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    Hi tomas-b,

    deine Erklärungen sind immer so herrlich "plastisch". Da kann jeder was mit anfangen.

    Danke dafür und viele Grüße
    Ospel
     

    gabsi

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    Ich versteh es leider nicht so ganz ;)

    Das was an meinem LTE Empfänger von LG (das mitgelieferte Teil von Vodafone) als Antenne angeschraubt ist ist ein einfaches metallstäbchen welches mit plastik umhüllt ist, richtig ?
    Ich habe 2 Antennen an der Box, eine für den Uplink und die andere für den Downlink. Mein Plan ist es lediglich die Downlink-Antenne abzuschrauben und durch ein größere zu ersetzten (also der kleine Metallstab wird gegen einen großen eingetauscht). Die TV Antenne dient in dem Fall ja nur als ein noch größerer Metallstab der günstigerweise sogar noch auf dem Speicher steht. Es gibt auch Adapterkabel dafür, also das wäre kein Thema.
    Mit Frequenzen, etc. hat das ja nichts zu tun, da ich die Frequenz und alles immernoch von der LTE-Box kontrolliert und gesteuert werden.

    Im Prinzip ist es ein Tausch von nem kleinen Stab zu nem großen Stab. Mehr nicht.

    Lieber Gruß,
    Gabsi
     

    ospel

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    Moin gabsi,

    wie im richtigen Leben kommt's aber auch hier auf die Länge an. Es genügt nicht, das Metallstäbchen einfach beliebig zu verlängern. Die Länge einer Stabantenne muss auf die Frequenz, die man empfangen will, abgestimmt sein. Genau so sieht es auch bei einem Dipol bzw. Faltdipol aus. Auch hier muss die verwendete Drahtlänge auf die Frequenz abgestimmt sein.

    Und dann halt noch die bereits angesprochene Thematik mit dem Wellenwiederstand (50 vs 75 Ohm)

    VG
    Ospel
     

    tomas-b

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    So einfach ist es leider nicht. Das "mit Platik umhüllte Metallstäbchen" ist eine Antenne. Diese ist abgestimmt auf die gewünschte Nutzfrequenz (Länge, Durchmesser, ...) und hat einen definierten Fuß- oder Speisepunktwiderstand. Damit sie die empfangenen Signale nun möglichst verlustfrei in den Empfänger leiten kann, muss die Leitung, an welche die Antenne angeschlossen wird, möglichst die selbe Impedanz (oder Wellenwiderstand) haben. Im Falle von LTE und anderen Mobilfunksytemen haben die Antennen und die Leitungen einen Fußpunkt- und Wellenwiderstand von 50 Ohm. Und bei TV- und Radioanwendungen ist dieser Widerstand 75 Ohm, bei ganz alten Systemen (mit Flachbandleitung) sogar 240 Ohm.
    Diese 2 Systeme kann man nur nicht einfach zusammenklemmen, weil es dann zu Verlusten, stehenden Wellen und anderen unerwünschten Nebeneffekten kommt, siehe meinen Vergleich mit der Wasserleitung.

    Weiterhin trifft deine Aussage definitiv nicht zu, dass bei der Turbobox eine Antenne für das Senden (= Uplink) und eine Antenne für das Empfangen (= Downlink) der LTE-Signale verantwortlich ist. Vielmehr werden beim Empfang beide Antennen benutzt, im Sendefall ist dahingegen nur eine Antenne aktiv. Durch die Verwendung von 2 Antennen in Empfangsrichtung wird im Donwlink die maximal mögliche Datenrate verdoppelt, da die Basisstation zu deinem Endgerät 2 Datenströme sendet und diese auch getrennt empfangen und verwertet werden. Dieses System nennt sich MIMO und wird zum Beispiel bei WLan schon sehr lange verwendet.
    In Senderichtung wird (derzeitig noch) mit nur einer Sendeantenne gearbeitet, wenn man hier auch MIMO einsetzen würde, wäre das für die Akkus der mobilen Geräte eine zu starke Belastung, ach wäre die Entkopplung und die Wärmeentstehung im Endgerät ein Problem, da dann ja auch 2 Sendestufen notwendig wären.

    Wenn dir diese Ausführungen zu kompliziert sind, dann vertraue einfach auf den Rat der Leute hier. dass es nicht funktionieren wird. Antennen, Antennendesign und das ganze Thema der Hochfrequenztechnik sind auch Dinge, die man nicht unbedingt auf Anhieb versteht, wenn keine Vorkenntnisse vorhanden sind. Weil man halt nicht einfach die Kenntnisse und Erfahrungen aus der Gleichstrom- und Niederfrequenztechnik 1:1 auf dieses Gebiet anwenden kann.
     

    Braunka

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    Der Ospel hat Recht. Erstens brauchst Du 2 Antennen zB.: 2 Yagis (Mimo). Zweitens musst Du eine Antenne die zum Senden gedacht ist, genau auf den Wellenwiderstand anpassen. (Vor-Rückwärts Verhältniss). Wenn Du wirklich selber was Basteln willst (Rothammel) oder im Internet gucken sind ziemlich gute Bauanleitungen drin.

    VG Braunka
     

    ospel

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    Danke Braunka für deinen Zuspruch....:)

    Aber tomas-b hat viel viel viel mehr Ahnung von der ganzen Materie als ich es je haben werde und folglich auch viel "rechter". Ich kratz in Punkto Antennentechnik bzw. Hochfrequenztechnik nur ein wenig an der Oberfläche.

    In diesem Sinne - sonnige Grüße aus Ufr.
    Ospel
     
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