LTE News

    Alte Fernsehantenne als LTE-Antenne

    Spaddel

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    Hardware
    Vodafone B1000
    Hallo liebe LTE'ler,

    seit kurzem steht uns nun auch endlich LTE von Vodafone zur Verfügung, nachdem wir nun seit über 6 Jahren an das DSL Light der Telekomiker gebunden waren.

    Vor knapp einer Woche kam ein netter Mann von VF, um den Empfang durchzumessen. Alles Prima, 3-4 Balken, mehr als 10Mbit Download.
    Vor ein paar Tagen kam dann unser eigener Router.
    Leider musste ich schnell feststellen, dass das ganze doch eigentlich gar nicht so gut ist wie zuvor angepriesen.
    Zwar komme ich zu Top-Zeiten zwar auch auf meine 10Mbit, das Signal ist allerdings mehr Schlecht als Recht.
    Ständig bricht das Signal für 1-2 Sekunden zusammen. Beim Surfen stört das nicht weiter, da ich aber Leidenschaftlicher Online-Spieler bin, war ich ziemlich enttäuscht und auch sauer.

    Nun stellt sich mir eine Frage;
    Ich habe desöfteren gehört, dass das "alte" terrestrisches Fernsehen auf ca. der selben Wellenlänge gearbeitet hat.
    "Glücklicherweise" haben wir solch eine Antenne noch auf dem Dach, zugang zum Kabel habe ich auch noch.

    Ist es nun möglich, diese Antenne zur LTE Antenne umzufunktionieren?

    Wenn ja, wie muss ich vorgehen?

    Ich wäre um jede Hilfe wirklich sehr Dankbar!

    Grüße,
    Spaddel
     

    Stivmaster

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    LTE Zuhause Telefon und Internet 50000
    LTE Speed
    38000
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    FB6840LTE

    tomas-b

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    Huawei E5776
    Rein vom Frequenzbereich würde das alles schon passen, nur tun sich 2 Probleme auf:

    1. Die Antenne und das Antennenkabel besitzen eine Impedanz von 75 Ohm. Deine LTE-Hardware ist aber für 50 Ohm Impedanz ausgelegt. Durch die Fehlanpassung, solltest du das doch zusammenklemmen, würdest du mindestens den Antennengewinn komplett verschenken.

    2. Um LTE richtig zu nutzen, brauchst du auch 2 Antennen, da LTE mit MIMO arbeitet und das setzt, wenn man wirklich die maximale Datenrate erhalten will, 2 Antennen vorraus...
     

    UWE

    Member
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    LTE 50000+ Telefon
    LTE Speed
    22000/5500
    Hardware
    EB/TB & 904 DualBiQuadAntenne
    Hallo Spaddel, kauf dir eine( zwei) LTE Antenne dann hast du sicherlich auch einen prima Empfang. Es gibt auch die BiQuad LTE Antennen 2 in 1 schön klein und handlich.
     

    Spaddel

    New Member
    Hardware
    Vodafone B1000
    Danke erstmal für die schnellen Antworten,

    zwischen dem Kabel ist noch ein Antennenverstärker zwischengeschaltet. Verändert das in irgendeiner Weise die Impedanz?


    Aber ich sehe schon, einfacher wäre wohl der Kauf einer (bzw. zweier) Antennen.


    Ich frage mich echt wie der VF mitarbeiter dieses starkre Signal empfangen hat.
    Ich bin mir eigentlich fast sicher dass er ebenfalls den B1000 Router benutzt hat.
    Werde da wohl nochmal anrufen, auch wenn sich ein Gerätefehler eigentlich ausschliessen lässt.
     

    tomas-b

    Well-Known Member
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    Huawei E5776
    Ein TV Antennenverstärker verändert keine Impedanz, er hat an seinem Ein- und Ausgang die 75 Ohm. Und er verstärkt das Signal auch nur in eine Richtung, von der Antenne kommend zum TV-Empfänger.
    Selbst wenn du dir Verluste in Kauf nehmen wolltest, würde es an diesem Verstärker scheitern, da er dein Sendesignal dann komplett blocken würde.

    Meine Empfehlung wäre auch, dass du dir eine entsprechende (MIMO-) Antenne kaufst und diese verwendest. Da gibt es ja genug Auswahl...
     

    ospel

    Administrator
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    LTE Speed
    um 50Mbit/s down
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    FRITZ!Box 6840 LTE Antenne: Wittenberg LAT28 LTE-Handy: LG G5 SE
    Hi tomas-b

    ich will hier mal kurz einhaken. Wenn ich jetzt das alte Antennenkabel (75 Ohm) zusammen mit dem Verstärker weit weit weg schmeiße und das gegen ein Kabel mit einem Wellenwiederstand von 50 Ohm ersetze und zufällig 2 alte, baugleiche Fernsehantennen habe -- könnte es dann funktionieren? Die Antenne selbst bzw. der Dipol bildet ja eh einen Kurzschluss. Oder scheitert es allemal an der Konstruktion solcher Frensehantennen?

    Ist jetzt nur rein interessehalber...;o))

    Viele Grüße
    Ospel
     

    tomas-b

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    Huawei E5776
    Jede Antenne hat einen bestimmten Fußpunktwiderstand, dessen Impedanz muss dann zum Koaxkabel passen, in der Regel ist das aber nicht der Fall. Nun kann man zum Beispiel sagen: Egal, ich klemm dat Kabel da jetzt rann, dann kommt es an dieser Stelle natürlich zu Verlusten. Die kann man berechnen, und bei einer Richtantenne kann man diese Verluste dann vom Antennengewinn abziehen und dann überlegen, ob man trotzdem damit leben kann (wenn noch "Restgewinn" der Antenne übrig bleibt).
    Natürlich muss man, und das ist bei Geräten, die auch senden können, darauf achten, ob diese mit der Fehlanpassung und der daraus resultierenden Stehwelle leben können oder nicht. Moderne Mobilfunkgeräte sind in der Regel so konzipiert, dass sie das abkönnen, ohne kaputt zu gehen, UMTS-Sticks der ersten Generationen hingegen waren teilweise nicht so robust. Aber zurück zum Thema:

    Wenn man mit der Fehlanpassung nicht leben kann oder will, kann man sich ein sogenanntes Anpassglied bauen oder kaufen (Leitungstransformatoren). Dieser Leitungstransformator ist dann frequenzabhängig und genau für die Anpassung eines bestimmten Fußpunktwidersatandes an eine bestimmte Leitungsimpedanz ausgelegt.
    Eine einfache Quad- oder Loopantenne hat zum Beispiel einen Fußpunktwiderstand von etwa 90 Ohm, macht man daraus eine BiQuad (Verdopplung der Schleifen), ändert sich der Fußpunktwiderstand auf ca. 45 Ohm. Mit diesen 5 Ohm Fehlanpassung kann man gut leben, deshalb kann an diesen Antennentyp direkt ein 50 Ohm Kabel angeschlossen werden, auch wenn dann nocht das Problem mit der symetrischen Antenne und dem unsymetrischen Kabel besteht, da wäre eigentlich noch ein sogenannter Balun nötig. Aber das geht hier jetzt zu weit. Nur soviel noch, man kann natürlich auch einen Balun so dimensionieren, dass er gleichzeitig auch die Impedanz anpasst.

    Grundsätzlich lässt sich also sagen: Ja, man kann ein 50 Ohm Koaxkabel an die Fernsehantenne anschließen, abhängig vom Antennentyp hat man dann entweder große Verluste oder man besorgt sich ein Anpassglied.
     

    ospel

    Administrator
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    Danke mal wieder für diese umfassende Antwort. Jetzt sehe ich ein, dass der Aufwand einfach zu groß wäre, eine alte Fernsehantenne (bzw. 2) umzufunktionieren.
     

    jungmetall

    New Member
    Danke tomas-b
    tomas-b hat zwar grundsätzlich recht, aber "große Verluste" ist übertrieben.
    Die Fehlanpassung zwischen 75 und 50 Ohm ist verschmerzbar, jede TV-Dose hat mehr Dämpfung. Das Stehwellenverhältnis ist so 1,5.
    Die Anpassung von ungefähr 75 auf 50 Ohm ist z.B. mit einem T-förmigen Bandpass-Filter 6.Ordnung auch bei mäßiger Güte machbar. Der Unterschied zu ohne Anpassung dürfte den Aufwand jedoch nicht rechtfertigen.
    Zwei Richtantennen machen nur im Sonderfall Sinn. Wenn zwischen Ihnen und dem LTE Funkturm z.B. zwei große Metallgebäude sind. Sonst reicht eine zweite billig Antenne im Fenster.
    Was das Potential (Masse) angeht, bin ich nicht informiert. Die LTE-Box muss aber auch auf irgendeinem Potential (Masse?) liegen.
     

    Honigdieb

    Member
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    GigaCube
    LTE Speed
    10000 up, 50000down
    Hardware
    2 mal Yagi 10 dBd ,Huawei B528s-23a,Sagem RL 500, Auerswald C 3000, Linksys LRT 224,Dlink Dsl321
    Moin!

    Denke daran das du auch sendest, und die kleinen aber feinen Sendeendstufen in den LTE-Modems/Routern nehmen Fehlanpassungen übel und sterben zwar nicht gleich weg, aber dann haste nur nochn zehntel der erlaubten Sendeleistung und deine ganzen GewinnDbi findeste in der Tonne wieder...

    GrussGruss
     

    jungmetall

    New Member
    nur noch zehntel der erlaubten Sendeleistung und deine ganzen Gewinn findeste in der Tonne wieder

    Das stimmt ja nicht. Mal angenommen die Antenne hat einen Gewinn von 10dBi; wir nutzen ein 50 Ohm Kabel; die Antenne hat tatsächlich 75 Ohm:
    Dann könnten wir zur Antenne einen 150 Ohm (lieber etwas mehr) Widerstand parallelschalten. Jede verbleibende Reflexion müsste das Kabel und seine Dämpfung zwei mal passieren.
    1/3 der Sendeleistung würde im Widerstand verloren gehen. ~7/10 bleiben also erhalten.
    Was für den Leihen nach viel klingt ist in dB ausgedrückt nur -1,8dB.
    Bei dieser Triviallösung würde jedoch auch der Empfang leiden, 1/3 würde reflektiert und ein geringer Teil ginge in den Widerstand.
    Von der 10dBi Antenne, blieben noch 8dBi über. Die einfachste Antenne hat 1,76dBi.
    Das Ganze ist also durchaus machbar. Wer Spaß am Basteln hat und auf ein paar dB verzichten kann, darf sich so über eine Umnutzung freuen.
    Wie oben schon angedeutet liegt das Optimum eher bei 470 Ohm als bei 150 Ohm. Es ist besser man hat eine geringe Fehlanpassung und verbrennt dafür deutlich weniger an der Antenne.
    Ich würde mir da keinen Kopf machen und einfach das neue Kabel anschließen und die Antenne neu ausrichten. Wenn es nicht geht kann ich immer noch eine neue kaufen.
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Honigdieb

    Member
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    2 mal Yagi 10 dBd ,Huawei B528s-23a,Sagem RL 500, Auerswald C 3000, Linksys LRT 224,Dlink Dsl321
    Moin!

    Ich will hier nicht in irgendwelche Diskussionen verfallen, aber:

    reflektierte Leistung infolge Fehlanpassung landet wieder in der Sendeendstufe und wird dort bestenfalls in Wärme umgewandelt.

    intelligente PA regeln also die Leistung runter.

    Ich habe so was in ner "Firma" gelernt, wo teflonisolierte Schellflexkabel Standardverbindungsleitungen sind und 7/16er Spinner eher zu den kleinen HF-Verbindern gehören.

    Und, bei ner Yagi hat der Abstand Faltdipol-erster Direktor einen erheblichen Einfluss auf den Wellenwiderstand des Dipols, so und nicht anders werden Impedanzanpassungen vorgenommen, vom Balun mal abgesehen.

    Kannst ja mal z.B. mit EZNEC nachsimulieren.

    Und, weiterhin sind Fernsehantennen im UHF-Bereich wesentlich breitbandiger ausgelegt als LTE-Antennen, du müsstes also sämtliche Abstände Dipol-Direktor-Reflektor neu berechnen und anpassen.

    Basteln lohnt wirklich nicht.

    GrussGruss
     

    jungmetall

    New Member
    Hallo!
    Ich will hier nicht in irgendwelche Diskussionen verfallen, aber:
    reflektierte Leistung infolge Fehlanpassung landet wieder in der Sendeendstufe und wird dort bestenfalls in Wärme umgewandelt.
    Da ich nichts gegenteiliges behauptet habe, sehe ich keine Gelegenheit zu einer Diskussion.

    Und, weiterhin sind Fernsehantennen im UHF-Bereich wesentlich breitbandiger ausgelegt als LTE-Antennen
    Stimmt, und nur die Antennen die bis zu den höchsten Kanälen gehen (Band V: Kanäle 35-69) sind geeignet. Sie sind vergleichsweise kurz und haben hinten meist einen Winkelreflektor aus Gitter.
    Vorteilhafter Weise sind diese Antennen auch für die neuen LTE Frequenzen 700 bis 800 MHz geeignet.
    Aufgrund der Breitbandigkeit muss man davon ausgehen, dass die Antenne nie reelle 75 Ohm hat.

    du müsstes also sämtliche Abstände Dipol-Direktor-Reflektor neu berechnen und anpassen.
    Warum denn das? Wer ganz krass ist, könnte höchstens die Elemente kürzen aber da müsste man schon einen Plan haben, denn sonst stimmen die Abstände wirklich gar nicht.

    Basteln lohnt wirklich nicht.
    Das stimmt meistens und in diesem Fall. Es gibt aber Leute die Basteln gern oder wollen beweisen, dass sie es können.
     
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