Beim Smartphone kennt man das: Ist kein WLAN in der Nähe, wird einfach mit LTE weitergesurft. Der Multichannel-Router VPN 200 vom deutschen Hersteller Viprinet kann Verbindungsabbrüchen ebenfalls vorbeugen, indem er einen Kabel- oder DSL-Anschluss mit einer LTE-Verbindung bündelt. Sein modularer Aufbau macht den Router dabei variabel und zukunftssicher. Wir haben uns den Viprinet VPN 200 mal näher angeschaut.

 

Viprinet VPN 200

 

Features und Eigenschaften des VPN 200 von Viprinet

Hersteller und Typenbezeichnung:Viprinet VPN 200
Chipsatz:
Marvell Kirkwood Single-Core
LTE-Kategorie:
max. CAT3 (abhängig vom optionalen Modul)
Downloadrate bis:max. 100 Mbit/s
Uploaddrate bis:max. 50 Mbit/s
unterstützte LTE-Bänder:800/900/1.800/2.100/2.600 MHz

abwärtskompatibel zu:
HSPA+ / UMTS / GSM
Support von LTE-Advanced:
nein
MIMO Support:optional
Anschluss für externe Antenne: optional

Telefonie

Mit integrierter Telefonanlage:nein

Netzwerk | LAN & WLAN

LAN Ports:1 x LAN, 1 x WAN (jeweils Gigabit Ethernet)
WLAN Standards:WLAN 802.11 a/b/g/n
5 GHz WLAN Unterstützung:ja
Verschlüsselung:WEP, WPA, WPA2
WLAN Hotspot Funktion:
ja, für bis zu 25 Geräte

Sonstiges

Akku:
nein
Abmessung:273 x 53 x 160 mm (bei 1 kg Gewicht)
USB:nein
Speicherkarten-Erweiterung:
nein
Release:
10.03.2014
Preis:
Basismodell ab 749 €
verfügbar bei:
u.a. Space.net (nur für gewerbliche Kunden)

Infomaterial

Installationsanleitung:nicht verfügbar

 

Technische Features

Der Einstiegsrouter VPN 200 von Viprinet ist als Basismodell konzipiert, das optional mit verschiedenen Modulen bestückt werden kann. Die Box wiegt bei Maßen von 27,3 x 5,3 x 16 Zentimetern ein Kilogramm, ist passiv gekühlt und beherbergt einen integrierten WLAN Access Point, einen Gigabit Ethernet LAN-Anschluss sowie einen WAN-Port und einen Slot zum Einbau eines Mobilfunkmoduls.

 

Vipri Module

Der Hersteller bietet dutzende Module für jeden Bedarf – klicken zum vergrößern

 

Der Multichannel-Router funktioniert nach dem Bündelungsprinzip: So kann man am WAN-Port ein DSL- oder Kabel-Modem anschließen und in den verfügbaren Slot ein LTE- oder sonstiges Mobilfunkmodul einschieben. Die beiden Verbindungen können bei Bedarf kombiniert werden und ergänzen sich so. Ist beispielsweise die vom DSL-Modem kommende Bandbreite zu niedrig für Anwendungen wie Videostreams oder -konferenzen, wird zusätzlich Bandbreite via LTE zur Verfügung gestellt.

Kombiline statt Loadbalancing

Dabei verfährt der VPN 200 nicht nach dem Loadbalancing-Prinzip wie beispielsweise der Huawei-Hybridrouter der Telekom, der zwischen den Empfangstechniken wechselt, sondern nach dem Kombiline-Prinzip, das beide Techniken gleichzeitig zur Übermittlung nutzt. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz vor Ausfällen: Wenn die DSL-Leitung zusammenbricht, steht immer noch die Verbindung zum Mobilfunknetz. Man kann übrigens je nach Modulwahl auch zwei DSL-Verbindungen miteinander kombinieren.

 

Die Übertragung geschieht folgendermaßen: Bei einem Upload werden die zu verschickenden Daten vom Viprinet-Router verschlüsselt und auf die beiden Verbindungsmöglichkeiten – also z.B. DSL und LTE – aufgeteilt. Über die Netze des Providers erreichen die Daten dessen Rechenzentrum. Viprinet arbeitet hier unter anderem mit dem Anbieter Spacenet zusammen, wobei das DSL- oder Kabelmodem von jedem beliebigen Provider stammen kann. Bei Spacenet entschlüsselt ein Multichannel-VPN-Hub den Datenstrom, setzt ihn wieder zusammen und leitet ihn ans gewünschte Ziel im Internet weiter (Terminierung). Bei einem Download wird das Prinzip umgekehrt: Der Spacenet-Hub verschlüsselt die Daten, der VPN 200 entschlüsselt sie. DSL-Modem und Mobilgerät sind so übrigens auch über eine feste IP-Adresse erreichbar; Router und Netzwerk können also mit einer privaten IP betrieben werden.

Chipsatz als Geschwindigkeitsbremse

Das Nadelöhr beim VPN 200 ist allerdings der verbaute Chipsatz. Viprinet verwendet in seinem Multichannel-Router den Kirkwood-Chipsatz von Marvell, der mit einer Single-Core-CPU arbeitet. Die Bündelungskapazität „ist auf 35 Mbit/s beschränkt“, da der Prozessor „bei diesem Wert an seine Leistungsgrenzen stößt“, so Viprinet auf Anfrage von LTE-Anbieter.info.

 

Der VPN 200 unterstützt die WLAN-Standards 802.11a/b/g/n und kann sowohl bei 2,4 als auch bei 5 GHz funken. Verschlüsselt werden die Daten wahlweise mit WEP, WPA oder WPA2. Den Router kann man auch als WLAN-Hotspot für unterwegs nutzen, da er mit 12 Volt betrieben wird. Laut Viprinet kann das Gerät als Hotspot bis zu 25 Clients gleichzeitig mit WLAN versorgen.

Verfügbare Module

Die einsteckbaren, optionalen Module für Mobilfunk und/oder Festnetz können dank „Hot Plug“-Prinzip im laufenden Betrieb gewechselt werden, ohne dass es eine Unterbrechung der LAN-Verbindung gibt. Verfügbare Module sind z.B. das „4G Europe II“, das in den LTE-Bändern bei 800, 1.800 und 2.600 MHz funkt sowie zusätzlich bei 900 und 2.100 Mhz. Außerdem ist bei mangelnder LTE-Verfügbarkeit die Abwärtskompatibilität gegeben zu UMTS und HSPA+ bei 900 und 2.100 Mhz. Bei sehr schlechtem Mobilfunkempfang können auch GSM, GPRS und EDGE genutzt werden.

 

4G Modul von Viprinet

 

Das Modul ermöglicht den Anschluss einer externen MIMO-Antenne, unterstützt allerdings nur LTE der Kategorie 3 mit maximal 100 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload. Auf Nachfrage gab Viprinet an, man biete derzeit noch keine LTE-Module mit CAT4 oder CAT6 mit LTE-Advanced an. „Wir werden aber mit Sicherheit mit der Zeit Schritt halten und haben unsere Router generell auch so ausgelegt, dass jedes Modell mit jedem der von uns angebotenen Module funktioniert“, so der Hersteller.

 

Über das „Gigabit Ethernet“-Modul mit LAN-Port kann man auch ein weiteres, externes Modem anschließen. Das Modul „VDSL2/ADSL2+“ wiederum kann ein externes Modem ersetzen und unterstützt symmetrische VDSL-Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s im Down- und Upload. Viprinet bietet weitere Module, die die verschiedenen Frequenzbänder in anderen Ländern unterstützen, sodass der VPN 200 auch als Reiserouter geeignet ist.

 

Als weitere Features bietet der Viprinet VPN 200 Quality of Service / Trafficshaping (pro WAN-Modul / VPN-Tunnel), NAT und Port-Forwarding, Monitoring (Grafisch, Remote-Syslog), regelbasiertes Routing, Traffic-Accounting zu externem Server und ein mandantenfähiges Webadministrationssystem.

Verfügbarkeit & Preis

Viprinet verkauft den VPN 200 „fast ausschließlich über Partner und Distributoren“ an Unternehmenskunden, wie es heißt. Ein Angebot an Privatkunden sei derzeit nicht geplant, da man „bislang den dadurch anfallenden Supportaufwand nicht abbilden“ könne, teilte der Hersteller mit. Dass der VPN 200 demnächst über den Münchner Provider Spacenet und das Vertriebsunternehmen Allnet als mietbarer Hybridrouter auch für Privatkunden auf den Markt kommen könnte, wie es noch auf der Cebit hieß, scheint also zumindest kurzfristig nicht realisiert werden zu können. Zu kaufen gibt es den Viprinet VPN 200 für Unternehmen ab 749 Euro als Basismodell; das LTE-Modul kostet 529 Euro, hinzu kommt ein monatlicher Anbindungspreis von 49 Euro. Das Mietmodell kostet je nach Anbieter ab 100 Euro im Monat als LTE-Variante, plus etwa 180 Euro Bereitstellungsgebühr.

Fazit

Der Multichannel-Router VPN 200 von Viprinet ist eine interessante Alternative zum Telekom-Router Huawei Speedport Hybrid. Ein Vorteil ist die verwendete Kombiline-Technik, die nicht nach dem entweder/oder-Prinzip arbeitet, sondern DSL und LTE kombiniert. Außerdem ist man nicht an einen Provider gebunden, sondern kann jedes beliebige DSL/Kabel-Modem und jeden LTE-Anbieter frei wählen.

 

Ein Nachteil ist sicherlich die auf 35 Mbit/s begrenzte Bündelungsgeschwindigkeit. Hier müsste Viprinet einen leistungsfähigeren Chipsatz verbauen. Wünschenswert wären außerdem aktuellere LTE-Module, die mindestens CAT4 unterstützen. Dies ist schließlich schon in jedem aktuellen Smartphone Standard. Auch der hohe Anschaffungspreis ist ein Minuspunkt. Vor allem, wenn es in Zukunft ein Mietangebot für Privatkunden geben sollte, müsste zuerst die Leistungsfähigkeit des VPN 200 angepasst werden, um eine wirkliche Alternative zum Telekom-Modell zu sein. Unternehmen können zumindest jetzt schon auf die besser ausgestatteten Viprinet-Modelle VPN 300 mit 50 Mbit/s Bonding-Kapazität oder das „Enterprise“-Modell VPN 2610 mit bis zu 200 Mbit/s zurückgreifen.

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