Testbericht zum Samsung Galaxy S III LTE

Erfahrungen zu Samsungs erstem LTE-Smartphone


16.10.2012: Das Samsung Galaxy S III ist das wohl erfolgreichste Smartphone 2012, so viel kann schon gemutmaßt werden. Mittlerweile ist es in diversen Speichergrößen und in den verschiedensten Farben erhältlich. Doch auf schnelles Internet via LTE mussten Käufer bisher verzichten. Seit wenigen Tagen ist nun das Samsung Galaxy S III LTE auf dem Markt, welches dieses Manko beseitigt und damit in direkter Konkurrenz zum neuen iPhone 5 mit LTE steht. Max vom LTE-Anbieter.info Team hat sich das S III LTE genauer angesehen und einige Zeit lang für Sie getestet.

Galaxy S3
Das LTE Smartphone kommt in einer für Samsung üblichen Pappschachtel, die in der Farbe des Gerätes gehalten ist. Verwechslungsgefahr mit dem normalen Galaxy S III besteht dabei nicht: schon auf dem Karton ist mehrfach "LTE" erwähnt und auch die Modellnummer der beiden Geräte unterscheidet sich. Während die UMTS Variante als GT-i9300 bezeichnet wird, hat die 4G-Variante des S3 die Modellnummer GT-i9305. Auch auf der Rückseite ist ein extra Logo angebracht, welches explizit auf die neue Mobilfunktechnologie hinweist.

Das Galaxy S III LTE ist aktuell in den Farben schwarz, grau und weiß erhältlich, wobei das weiße Gerät exklusiv bei Vodafone zu haben ist und das graue Gerät Kunden der Deutschen Telekom zur Verfügung steht. Das schwarze Modell wird sowohl bei O2, als auch bei Vodafone verkauft, wobei Vodafone in Kürze den Verkauf ohne LTE sogar komplett einstellen wird und nur noch die 4G-Variante anbieten wird. Unabhängig von der Farbe verfügt jedes Modell über 16 Gigabyte internen Speicher, der auf Wunsch per MicroSD Speicherkarte erweitert werden kann. Auch der Lieferumfang ist identisch: neben dem Smartphone gibt es noch ein In-Ear Headset, ein USB-Kabel und ein Netzteil sowie natürlich die üblichen Kurzanleitungen.

Technik im Detail

Das Galaxy ist von den technischen Daten und vor Allem von der Bauform her nahezu komplett identisch zum normalen Galaxy S III. Lediglich das bessere Modem, 2 Gigabyte RAM und das topaktuelle Android 4.1 Jelly Bean, unterscheidet die beiden Geräte. Die Verarbeitung war beim getesteten Gerät in der Farbe „titan gray“ absolut tadellos. Allerdings wirkt das Handy durch das verwendete Plastik relativ billig. Das 4,8 Zoll große Super AMOLED Display ist tadellos und stellt Inhalte jeglicher Art extrem scharf dar. Die Farbtreue könnte allerdings etwas besser sein, vor allem im Vergleich mit anderen High-End-Smartphones, wie etwa dem HTC One XL. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, reichen heute auch schon einfache Dinge, wie etwa der wechselbare, 2100 mAh starke Akku. Er bietet auch bei aktiviertem LTE-Datenfunk eine sehr gute Laufzeit, die dem "normalen" S3 ohne LTE sehr nahe kommt.

Im LTE-Netz bietet das Samsung eine hervorragende Performance, doch dazu gleich mehr. Erst mal muss erwähnt werden, dass das interne Modem LTE auf 800, 1800 und 2600 Megahertz unterstützt und damit (im Gegensatz zum Apple iPhone 5) in allen LTE Netzen in Deutschland benutzt werden kann. Die Geschwindigkeit liegt bei maximal 100 Megabit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. Doch auch im UMTS Netz ist das Galaxy S III LTE deutlich schneller als das normale S3 GT-i9300: hier sind dank DC-HSPA+ bis zu 42,2 Megabit/s möglich.

LTE-Netz im Test - wie schnell ist das Netz in der Praxis?

Natürlich habe ich das Galaxy S III LTE für meinen Test mit einer Simkarte bestückt, die die volle Geschwindigkeit von 100 Megabit/s auch unterstützt. Die Speed-Tests fanden im Netz der Deutschen Telekom statt und die Geschwindigkeiten waren wirklich hervorragend: Im LTE-Netz auf 1800 MHz lag die maximale Datenrate bei knapp 80 MBit/s, im Schnitt waren rund 55 MBit/s die Regel. Im Upload wurde die maximale Datenrate von 50 MBit/s fast ausgereizt und Pingzeiten von unter 40 Millisekunden waren förmlich "eine Selbstverständlichkeit" für das S III. Doch auch im UMTS-Netz läuft das Handy zu Höchstleistungen auf. Hier konnte ich bis zu 36 MBit/s im Download messen. Der Empfang des Samsung Smartphones war durchweg zufriedenstellend und Handover zu anderen Netztechnologien funktionierten problemlos. Anders sieht es bei Geräten aus, die über Vodafone verkauft wurden: laut Nutzerberichten in diversen Foren, gibt es hier vereinzelt Probleme mit der Netzverbindung, die in Kürze mit einem Update behoben werden sollen.

Das installierte Betriebssystem läuft dank 1,4 GHz QuadCore Prozessor und 2 Gigabyte Arbeitsspeicher äußerst flüssig. Android 4.1 Jelly Bean ist zwar kein großer Fortschritt zu Android 4.0, doch insgesamt ist es sehr beruhigend zu wissen, dass ein aktuelles Betriebssystem installiert ist und das Gerät damit auf dem neuesten Stand ist. Zumal Updates der Hersteller nicht selten 1 Jahr oder mehr auf sich warten lassen. Bezüglich weitere Funktionen braucht man eigentlich nicht viel sagen – sie entsprechen vollständig den Erwartungen an ein Oberklasse Smartphone. Die Kamera macht gute Foto- und Videoaufnahmen, der integrierte Lautsprecher spielt Musik und Sprache gut hörbar ab und auf Wunsch kann man das Telefon sogar per Sprachsteuerung S-Voice steuern.

Alles in Allem ist das Samsung Galaxy S III LTE ein absolut empfehlenswertes LTE Smartphone. Meiner Meinung nach liegt es in etwa gleichauf mit dem HTC One XL, welches technisch nahezu identisch ist und sich nur in Nuancen vom Samsung unterscheidet. Im Gegensatz zum Apple iPhone 5 lässt sich das S III LTE auch im 800 MHz LTE-Netz auf dem Land benutzen, was einen großen Vorteil darstellt! Abstriche muss der Kunde nur bei den Materialien hinnehmen, die leider nicht besonders hochwertig sind. Zusammenfassend kann man die LTE-Version aber nur empfehlen. Der Aufpreis zum normalen S3 ist auf jeden Fall gerechtfertigt und wenn man vor der Entscheidung steht, sollte man auf jeden Fall zur 4G-Variante greifen. Viele Provider bieten das Gerät, wie üblich, für Vertragsneukunden zu subventionierten Konditionen. Insbesondere Vodafone (Tarife zeigen) und die Telekom (Tarife) sind hier zu nennen.


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