Testbericht zum Galaxy Alpha von Samsung

Hält die neue Linie was sie verspricht auch in der Praxis?


Das Galaxy Alpha
Zwar ist Samsung derzeit der unangefochtene Marktführer im Smartphone-Sektor, doch eine ernsthafte Alternative zum iPhone des Rivalen Apple fehlte bislang. Mit dem Galaxy Alpha schließt der südkoreanische Hersteller diese Lücke und möchte zudem sein Image der Billiggehäuse loswerden. Das Galaxy Alpha wurde als erstes Samsung-Smartphone mit einem echten Aluminium-Rahmen konzipiert. Doch auch bei der Technik lassen der Octa-Core-Prozessor Exynos 5 und LTE CAT6 aufhorchen. Was das Gerät kann, erörtern wir hier im Praxistest.

Der erste Eindruck und Verarbeitung

Samsung hat sich definitiv bei der Gestaltung des Galaxy Alphas ins Zeug gelegt, bei der Kartonage kann man dies allerdings nicht behaupten. Das Smartphone wird in einer unscheinbaren, beigen Pappschachtel geliefert, welche dem Gerät keinesfalls gerecht wird. In dieser befinden sich ein USB-Netzteil, ein Micro-USB-Datenkabel, ein In-Ear-Kopfhörer und eine Kurzanleitung. Wenn man das Alpha das erste mal in der Hand hält, ist man zunächst erstaunt, wie leicht es doch ist. Trotz 4,7-Zoll-Display und Aluminium-Rahmen bringt das Smartphone nur 114 Gramm auf die Waage. Durch die weiche, gummierte Rückseite liegt das kleine Samsung-Flaggschiff sicher und rutschfest in der Hand. Trotz der unterschiedlichen Gehäusematerialien kommt ein Gefühl von „wie aus einem Guss“ auf, da die Verarbeitung schlichtweg makellos ist. Samsung hat hier augenscheinlich bei der Fertigung darauf Wert gelegt, dass es weder Unebenheiten, noch unausgeglichene Spaltmaße gibt. Auch Störgeräusche gibt das Gerät an keiner Stelle von sich. Mit nur 6,7 Millimetern ist es zudem sehr schlank und passt in jede noch so schmale Hosentasche.

Zubehör in der Übersicht

Technik und Mobilfunk im Check

Mit der Einführung im September 2014 konnte das Samsung Galaxy Alpha regulär ohne Provider-Branding ab 575 Euro erstanden werden. Das hört sich viel an, dennoch muss man einkalkulieren, dass das Apple iPhone 6 als Hauptrivale über 100 Euro mehr kostet. Samsung spendierte dem Gerät ein 4,7 Zoll großes Display mit einem Super AMOLED-Panel und einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Das entspricht immer noch ausreichenden 312 dpi. Die Schärfe an sich ist durchaus in Ordnung, durch die Verwendung einer PenTile-Matrix wirken feinere Objekte jedoch etwas grobkörnig. Bei den Farben und Kontrasten gibt es nichts zu bemängeln. Das Große Leistungsplus beim Galaxy Alpha ist ohne Frage der Exynos 5430-Chipsatz. Dieser arbeitet mit vier Kernen zu je 1,8 Gigahertz und vier weiteren Kernen mit je 1,3 Gigahertz zum Stromsparen. Das Besondere ist hierbei, dass das Smartphone dennoch alle 8 Kerne für kurze Zeit gleichzeitig nutzen kann. Der Arbeitsspeicher umfasst 2 GB RAM und ist somit ausreichend bestückt. Der interne Speicher wurde zwar mit 32 GB recht großzügig gestaltet, er lässt sich dafür aber auch nicht erweitern.

Doch nicht nur beim SoC zeigt Samsungs neuer Sprössling seine Muskeln, auch beim mobilen Internet muss der Nutzer keine Abstriche machen. Das integrierte Modem XMM726 stammt von Intel und ist für LTE-Advanced gerüstet. Somit kann dank LTE CAT6 eine Geschwindigkeit von bis zu sagenhaften 300 MBit/s erreicht werden. Doch aktuell muss man hierzulande noch auf einen passenden Datentarif warten. Des weiteren stehen WCDMA, GSM, UMTS und HSPA+ zur Verfügung. Auch bei den weiteren Funkstandards lässt sich Samsung nicht lumpen, denn das G. Alpha bietet Dual-Band-WLAN 802.11 b/g/n/ac, Bluetooth 4.0 und A-GPS. Selbstredend wurde auch an NFC gedacht. Im Vergleich zum Galaxy S5 wird man lediglich die Infrarotschnittstelle vermissen, wodurch die Möglichkeit entfällt, das Smartphone als eine Universalfernbedienung zu nutzen.

Beim Energiespender wird man zunächst skeptisch sein, denn 1.860 mAh muten in der heutigen Zeit sehr grenzwertig an. Doch der stromsparende Exynos 5-Chipsatz erweist sich in der Verbindung mit dem HD-AMOLED-Display als eine Kombination, welche den Akku tatsächlich schont. Im Direktvergleich mit einem Asus PadFone 2, welches ebenfalls ein 4,7-Zoll-HD-Display aber einen 2.140 mAh umfassenden Akku besitzt, geht das Alpha trotz fast 300 mAh weniger als klarer Sieger hervor. So wurde ein Wert von knapp 28 Stunden Standby bei 3 Stunden eingeschaltetem Display (Helligkeit auf 90%) ermittelt. Hierbei waren alle Funkstandards eingeschaltet und keine Stromsparmechanismen aktiviert. Bei der Nutzung wurden große Internetseiten angesteuert, aufwendige 3D-Spiele gespielt und WhatsApp wurde ebenfalls genutzt. Bei einem gleichen Szenario strich das Asus PadFone 2 schon nach 20 Stunden die Segel.

Performance-Check: Was sagen die Benchmark-Tests?

Um die Leistungsfähigkeit des Alpha mit anderen Mobilgeräten zu vergleichen, haben wir diverse Benchmark-Programme zu Rate gezogen. Diese synthetischen Werte ermöglichen einen Vergleich von Smartphones, bei dem man sehen kann, wie unterschiedlich schnell einzelne Chipsätze arbeiten. Unter anderem wird sowohl die Prozessor- als auch die Grafikleistung ermittelt. Mit Smartbench 2012, Quadrant Standard und dem oft verwendeten Benchmark AnTuTu in der aktuellen Version 5.1 erhält man eine gute Übersicht über die allgemeine Performance des Gerätes. Der schon vom heimischen Computer bekannte 3DMark hingegen ist vor allem für die Messung der Grafikleistung interessant. Im Samsung Galaxy Alpha kommt passend zum hauseigenen Exynos 5-Chipsatz eine selbst konstruierter GPU, namentlich die Mali T-628 MP6, zum Einsatz. Im Vergleich zum Asus PadFone 2 merkt man einen deutlichen Leistungsunterschied. Alleine der Wert in AnTuTu wurde nahezu verdoppelt.

Benchmark Galaxy Alpha LG G2 Asus PadFone2 Express 2 Galaxy S3
Smartbench 5874 | 4500 9729 | 4286 5339 | 4046 4943 | 3998 4605 | 1551
Quadrant Standard 23714 19301 8311 7755 5981
AnTuTu 48586 33206 24521 19673 17991
3DMark (Ice Storm) 13937 17140 11080 5584 Abbruch...

3DMark 13937 Score antutu 48586 Punkte Quadrant Bench 23714 Punkte

Fazit: Die synthetischen Benchmarks sprechen eine eindeutige Sprache. Das Galaxy Alpha bewegt sich hier auf oder teils sogar deutlich über dem Niveau der Flaggschiff-Konkurrenz. Selbst das Galaxy S5 aus eigenem Hause wird in die Schranken gewiesen. Bei 3DMark wird ebenfalls ein hoher Wert erreicht, doch ist die Konkurrenz mit Qualcomm Snapdragon 801-Chipsatz da etwas schneller. Hier hat wiederum Samsungs „großes“ Flaggschiff Galaxy S5 die Nase vorne.

Die Kamera im Test mit Demo-Bildern

Im Kameratest ließen wir das Galaxy Alpha (links) ebenfalls gegen das PadFone 2 (rechts) antreten. Samsungs kleines Flaggschiff hat 12 Megapixel vorzuweisen, beim Asus sind es gar 13 Megapixel. Doch die Auflösung ist eben nicht alles, es kommt vor allem auf den verbauten Sensor und die Optik an. Somit kann das Asus auch durch eine geringfügig höhere Auflösung bei weitem nicht an das Alpha heranreichen. Sowohl Farben, als auch Kontraste und und die Schärfe sind beim Alpha eindeutig besser. Die Fotos wurden bei gleicher Tageszeit unter gleichen Lichtbedingungen aufgenommen. Hierbei wurde nichts an der Kamerasoftware verändert und wir haben der Automatik das Ruder überlassen. Das Galaxy löst zudem deutlich schneller aus, als das PadFone 2 und auch mit Helligkeitsschwankungen hat die verbaute Optik kaum Probleme. Bei vielen andere Smartphones, genauso wie beim Asus, bringt zu starke Sonneneinstrahlung schnell die Kamera an ihre Grenzen. Der LED-Blitz des Galaxy Alpha reicht auch vollends aus, um in schlechteren Lichtverhältnissen in kleineren Räumen zu fotografieren.

Galaxy Alpha Fototest PadFone 2 Fototest

Zoom Alpha Zoom Asus

Android und Apps

Das Gerät kam zum Testzeitpunkt, kurz nach Verkaufsrelease, mit dem derzeit aktuellsten Android-Betriebssystem 4.4.4 KitKat daher. Darüber wurde Samsungs eigene Oberfläche namens TouchWiz gelegt. Diese und auch die vielen möglichen Einstellungen, erschlagen den Nutzer Anfangs, man braucht einige Zeit, um sich einzuarbeiten. Dann merkt man aber, dass Funktionen wie das Abschalten des Displays sobald man nicht mehr darauf sieht oder der Splitscreen-Modus, mit dem man zwei Apps auf einmal nutzen kann, praktisch sind. Eine Fitness-App wurde ebenfalls integriert, mit der man den eingebauten Pulsmesser nutzen kann und das Entsperren per Fingerabdrucksensor sorgt für eine größere Sicherheit.

Passender Tarif und reduzierter Gerätepreis

Derzeit kann man das Galaxy Alpha beispielsweise beim Netzbetreiber O2 (www.o2online.de) in den Tarifen Blue Select, Blue All-in M oder Blue All-in L (Übersicht) günstig erwerben. Bei Blue Select bekommt man eine SMS-Flatrate, eine O2-Flatrate nebst einer Wunsch-Flat und 100 Freiminuten samt 500 MB Internet mit bis zu 7,2 MBit/s (also ohne LTE), für 12,99 Euro im Monat. Der Blue All-in M-Tarif lohnt sich allerdings mehr, da man hier mit bis zu 21,1 MBit/s via LTE surfen kann. Beim kleinen O2-Tarif gibt es zudem 120 Euro Rabatt auf die Grundgebühr beim Handy-Kauf, beim mittleren 300 Euro und beim großen ebenfalls 300 Euro innerhalb von zwei Jahren. Das Samsung Galaxy Alpha kann mit einer monatlichen Ratenzahlung von 22,50 dazu geordert werden und es wird eine Anzahlung von einmalig 49 Euro fällig. Zudem führen natürlich auch Vodafone, BASE, die Telekom, sowie 1&1 das Alpha im Sortiment - mit und ohne Vertrag.

Unser Test-Fazit

Samsung hat sich mit dem Galaxy Alpha viel vorgenommen – und auch viel erreicht. Die Verarbeitung ist vorbildlich und der eines iPhones ebenbürtig und das, obwohl immer noch viel Plastik verwendet wurde. Die Akkulaufzeit ist deutlich besser als erwartet und das Gerät ist blitzschnell. Ob man nun im mobilen Internet surft und aufwendige Seiten ansteuert oder ob man sich hochauflösende Filme ansieht und 3D-Spiele spielt, das Galaxy Alpha hat mehr als genug Leistungsreserven. Die PenTile-Matrix beim Display ist hingegen schade. Positiv auch: Stolze Besitzer sind bereits für das pfeilschnelle LTE-Advanced gewappnet. Sobald es dieses aber hierzulande gibt hat man ein flottes, kompaktes Smartphones. Sowohl in Apps, als auch beim mobilen Internet.

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