Testbericht zum Huawei Mate S

Wir haben das Smartphone genauer unter die Lupe genommen


Huawei Mate S im Test
Huawei war bisher hauptsächlich als Hersteller für günstige Android Smartphones, Router, Surfsticks und Netzwerk-Equipment bekannt. Mit dem Mate S möchte der Hersteller nun aber endgültig in das Premium Smartphone Segment einsteigen, wie die unverbindliche Preisempfehlung von rund 650 Euro verdeutlicht. Ein hochwertiges Metallgehäuse, eine sehr gute Ausstattung und innovative Software-Funktionen sollen die Kunden zum Kauf bewegen. Doch ist das Huawei Mate S sein Geld wert? Dieser Frage ist Max von LTE-Anbieter.info nachgegangen und hat das Gerät zwei Wochen lang ausführlich getestet.

Hochwertiges Metall-Gehäuse

Huawei bietet das Mate S in Deutschland in den Farben Grau und Champagner an und liefert es in einer hochwertig wirkenden Papp-Schachtel aus. Im Lieferumfang ist neben dem Smartphone, noch eine Schutzhülle, ein Netzteil, ein USB-Ladekabel und ein Headset enthalten. Die Tasche schützt das Gerät sehr gut und erlaubt durch ein kleines Sichtfenster auch die Anzeige von Informationen bei geschlossener Front, doch die goldene Farbe der Schutzhülle ist äußerst gewöhnungsbedürftig.

Huawei Mate S Unterseite
Lieferumfang Mate S

Beim Gehäuse hat Huawei alles richtig gemacht: Es sieht nicht nur extrem gut aus, es fühlt sich auch sehr gut an und hinterlässt einen äußerst hochwertigen Eindruck. Die komplette Rückseite ist aus Metall gefertigt, lediglich durch feine Streifen für die Mobilfunk-Antennen unterbrochen. Zu den Seiten hin wird das Gerät flacher, sodass es trotz seiner enormen Größe noch ordentlich in der Hand liegt. Die komplette Front ist mit einem zur Seite hin abgerundeten Glas bedeckt, insbesondere bei der Nutzung von Wisch-Gesten ist das sehr angenehm. Hinten findet man neben der 13 Megapixel Kamera, einen Fingerabdruck-Sensor, welcher wirklich hervorragend ist: Die Erkennungsgeschwindigkeit ist sehr gut und man kann den Sensor auch für die Gestensteuerung verwenden, etwa um durch Bildergalerien zu blättern.

Seitenansicht des Smartphones

Single-SIM Version mit kombiniertem MicroS

Schneller Prozessor und gutes LTE Modem

Rückseite aus Metall
Das Huawei Mate S kommt in Deutschland als Single-SIM Version mit kombiniertem MicroSD-Schacht auf den Markt, der integrierte Speicher von 32 GB kann also mit einer Speicherkarte erweitert werden. In anderen Märkten gibt es auch eine Dual-SIM Version des Huawei Mate S, welche rein theoretisch auch in Deutschland funktioniert, denn die notwendigen Frequenzbänder für LTE, UMTS und GSM werden von beiden Versionen des Smartphones unterstützt. Für meinen Test hatte ich aber die Single-SIM Version vorliegen, welche mit einer Nano-SIM Karte bestückt werden muss.

Das Modem erreicht in der Auslieferungs-Version bis zu 150 MBit/s im LTE Netz, jedoch kann in den Einstellungen „Carrier Aggregation“, also LTE Advanced CAT6, aktiviert werden. Damit sind mit dem Huawei Mate S dann Geschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde im Downlink und 50 MBit/s im Uplink möglich. Einen entsprechenden Telekom-Tarif vorausgesetzt, da Vodafone aktuell "nur" bis 225 MBit schafft. Natürlich werden auch UMTS mit bis zu 42,2 MBit/s und GSM samt EDGE unterstützt. Ein bisschen schade: Das Mate S kann WLAN nur im 2,4 GHz Frequenzbereich nutzen, auf 5 GHz hat der Hersteller genauso verzichtet, wie auf den aktuellen WLAN AC Standard. Angesichts des hohen Preises ist das unverständlich, denn andere Hersteller verbauen Dualband-WLAN schon in deutlich günstigeren Smartphones.

Kanalbündelung in Android aktivieren

Carrier Aggregation aktiviert
Der Prozessor im Mate S kommt vom Huawei Tochterunternehmen HiSilicon und verfügt über acht Rechenkerne mit je bis zu 2,2 GHz Taktrate. Zusammen mit dem Android Betriebssystem und der EMUI Benutzeroberfläche, war das Smartphone im Test sehr schnell und ermöglichte eine ruckelfreie Bedienung. Eine Besonderheit ist der Verzicht auf ein separates App-Menü, alle Apps liegen direkt auf den Startbildschirmen, so wie man es zum Beispiel vom Apple iPhone kennt. Für viele Nutzer ist das sicherlich eine gute Sache, da es die Bedienung erleichtert. Natürlich kann man über den Google Play Store aber auch einen anderen Launcher installieren, sodass wieder ein separates App-Menü vorhanden ist.

Kamera mit gutem Nachtmodus

Das Huawei hat zwei Kameras, eine mit 13 Megapixel auf der Rückseite und eine mit 8 Megapixel auf der Front. Die rückseitige Kamera verfügt über einen optischen Bildstabilisator, einen zweifarbigen LED-Blitz und hat eine Blende von f2.0. Die Fotos wurden im Test scharf und farbgetreu aufgenommen, besonders überzeugen konnte der Nachtmodus, mit dem auch bei Dämmerung noch sehr brauchbare Bilder aufgenommen werden können. Videos kann man mit Full HD Auflösung aufnehmen, auf 4K Videos hat Huawei verzichtet.

Bildschirm mit "Knuckle Sense"

Das AMOLED Display des Huawei Mate S ist 5,5 Zoll groß, hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel und hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Auch wenn andere Smartphone-Displays in dieser Preis- und Größen-Kategorie bereits eine höhere Auflösung besitzen, kann das Huawei auf jeden Fall mit einer guten Leuchtkraft und kräftigen Farben punkten.

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hat Huawei dem Mate S einige Software-Funktionen spendiert, die das Display verbessern sollen. Die sogenannte "Knuckle Sense" Funktion ermöglicht die Aufnahme von Screenshots oder das starten von Apps mittels Fingerknöchel. Das klappt jedoch nicht immer zuverlässig, manchmal erkennt das Gerät den Knöchel nicht und führt die gewünschte Funktion nicht aus.

Eine weitere interessante Funktion ist "Force Touch". Damit soll das Display auch den Druck erkennen, mit dem man auf das Display drückt – in etwa wie beim iPhone 6s und iPhone 6s Plus die 3D Touch Technik. Leider wird Force Touch nur in einer Premium Version des Mate S verbaut, welche in Deutschland vermutlich nicht auf dem Markt kommen wird. Schade – die Technik wäre sicher interessant gewesen!

Fazit: Hochwertiges Smartphone von Huawei

Beim Huawei Mate S handelt es sich um ein Premium Smartphone – zumindest wenn man Design, Verarbeitung, Materialien und den Preis betrachtet. Auch die Technik ist hochwertig, so kann die Kamera mit tollen Fotos überzeugen und die Geschwindigkeit von LTE-Modem und Prozessor ist sehr gut. Doch es gibt auch einige negative Punkte: So fehlt WLAN im 5 GHz Bereich und die Knuckle Sense Technik, für die Bedienung des Displays mit dem Fingerknöchel, scheint noch nicht ausgereift.

Das Handy ist ab Oktober 2015 im Fachhandel, in diversen Online-Shops und bei Mobilfunk-Anbietern erhältlich. Unter anderem wird der Anbieter 1&1 das Gerät in sein Sortiment aufnehmen.

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