« News Übersicht
22. 06. 2016

4G-Modem X12 LTE und Snapdragon 820 im Praxischeck

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

In vielen aktuellen Smartphones kommt der Qualcomm-Chipsatz Snapdragon 820 samt dem 4G-Modem X12 LTE zum Einsatz. Das Modem unterstützt unter anderem LTE CAT6 sowie Carrier Aggregation. Wir haben dieses Modul anhand des LG G5 ausführlich getestet und zeigen auf, wie sich der Mobilfunkempfang in der Innenstadt, auf dem Land und im Zug schlägt.

X12 LTE: Im LG G5 stark beschnitten

Dieses mobile Breitbandmodem kommt in vielen derzeitigen Highend-Smartphones zum Einsatz. Das HTC 10, das Sony Xperia X Performance, das OnePlus 3 und das uns vorliegende LG G5 – sie alle beherbergen das X12 LTE als Bestandteil des SoC (System-on-a-Chip) Snapdragon 820. Die mit diesem Unterbau maximal möglichen 600 Mbit/s im Download und 150 Mbit/s im Upload gemäß der LTE-Kategorie 12 ermöglicht keines dieser Handys. Während HTC und Sony jedoch immerhin CAT9 (bis zu 450 Mbit/s Download / 50 Mbit/s Upload) freigeschaltet haben, limitieren OnePlus und Sony sogar auf CAT6. Somit ist bei diesen Smartphones (zumindest mit der aktuellen Firmware) keine Download-Geschwindigkeit über 300 Mbit/s möglich. Da in Deutschland derzeit ohnehin kein Netzbetreiber entsprechend höhere Bandbreiten anbietet, ist das noch verschmerzbar. Wir hoffen jedoch, dass bei entsprechender Verfügbarkeit die brachliegende Rohleistung des Modems freigeschaltet wird.

Was bietet das X12 LTE?

Abseits der maximalen Downstream-Kategorie 12 ist auch Carrier Aggregation mit 3 x 20 Megahertz erwähnenswert. Zudem wird ergänzend noch 256QAM benutzt, um das mobile Internet zu beschleunigen. Dank der Unterstützung von 4G in den Verfahren FDD (hier in Europa eingesetzt) und TDD (meist im asiatischen Raum aktiv) kann das X12 LTE nahezu weltweit funken. Das unlizenzierte Breitband LTE-U, LTE Broadcast und VoLTE sind weitere Highlights. Außerdem ist Dual-SIM-LTE möglich. In Deutschland kann man mittlerweile das LG G5 sogar als Variante mit zwei Nano-SIM-Kartenschächten erwerben. Jedoch bieten nur wenige Shops diese Ausgabe bislang an und man muss mit mindestens 100 Euro Aufpreis rechnen.

Das X12 LTE im Praxistest

Wir testeten das Funkmodul im LG G5 während einem Aufenthalt in der Stadt, bei einer Zugfahrt und im Dorf. Zumindest in Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern und Umgebung) hat das Modem unsere Erwartungen jedoch nicht erfüllen können. Mit dem Samsung Galaxy Alpha (Exynos 5433-SoC und Intel XMM7260 als Modem) erreichten wir bessere Werte – vor allem in Hinsicht der LTE-Konnektivität. Für den Speedtest nutzten wir unser hauseigenes Tool und ergänzend eine App der Bundesnetzagentur. Unsere verwendete SIM-Karte für die Messungen ist vom Netzbetreiber O2 (Telefónica), bei dem wir den Tarif „Blue all-in M“ gebucht haben. Hier gibt es zwar 4G-Internet – aber laut offizieller Angabe nur mit maximal 21,1 Mbit/s.

X12 LTE – Messung in der Innenstadt

KL-HBF

Wir stürzten uns mit dem G5 ins Stadtgetümmel von Bad Dürkheim. Hier sollte man eigentlich meinen, dass das mobile Breitbandinternet gut ausgebaut ist. Wir bekamen auch rasch eine LTE-Verbindung – sogar mit bis zu vier Empfangsbalken – allerdings war die Geschwindigkeit enttäuschend. Lediglich 11,76 Mbit/s im Download wurden erreicht, dagegen ist der 9,12 Mbit/s Upload schon besser. Ein Ping von 43 ist zwar kein
Grund zum Jubeln – dieser Wert war allerdings sogar der niedrigste während unserer Überprüfungen.

KL-HBF2

X12 LTE – Messung im Zug

Vor allem wenn man beruflich auf eine reibungslose Internetverbindung angewiesen ist, sorgt ein lahmendes Modem für Frust. Beim Hauptbahnhof Kaiserslautern war es mit der Konnektivität innerhalb der Bahn schlecht bestellt. Das LTE-Zeichen flackerte nur kurz auf, danach war nur noch der Empfang von HSDPA möglich. Die damit erreichten 10,39 Mbit/s Download und 3,41 Mbit/s Upload sind – genauso wie der 77er Ping – nicht gerade berauschend. Als der Zug Neustadt (an der Weinstraße) erreichte, blieb uns immer noch der LTE-Zugriff verwehrt, das HSPDA-Signal war allerdings ordentlich. Mit 23,88 Mbit/s Download machte das Surfen schon mehr Spaß, die 3,1 Mbit/s Upload waren aber erneut sehr lahm. Seltsam mutete der Empfang an, als wir die Haltestelle Ludwigshafen erreichten. Dort wurde uns ein LTE-Signal von vier Balken genannt – jedoch schaffte das Modem trotzdem nur 3,87 Mbit/s Down- und 2,23 Mbit/s Upload.

X12 LTE Messung im Zug

Vorbei ist es mit der 4G-Anbindung in Hohenecken. Das Kaiserslautern zugehörige Dorf konnte uns mit dem Modem des Snapdragon 820 kein LTE-Empfang bieten. HSDPA jedoch gab es reichlich und zwar mit voller Signalstärke. Selbst das Samsung Galaxy Alpha konnte sich (mit gleicher SIM-Karte) in das LTE-Netz in Hohenecken einloggen.

Fazit zum X12 LTE

Die erhobenen Messungen klingen zwar ernüchternd, doch die niedrigen Bandbreiten und der schwache Empfang können mehrere Gründe haben. Das LG G5 und der Snapdragon-820-Chipsatz sind noch nicht allzu lange auf dem Markt, eventuell brauchen das Baseband oder die eigentliche Firmware des Smartphones ein Update. An der Region kann es jedenfalls nicht liegen, da wir in allen Szenarien mit dem – mittlerweile doch recht betagten – Galaxy Alpha bessere Ergebnisse erzielten. Wir werden diesen Bericht aktualisieren, sobald es ein neues Update für das LG G5 gibt und sich die Werte verbessert haben sollten.

Wie fanden Sie den Artikel?
[gesamt: 2 Durchschnitt: 3]

Ist Ihr LTE-Tarif auch so günstig?

Highspeed für Ihr Handy oder Tablet schon für unter 9,- € im Monat! Oder hier als schneller DSL-Ersatz für zuhause.



Was meinen Sie zu dem Router?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:

Vor der Veröffentlichung werden alle Beiträge von uns moderiert. Unzulässing sind Kommentare die nicht direkt zum Thema des Beitrags passen. Ebenso alle, die gegen die Recht oder guten Sitten verstoßen bzw. nur zu Werbezwecken geposted werden.

Sei der erste, der etwas zu diesem Beitrag schreibt!