Was bedeutet 5G für den Datenempfang am Smartphone? Die Zahl der verbauten Antennen wird extrem steigen – und damit auch die Möglichkeit der Nutzung für verschiedene Dienste.
Flexibel soll es sein
Mit 5G wollen die Entwickler die Vernetzung auf einen neuen Level heben. Dass der LTE-Nachfolger mehr als nur ein schnellerer Mobilfunk-Standard sein wird, zeigte sich im Rahmen der „5G Global Conference“ in Berlin sehr deutlich. Die Ära der eindimensionalen Technologien im Mobilfunk wird mit der fünften Generation zu einem Ende kommen, so die Zielsetzung der Entwickler. Laut Prof. Rahm Tafazolli, der sich für die University of Surrey mit 5G befasst, sei es ein Fehler gewesen, den Entwurf von 3G und 4G nur für Daten, Video oder Telefonie auszulegen. Bei 5G müsse deshalb erstmals die Flexibilität im Vordergrund stehen.
Anzahl der Antennen
Nicht nur Kapazitäten des mobilen Breitbands werden mit dem neuen Standard steigen, sondern vor allem die Möglichkeit der Verbindungen. Während aktuelle Smartphones mit zwei Antennen ausgestattet sind (MIMO 2×2), wird der 5G-Standard den Einsatz von einer deutlich höheren Anzahl von Empfängern am Endgerät ermöglichen. Die Zahl der verbauten Antennen könnte so schnell auf über 20 Stück pro Device ansteigen. Effektiv nutzbar wird dies vor allem durch die Energieeinsparungen, die mit dem 5G-Standard einhergehen sollen. Bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs wollen die Entwickler mit dem LTE-Nachfolger im Vergleich zum heutigen Verbrauch einsparen. Das gilt für Netz-Infrastruktur wie Endgeräte gleichermaßen.
Verschiedene Anwendungsfelder
Der wirkliche Vorteil der massiven Mehr-Antennen-Strategie (massive MIMO) liegt darin, dass per 5G-Endgeräte künftig damit die verschiedensten Verbindungen aufbauen können. So ist einmal die parallele Nutzung mehrerer Frequenzbänder für schnellere Datenraten möglich. Dieses Prinzip der Carrier Aggragation, findet beispielsweise bereits bei LTE-Advanced Anwendung. Weitere Antennen werden für die Kommunikation mit anderen Geräten (D2D) zum Einsatz kommen, was für Experten einen der größten Wachstumstreiber von 5G ausmacht. Während es 2014 rund sieben Milliarden Connected Devices weltweit gibt, sollen es im Jahr 2022 – also rund zwei Jahre nach der Einführung von 5G – schon 500 Milliarden Connected Devices sein. Ein ähnliches Konzept (D2D) wird übrigens gerade mit LTE Direct erprobt.
Verbindung mit LTE
Während Mobilfunk und Datendienste im Frequenzbereich unter 6 GHz realisiert werden, ist für die D2D-Anwendungen der kurzwellige Bereich von Frequenzen weit über 6 GHz interessant. Je nach Anwendung, kommen damit die entsprechenden Antennen bei Smartphones zum Einsatz. Die Flexibilität, die von den Entwicklern verlangt wird, hält somit in der fünften Generation des Mobilfunks Einzug. Jedoch wollen die Designer von 5G auch die Kompatibilität mit den älteren Netzen berücksichtigen, wie Prof. Frank Fitzek vom 5G Lab der TU Dresden bei der „5G Global Conference“ sagte. 5G-Dienste sollten auch in 4G- und 3G-Diensten nutzbar sein, so Fitzek. Bisher waren die verschiedenen Netze nicht miteinander kompatibel.
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Carsten Spindler
Schlecht! Umso höher die Frequenz, desto tiefer dringt die Strahlung in den Menschen ein