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21. 08. 2016

Der Sprung von Android 5.0 Lollipop auf Android 6.0 Marshmallow brachte einen besseren Umgang mit den Berechtigungen, mehr Bedienkomfort und die Möglichkeit, microSD-Karten für externe Apps zu verwenden, hervor. Nun steht Android 7.0 Nougat vor der Tür und wir klären die Frage, ob sich erneut viel getan hat, oder ob es sich eher um Produktpflege seitens Google handelt.

 

Android 7 Nougat | Bild: lte-anbieter.info

Android feiert achten Geburtstag

Im kommenden September wird das Smartphone- und Tablet-Betriebssystem sein achtjähriges Bestehen feiern können. Dabei veränderten sich im Laufe der Zeit nicht nur die Funktionen, sondern auch die Oberfläche drastisch. Mit Android 5.0 Lollipop führte Google im November 2014 das „Material Design“ getaufte Erscheinungsbild ein. Auch bei Android 7.0 Nougat wird an diesem Design festgehalten.

Android 7.0 Nougat – Diese Features bietet das Update

Die siebte Versionsnummer kommt demnächst mit Features wie einem besseren Benachrichtigungssystem, wertvollen automatischen Sicherheits-Updates und einem offiziellen Multi-Window-Modus daher. Im folgenden erfahren Sie alles zu den Neuerungen in „Nougat“…

Bedienung – App-Übersicht kann nun schnell ausgemistet werden

Google hinkt bekanntermaßen bei den Komfortfunktionen des Android-Betriebssystems in seiner Stock-Fassung etwas hinterher. Das reine Android, wie es die Nexus-Modelle bieten, beeindruckt durch seine entschlackte Präsentation, was viel freien Speicher ab Werk und eine ruckelfreie Oberfläche mit sich bringt – letztere ist aber nicht so intuitiv, wie sie sein könnte. Erst bei Android 7.0 Nougat werden die Anwender bei der Übersicht der geöffneten Apps einen Button vorfinden, mit dem sie alle Apps auf einmal schließen können. Zuvor war ein mühsames Wegwischen der einzelnen Programme erforderlich, was bei vielen Applikationen im Hintergrund zum Geduldsspiel wurde. Der „Clear-All-Button“ gehört bei den großen Hersteller schon länger zum guten Ton.

Bedienung – Endlich Multi-Window frei Haus

Auch hier hinkt der Suchmaschinen-Gigant den anderen Firmen hinterher, die schon seit geraumer Zeit die Verwendung mehrerer Apps auf einem Bildschirm zulassen. Bei Android 7.0 Nougat kann man nun in der Anzeige der zuletzt geöffneten Apps einen Reiter auswählen und ihn zum oberen Bildschirmrand ziehen. Somit wird das erste von zwei Programmen festgelegt. App Nummer zwei wird schließlich zum unteren Ende des Displays gezogen. In der Mitte findet sich ein schwarzer Balken wieder, der einen das Größenverhältnis der beiden Apps anpassen lässt. Der Split-Screen-Modus wird schließlich beendet, wenn die Multitasking-Taste länger gedrückt wird.

Bedienung – Das Einstellungsmenü wird intelligenter

Eine clevere Idee zur Vereinfachung der Bedienung hat sich Google bei den Einstellungen einfallen lassen. Man kann jederzeit im linken Displaybereich die Übersicht der Reiter hervorrufen, ohne den aktuellen Menüeintrag verlassen zu müssen. Befindet sich der Nutzer beispielsweise innerhalb einer der Netzwerk-Einstellungen wie WLAN oder Mobilfunk, lässt sich links eine Seitenleiste mit allen Menübereichen hervorrufen. Außerdem bieten die einzelnen Segmente eine direkt ersichtliche Status-Übersicht, wie die verbrauchte Datenmenge oder das aktuell verbundene WLAN-Netzwerk.

Produktivität – Benachrichtigungen sind besser anpassbar

Die einzelnen Apps bei Android 7.0 lassen sich, wie schon bei den Vorgängern ab Android 5.0 Lollipop, für die Anzeige von Benachrichtigungen konfigurieren. Anstatt vier Optionen gibt es aber nun gleich fünf. Somit kann gezielter mit der Darstellung von App-bezogenen Informationen umgegangen werden. Neu hinzugekommen ist die minimale Prioritätsstufe, die Gewichtung der einzelnen Abstufungen wurde ebenfalls etwas verändert.

Produktivität – Keine Kaffeepause mehr bei der App-Installation

Android-Anwendungen, vor allem Spiele, können rasch die Gigabyte-Grenze auf dem Datenspeicher sprengen. Eine solche App benötigt auch dementsprechend viel Zeit bei der Installation. Google hat es nun allerdings hinbekommen, dass die Apps schneller auf den Datenträger des Smartphones oder Tablets wandern.

Systemoptimierung – Datenvolumen schonen

Der von 6.0 Marshmallow bekannte Android-Stromsparmodus Doze bekam eine neue nützliche Erweiterung spendiert. Bei Android 7.0 Nougat werden auch Energiesparmaßnahmen vollzogen, wenn der Bildschirm längere Zeit ausgeschaltet ist. Wenn Doze vom Nutzer aktiviert wurde, werden alle Datenverbindungen, egal ob WLAN, UMTS oder LTE, gekappt. Dadurch wird beispielsweise Datenvolumen geschont, wenn man unterwegs ist. Es gibt jedoch sogenannte „Maintenance Windows“, kleine Zeitfenster, bei denen die Apps rasch ihren Dienst vollziehen dürfen. Außerdem wurde eine Funktion namens Data Saver bei Android 7.0 Nougat integriert. Ist diese aktiviert, werden Apps dazu angehalten, möglichst sparsam mit den Internetressourcen umzugehen. Das kann beispielsweise durch die Reduzierung der Streaming-Qualität geschehen.

Systemoptimierung – Vulkan entlastet den Prozessor

Besonders für grafisch intensive Anwendungen wird sich die neue 3D-Engine Vulkan lohnen. Google verspricht deutlich beeindruckendere Spiele als mit dem derzeit genutzten Standard Open GL ES. Die 3D-Umgebung soll dabei zwar leistungsstärker sein, aber den Prozessor sogar entlasten. Mehrkern-CPUs sollen effektiver arbeiten und Entwickler bekommen einen direkten Einfluss auf die GPU. Damit Vulkan aber ausgereizt werden kann, muss die zugrundeliegende Hardware die Schnittstelle unterstützen. Bei Googles hauseigenen Smartphones Nexus 5X und Nexus 6P ist das bereits der Fall.

Sicherheit – Automatische Updates

Neue Android-Versionen oder Patches sollten möglichst zeitnah nach der Verfügbarkeit vom Nutzer installiert werden. Neben erweiterten Funktionen können nämlich auch Sicherheitslücken geschlossen worden sein. Google möchte bei Android 7.0 Nougat nun automatisierte Updates einführen. Diese sollen im Hintergrund unbemerkt heruntergeladen und nach einem Neustart des Smartphones oder Tablets ohne Zutun des Anwenders aufgespielt werden.

Weitere Neuerungen

Die Bootzeit der Mobilgeräte wird durch Android 7.0 Nougat abermals verkürzt. Unter anderem wird es ein Feature namens „Direct Boot“ geben, durch das Zeit beim Hochfahren gespart wird. Der native VR-Modus dürfte Fans der virtuellen Realität freuen. Bislang wollen Samsung, LG, HTC, Huawei, Alcatel, Xiaomi und ZTE Googles Lösung mit der passenden Hardware unterstützen. Ebenfalls nützlich ist die neue Anzeige der App-Herkunft. So lässt sich bei den Informationen der Apps nun einsehen, ob sie durch Google Play oder eine andere Quelle installiert wurde.

Android 7.0: Hersteller-Updates

Die drängeste Frage, welche sich bei jedem neuen Release stellt ist, welche Geräte bekommen die neue Version wahrscheinlich als Update. Wie immer werden viele Modelle, auch jüngerem Datums leer ausgehen. Nach aktuellem Standpunkt können sich aber zumindest Besitzer folgender Smartphones und Tablets schon einmal auf Nougat freuen…

 

Nexus (diverse Hersteller): Unter der Nexus-Flagge segeln eine Vielzahl von Smartphones und Tablets durch Googles Portfolio, die in Zusammenarbeit mit bekannten Konzernen wie Samsung, LG und HTC entstanden. Wie gehabt bekommen diese Modelle auch bei Android 7.0 Nougat eine Vorreiterrolle. Das Nexus 6, das Nexus 9, das Nexus 6P, das Nexus 5X, der Nexus Player und das Pixel C werden das Update in Kürze erhalten.

 

Samsung: Die Samsung-Smartphones sind neben den iPhones die am meisten verbreiteten Mobilgeräte, da ist ein zügiges Update Gold wert. Einen konkreten Fahrplan gibt es seitens des Herstellers zwar noch nicht, höchstwahrscheinlich werden aber die folgenden Mobilgeräte bedacht; Galaxy S7, Galaxy S7 Edge, Galaxy S6, Galaxy S6 Edge, Galaxy S6 Edge+, Galaxy Note 5, Galaxy Note 7 und das Tablet Galaxy Tab S2. Bei letzterem warten Besitzer aber heute noch vergeblich auf Version 6!

 

HTC und Lenovo: Der taiwanische Konzern hat verkündet, sein aktuelles HTC 10 mit Android 7.0 Nougat versorgen zu wollen. Des Weiteren wurden auch das One A9 und das One M9 genannt. Bei der Motorola-Handysparte des chinesischen Herstellers Lenovo wird unter anderem das modulare Smartphone Moto Z Priorität
genießen. Außerdem seien noch Moto G4 und Moto G Plus für das 7.0-Update vorgemerkt.

 

LG: Auf der IFA in Berlin wird der Hersteller sein zweites 2016er-Flaggschiff, nämlich das V20, vorstellen. Dieses wird Android 7.0 Nougat bereits vorinstalliert haben. Außerdem können derzeit 2.000 Nutzer an einem Testprogramm für die 7er-Ausführung beim LG G5 teilnehmen. Leider ist diese Aktion allerdings nur in Südkorea vertreten. Weitere Geräte für Android 7.0 Nougat werden zwar nicht von LG genannt, man kann aber sicherlich zumindest von den Modellen G4 und V10 ausgehen.

 

Sony und Huawei: Von beiden Konzernen gibt es hinsichtlich der Update-Pläne kaum konkrete Äußerungen, aber da bei Sony schon Android 7.0 für das Xperia Z3 getestet wird, dürfte dieses Smartphone bedacht werden. Auch das Xperia Z5, das Xperia Z5 Compact und das Xperia Z5 Premium sowie einige der neuen Xperia-X-Modelle gelten als mögliche Kandidaten. Bei Huawei wird auch schon fleißig mit Nougat in Verbindung mit dem P9 getestet. Ansonsten dürften auch das P9 Lite und das Phablet Mate 8 versorgt werden.

Übersicht der weiteren Beta-Test-Programme

Wer ein Sony Xperia Z3 oder ein Huawei P9 sein Eigen nennt, darf ebenfalls schon einen Blick auf Nougat werfen. Beide Hersteller bieten eine Vorschauversion der Software zum freiwilligen Test an. Vorher sollte allerdings unbedingt eine Datensicherung vollzogen werden, da persönliche Dateien verloren gehen können. Diese Versionen sind auch noch nicht ausgereift und eher zum kurzen Reinschnuppern als für den Alltagsbetrieb gedacht.

Android 7.0 Nougat im Vergleich zu iOS 10

Auch der Google-Erzrivale Apple hat eine neue Softwareversion am Start, derzeit kann man die Beta 7 von iOS 10 auf kompatiblen iPhones und iPads testen. Wer ein Handy älter als das iPhone 5 oder ein Tablet älter als das iPad Mini 2 oder das iPad der vierten Generation hat, kann leider nicht mitmachen. Die offizielle Verteilung von iOS 10 soll im Herbst 2016 erfolgen. Das größte Highlight bei iOS 10 ist wohl, dass Apple die Sprachassistentin Siri für alle Entwickler öffnet. So können andere Apps wie WhatsApp demnächst von dem Dienst Gebrauch machen. Ansonsten liegt der Fokus auf Optimierungen bestehender Apps und eine bequemere Benutzeroberfläche. Des Weiteren wird es eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für wichtige Apps geben.

Bisheriger Eindruck von Android 7.0 Nougat

Google macht sich endlich daran, beim Bedienkomfort zu Samsung und Co. aufzuschließen. Features wie der „Clear-All-Button“ und die Multi-Window-Fuktion waren längst überfällig. Mit Vulkan und der nativen VR-Unterstützung dürfte Android 7.0 auch für Spieler interessant sein. Außerdem gefallen uns die automatischen Updates und das mit Data Saver LTE-Kontingent gespart werden kann. Bei iOS 10 wird hingegen vornehmlich Feinschliff betrieben. Während Apple mehr beim Äußeren schraubt, legt Google eher bei der Sicherheit und der Performance Hand an. Hier setzen jedoch beide Entwickler an den richtigen Stellen an. Apples Benutzerführung ist schon seit längerem äußerst intuitiv, eine frische Optik der Apps und einzelnen Bereichen ist allerdings begrüßenswert. Bei Google hingegen mangelt es noch etwas bei der Sicherheit und am Bedienkomfort.

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