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10. 09. 2014

Eigentlich ist es schade, dass schon im Vorfeld der Apple-Präsentation die wichtigsten Details der neuen iPhones bekannt waren. So blieb der Wow-Effekt, den Steve Jobs einst auslösen konnte, weitestgehend aus. Konzernchef Tim Cook bestätigte praktisch, was zuvor schon durchgesickert war: Ja, das iPhone 6 wird deutlich größer und ja, es kommt in den zwei Größen 4,7 und 5,5 Zoll. Neu sind der NFC-Bezahldienst Apple Pay sowie die verbesserte Telefonieoption VoLTE – beides wird jedoch vorerst nur in den USA zur Verfügung stehen.

iPhone 6

Steve Jobs hatte einst behauptet, der Nutzer brauche kein größeres iPhone. Nun hat Apple (endlich) die Realitäten eingesehen und reagiert auf den großen Erfolg der Konkurrenz mit großen Displays. Das neue Standardmodell iPhone 6 ist wie erwartet 4,7 Zoll groß und damit satte 0,7 Zoll größer als der Vorgänger iPhone 5. Apple bleibt damit aber immer noch unter der direkten Konkurrenz von Samsung, HTC oder Sony, deren Flaggschiffe bei 5 Zoll beginnen. Etwas enttäuschend – zumindest von den nackten Zahlen her – und nicht mehr up to date, ist die Auflösung des Retina-Bildschirms. Dieser weist mit 750 x 1.334 Pixeln die gleiche Pixeldichte von 326 ppi aufweist, wie das iPhone 5. Fortschritt also in Punkto Display leider Fehlanzeige. Standard sind hier mittlerweile Werte deutlich über 400, die sich auch beim Zoomen von Texten und Bildern auszahlen.

Neues Design und Verbesserungen bei LTE

iPhone6

Ein Kaufkriterium ist sicherlich das neue Design des iPhone 6: Das Display wird nahtlos von einem glatten Alugehäuse umfasst, dessen Ecken und Kanten deutlich abgerundeter sind als zuvor. Das Smartphone ist natürlich länger und breiter als die Vorgänger, aber mit nur 6,9 Millimetern zugleich auch das flachste iPhone aller Zeiten. Und mit nur 129 Gramm angenehm leicht!

 

Verbessert hat Apple auch die Verbindungsmöglichkeiten: Das iPhone 6 unterstützt nun stolze 20 LTE Bänder. Das ist kein Schreibfehler und Rekord! Kein anderes Smartphone bietet mehr Kompatibilität und kann praktisch in allen LTE-Netzen der Welt genutzt werden. Mehr dazu im folgenden Abschnitt. Zudem unterstützt es LTE der Kategorie 4, so dass iPhone 6 Nutzer prinzipiell mit bis zu 150 MBit/s mobil surfen können. Ein Novum gibt es auch bei den Telefoniefähigkeiten. Zumindest theoretisch beherrscht das neue iPhone auch Voice over LTE (VoLTE), was hierzulande aber noch nicht kommerziell angeboten wird. Wahrscheinlicher Starttermin: Erstes Quartal 2015. Immerhin hat O2 in einigen Großstädten VoLTE schon technisch umgesetzt (wir berichteten). Zum Telefonieren müsste das Smartphone dann nicht mehr auf das 3G-Netz umschalten, was schnelleren Rufaufbau, bessere Sprachqualität und geringeren Stromverbrauch zur Folge hätte. LTE CAT6, wie zuvor erhofft, unterstützen die neuen Modelle allerdings nicht. Für Videotelefonie via WLAN gibt es bei Apple das Feature „Face Time“; hier wurde beim iPhone 6 auf den WLAN-Standard 802.11 ac aufgerüstet, der bis zu drei Mal schneller laufen soll als beim iPhone 5.

 

iphone6 im neuen Gewand

 

LTE-Bänder im Einzelnen

Das iPhone 6 und 6 Plus untersetzten wie schon erwähnt 20 LTE-Bänder. Nutzer sind somit weltweit besser aufgestellt, als mit jedem anderen Smartphone. Im Einzelnen handelt es sich um die Bänder 1-5, 7,8, 13, 17-20, 25, 26, 28, 29 und 38-41. Die korrespondierenden Frequenzen können Sie hier in auf dieser Seite ermitteln.

Schnellerer Prozessor und bessere Kamera

Die Verbindungsmöglichkeit NFC nutzt Apple, um seinen Bezahldienst Apple Pay einzuführen, ein Feature des ebenfalls neuen Betriebssystems iOS 8. So ist der bargeldlose Bezahlvorgang möglich, indem man sein iPhone an ein entsprechendes Terminal hält und per Fingerabdruck-Scan bezahlt. Apple Pay startet im Oktober zunächst nur in den USA. Welche Partner Apple dafür in Deutschland gefunden hat, ist noch nicht bekannt. Noch mehr Leistung verspricht Apples hauseigener neuer 64-Bit-Prozessor A8, der vom ebenfalls neuen Grafikchip M8 unterstützt wird. Ansonsten hat Apple beim iPhone 6 technisch nur verhalten an der Schraube gedreht. Mit 128 GB gibt es nun eine neue Speichergröße (neben 16 und 64 GB). Eine Erweiterung per Micro-SD-Karte ist weiterhin nicht möglich.

 

Die iSight-Kamera des iPhone 6 löst mit 8 Megapixeln auf, wird begleitet von einer f/22-Blende und soll dank automatischem Bildstabilisator, verbesserter Gesichtserkennung und Panoramafunktion noch bessere Fotos – auch im Dunkeln – ermöglichen. Hier dürfte sich zeigen, dass Megapixel nicht alles sind, schoss doch schon der Vorgänger iPhone 5 sehr gute Bilder bei im Vergleich zur Konkurrenz nur mäßiger Auflösung. HD-Videos sind mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde möglich, Zeitlupe gar mit bis zu 240 bps.

iPhone 6 Plus

iphone6 Plus vs. normal

Mit dem iPhone 6 Plus stößt Apple nun sogar in die Kategorie der Phablets oder Smartlets vor und duelliert sich hier mit Samsungs brandneuem Galaxy Note 4, dem LG G3 oder dem Huawei Ascend Mate 7. Mit der Full-HD-Auflösung seines 5,5 Zoll großen Retina-Displays liegt das iPhone 6 Plus ebenso im Mittelfeld wie mit der Pixeldichte von 401 ppi. Bei der Kamera hat Apple dem iPhone 6 Plus einen optischen Bildstabilisator spendiert, der Verwackler verhindern soll. Ansonsten entspricht das 5,5-Zoll-Modell technisch dem kleineren Bruder.

 

Wer übrigens Sorgen hat, seine Hand könnte zu klein sein für ein derart großes Display, für den hat Apple den Einhandmodus eingebaut. Durch zweimaliges Drücken auf den Homebutton verschiebt sich der Bildschirminhalt nach unten, zum bedienenden Daumen hin. Außerdem gibt es für den Homescreen jetzt erstmals einen Landscape-Modus, sodass man das Gerät auch quer bedienen kann.

Marktstart und Preise

Die beiden iPhones können in den Farben Gold, Silber oder Grau ab dem kommenden Freitag (12. September) vorbestellt werden und sollen eine Woche später, also ab dem 19. September, verfügbar sein. In Apple Stores, Apple Online Stores und bei ausgewählten Premium-Händlern kostet das iPhone 6 je nach Speichergröße 699 (16 GB), 799 (32 GB) oder 899 Euro (128 GB). Das größere iPhone 6 Plus wird ohne Vertrag dementsprechend für 799, 899 bzw. 999 Euro angeboten. Hier bei den Mobilfunkbetreibern Telekom, Vodafone, O2 und Debitel wird es das neue iPhone auch mit Vertrag geben.

Fazit: Ist Apple der große Wurf gelungen?

Die neuen iPhones werden reißenden Absatz finden, daran besteht kein Zweifel. Vor allem optisch sind sie ein Sprung nach vorne: Die Geräte sehen nicht nur schick aus und liegen gut in der Hand – Apple ist endlich über seinen Schatten gesprungen und hat an der Displaygröße geschraubt. Bildschirme um die 5 Zoll haben sich nun mal bei den Nutzern etabliert; es wäre fahrlässig gewesen, hätte sich der Konzern diesem Trend erneut verweigert. Auch NFC hat Apple als letzter großer Hersteller nun integriert. Technisch gab es keine Revolutionen; hier muss man die ersten Tests abwarten, ob die neuen iPhones der Konkurrenz gewachsen – oder gar überlegen – sind. Kritikwürdig ist wie immer die Preisgestaltung, beginnt die Preisspanne doch bei 700 Euro und endet erst bei 1.000. Doch hier gilt auch: Apples iPhone ist eine Marke wie keine andere und hat eine extrem treue Fangemeinde, die nahezu jeden Preis für ein Smartphone aus Cupertino zahlt.

Wissenswertes zum Thema:

» Vergleich der LTE Tarife
» LTE Angebote Marktübersicht
» LTE Smartphones im Überblick

Quelle und Bilder: Apple
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