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09. 12. 2015

Die Bundesnetzagentur hat ihren Tätigkeitsbericht der Telekommunikation für das Jahr 2014 / 2015 veröffentlicht. In der über 280 Seiten starken PDF-Datei erhält man detaillierte Informationen rund um die Trends, die Entwicklungen und die Pläne beim mobilen Breitband. Wir haben die wichtigsten Analysen im Mobilfunkbereich – insbesondere bei LTE – herausgesucht und zusammengetragen.

Sachinvestitionen beim Telekommunikationsmarkt

Die Anbieter zeigten sich letztes Jahr besonders großzügig bei ihren Investitionen. Mit einer Summe von 7,6 Milliarden Euro wurde der höchste Wert zwischen 2004 und 2014 erreicht. Das ist eine Steigerung von 15,2 Prozent im Vergleich zu 2013. Besonders drei Technologien fördern die Telekommunikationsanbieter gerne, nämlich den Glasfaserausbau, die Umstellung auf IP-basierte Netze (All IP) und den LTE-Ausbau.

Entwicklungen bei den Teilnehmern

Mitte 2015 betrug die von den Netzbetreibern verbreitete Stückzahl von SIM-Karten 112,4 Millionen. Das ist ein Rückgang von 0,2 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Statistisch kommen auf jeden deutschen Bürger knapp 1,4 SIM-Karten, worunter sich allerdings auch Zweit- und Drittgeräte befinden und somit nicht ständig in Gebrauch sind. Die Anzahl ausschließlich aktiver SIMs ist somit geringer. Ende 2014 betrug die Zahl der LTE-fähigen Exemplare noch 17 Millionen, mittlerweile stieg dieser Wert im ersten Quartal 2015 auf 21 Millionen. Über eine halbe Millionen Betreiberkarten werden stationär genutzt. Bei der Zählung wurden Karten erfasst, die in den letzten drei Monaten zur Kommunikation verwendet oder zu denen Rechnungen erstellt wurden.

Surfverhalten und Marktaufteilung

Der Datenverbrauch in Deutschland steigt ungebremst an. So wurden 2014 rund 395 Millionen Gigabyte benötigt, ein Jahr zuvor waren es noch 267 Millionen Gigabyte. Im Vergleich zu 2011 hat sich der Datenverbrauch sogar vervierfacht. Für die Nutzung des mobilen Breitbands wurden letztes Jahr 52,6 Millionen SIM-Karten in Endgeräten eingesetzt, die UMTS- und LTE-fähig sind. Für 2015 wird hingegen der Einsatz von 55 Millionen solcher Endgeräte erwartet. Bei der Marktaufteilung hat Telefónica durch die Fusion mit E-Plus gewaltig an Marktmacht zugelegt. Der Anbieter hält (Stand Mitte 2015) 36,9 Prozent des Marktes.

Infrastruktur und Netzabdeckung

Der LTE-Ausbau schreitet zügig voran, was man auch anhand der aufgestellten Basisstationen merkt. Im ersten Quartal 2015 wurden 31.500 Einheiten gezählt, ein großer Schritt im Vergleich zu den 28.700 in 2014. Die Verfügbarkeit des mobilen Breitbandinternets der vierten Generation ist ebenfalls beachtlich, so sollen bereits 92,1 Prozent der Haushalte über LTE ab 2 Mbit/s verfügen. Hingegen sind es bei 74,7 Prozent mindestens 6 Mbit/s.

Der Mobilfunk-Wettbewerb im Überblick

Aktuell wird mit über 100 Marken differenziert bei Zielgruppen und Nutzern Werbung betrieben. Es ist jedoch kein deutlicher Trend bezüglich eines Preisanstiegs erkennbar. Der Provider Drillisch konnte deutlich bei seiner Marktpräsenz zulegen und 2,4 Millionen Kunden (24 Prozent) gewinnen. Die Leistungsfähigkeit der Internetdienste ist ein wichtiger Werbefaktor im Mobilfunkbereich, weshalb der LTE-Netzausbau in den letzten zwei Jahren deutlich von den drei Netzbetreibern vorangebracht wurde. So erhielten Mitte 2015 bereits 94 Prozent aller deutschen Haushalte Zugang zum 4G-Netz.

Die Trends der mobilen Breitbandnutzung

Auch 2014 war das Internet nicht aus dem Alltag der Deutschen wegzudenken. So nutzten 95 Prozent der Einwohner ab 14 Jahren das Breitband am PC oder Laptop. Auf dem zweiten Rang findet sich bereits das Smartphone mit einer Nutzung von 57 Prozent wieder. Bei der mobilen Anwendung unterscheidet sich allerdings der Fokus bei den Altersgruppen. So sind es bei den 14 bis 29-jähgrigen über 80 Prozent und bei den 50 bis 69-jährigen nur noch 35 Prozent. Ebenfalls für das Breitband werden Konsolen, TVs und Tablets verwendet. Auf einen Anwender kommen im Schnitt 2,8 Geräte.

Weiterentwickelte Anforderungen an den Mobilfunk

Im Jahr 2014 wurden die Netze erstmals um LTE-Advanced, konkret Carrier-Aggegation (CA) erweitert. Somit ergibt sich (bisher nur bei Vodafone und Telekom) eine größere Übertragungskapazität pro Standort für den Nutzer. Außerdem wurde das Modell für VoLTE einsetzbar gemacht. Weitere Maßnahmen sind unter anderem die neuen Frequenzbänder 700 Megahertz und 1.500 Megahertz, die bald zum Mobilfunk addiert werden. Außerdem soll durch die Erweiterung von CA die gleichzeitige Nutzung von bis zu drei „Component Carriern“ im Download ermöglicht werden. Eine Modellierung von LTE entlang der Verkehrswege (ergänzt von 3G) steht ebenfalls auf dem Plan.

Die Ergebnisse der Mobilfunkauktion

Die große Frequenzauktion 2015 war selbstredend auch ein Thema beim aktuellen Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur. Der Fokus lag vor allem auf den beiden neuen Frequenzbereichen um die 700 und 1.500 Megahertz. Telefónica sicherte sich für seinen Mobilfunk den Einsatz von 900, 1.800 und 700 Megahertz. Die Deutsche Telekom und Vodafone hingegen jeweils 900, 1.800, 700 und 1.500 Megahertz. Somit dürfte auch in Zukunft das D-Netz einen Vorteil haben.

LTE License Assisted Access

Die Bundesnetzagentur außerdem an der Erweiterung der Norm ETSI EN 301 893 für Mobilfunksysteme aktiv beteiligt. Diese umfasst den lizenzfreien Bereich um 5 Gigahertz (LTE LAA). Nach dem Abschluss dieser Revision wurde jedoch eine Folgerevision beschlossen, um die intelligenten Zugangstechniken weiterentwickeln und in die Norm aufnehmen zu können. Dadurch soll eine gleichberechtigte Nutzung des Spektrums sichergestellt werden.

Vorbereitung auf 5G

Die Arbeiten an der fünften Mobilfunkgeneration laufen auf Hochtouren. So haben die Kernarbeiten der Standardisierung von Mobilfunknetzen der fünften Generation begonnen. Die Fernmeldeunion hat außerdem erste Dokumente zu 5G verabschiedet und einen Zeitplan aufgestellt. Dieser unterstreicht die geplante Einführung im Jahr 2020, wo erste Netze den Wirkbetrieb aufnehmen sollen. Auch das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) und die Partner der 3GPP arbeiten an einer Standardisierung der zukünftigen 5G-Netze.

Anwendungsgebiete von 5G

Es wird erwartet, dass die kommende Generation eine Vielzahl von Neuerungen und Innovationen bei den Anwendungsgebieten beinhaltet. Anwendungen, die eine geringe Latenz benötigen, Breittbandanwendungen mit hohen Datenraten und das Internet der Dinge werden hervorgehoben. Dort sollen hingegen viele Endgeräte mit relativ geringer Datenrate kommunizieren. Die Bundesnetzagentur sieht in diesen neuen Leistungsmerkmalen zugleich neue Herausforderungen in der Standardisierung.
 
Die komplette Dokumentation können sich interessierte Leser jederzeit auf der Webseite der Bundesnetzagantur herunterladen.

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