Das Münchner U-Bahn-Netz hat Probleme, seine Fahrgäste mit genügend Bandbreite für das mobile Internet zu versorgen. Die drei großen Mobilfunkanbieter Vodafone, Telefónica und die Deutsche Telekom arbeiten Hand in Hand, um frustfreies Surfen auch im Untergrund zu ermöglichen. Bis Ende 2017 soll das gesamte U-Bahn-System mit LTE ausgerüstet werden.
Unterirdisches Internet in München veraltet
Das betroffene U-Bahn-Netz umfasst 95 Kilometer und transportiert täglich viele Reisende. Doch auch wer unterwegs nur schnell seine E-Mails abrufen möchte, hat derzeit mangels LTE oft schlechte Karten. Laut Herbert König, dem Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), operiert das Mobilfunknetz in den unterirdischen Röhren an der Kapazitätsgrenze. Dazu passt auch die Info von Vodafone, dass aktuell viermal so viele Daten in der U-Bahn abgerufen und verschickt werden, als noch vor zwei Jahren. Derzeit gibt es zwar 140 Funkzellen im Untergrund, diese arbeiten jedoch mit dem veralteten Standard HSPA. Die maximale Bandbreite beträgt somit 42,2 Mbit/s – und diese müssen sich alle Reisenden untereinander teilen.
Drei Netzbetreiber ziehen an einem Strang
Das unterirdisch verlegte Handynetz ist eine Gemeinschaftsarbeit von Vodafone, Telefónica und der Deutschen Telekom. Was die Aktualisierung auf den 4G-Standard kosten wird, verrieten die Anbieter nicht, die Stadt München wird jedoch nichts dazu beisteuern müssen. Um das LTE-Niveau erreichen zu können, werden Spezialfirmen beauftragt, die unterhalb der Stadt die Technik installieren. Es wird ein neuer zentraler Technikraum benötigt, der vorhandene ist für die 4G-Ausstattung zu klein. Anschließend müssen Sende- und Empfangseinheiten erweitert oder gar ausgetauscht werden. Dieses Vorhaben würde nicht von heute auf morgen vonstatten gehen, teilte Vodafone mit. Dennoch würden die Fahrgäste nicht durch die Arbeiten gestört, da die Installation in den Nachtstunden erfolgen soll.
Klassische Informations-Monitore bleiben erhalten
Die Smartphone-App der MVG erfreut sich großer Beliebtheit, viele Reisende rufen damit Fahrpläne ab oder erwerben einen Fahrschein. Deshalb wurde von Skeptikern in den Raum gestellt, ob die traditionellen Monitore noch Sinn machen. Man möchte aber auch weiterhin an den digitalen Anzeigetafeln festhalten, denn schließlich sollen auch Kunden mit Infos versorgt werden, die über kein Smartphone verfügen.
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