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02. 11. 2010

Wer früher Stimmen oder Instrumente mittels Mikrofon verstärken wollte, der brauchte vor allem Eines: Kabel, viel Kabel. Mit der Erfindung der Funk-Mikrofonierung wurde einiges einfacher, und die Möglichkeiten für Schauspieler, Moderatoren, Interviewpartner oder Instrumentalisten ein ganzes Stück vielfältiger. Und auch wenn längst nicht jedes Mikrofon ein Funkmikrofon ist, gibt es in Deutschland hunderttausende solcher Geräte, für die neue Mobilfunktechnologien wie LTE eine „Störgefahr“ darstellen. Werden Kultur- und Medieneinrichtungen dafür entschädigt, und wenn ja von wem?

Störungen durch LTE: Hunderttausende Geräte betroffen

Es ist kein kleines Problem, sondern für viele öffentliche Veranstalter wie Theater oder Musiker essentiell. Umso erstaunlicher, dass bisher so wenig über die Folgen der LTE-Einführung für die Besitzer von Funkmikrofonen berichtet wird. Das Problem sind die Frequenzen. Durch den Verkauf von entsprechenden Frequenzpaketen aus der „digitalen Dividende“ (wir berichteten), kamen auch Bereiche zwischen 790 bis 862 Megahertz unter den Hammer, welche aber ebenfalls von Kirchen, Theatern, Medienunternehmen und vielen öffentlichen Veranstaltern für deren Funkmikrofone benutzt werden.

Bundestag debattiert

Ein akutes Problem, welches nun auch im Bundestag diskutiert wurde. Bereits 2009 hatte der Bund den Ländern Entschädigungen zugestanden, welche für den Neukauf von Mikrofonen, welche in einem anderen Frequenzspektrum arbeiten, verwendet werden sollen. Konkreter wurde es bisher aber nicht: Weder Höhe noch Beginn der Zahlungen sind bekannt. Lediglich das Verfahren. Betroffene Kultureinrichtungen sollen per Antrag Anrecht auf die Fördermittel bekommen. Ob dies nur Einrichtungen in öffentlicher Hand betrifft oder auch Privatunternehmen eine Chance auf Entschädigung erhalten, ist unklar.

Opposition fordert schnelles Handeln

Die Opposition hat mit jeweils eigenen Anträgen schnelles Handeln gefordert. So möchte die SPD einen Fond, aus dem „den Betroffenen die notwendigen Umstellungskosten angemessen und zeitnah erstattet werden können“. Auch die Linksfraktion stellte ähnliche Forderungen, und berichtete dem Plenum darüber hinaus von Schätzungen, nach denen etwa 630.000 Funkmikrofone betroffen seien, welche in der Neuanschaffung Kosten von ein bis drei Milliarden Euro verursachen würden. Die Fraktion der Grünen möchte darüber hinaus die Zusicherung eines kostenfreien neuen Frequenzspektrums, welches von Veranstaltern genutzt werden kann. Die CDU-Fraktion lehnte die Vorschläge gemeinsam mit der FDP und dem Hinweis, es seien laut Bundesnetzagentur noch keine konkreten Störfälle bekannt, ab. Das böse Erwachen könnte bei der deutschlandweiten Inbetriebnahme der LTE-Netze kommen.

Wissenswertes zum Thema:

» LTE Karte

Quelle: Deutscher Bundestag
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