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20. 11. 2014

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson beleuchtet in seinem jährlichen „Mobility Report“ nicht nur den aktuellen Stand der Dinge, sondern gibt auch Ausblicke in die Zukunft der Mobilfunkwelt. So wird prognostiziert, dass im Jahr 2020 weltweit 90 Prozent der Bevölkerung ein Mobiltelefon besitzen. Smartphones werden bis dahin in der Überzahl und vornehmlich im LTE-Netz unterwegs sein.

Anschlüsse und Datenvolumen wachsen

Ericsson zählt derzeit weltweit 6,9 Milliarden Mobilfunkanschlüsse. Während die reine Telefonie – früher ja das Hauptmerkmal eines Mobiltelefons – stabil bleibt, nimmt der Datenverkehr kontinuierlich zu. In den vergangenen zwölf Monaten stieg dabei die Zahl der Anschlüsse mit Datentarif um 30 Prozent auf 2,5 Milliarden. Zwei Drittel aller im letzten Quartal verkauften Mobiltelefone waren bereits Smartphones. Diese beiden Faktoren sorgten dafür, dass das weltweite mobile Datenvolumen seit 2013 um 60 Prozent auf 3,2 Exabytes pro Monat angewachsen ist – das sind 3,2 Milliarden Gigabyte monatlich.

 

Traffic Report Ericsson

LTE-Advanced in 14 Ländern am Start

Dabei nimmt auch die Datengeschwindigkeit zu: Weltweit zählt man bereits 350 Millionen aktivierte LTE-Tarife. Alleine von Juli bis September kamen 50 Millionen neue Anschlüsse in 4G-Netzen hinzu. Ericsson schätzt, dass die globale theoretische LTE-Reichweite derzeit bei 20 Prozent liegt. In 112 Ländern der Erde sind dem Report zufolge insgesamt 331 LTE-Netze in Betrieb. Bei LTE-Advanced, der schnellsten Variante mit (aktuell) Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s, sind es zurzeit 21 Netzwerke in 14 Ländern – Tendenz steigend. Erst vor wenigen Tagen erfolgte auch der erste Start in Deutschland von der Telekom. Während es bei 3G (UMTS/HSPA/HSPA+) ein Plus von 85 Millionen Anschlüssen im dritten Quartal gab, nahm die Zahl der reinen 2G-Zugänge (GSM/GPRS/EDGE) um 10 Millionen ab.

VoLTE auf dem Vormarsch

Dabei nimmt nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Sprachqualität sukzessive zu. HD Voice ist mittlerweile in 75 Ländern etabliert worden – größtenteils in 3G-Netzen, aber in den USA und Asien auch schon in 4G-Netzen per Voice-over-LTE (VoLTE). In Deutschland rechnet man 2015 mit der Einführung von VoLTE, nachdem die Deutsche Telekom, Telefonica und Vodafone ihre Netze – auch mit Hilfe von Ericsson – entsprechend aufgerüstet haben. Die zukünftige Nutzung der Sprachtelefonie im LTE-Netz wird aber auch davon abhängen, wie viele VoLTE-fähige Smartphones bis dahin im Handel verfügbar sein werden. Einige High-End-Modelle sind bereits mit einem entsprechenden VoLTE-Chipsatz ausgestattet. Bei anderen bedarf es unter umständen noch eines Softwareupdates, um den Service zu aktivieren. Jedoch ist bei weitem nicht jedes Gerät VoLTE-fähig – vornehmlich neuere Modelle seit Sommer 2014.

Regionale Unterschiede

Ericsson hat regionale Unterschiede ausgemacht: Während die Nutzer in Nordamerika gänzlich in 3G- oder 4G-Netzen unterwegs sind, sind es in Westeuropa 75 Prozent. In Afrika liegt dieser Anteil beispielsweise erst bei 20 Prozent. Hier dominieren noch die 2G-Netze.

Prognose für 2020

Analyse: LTE Entwicklung bis 2020

Die mobile „Vollversorgung“ rückt nach Ansicht der Experten näher: Glaubt man den Prognosen, werden im Jahr 2020 rund 90 Prozent aller Menschen ab 6 Jahren ein Mobiltelefon besitzen. Diese hochgerechnete Zahl muss man aber wohl relativieren, berücksichtigt man, dass viele Menschen in den Industrienationen mehrere Geräte – z.b. ein Smartphone und dazu ein Tablet – besitzen, während in Entwicklungsländern der Anteil der Menschen ohne Mobiltelefon deutlich größer als 10 Prozent sein dürfte. Schon jetzt werden die aktuell 6,9 Milliarden Anschlüsse nur geschätzten 4,6 Milliarden Menschen zugerechnet.

Smartphones verdrängen Handys

Momentan wird die Mehrzahl der Mobilfunkanschlüsse noch von „normalen“ Handys genutzt. Doch dies wird sich nach Ansicht von Ericsson schon bald ändern: Im Jahr 2016 sollen Smartphones bereits in der Überzahl sein. Für das Jahr 2020 rechnen die Schweden mit etwa 9,5 Milliarden Anschlüssen, von denen 6,1 Milliarden auf die internetfähigen Smartphones entfallen. Dies liegt auch daran, dass immer mehr Smartphones von immer mehr Herstellern immer kostengünstiger produziert werden, sodass auch Menschen in Entwicklungsländern sich ein Smartphone leisten können, gegen das sie ihr bisheriges Handy austauschen.

Nach 4G kommt 5G

Ericsson rechnet damit, dass im Jahr 2020 LTE in allen Regionen der Welt genutzt werden kann. Die technische Reichweite, bezogen auf die Bevölkerung, soll dann bei etwa 70 Prozent liegen. Der Nachfolgestandard 5G werde bis dahin auch schon am Start sein. Zumindest in den USA, Japan und Südkorea – und sich wahrscheinlich noch schneller verbreiten als 4G. Dies liege auch an neuen Nutzungsszenarien wie „Maschine-zu-Maschine“, z.B. in Autos mit mobil vernetztem Navigationssystem.

75 Prozent LTE-Anschlüsse bis 2020

2020 soll die Zahl der LTE-Verbindungen bereits auf 3,5 Milliarden angestiegen sein. Ericsson rechnet vor, dass beispielsweise Nutzer in den USA dann zu 80 Prozent unterwegs via LTE ins Netz gehen werden, in Westeuropa sollen es bis 2020 drei Viertel aller Nutzer sein. Rapide steigt dabei der Datenverkehr: Im Jahr 2020 wird den Prognosen nach das mobile Datenvolumen bereits um das Achtfache angewachsen sein – auf imposante 25 Milliarden GB pro Monat. Etwa zwei Drittel davon entfallen auf Smartphones, der Rest auf Tablets, Laptops oder mobile Router. Vor diesem Hintergrund kommen einige Investitionen auf die Provider zu.

Videos fressen den größten Teil des Datenvolumens

Den größten Teil des mobilen Datenverkehrs weltweit machen Videos aus: Der Anteil soll laut Ericsson-Studie bis 2020 von 45 auf 55 Prozent anwachsen. Die Entwicklung wird gefördert durch immer merh Angebote zum Videostreaming wie Youtube, auf das die Hälfte der Nutzung entfällt. Oder auch das hierzulande gerade gestartete Netflix. Außerdem werden neben den Tablets auch zunehmend große Smartphones wie Phablets zum Videoschauen genutzt, und schnelle Datenverbindungen via LTE haben ebenfalls ihren Anteil daran. Während die sozialen Netzwerke bei der mobilen Datennutzung stabil bei 15 Prozent bleiben, fällt der Anteil des reinen Internetsurfens von 10 auf 5 Prozent ab. Das liegt zum einen am Videoboom, zum anderen aber auch daran, dass Nutzer vermehrt Internetdienste über Apps aufrufen.

Wissenswertes zum Thema:

» Vergleich der LTE Tarife
» LTE Angebote Marktübersicht
» LTE Smartphones im Überblick

Quelle: Ericsson; Bildquelle Diagramm: © Ericsson
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