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19. 06. 2015

Die Frequenzauktion 2015 ist beendet: Über 5 Milliarden Euro waren den drei großen deutschen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland die insgesamt 270 MHz an Mobilfunkfrequenzen wert, die die Bundesnetzagentur neu zur Auktion ausgeschrieben hat. Nach insgesamt 181 Bieterrunden an 16 Tagen geht Vodafone mit 110, die Telekom mit 100 und Telefonica mit 60 MHz nach Hause.

Vodafone ersteigert die meisten Frequenzen

Auktionsergebnis Juni 2015

Auf exakt 5.081.236.000 Euro belief sich am Freitagmittag die Gesamtsumme aller Gebote für die freiwerdenden 270 MHz, die für die Mobilfunkkonzerne die Zukunft bedeuten. Einen eindeutigen Sieger kann man noch nicht ausmachen: Vodafone konnte zwar mit insgesamt 110 MHz die meisten Frequenzpakete ergattern, zahlte aber auch umgerechnet rund 19 Millionen Euro pro Megahertz. Die Telekom legt für ihre 100 MHz weniger als 18 Mio. Euro pro MHz hin. Der Verlierer ist auf den ersten Blick die O2/E-Plus-Mutter Telefonica, die mit 60 MHz die wenigsten Frequenzen ersteigerte und dafür auch noch rund 20 Mio. Euro pro MHz hinblätterte.

Unnötiges Wettbieten um 700 MHz

Im 700-MHz-Band, wo derzeit noch das terrestrische Antennenfernsehen DVB-T funkt, schien eigentlich alles auf eine Art Gentleman’s Agreement hinauszulaufen: Die Gebote vom ersten Tag, für die insgesamt zu vergebenden 60 MHz in Höhe von 75 Millionen Euro (zu je 2×5 MHz), hatten tatsächlich auch noch an Tag 13 Bestand. Erst am vergangenen Mittwoch eröffnete Vodafone ein neues Wettbieten, sodass die Gebote zum Schluss bis auf mehr als das Doppelte anstiegen. Dieses abschließende Kräftemessen kurz vor Auktionsende hätten sich die drei Bewerber allerdings auch sparen können: Nach wie vor hält hier jeder Netzbetreiber jeweils 20 MHz an Frequenzen, genau wie an Tag 1 der Auktion – nur müssen jetzt statt 150 zwischen 330 und 340 Millionen Euro gezahlt werden. Dennoch zeigten sich alle drei Betreiber mit dem Ergebnis erwartungsgemäß zufrieden.

Telekom „mit dem Ausgang der Auktion zufrieden“

Die Telekom ersteigerte für eine Gesamtsumme von knapp 1,8 Milliarden Euro je 20 MHz bei 700 und bei 1.500 MHz. Zudem je 30 MHz im Bereich von 900 und bei den für LTE wichtigen 1.800 MHz. „Wir sind mit dem Ausgang der Auktion zufrieden“, sagte Niek Jan van Damme, Chef der Telekom Deutschland GmbH, zum Abschluss der Versteigerung. „Mit den erworbenen Frequenzen werden wir die Digitalisierung Deutschlands weiter vorantreiben.“ Die Frequenzblöcke im 900-MHz-Band sicherten „den Fortbestand und die Qualität des GSM-Netzes auch in Zukunft ab“, während mit den Frequenzen im 1.500- und 1.800-MHz-Band „in erster Linie die Breitbandversorgung in Städten und Ballungsgebieten vorangetrieben werden“ könne, hieß es. Die im 700-MHz-Bereich ersteigerten Blöcke eigneten sich besonders, „um auch im ländlichen Raum unsere Kunden mit noch mehr mobiler Bandbreite zu versorgen. Damit rückt das Ziel in Reichweite, in Deutschland flächendeckend für Bandbreiten von 50 Mbit/s zu sorgen.“

Vodafone erzielt „sehr gutes Ergebnis“

Vodafone zahlt knapp 2,1 Mrd. Euro für je 20 MHz bei 700, 900 und 1.500 MHz sowie für 50 MHz bei 1.800 MHz. „Wir haben in dieser Auktion ein sehr gutes Ergebnis erzielt und konnten nicht nur die meisten, sondern vor allem sehr wertvolle Frequenzen für uns sichern“, kommentierte Jens Schulte-Bockum, CEO von Vodafone Deutschland, das Ergebnis. „Unsere Kunden profitieren damit zukünftig von einer noch höheren Breitbandverfügbarkeit, gesteigerter Netzqualität und besseren Services.“

Telefonica erwirbt „werthaltiges Frequenzpaket“

Telefonica ist mit etwa 1,2 Mrd. Euro dabei für je 20 MHz bei 700, 900 und 1.800 MHz. An Frequenzen bei 1,5 GHz zeigte der Konzern kein Interesse. „Wir sind mit dem Ergebnis der Auktion zufrieden und haben ein werthaltiges Frequenzpaket erworben“, so Thorsten Dirks, CEO von Telefonica Deutschland. Speziell im Spektrum der Frequenzen von 1,8 GHz und höher verfüge das Unternehmen „über eine umfassende Frequenzausstattung“ und könne damit „insbesondere in urbanen Regionen Highspeed-Datenangebote liefern“, hieß es weiter. „Die ebenfalls starke Ausstattung unterhalb von 1 GHz ermöglicht zudem auch in ländlichen Regionen eine nochmals bessere Ausstattung für eine breitbandige mobile Internetversorgung.“

 

2010 und 2015 Ergebnisse im Vergleich

5,1 Milliarden für den Breitbandausbau

Den Bundesfinanzminister wird das Ergebnis der Frequenzauktion 2015 freuen. Knapp 5,1 Milliarden Euro kamen für 270 MHz zusammen, die größtenteils dem Breitbandausbau in Deutschland zugute kommen sollen. Bei der letzten großen Auktion im Jahr 2010 waren es dagegen „nur“ 4,4 Milliarden Euro für insgesamt 360 MHz gewesen, die sich auf die Bänder bei 800, 1.800, 2.000 und 2.600 MHz verteilten. Diese Ressourcen legten damals den Grundstein für das heutige LTE-Netz in ganz Deutschland. Das Ergebnis von 2015 ist allerdings nur ein Zehntel dessen, was die deutschen Mobilfunkunternehmen im Jahr 2000 für die UMTS-Lizenzen zahlten – nämlich umgerechnet über 50 Milliarden Euro.

 

Quelle & Bild: Bundesnetzagentur
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