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22. 12. 2015

LTE in 2015: Der große Jahresrückblick

von:

Redaktion LTE-Anbieter.info

Alle Jahre wieder, blickt die Redaktion von LTE-Anbieter.info auf das ausklingende Jahr und lässt die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse am LTE-Markt noch einmal Revue passieren. Diese „Tradition“ pflegen wir nun schon seit dem ersten Jahr, also 2011. Was für Highlights und Meilensteine gab es 2015?

 

Spezial zu den Highlights am LTE-Markt 2015

 

Januar: Im Zuge der Fusion mit Eplus, erstarkte O2 mit neuem Selbstbewusstsein und rangierte über Nacht praktisch zur Nummer 1 am Mobilfunkmarkt. Jedenfalls in Hinblick auf die Anzahl der Kunden. In den Netztests teilten sich beide Unternehmen nach wie vor Platz 3 und 4. Die Rolle des „Underdog“ soll sich jedoch ändern. Man wolle der beste Mobilfunkprovider Deutschlands werden, so O2 Anfang des Jahres. Eine Studie der GSA zeigte zudem, dass sich LTE nach nunmehr 4 Jahren weltweit zu einem Mainstream-Medium gemausert hat. Zudem fänden neue Techniken, wie VoLTE und LTE-A, immer mehr Verbreitung. Interessant erschien uns zudem der „Connect Shop Test“, bei dem deutschlandweit Mobilfunkshops in den Städten auf Fachwissen, Kundenfreundlichkeit und Beratung getestet worden – mit einigen Überraschungen, wie wir meinen.

 

VBZ Sachsen in Leipzig

Februar: Auch im Folgemonat machte O2 als erstes wieder von sich reden. Der Konzern entschied sich kurzer Hand, alle Vertragstarife für LTE freizugeben. Lediglich zwei Einstiegstarife blieben außen vor. Damit folgte auch der letzte Netzbetreiber dem Trend, nicht mehr tariflich zwischen Verträgen mit und ohne LTE zu differenzieren. Seither ist im Vertragsbereich LTE praktisch „Standard“. Lediglich bei Prepaid, sah die Sache damals noch ganz anders aus. Indes kündigte die Telekom an, dass die ungedrosselten Hybrid-Tarife ab März endlich bundesweit verfügbar seien. Den meisten Wirbel gab es hingegen im Hause Vodafone. Die Verbraucherzentrale hatte im Jahr zuvor Klage gegen die Drosselungs-Praktik der Zuhause-Tarife eingereicht. Am 18.02. schließlich, kam das endgültige Urteil ans Licht: Die Klage wurde, zur Enttäuschung vieler Kunden, abgewiesen. Eplus gab bekannt, die Aktion für kostenloses LTE bis Jahresende verlängern zu wollen. Aber auch erste Weichen für den LTE-Nachfolger 5G wurden im Februar gestellt. Huawei baut demnach in München eine erste Testumgebung für 5G auf.

 

März: Wie im Monat zuvor angekündigt, startete Anfang März der lang ersehnte bundesweite Vertrieb der revolutionären Hybrid-Tarife der Telekom. Der Netzwerkausrüster Ericsson zeigte auf dem Mobile World Congress erstmals einen 5G-Prototypen, der bis zu 3500 MBit schaffte.

 

Geplante Timeline zur Einführung

Ericssons Plan zum Release von 5G

 

Die Meldung des Monats war aber zweifelsohne Vodafone zuzuschreiben. Als erster LTE-Anbieter in Deutschland, startete das Unternehmen Mitte März in die Zukunft der Mobiltelefonie. 4 Jahre nach der Inbetriebnahme des ersten deutschen LTE-Netzes für die Datenübertragung, folgt nun die Einführung von VoLTE – also Voice over LTE. Bis dato wurde 4G nämlich noch nicht zum Telefonieren eingesetzt. Das Verfahren bietet zig Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Verfahren früherer Mobilfunkgenerationen. März ist natürlich auch Cebit-Zeit. Wir waren wieder vor Ort und haben die wichtigsten Neuerungen und Trends hier zusammengefasst. Und auch die Telekom unterstrich ihre Bestrebungen, an der Forschung des 5G-Standards teilzuhaben und stellte extra eine Innovationsschmiede namens „5G:Haus“ vor. Gegen Ende des Monats meldete sich schließlich noch O2 mit den neusten Zahlen und dem Stand des LTE-Ausbaus, welcher bereits bei 60 Prozent läge.

 

April: Die Zusammenlegung der Netze von Eplus und O2 nahm im April erstmals Form an. Nicht als Aprilscherz gedacht, kündigte man am 1.4. an, das sogenannte „National Roamingeinzuführen. Dabei erfolgt beim Kunden automatisch ein Wechsel zwischen den Betreibernetzen, je nachdem, welches gerade vor Ort stärker ist. Mitte April folgte O2 zudem dem Beispiel von Vodafone und startete im eigenen LTE-Netz ebenfalls Voice over LTE zum Telefonieren.

 

Mai: Die Bundesnetzagentur verwies in ihrem Vorjahresbericht Mitte Mai unter anderem auf einen massiv gestiegenen Datenverbrauch in den Mobilfunknetzen. Natürlich auch aufgrund des zunehmenden Interesses an schnellen LTE-Tarifen. Eine Studie aus Finnland zeigte aber auch, dass Deutschland im EU-Vergleich in Punkto LTE nach wie vor stark rückständig ist und unter Rumänien rangiert – auf dem vorletzten Platz! Zumindest was das verfügbare Datenvolumen anbelangt. Vodafone verkündete Ende Mai, dass man mittlerweile die LTE-Verfügbarkeit auf gut 77 Prozent ausbauen konnte.

 

Das Event des Monats war aber zweifelsfrei die 2. Mobilfunkauktion seit 2010. Diese startete am 27.5.. Unter den Hammer kamen u.a. Ressourcen aus der Zweiten Digitalen Dividende, also Frequenzbereiche bei 700 MHz. Die zu versteigernden Bänder sind praktisch die Ressourcen bzw. Datenautobahnen der Mobilfunkunternehmen für die Zukunft, nicht nur für LTE, sondern auch für den Folgestandard 5G.

 

Juni: Mitte des Jahres starteten auch im Nachbarland erste Kunden ins VoLTE-Zeitalter. Die Swisscom schaltete als erstes Unternehmen dort die Technik frei. Allerdings unter dem Namen „Advanced Calling“. Am 19.6. endete dann das Bietergefecht zwischen O2, Vodafone und der Telekom. Insgesamt 270 MHz frisches Frequenzspektrum wechselten für satte 5 Mrd. Euro den Besitzer. LTE-Anbieter.info sprach zudem mit dem Branchenverband „BITKOM“ über die LTE-Entwicklung in Deutschland und wie diese die Experten aktuell einschätzen.

 

Juli: Der Juli hielt, Sommerloch sei Dank, nicht viel überraschendes bereit. Lediglich die Ankündigung von Seiten O2, bald auch LTE-Roaming einzuführen, war relativ spannend.

 

August: Samsung stellte Mitte des Monats sein neues Ultra-Premium Smartphone „S6 Edge Plus“ vor, eines der teuersten Smartphones auf dem Markt. Die Swisscom kündigte an, man bereite den Start eines gemischten Netzes aus TDD & FDD LTE vor. Österreich war schon länger bekannt für Tarife ohne Drosselung. Ende August überraschte dann auch T-Mobile AT mit neuen Zuhause-Tarifen, die keine Drossel aufweisen. Ein Zustand, von den in Deutschland Nutzer nur träumen können. Doch nach wie vor dominierte die Sommerpause vor der IFA.

 

MagentaMobil Start Kit der Telekom

September: Gleich am ersten des Monats, überraschte die Telekom mit neuen Smartphone-Tarifen, welche nun noch mehr Geschwindigkeit im LTE-Netz und mehr Volumen bieten. Nur 2 Tage später konterte Vodafone und löste ebenfalls die Handbremse im Downspeed. Zudem überraschte der Konzern mit der Wiedereinführung von „Surf Sofort“, welches nun satte 50 GB Datenvolumen bietet. September ist wie gewohnt IFA-Termin. Eines der Highlights war sicher das erste 4K-Smartphone von Sony und erneut die Vorstellung der FritzBox 6820. Zudem schloss die Messe mit einem neuen Besucherrekord. Der eigentliche Big Bang im September war aber der Start des ersten LTE-Prepaid-Tarifes der Telekom namens Magenta Mobil Start. Apple rollte zudem das neuste IOS der Version 9 aus, wenn auch anfänglich mit Problemen. Kurz nach der IFA überarbeitete auch O2 abermals seine LTE-Tarife und schaltete 4G nun endlich auch für die Einstiegspakete ohne Allnetflat frei. Für eine weitere kleine Sensation sorgte mal wieder Österreich. Dort startete der Provider „DREI“ tatsächlich Prepaid-Tarife mit LTE ohne Drosselung. Mehr dazu hier. Eine, aus technischer Sicht, interessante Meldung sorgte Ende des Monats dann noch für Aufsehen. Die Telekom kündigte an, dass es erstmals gelungen sei, einen Full-Duplex-Betrieb im LTE-Netz durchgeführt zu haben, was bis dato eigentlich als praktisch unmöglich galt.

 

Oktober: Anfang Oktober berichtete die Telekom, dass man erstmals unter realen Bedingungen LTE Carrier-Aggregation mit 3 Bändern testen konnte und dabei 375 MBit erzielte. Zudem testete LTE-Anbieter.info LTE-Advanced von der Telekom in der Kölner City mit einem iPhone 6s. Zudem erblickte die „Marshmallow“ getaufte Android-Version 6 das Licht der Welt. Huawei und Ericsson berichteten unterdes von einem erfolgreichen Netzversuch mit über 1000 MBit. Dabei wurden sogenannte „Pre 5G-Techniken“ getestet. Also solche, die per Definition noch LTE zuzuordnen sind, aber schon in Richtung des LTE-Nachfolgers 5G zielen. Mitte des Monats veröffentlichte die Computerbild ihren neusten Netztest, der allerdings ähnlich dem des Vorjahres ausfiel.
1&1 machte zudem von sich reden, da diese kritisierten, nicht selbst auch Hybrid-Tarife anbieten zu können. Vielmehr wolle man sich auch in die Hybrid-Technik bei der Telekom einmieten, um eigene Tarife zu offerieren.

 

November 2015: O2 wechselte am 1.11. seine LTE-Datentarife aus und reduzierte die Anzahl der möglichen Varianten. Am 2.11. veröffentlichte die Stiftung Warentest ihren jüngsten Test zu den Mobilfunknetzen in Deutschland. Das Echo auf die Forderung von 1&1, die Telekom solle die Hybrid-Technik teilen, wurde gleich in den ersten Tagen von der Bundesnetzagentur abgelehnt. Neues auch von O2: Der Provider meldete erstmals eine LTE-Verfügbarkeit von immerhin 75 Prozent. Die Telekom verwies dagegen auf 87 Prozent LTE-Abdeckung im eigenen Netz (zur Meldung). Wieder einmal Ericsson überraschte mit einer Demo, bei der in Live Tests lizensierte und unlizenzierte Frequenzbänder per Carrier Aggregation zu einem Anschluss zusammengefasst wurden. Der Versuch erfolgte in Zusammenarbeit mit Vodafone und Qualcomm. Wenig erfreulich fanden wir, dass bei congstar nun auch das letzte Schlupfloch zur Nutzung von LTE im Datennetz der Telekom geschlossen wurde. Jahrelang profitierten Neukunden inoffiziell von dieser Möglichkeit. Dafür setzte aber die Konzernmutter selbst zwei neue Prepaid-Tarife entgegen. Einmal Magentamobil Start (fürs Smartphone) und später auch zum Surfen namens Data Start.

 

Dezember: Die Zeitschrift „Connect“ stellte Anfang des Monats die neusten Ergebnisse ihres Netzetestes 2015 vor. Zum Jahresausklang postulierten zudem bereits einige LTE-Provider die Pläne und Ziele fürs kommende Jahr. Vodafone plane 2016 den nächsten Geschwindigkeitsboost auf über 500 MBit. Allerdings dürften diese Pläne wohl erstmal nur einige wenige Städte betreffen, schließlich ist längst noch nicht einmal die aktuelle Grenze von 225 MBit in allen Großstädten verfügbar. O2 will dagegen 2016 endlich auch die LTE-Netze mit Eplus zusammenlegen. Gut eine Woche vor Weihnachten überraschte schließlich noch AVM. Zunächst schien es nicht mehr so, als ob die neue FritzBox 6820 noch 2015 auf den Markt käme, wie angekündigt. Doch am 17.12. waren erste Geräte vereinzelt im Handel erhältlich. Seither läuft der Vertrieb langsam warm…

 

Vodafone Netz

Vodafone: Netzausbau 2016 mit Fokus auf Highspeed LTE?

Fazit und Ausblick

Auch 2015 hielten wieder etliche Neuerungen und Überraschungen bereit. Der ganz große Wurf war sicher die Etablierung von Hybrid, dass Surfen per LTE auch ohne Drossel in breitbandschwachen Regionen ermöglicht. Bleibt abzuwarten, ob Vodafone vielleicht 2016 mit einem ähnlichen Produkt kontert, da die aktuellen Zuhause-Tarife da kaum noch mithalten können. VoLTE (Voice over LTE) wurde zwar angestoßen, der große Durchbruch blieb allerdings 2015 aus. Trotzt der erheblichen Vorteile gegenüber herkömmlicher Mobilfunktelefonie, scheint die Etablierung sehr zu stocken. Kompatible Smartphones erhalten nur selten das nötige Update und auch die Provider rühren kaum die Werbetrommel für die neue Technik, obgleich auch sie davon profitieren könnten. Die Telekom hat sogar noch nicht einmal begonnen, VoLTE auszurollen. Daher erwarten wir für 2016 den endgültigen Durchbruch.

 

Ob, wie von Vodafone angekündigt, ein neues Wettrennen um das schnellste LTE-Netz einsetzt, ist noch ungewiss. Diese Superlative nützen allerdings meist nur der Marketingabteilung und weniger den Konsumenten, die sich meist mit einem Bruchteil der ausgelobten Maximaldatenraten abfinden müssen…

 

In diesem Sinn wünschen wir schon einmal allen Lesern ein frohes Fest und guten Rutsch ins Jahr 2016.
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