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15. 10. 2013

Nachdem LTE das Zeitalter der drahtlosen Highspeed-Breitbandübertragung in der Fläche eingeläutet hat, geht die Rekordjagd weiter. Datenübertragungsraten, die zuvor nur mit Glasfaser assoziiert wurden, sind auf der Kurzstrecke bereits erreichbar. Die Rede ist allerdings nicht etwa von 5G, sondern einem Richtfunkverfahren, welches zumindest den Breitbandausbau weltweit enorm unterstützen könnte.

 

Richtfunkantenne (rechts oben)

Typische Richtfunkantenne auf dem Land (rechts oben)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) berichten von einem geglückten Testlauf, bei dem 100 GB pro Sekunde drahtlos übertragen wurden. Die eingesetzte Technologie ist für den Einsatz beim Endverbraucher ungeeignet, kann aber Telekommunikationsunternehmen bei der Erweiterung der grundlegenden Infrastruktur helfen. Beispielsweise kann die Einrichtung von LTE-Sendeanlagen kostengünstiger ausfallen, wenn die Anbindung drahtlos, anstatt mittels Glasfaser, geschieht. Dies wird natürlich heute schon praktiziert, allerdings sind Richtfunkstrecken heute längst noch nicht so leistungsfähig.

Projekt Millilink: Von 40 GB/s auf 100 GB/s

Jeder Meter an Erdarbeiten, auf den verzichtet werden kann, spart bares Geld. Insofern schürt das KIT die Hoffnung, dass das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt Millilink, sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land, entscheidende Engpässe überwinden kann. Konkret benannt wird unter anderem die Überbrückung von Flüssen, Autobahnen und Naturschutzgebieten. Ein Manko dürfte jedoch im derzeitigen Entwicklungszustand noch die Reichweite sein. Im Labor wurden die 100 GB/s über eine Entfernung 20 Metern erzielt. Bei früheren Experimenten konnten bereits die 1000 Meter überschritten – jedoch mit „nur“ 40 GB/s. Bei dem angewendeten „photonischen“ Verfahren zur Erzeugung der Funksignale ist also absehbar, dass noch weiteres Steigerungspotential besteht.

Download einer Bluray in zwei Sekunden

Der Koordinator des Projektes, Ingmar Kallfass, erklärt: „Im Projekt stand die nahtlose Einbindung einer breitbandigen Richtfunkstrecke in faseroptische Systeme im Mittelpunkt. Besonders für den ländlichen Raum bietet diese Technologie eine kostengünstige und flexible Alternative zu Glasfasernetzen, deren Ausbau dort oft nicht ökonomisch ist.“ Er veranschaulicht die Vorzüge von 100 GB/s an einem Vergleich: Zwischen zwei Geräten könnten innerhalb von zwei Sekunden entweder eine komplette Bluray oder fünf DVDs übertragen werden.

 

Bisher wird auf konventionelle Antennen gesetzt. Fortschrittlichere Antennenkonzepte könnten, neben der Reichweite, ebenfalls die Datenübertragungsrate vervielfachen, wie Thomas Zwick, Leiter des Instituts für Hochfrequenztechnik und Elektronik (KIT), verlauten lässt. Der Weltrekord mit drahtlosen 100 GB/s als Auftakt? Swen König, vom Institut für Photonik und Quantenelektronik (KIT), kommentiert: „Damit rücken Funksysteme mit einer Datenrate von einem Terabit pro Sekunde näher.“ Das eingesetzte Verfahren kann zudem beispielsweise auch im WLan seine Anwendung finden.

 

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie
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