Smartphone-Flat: Wie viel Volumen brauche ich wirklich?

Das richtige Datenvolumen bei der Tarifwahl für LTE- bzw. 5G finden


Tarif mit genug Volumen gebucht?
Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt tummelt sich eine nahezu unendliche Vielfalt an Anbietern und Tarifen fürs Smartphone. Unterschiede gibt es zuhauf. Vertrag oder Prepaid, mit Allnetflat oder Minutenbasis, mit „LTE Max“ oder „nur“ 50 MBit/s, 4G oder auch 5G, und so weiter.

Das wohl wichtigste Kriterium ist und bleibt aber das Inklusivvolumen, auch Highspeed- oder Datenvolumen genannt. Dieses entscheidet darüber, wie lange man im Internet sorglos und mit maximaler 5G- bzw. LTE-Leistung unterwegs sein kann. In Zahlen bemessen, wäre das zum Beispiel die Menge an versendbaren Bildern per Whatsapp, die mögliche Dauer zum Youtube-Videos schauen oder wie lang man täglich ungebremst im Internet unterwegs surfen darf.

Denn: Ist das Kontingent innerhalb eines Monats verbraucht, bremsen die Mobilfunker den Kunden extrem aus. Eine Internetnutzung wird damit nahezu unmöglich. Entweder der Kunde nimmt dies dann hin oder stockt temporär kostenpflichtig auf. Daher ist es elementar wichtig im Vorfeld schon seinen Verbrauch gut abzuschätzen. Auch um Kosten zu sparen! Unser Ratgeber hilft Ihnen dabei!

1 GB reicht für ...

Der Löwenanteil aller Smartphone-Tarife bietet heute Volumina in der Spanne von 1 GB bis 60 GB (Gigabyte). Nur teure High-End-Tarife warten mit mehr oder gar unlimitiertem Volumen auf. Hierfür müssen aber meist auch deutlich über 60 € monatlich eingeplant werden. MagentaMobil XL von der Dt. Telekom (80 €) bietet beispielsweise völlig unlimitiertes LTE & 5G!

Der Durchschnittskunde kommt aber mit 5-20 GB gut über die Runden. Um besser seinen persönlichen Verbrauch einschätzen zu können, haben wir folgend den Datenbedarf einiger typischer Internetapplikationen und Services aufgeführt. Konkret lautet die Frage, wie lange/oft kann man mit 1 GB Datenvolumen dies, das und jenes machen?

Quickcheck: 1 GB reicht in etwa für ...

  • 10.000 - 20.000 E-Mails (50-100 KB je Mail)
  • 1.000 Stunden Minuten Radio- oder Simfy hören (128 kbps)
  • 2.5-10 Stunden surfen (ca. 100-400 MB / Stunde)
  • 20-500 Apps laden / Aktualisierungen (je nach App-Größe)
  • 300-340 Stunden Skypen (ca. 3 MB / Min.)
  • 4000 Google Suchanfragen
  • 580 neue Webseiten aufrufen (Desktop-Mode[1])
  • 200 Fotos verschicken (á 5 MB)
  • ~ 0.5 Mio Whatsapp-Nachrichten ohne Bild (ca. 2 KB/Message)
  • 10-15 Minuten Videostreaming in 4K Ultra HD
  • 20-30 Minuten Videostreaming in HD (Netflix)
  • 2,5-3 Stunden Videostreaming mittlere Qualität
    (z.B. Youtube bei 360p oder ZDF Mediathek)
  • 2-3 Stunden Live-TV per Zattoo (niedrige Qualität)

Alle dargelegten Beispiele sind natürlich nur exemplarisch. Je nach Smartphone und Qualitätseinstellung (JPG/RAW), kann die Datengröße eines Fotos in der Praxis zwischen 2 und 30 MB schwanken. Im Mittel fallen der Erfahrung nach um die 5 MB an. Gleiches gilt übrigens für MP3 Dateien.

Der Volumenverbrauch beim Surfen stützt sich dabei auf Daten des Dienstes[1] httparchive, wonach eine durchschnittliche Webseite in Q3/2023 einen Datenverbrauch von rund 2,04 MB verursachte (mobil 1,53 MB). 2021 waren es noch 1,83 bzw. 1,46 MB! Browst man weiter auf der gleichen Seite, geht der Bedarf aber tendenziell zurück, da viele sich wiederholende Elemente und Grafiken im Browsercache bleiben. Zudem sind mobil optimierte Webpages (heute die Regel) tendenziell sparsamer.  Dennoch sind alle Angaben gut geeignet, sich grob eine Vorstellung davon zu machen, welchen Bedarf man monatlich erwarten kann. Je nach den eigenen Nutzungsgewohnheiten.

1. Wie viel verbraucht statistisch der Durchschnittsnutzer in Deutschland?

Es gibt natürlich auch Untersuchungen dahingehend, wie viel ein Mobilfunknutzer statistisch heute verbraucht bzw. benötigt.

Statistik Datenverbrauch pro Handynutzer


Auffällig dabei sind die recht hohen Zuwachsraten. Seit 2013 hat sich der Datenkonsum der Kunden fast verdreisigfacht! Zu beachten ist jedoch, dass Werte auf Basis aller SIM-Karten in Deutschland erhoben wurden. Also auch all jene, die kaum oder gar nicht mehr genutzt werden, wie z.B. vergessene oder abgelegte Prepaidkarten. Und solche "Geisterkarten" sind recht zahlreich im Umlauf. Würde man Nutzer mit extrem geringer Nutzungsintensität rausrechnen, käme man wahrscheinlich gut auf doppelten Verbrauch pro Kopf.

2. Konsequenzen beim Überschreiten des Volumens?

Eine berechtigte Frage ist natürlich: Was passiert, wenn das Inklusivvolumen innerhalb des Rechnungsmonats alle ist? Mit den Konsequenzen dürften die meisten wohl schon Erfahrung haben. Die Mobilfunker bremsen den Kunden dann auf magere 32 oder 64 KBit pro Sekunde (Drosselung), was in etwa der Datenrate eines alten DFÜ-Modems entspricht. Kurzum, ein weitersurfen, geschweige denn Apps laden oder Bilder verschicken, ist damit nahezu unmöglich. In einem kurzen Test während der Drossel, ermittelten wir exemplarisch die benötigte zum Download einer 3 MB großen App (also sehr klein). Das Gaanze dauerte bereits eine 3/4 Stunde! Die meisten Apps haben aber mehr als 10 MB.

Es gibt aber auch Ausnahmen und Ausweichmöglichkeiten durch Buchung von Tarifen mit unendlich Datenvolumen, die sind allerdings meist noch sehr teuer.


gedrosseltes LTE

3. Zubuchen von Extravolumen + Achtung Datenautomatik

Bei fast allen Anbietern und Tarifen kann man bedarfsweise mehr Volumen nachbuchen - ohne. Nähert sich ein Kunde dem monatlichen Inklusivvolumen, wird dieser per SMS darüber informiert. Beträgt das Restvolumen schließlich 0 MB, ermöglichen kleine Extragebühren dann das weitersurfen. Zum Beispiel 3 € für 1 GB je Buchung. Die Kosten und Möglichkeiten variieren je nach Anbieter - dazu hier mehr.

Etliche Tarife, vor allem im O2-Netz, verfügen aber auch über eine sogenannte Datenautomatik. Solange der Kunde nicht widerspricht, bucht der Provider gegen Entgelt einfach neue Volumenpakete ein. Das erscheint praktisch, ist mittelfristig ziemlich teuer. Der Smartphone-Tarif sollte daher am besten von vornherein genug Reserven bieten.

4. Wie finde ich den idealen, günstigsten Tarif für mich?

Egal ob sie nur einen Prepaidtarif ohne Vertrag suchen oder rund um die Uhr per Allnetflat surfen und telefonieren wollen - der Markt bietet für jeden Bedarf das richtige Angebot. Man muss es nur finden. Unser großer Handy-Tarifvergleich hilft dabei, den persönlich idealen Tarif im Tarifchaos aufzustöbern. Einfach nur gewünschte Eckdaten angeben und los geht’s!


zum Smartphone Tarifvergleich

4. Beratung nach Nutzungstyp: Welcher Internetnutzer (Smartphone) sind Sie?

Der Erfahrung nach, kristallisieren sich in der Praxis einige wenige Nutzerprofile heraus, in welche sich die meisten Verbraucher einordnen lassen. Daher haben wir einige dieser kurz zusammengestellt. Sicher erkennt sich der ein oder andere hier direkt wieder.


Der Gelegenheitsnutzer: Dieser Verbraucher-Typus gehört definitiv nicht zu denen, welcher permanent am Smartphone hängt und ständig „up to date“ sein muss. Er/Sie will vor allem erreichbar sein und bei Bedarf mal den Fahrplan per App checken, bei Google Maps den Weg erfragen oder eben mal eine Whatsapp verschicken. Für den Gelegenheitsnutzer reicht meistens ein günstiger Vertragstarif mit 1 bis 2 GB Datenvolumen. Hier genügt also Prepaid vollkommen.

Social Media Guru: Der zumeist junge und exzellent vernetzte Usertypus, ist in den sozialen Netzen von Facebook, Twitter, Tiktok, Instagram und Co. zuhause. Es wird ständig geteilt, gepostet und Videoclips gehören natürlich auch zum Alltag! In diesem Szenario kommt man leicht auf einen stattlichen Datenbedarf von weit über 10-20 GB je Monat. Unsere Empfehlung wären also Tarife mit viel Volumen oder spezielle Junge-Leute Tarife sofern zutreffend.


Herr und Frau „Müller“: Die Müllers passen so recht in kein Schema. Sie sind quasi an allem interessiert was das Web hergibt, konsumiert aber alles in Maßen. Dann sollten 5-20 GB reichlich dimensioniert sein ...

Multimedia User: Den Media-User interessiert alles, was nicht in Textform vorliegt. Stetig wird Musik gestreamt, Youtube oder TV geschaut und Bilder gepostet. Rein vom Datenbedarf schon ein Heavy-User, der kaum mit 30-40 GB auskommen wird. Hier sind wirklich sehr hochdimensionierte Tarife oder O2 Mobile Unlimited als Preistipp zu bevorzugen.

Vielnutzer: Ständig online und Akku stetig am Limit? Wer trotzt üppigen Datenvolumen von 40-50 GB ständig in die Drossel fällt, sollte vielleicht über einen Premiumtarif mit LTE Max (bzw. 5G) nachdenken. Diese beinhalten teils bis zu 280 GB monatlich. Es gibt sogar etliche Tarife, mit denen man völlig unlimitiert im LTE-Netz surft.




5. Volumenverbrauch überprüfen

Interessant wäre natürlich auch, wenn man besonders intensive Datenschleudern identifizieren könnte. Bei Androidgeräten geht das mit zwei Klicks. Und zwar unter „Einstellungen“ -> „Mobile Daten“. Dort wird detailliert für einen Zeitraum X angezeigt, welche App wie viel Volumen verbraucht hat. Applenutzer finden diese Statistik dagegen unter „Mobiles Netz“-> „Mobile Daten verwenden“.

Zusätzlich helfen auch spezielle Apps, um den Verbrauch im Blick zu behalten und ggf. analysieren zu können. Dem Autor persönlich gefällt der „My Data Manager“ am besten. Damit können Android und iOS Kunden gleichermaßen das Budget überwachen. Man muss jeweils nur beim ersten Start einstellen, wie viel pro Abrechnungszeitraum zur Verfügung steht. Auf Wunsch bietet diese Apps auch praktische Alarmfunktion bei Überschreitung eines vorgebbaren Limits, z.B. von 4.9 GB. My Data Manager gibt zudem noch eine Prognose für den gesamten Monat ab, basierend auf den aktuellen Nutzungsgewohnheiten, was ungemein nützlich sein kann. Auch interessant ist die separate Zählung für Roaming-Datenverbindungen. Gerade im Ausland (außerhalb der EU), kann die Internetnutzung bekanntlich richtig teuer werden.

          


6. So sparen sie wertvolles Datenvolumen am Handy

Damit Ihr Volumenpaket länger reicht, genügt es auch schon einige Tipps und Tricks zu kennen, welche den Verbrauch teils deutlich senken können. Das muss nicht immer zwangsläufig auf Verzicht hinauslaufen, mitunter ist nur ein geschicktes Management nötig.

Tipp 1) Datensauger aufs WLAN auslagern
Viele Dienste sollte man lieber auf das heimische WLAN verlagern. Allein der wöchentliche App-Aktualisierungsmarathon verschlingt schnell 0,5 bis 1 GB. Betriebssystemupdates bringen es sogar schnell über die ein Gigabyte-Grenze. Im Zweifel zahlt man also nur für Updates, die daheim oder in öffentlichen WLANs genauso gut zu laden sind. In den Standardeinstellungen werden daher automatische Updates nur für den WLAN-Betrieb freigegeben. Sollten Sie dies geändert haben, wäre es Zeit, diese Entscheidung zu überdenken. Denn ein App-Update kann auch mal ein paar Stunden warten. Android-Nutzer finden die Option übrigens in den Playstore-Einstellungen. Einfach im Playstore auf die drei Striche links oben klicken, damit sich das Menü ausführt. Dann Einstellungen -> Automatische App-Updates. Hier muss „nur über WLAN zulassen“ (oder ähnlich) ausgewählt werden (Beispielbild oben).

Gleiches gilt übrigens für viele weitere Apps, wie etwa der Dropbox. Für jede Applikation kann man separat festlegen, ob dies Daten bei Mobilfunkverbindungen oder nur im WLAN austauschen darf. Für iOS Nutzer gilt das natürlich gleichermaßen.

Tipp 2) Offline Nutzung präferieren

Karten offline bereithalten
Neben den Updates, müssen auch etliche Dienste und Apps nicht zwangsläufig permanent online sein. Wer weiss wie, kann vieles per WLAN vorladen und dennoch die Apps wie gewohnt offline nutzen. Das spart wertvolle Kapazitäten und schützt zudem vor Funklöchern. Hier einige Beispiele.

Offline-Beispiel 1: Musikdienste! Die populärsten Streaminganbieter wie Amazon Music, Spotify oder Napster, bieten allesamt auch eine Offlinefunktion. Mit der sich Playlists im WLAN runterladen und so unterwegs ohne Datenverbindung Musik genießen lässt.

Offline-Beispiel 2: Wer gerne und viel Google Maps nutzt, kann große Gebiete ebenfalls unterwegs offline zur Verfügung stellen. Gerade bei intensiver Nutzung, spart das ordentlich Volumen. Starten Sie dazu die App und gehen wiederum ins Menü. Dort findet sich der Punkt „Offlinekarten“. Durch Klick auf „Karte herunterladen“, lässt sich ein beliebiger (nicht zu großer) Bereich definieren, den die App cached. Spätestens einmal im Monat will Google dann die Karte aktualisieren, was man bequem per WLAN erledigen kann. Ähnlich funktioniert das auch mit Kartendiensten anderer Anbieter.


Offline-Beispiel 3: Immer mehr Streamingdienste bieten glücklicher Weise eine Offlinefunktion. Seit einiger Zeit neben Amazon auch Netflix. Bei Youtube geht das leider noch nicht.

Tipp 3) Auf Datenfresser unterwegs verzichten

Klar ist es verlockend, überall und jederzeit Youtubevideos sehen zu können oder Mobiles-TV. Dabei dreht der Datenzähler aber auch ordentlich durch! Pro Stunde HD-Video, kommen schnell 2-3 GB zusammen. Mitunter ist nach weniger als 1 Stunde also das komplette Datenvolumen für den ganzen Monat futsch. Videosstreaming sollte daher sehr sparsam dosiert genutzt werden, es sei denn, man hat einen unbegrenzten Tarif wie z.B. O2 Mobil Unlimited.

Übrigens: Was viele sich nicht vorstellen können - auch Social Media wie Facebook und Whatsapp können zu echten Datenkillern mutieren. In den Einstellungen sollten zumindest zum Versenden von Videos „Nur bei WLAN-Verbindungen“ aktiviert werden. Im Extremfall, wenn Ihnen Bekannte ein Video schicken, ist sonst das Volumen schnell mit wenigen Clips aufgebraucht.

Tipp 4) Browser mit Datenkompression

Sowohl Google Chrome, als auch der Operabrowser können zusätzliche beim Datensparen helfen. Denn von Haus aus komprimieren diese zu ladende Webseiten samt Bildern intelligent nach. Bei 5 Minuten macht das nicht viel aus, pro Monat können so aber gut und gerne einige hundert MB überbleiben. Mehr dazu hier unter Punkt 3.

Tipp 5) Werbeblocker

Wenn man viel mobil surft, hilft es meist auch, lästige Werbung abzuschalten. Das funktioniert mit diversen Blocker-Apps. Bedenken Sie allerdings, dass viele Seiten (wie diese) ihr Angebot nur wegen solcher Werbung kostenlos anbieten können. Wenn alle solche Blocker einsetzen, gibt’s irgendwann im Netz jede Info nur noch gegen Bezahlung, ähnlich wie beim PayTV. Die immer häufiger werdenden Pay-Schranken lassen grüßen...


7. Nachgefragt: MB und GB – Was heißt das eigentlich genau?

MB und GB - beide Angaben beziehen sich auf Datenmengen. Die Größe MB kürzt Megabyte ab, GB hingegen Gigabyte. Eine kleinere Einheit wäre Kilobyte (KB). Die Umrechnung ist recht simpel. 1024 KB sind 1 MB und 1024 MB wiederum bilden 1 GB. Tarife mit 5 GB Highspeedvolumen bieten also streng genommen 5120 MB. Als Vergleichsgröße werden gerne Bilder oder Musikdaten bemüht. Bilder mittlerer Auflösung, als JPG komprimiert, bringen es im Schnitt auf 5 MB. MP3 Dateien verbrauchen übrigens pro Titel in etwa gleich viel. Fotos von Spiegelreflexkameras können in hohen Qualitätsstufen aber gut und gerne auch 30 MB belegen.

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