Hallo,
vielleicht findet der TE hier etwas:
https://www.wimo.com/lte-4g-antennen_d.html
Viel wichtiger als der Antennengewinn sind die Verluste, welche durch das Kabel zwischen Antenne und Router und in den Kabel-Verbindungen entstehen. Diese werden vielfach vernachlässigt. Häufig wird RG58-Koaxkabel verwendet ..... für 1 bis 3 Meter Länge durchaus verwendbar. RG58-Kabel hat je 100 m Länge etwa 51 dB Verlust, bei etwa 800 MHz, ...das bedeutet, bei 10 Meter Kabellänge immerhin noch Verluste im Kabel von ca. 5 dB. Hinzu kommen noch für die Stecker etwa bis 1,0 dB an Verlusten hinzu.
Wenn ich nun eine Antenne mit 8 dBi Gewinn verwende, darf ich mich nicht wundern wenn sich, trotz vielleicht gut ausgerichteter Antenne, die Situation nicht verbessert hat.
Fast ausschließlich werden die Gewinnangaben von Richtantennen in dBi angegeben. dBi heisst, Gewinn über einen isotropen Strahler ( Kugelstrahler ) ....... den gibt es in der Praxis nicht, aber der höhere "Gewinnwert" verkauft sich aber besser.
Um aber zu einem realistischeren Wert zu gelangen sollte die Gewinnangabe in dBd, also der Gewinn über einem Halbwellendipol, den es durchaus in der Praxis gibt, angenommen werden.
dBd = dBi - 2,15. Es ist so. Hieraus folgt, dass eine Antenne mit 8 dBi nur einen Antennengewinn über Dipol von nun 5,85 dBd hat. Die Verluste im 10 Meter langen Koaxkabel RG58 betragen aber etwa 6 dB.
Der User wundert sich, dass die Empfangs- und Sendeverhältnisse sich nicht verbessert haben. Ist kein Wunder, sondern Realität.
Es gibt durchaus wesentlich bessere Kabel, etwa mit ca. 16 dB Verlust auf 100 m Kabellänge. Diese Kabel haben andere Dimensionen, vom Durchmesser und vom Biegeradius her ...... Übergangsstecker etc. sind u.U. erforderlich, schließen aber wesentlich besser ab als das billige RG58 o.ä., nur dass diese Kabel wesentlich teurer sind als RG58 o.ä.
Genau so wichtig wie die Gewinnangaben bei den Antennen sind die Richtdiagramme ( vertikal und horizontal ), der horizontale Öffnungswinkel und noch einige andere Kriterien, insbesondere bei den LTE-Frequenzen.
Abschließend kann man aber sagen: Die Gewinnangabe allein genügt aber noch nicht, um das Richtungsverhalten ( Strahlungsrichtung ) einer Antenne ausreichend genau zu beurteilen. Ganz entscheidend für eine sichere Verbindung sind die Ausprägungen von Nebenkeulen und Nebenzipfeln der Antennenstrahlung. Diese sind nämlich weitere aber unerwünschte Abstrahlungen der Richtantenne. Darüber sagt der Gewinn einer Antenne absolut nichts aus. Zu berücksichtigen ist noch folgender Umstand, dass Gewinnmessungen diverse Unsicherheiten bieten. Fehlerhafte oder sogar manipulierte Angaben kann man erst recht nicht immer ausschließen oder kontrollieren.
Letzte Anmerkung: Eine Breitbandantenne über einen Frequenzbereich von 800 bis 2600 MHz bezeichne ich als eine Kompromiss-Antenne.
Gruß Hans