Eine neue FritzBox für LTE-Nutzer, war unserer Meinung nach längst überfällig. Nicht nur dass die bisher veröffentlichten 4 Modelle schon etwas in die Jahre gekommen waren – bis auf die FritzBox 6820 LTE, ist die Produktion sogar eingestellt worden. Umso erfreulicher, dass AVM bereits zur IFA 2017 eine neue „Super-Fritz!box“ mit LTE vorgestellt hat. Wir übertreiben sicher nicht, wenn wir vorher schicken, dass es sich um die Beste LTE-Fritzbox handelt, die es je gab. Wir haben für Sie alle Eckdaten und Features im Überblick zusammengestellt.

 

FritzBox 6890 im liegenden Design | Fotos: lte-anbieter.info

Tausendsassa im neuen Design

Bevor wir uns den technischen Neuerungen widmen kurz ein Wort zum neuen Look der 6890. Viele Jahre dominierten in der AVM-Designsprache stehende Router. Mit der VDSL-Variante 7590 wagt der Hardwarehersteller einen Sprung zurück zu den Wurzeln, also der „liegenden“ Fritzbox. Neu sind dabei die edel wirkenden geschwungenen Formen. Das folgende Bild zeigt eine FritzBox 7590, die optisch der 6890 sehr ähnelt. Unterschiede gibt es natürlich hingen bei den Anschlüssen und vorne im Bereich der LEDs.

 

Features und Eigenschaften der Fritz!Box 6890

Hersteller und Typenbezeichnung:FritzBox 6890 LTE von AVM
Chipsatz:
Fibocom L830-EA (M2 Slot)
LTE-Kategorie [?]:
bis LTE CAT6 (300 MBit)
Downloadrate bis:300 MBit
Uploaddrate bis:50 MBit
unterstützte LTE-Bänder [info]:800, 900, 1800, 2100, 2600 (V1)
700, 1500 (V2)
abwärtskompatibel zu:
UMTS (Band 1 und 8)
Support von LTE-Advanced [?]:
ja
MIMO Support:ja, MIMO 2x2 (LTE)
Anschluss für externe Antenne: ja, zwei SMA-Ports

Festnetz Modem

Unterstützung FestnetzinternetADSL, VDSL2, VDSL Vectoring + Supervectoring
für Hybrid-Internet geeignet?ja

Netzwerk | LAN & WLAN

LAN Ports:4 x 1 GBit Port
WLAN Standards:802.11 b/g/n/ac (2.4 und 5 GHz)
5 GHz WLAN Unterstützung:ja
Verschlüsselung:WPS / WPA / WPA2

Telefonie

Telefoniesupportja!
Anschluss für analoge Telefoneja, 2 Anschlüsse für analoge Telefone
Anschluss für ISDN-Telefoneja, 1x ISDN S0
integrierer Anrufbeantworterja
DECT-Anlagevorhanden - für bis zu 6 DECT-Telefone

Sonstiges

WAN Portja
IPv6 Dual Stackja
Akku:
nein
Stromverbrauch9-10 W Durchschnitt; 30 W max.
Abmessung (BxHxT):250 x 48 x 185 mm
USB:ja, 1x USB 3.0 (Speicher, Drucker etc.)
Release:
8.11.2017
Preis:
349,- Euro UVP

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Testbericht» hier gehts zum Testbericht
Schnellstartanleitung:» Schnellstart-Anleitung als PDF laden
ausführliches Handbuch:» Handbuch hier als PDF laden (PDF 4 MB)
verfügbar bei:
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„Super VDSL“ meets LTE Highspeed

Das wohl auffälligste Novum der Fritz!Box 6890: Der neue Router verfügt gleich über zwei integrierte Modems. Nicht nur LTE, sondern auch VDSL beherrscht das Gerät daher spielend. Also festnetzbasiertes Internet und Internet per Funk gleichermaßen. Das LTE-Modul genügt dabei dem CAT6-Standard, so dass sich 4G-Tarife mit bis zu einer Datenraten von 300 MBit im Down- und 50 im Upstream nutzen lassen. Bei allen Vorgängermodellen stellten 100 MBit (CAT3) bzw. 150 MBit (CAT4) das technisch maximal mögliche dar. Die Festnetzkomponente unterstützt dabei sämtliche ADSL- und VDSL-Standards, bis hin zum neusten VDSL 35b-Profil – besser bekannt als Supervectoring. Mit dem Vectoring-Nachfolger werden bald nicht 100 MBit, sondern 300 MBit die Obermarke im Festnetzbereich markieren. Genauer gesagt in Regionen, wo Haushalte nicht gänzlich mit Glasfaserinternet angebunden sind, sondern mit Fiber to the curb (VDSL). VDSL wird von der Telekom aktuell für rund die Hälfte aller Haushalte bereitgestellt. Für 2018 visiert der Konzern eine Quote von über 75 Prozent an. Mit der Supervectoring-Erweiterung kann die Datenrate bei der VDSL-Technik abermals deutlich gesteigert werden, ohne dass die Glasfaserkomponente näher zum Kunden rücken muss.

LTE Modem der FritzBox 6890

Im Inneren des neuen Top-Modells arbeitet diesmal das L830-EA vom Fibocom (M.2 Modul) und nicht wie sonst aus dem Hause Sierra Wireless. Dieses unterstützt wie schon angedeutet LTE bis zur Gerätekategorie 6 (LTE-Advanced), so dass prinzipiell LTE-Heimtarife mit bis zu 300 MBit betrieben werden können. Die maximale Uploadrate beträgt folglich 50 MBit. Von Haus aus unterstützt das LTE-Modul so ziemlich alle weltweit gängigen LTE-Bänder, 15 an der Zahl. Wie üblich schaltet aber AVM in der Firmware nur eine Auswahl frei. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Bänder 1, 3, 7, 8 und 20. Konkret werden also die 4G-Frequenzen bei 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz abgedeckt. Der Betrieb ist damit nicht nur im deutschsprachigen Raum problemlos, sondern wird zudem innerhalb Europas und Nordamerika gesichert. Falls vor Ort gerade kein LTE verfügbar ist, wechselt das Modem der FritzBox 6890 wahlweise in den 3G-Modus (UMTS). Die später etwas verbesserte V2 Version bringt zudem noch Band 28 und 32 mit.

Carrier-Aggregation: Welches Band kann mit wem?

Wie schon erwähnt, beherrscht die 6890 als erste Fritzbox überhaupt das sogenannte Carrier-Aggregation, kurz CA. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, verschiedene Frequenzbereiche auf dem Funkspektrum zu einem bündeln zu können. Damit lässt sich die Datenrate erheblich steigern. CA ist der technische Grundpfeiler für alle Gerätekategorien ab CAT6. Der folgende Screenshot zeigt die FritzBox 6890 in Aktion mit aktiviertem CA, wobei je 20 MHz bei 1,8 und 2,6 GHz zusammengefasst wurden. Wichtig ist aber die Tatsache, dass nicht alle Frequenzbereiche beliebig kombiniert werden können. Das Management übernimmt die Box übrigens selbst und kann nicht beeinflusst werden. Laut Handbuch beherrscht die 6890 CA zusammen mit folgenden Kombinationen: Band 1+8; Band 3+7; 3+8; 3+20 sowie 7+20. Welche Frequenzen hinter den Bandangaben stehen, zeigt hier unsere Tabelle.

 

Anschlussmöglichkeiten

Auf der Rückseite der Fritz!Box 6890 LTE stehen insgesamt 4 Gigabit fähige LAN-Ports zur Verfügung, ergänzt durch einen Gigabit WAN-Anschluss. Außerdem ein USB-3.0 Anschluss für externe Speicher oder Drucker 2 analoge Telefonanschlüsse und zu guter Letzt ein ISDN-S0 Port. Nicht fehlen dürfen natürlich zwei externe Antennenanschlüsse zur Empfangsverbesserung nach dem Format SMA. Genuer gesagt, befinden sich auf der Rückseite zwei Paddelantennen, die wahrscheinlich abnehmbar und per SMA angebunden sind. Einige Vorgängermodelle verfügten bekanntlich nicht über eine solche Möglichkeit, was oft entsprechende Probleme mit sich brachte, gerade in empfangsschwachen Regionen.

 

Kein Hybrid-Internet

Obwohl die FritzBox 6890 sowohl (V)DSL als auch LTE beherrscht, handelt es sich nicht um einen Hybridrouter im engeren Sinn. Der neue Router ist also leider nicht für sogenannte Hybrid-Internettarife geeignet. In Deutschland bietet die Telekom mit „MagentaHybrid“ solche Tarife an, in Österreich A1. Dabei wird vereinfacht gesagt (V)DSL mit LTE zu einem „Superanschluss“ kombiniert. Die Grundlast trägt dabei vorerst die Festnetzkomponenten – erst wenn richtig Power gefragt ist, z.B. bei einem großen Download, schaltet sich LTE als „Lastentier“ dazu. Der Grundgedanke für ein Router, der (V)DSL- als LTE unterstützt, liegt also vielmehr in der Backup-Funktion. Einerseits sind so Verbraucher weit flexibler im Einsatz und benötigen bei Bedarf nicht mehr zwei Geräte. Andererseits kann im VDSL-Betrieb beim Ausfall der Leitung z.B. ein LTE-Tarif die Versorgungslücke temporär füllen. Ideal also, wenn man auf eine 100 prozentige Versorgung angewiesen ist.

WLAN in Höchstform

Nicht nur optisch gleicht die FritzBox 6890 dem bereits seit einiger Zeit verfügbaren Top-Modell „7590“ von AVM, welche als offizieller Nachfolger der populären 7490 gilt. Auch das integrierte WLAN-Modul ist identisch und bietet state of the art Wifi. Dank WLAN AC Support (802.11ac) und 4×4 Multiuser-MIMO, sind kabellose Heimnetze mit sagenhaften 2533 MBit Bruttodatenrate etablierbar. Der Betrieb ist somit sowohl auf 2.4, wie auch auf 5 GHz (oder kombiniert) möglich.

 

Damit markiert AVM zweifelsohne das aktuell maximal mögliche in diesem Bereich. Nur der Netgear Nighthawk R7800 bietet aktuell vergleichbares. Rein auf dem Papier genügt die FritzBox 6890 also selbst höchsten Ansprüchen. Welche Leistung netto für den Endkunden in der Praxis zu erwarten ist, zeigt hier unser Testbericht zur 6890.

Telefonanlage der FritzBox 6890

Endlich! Endlich hat AVM die Nutzer erhört und ein LTE-Modell mit Telefonanlage konzipiert. Bislang verfügte nur die allererste LTE-FritzBox (6840) über einen Telefonanschluss. Lediglich die 6820 beherbergt intern noch ein DECT-Modul. Damit können endlich alle LTE-Heimtarife prinzipiell samt Telefonie betrieben werden, was die Flexibilität der Box ungemein erhöht. Auch mit Vodafones GigaCube-Tarif sollte die FB 6890 also perfekt harmonieren!

 

Unser Fazit zur 6890

AVM hat hier augenscheinlich die lang ersehnte „Einerlegendewollmilchsau“ in der Pipeline. Schnelles LTE-Modul, kombiniert mit neustem VDSL-Support. Garniert mit High-End WLAN und Telefonie. Was will man mehr? Preislich bewegt sich die FritzBox 6890 natürlich auch im obersten Segment. Der UVP von 349 Euro wurde zum Release im November 2017 konsequent durchgesetzt. Denkbar, dass der Router in den kommenden Wochen etwas billiger wird. Wahrscheinlich wird sich der Preis aber bei 320 € halten, viel günstiger dürfe es nicht werden.

Weiterführendes

» hier gehts zum großen Testbericht zur 6890
» alle LTE-Fritzboxen im Überblick
» Handbuch der 6890 als PDF laden

 

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4 Kommentare: Das meinen die anderen zu dem Gerät ...

Günter Linke

Ein ausgezeichnete Frit Box, Ich verwende z.Z die Fritz Box 7490 die leider keinen Atennenanschluß für LTE hat. Der vorgesehene Preis von 349 EUR ist ganz schön happig. Laut Vertrag der Telekom soll ich Dowload bis 300 MBit/s und Upload bis 50 MBit/s bekommen das Ergebnis: Maximalgeschwindigkeit: Doowload 9.5 MBit/s , Upload 1.5 – 2 MBit/s. Der Kundenservice, Telekom Deutschland GMBH, keine Stellungsnahme.

p. robinson

Grundsätzlich finde ich das Gerät für LTE Internet supi und auch der Einrichtungsassistenz ist gut. Schön daß man die Einstellungen einer früheren (älteren) Fritzbox einfach reinladen kann und ggf. nur minimale Einstellungen vornehmen muss.
Umfangreiche Funktionen.
Mit dem LTE Empfang bin ich sehr zufrieden. Die Box ist nicht ganz optimal positioniert, trotzdem habe ich ordentliche Geschwindigkeiten DL bisher max. 49,6Mbit; UL 32Mbit; Ping ca. 30ms.
Diese Werte schwanken etwas, bei einer besseren Positionierung wären sie vermutlich etwas konstanter. Notfalls lassen sich ja auch noch bessere Antennen anschrauben.

Super fehlen noch richtig gute Tarife:

z.B. 3 SIM für hhome, handy und notebook für 25€