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LTE (Long Term Evolution) mit all seinen Höhen und Tiefen
Seit dem ich jetzt schon seit dem 27.01.2011 LTE nutze, habe ich mich entschlossen auch mal einen Erfahrungsbericht zu schreiben. (könnte etwas länger werden)
Wie bin ich auf LTE aufmerksam geworden?
Nachdem die Bundesregierung die Aktion „Schnelles Internet für alle“ in Leben gerufen hatte und auch die Bürgerbefragung durch unsere Gemeinde abgeschlossen war, ging ich stark davon aus, dass das kabelgebundene Internet (DSL) in irgendeiner Art und weise verstärkt wird. Ein Auftrag seitens der Gemeinde an die Fa. MVOX wurde auch schon erteilt. Der Auftrag musste aber storniert werden, weil die Telekom keine Fremdfirmen in ihre Verteilerkästen lassen wollte. Ich stand also wieder mit meinen 768Kbit/s da und die Hoffnung auf schnelleres Internet ist zerplatzt wie eine Seifenblase. Das alles spielte sich Mitte 2010 ab.
Als alternative habe ich ein paar Wochen später den Entschluss gefasst, Internet über UMTS zu nutzen. Im (langsamen) Internet habe ich mir die UMTS-Netzabdeckungen gesucht und mit Vodafone hatte ich hier meiner Ansicht nach die besten Chancen. Mit neuer Hoffnung gestärkt habe ich mich auf den Weg zum nächsten VF-Store gemacht.
In einem großen Einkaufscenter, in einer Nische fand ich zusammengekauert einen älteren Herrn in einem Vodafone-Polohemd. Diesem habe ich mein Anliegen vorgetragen, Internet über UMTS empfangen zu wollen. Er schaute mich mit großen Augen an und sagte dann nur „LTE“. „Wie bitte“ – „LTE, Long Term Evolution! Die neue Mobilfunktechnologie“. Natürlich wusste ich damit überhaupt nichts anzufangen, aber nach ca. einer halben Stunde war mir klar, dass das genau das Richtige für mich ist.
Er machte mir den Vorschlag, sich mit unserem Bürgermeister in Verbindung zu setzen um eine Infoveranstaltung zu organisieren. Gesagt, getan. Ende November 2010 war dann die Ankündigung im Gemeindeboten für einen LTE-Infoabend am 10.12.2010 in.
In einem Nebenzimmer einer Gaststätte hatte sich VF für den großen Ansturm gerüstet mit ca. 50 Sitzplätzen, einem Beamer und einer Leinwand, die dem Utopolis Konkurrenz machen würde. Doch selbst nach einer halben Stunde waren wir immer noch nur zu Viert. Die zwei netten Mitarbeiter von Vodafone (ich nenne sie mal Toto und Harri), unser Bürgermeister und ich. Und es ging richtig los. Tapfer haben Toto und Harri ihr Programm durchgezogen und mich absolut überzeugt, sodass ich gleich noch am selben Abend einen LTE-Vertrag mit 21,6Mbit/s im Download und 5,7Mbit/s im Upload abgeschlossen habe. Die beiden Vodafoner gaben mir noch auf den Weg, dass der Sender dieses Jahr noch in Betrieb geht.
Wie lief das mit der Hardware?
Am 23.12.2010, also ein Tag vor Heilig Abend, ruft Toto an, ob ich zuhause wäre, sie sind in der Gegend und würden gerne mal vorbei kommen. Ich hatte Zeit, und eine viertel Stunde später standen Toto und Harri strahlend wie Honigkuchenpferde vor der Tür mit den Worten: „Wir würden ihnen gerne ein vorweihnachtliches Geschenk machen“. Der Sender ist am Vortag eingeschaltet worden und die Beiden haben, ausgerüstet mit Netbook und LTE-Stick, einige Tests gemacht. „Na dann mal rein die Herren“. Doch die Ernüchterung kam prompt. Der Stick konnte leider nichts empfangen. Denn ich liege sehr ungünstig zum Sender mit Hügeln und Wald. Naja, dann muss ich halt doch warten, bis ein LTE-Router auf den Markt kommt. Wie zwei begossene Pudel sind die Beiden wieder abgedampft.
Am 27.01.2011 war es dann endlich so weit. Wieder ein Anruf von Toto „Der Router ist da, habe sie Zeit für uns?“. Selbst wenn irgendjemand meiner Familie im Sterben gelegen wäre, hätte ich mir die Zeit genommen. Ich bin geplatzt vor Neugierde. Dann gleiches Spiel wie mit dem Stick. Freudestrahlende Ankunft von Toto und Harri – kein Signal – und wieder mit eingezogenem Hals und leicht gebückt von dannen. Wir sind dann so verblieben, dass der Router mal bei mir bleibt und ich kümmere mich um eine Außenantenne. Natürlich konnte ich’s nicht erwarten und bin mit Router und Laptop auf dem ganzen Grundstück rumgerannt und habe ein Signal gesucht. Im letzten Winkel des Dachbodens dann plötzlich der erste Balken am LTE-Router B1000 und gleich mal probiert. Leider war die Verbindung nicht sehr stabil aber vorerst war ich sehr zufrieden. „Sobald ich die Antennen habe geht es bestimmt“ dachte ich mir. Damals war die Auswahl an Antennen nicht so groß und ich habe mich für die LAT28 von FTS-Antennen entschieden. Ca. zwei Wochen später sind die beiden Antennen auch gekommen. Voller Erwartung habe ich die Drahtempfänger sofort mal provisorisch an einer langen Dachlatte befestigt und das ganze aus einen hoch gelegenen Fenster gehalten. Wie es vom Antennenhersteller empfohlen wurde, habe ich die beiden Antennen übereinander mit einem Mindestabstand von 75cm montiert. Wobei die obere horizontal und die untere vertikal ausgerichtet waren. Und siehe da, 2 Balken am B1000, Download einfach spitze, aber der Upload ließ mit ca. 1600 Kbit/s sehr zu wünschen übrig.
Erste Speedmessung / LTE mit Außenantenne und speed.io:
(Kopiert am 2011-02-16 15:01:16)
Download: 18487 Kbit/Sek
Upload: 1683 kbit/Sek
Verbindung : 978 Verb/Min
Ping Test: 67 ms
Und jetzt das ganze optimieren!
Von nun an ging die Odyssee erst so richtig los. Erst einen anständigen Mast besorgen denn meine Dachlatte schaute nur ca. 1m über den First hinaus. Ein Alurohr mit 6m Länge sollte es sein. Jetzt ragte die Antenne ca. 4m über den First bzw. 16m über Grund. Es ergab sich keine merkliche Verbesserung. Ausgerüstet mit Fernglas, Kompass und Generalstabskarte auf die Suche nach dem Mast gehen, den genauen Winkel und die optimale Antennenposition ermitteln. Hier habe ich schon meinen ersten kapitalen Fehler gemacht. Ich hab mir nämlich den falschen Mast ausgesucht. Frisch ans Werk und die Antenne umgebaut, nach Kompass ausgerichtet angeschlossen und ernüchternd feststellen müssen dass es schlechter geworden ist. Ich war so überzeugt, dass ich auf den richtigen Mast ziele und irgendwie musste ich doch an das optimale Signal kommen. Also Mast wieder runter, beide Antennen in Horizontaler Ausrichtung untereinander, Mast wieder hoch. Was soll ich sagen – schlechter! So eine Aktion Mast runter und wieder hoch verschlingt locker mal 3 Std. Trotzdem Mast wieder runter, beide Antennen in vertikale Ausrichtung untereinander – keine Verbesserung. An diesem Punkt hat mich die Lust verlassen. Die Datenraten lagen jetzt Down bei 5000 und Ub bei 700. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Das muss doch besser werden als schlechter. Jeden Abend war ich schlaflos in meinem Bettchen gelegen und habe sinniert, was ich denn noch verbessern könnte. Es mussten sogar 7 Bäume dran glaube weil ich dachte mit einer Schneise durch den angrenzenden Wald würde es besser werden. Um diese Sache etwas abzukürzen, ich habe 4 verschiedene Positionen ausprobiert und an jeder Position alle Antennenausrichtungen. Insgesamt 12x umgebaut. Der beste Messwert war aber nach wie vor der erste an meiner Dachlatte. Mittlerweile kam eine neue Antennenhalterung auf dem Markt an der beide Antennen in einem Abstand von 40cm nebeneinander in vertikaler Ausrichtung befestigt werden konnten. Diese habe ich bestellt und den Mast mit der neuen Halterung an die ursprünglich erste Position gebaut. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch endlich welcher der richtige Sendemast war. Darauf ausgerichtet und das erste Erfolgserlebnis nach 4 Wochen. Die Datenraten lagen jetzt Down bei 10000 und Ub bei 5500. Aber die 18500Kbit/s Download habe ich seit der ersten Messung nie mehr erreicht.
Eine Kleinigkeit muss ich noch erwähnen. In der Zeit als ich permanent mit meiner Antenne in der Gegend unterwegs war, musste ich mir von meinem Vater immer den gleichen Spruch anhören: „Ja, ja, Funktechnik ist halt doch irgendwie wie Kaffeesatz lesen!!!“ was mich natürlich in meinen Plänen und Unternehmungen nicht gerade bestärkte.
Und dann Probleme seitens Vodafone!
Endlich die richtige Position und Ausrichtung gefunden ging’s ans turboschnelle Surfen. Doch die Freude währte nicht lange. Dauernde Verbindungsunterbrechungen, keine IP, Fehlercode 33, usw. Ihr kennt die Probleme alle. Hier machte ich meinen zweiten gravierenden Fehler. Ich dachte nämlich das Problem läge bei mir. Die Bäume haben ihre Blätter ausgefahren und ich war schon kurz davor wieder auf Antennenwanderung zu gehen. Dank des mir bereits ans Herz gewachsenen Forums hier, war ich scheinbar nicht der einzige der mit diesem Problem zu kämpfen hatte. Also erst mal abwarten. Den alten DSL-Router griffbereit halten (man will ja ins Forum kucken) und Beobachten. Zum Glück hat sich das Problem von alleine gelöst und es waren keine weiteren Baumaßnahmen nötig.
Vertragsumstellung:
Als LTE-Nutzer der ersten Stunde hatte ich ein Sonderkündigungsrecht bis 30.04.2011. Bei Unzufriedenheit konnte ich alles sofort, ohne Angabe von Gründen und zusätzliche Kosten zurückgeben. Da sich die Tarife um 10 Euro vergünstigt haben und die Möglichkeit einer Tarifanpassung nicht bestand, habe ich am 29.04. meinen alten Vertag gekündigt und direkt einen neuen abgeschlossen. Außerdem bestand die Möglichkeit einer Basispreisbefreiung bei Vorlage eines gekündigten DSL-Vertrags für die Dauer der Restlaufzeit. Auch das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Beim Neuabschluss wurde mir mitgeteilt, dass an meinem Standort die 21Mbit/s gar nicht verfügbar wären. Jetzt wurde mir auch klar, warum ich die 18Mbit aus der 1. Messung nie mehr erreicht habe und möglicherweise war diese Messung, aus welchem Grund auch immer, fehlerhaft. Maximal gingen bei mir 7,2Mbit/s. Einerseits schade, andererseits überkam mich ein kleines Glücksgefühl. Denn jetzt war ich mir absolut sicher, dass meine Antenne genau auf der richtigen Position mit genau der richtigen Ausrichtung steht. Hier der Beweis:
Beste Speedmessung aller Zeiten mit speed.io:
(Kopiert am 2011-05-05 14:50:54)
Download: 10318 Kbit/Sek
Upload: 5972 kbit/Sek
Verbindung : 2553 Verb/Min
Ping Test: 44 ms
Ich habe trotzdem wieder den 21000er Vertag abgeschlossen. Das Inklusivvolumen von 15GB ist mir sehr wichtig. Außerdem ist in Sichtweite ein weiterer Mast, der auch dieses Jahr noch online gehen soll und dann gibt’s an meiner Antenne wahrscheinlich Kondensstreifen.
Weitere kleine Problemchen:
Ich habe hier einen FTP-Server laufen und wie wir bereits auch schon alle wissen ist das Anwählen von außen über LTE nicht so einfach bzw. überhaupt nicht möglich. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an den fleißigsten Benutzer hier im Forum >>Jotsi<<. Er hat mir über 2 Wochen mit Rat und Tat zur Seite gestanden bei der Einrichtung einer festen, öffentlichen IP-Adresse und kümmerte sich mit einer Hingabe um die sonstigen kleinen Wehwehchen die man bekommt, wenn man in den Tiefen der Systemsteuerung die Orientierung verliert.
Fazit:
Mittlerweile läuft LTE bei mit problemlos und ich bin sehr sehr zufrieden. Ich musste in der ganzen Zeit nur 2x (erfolglos) die Hotline bemühen und das verdanke ich auch diesem Forum. Die Informationen die man hier bekommt sind eigentlich unbezahlbar. Ich würde jedem LTE weiterempfehlen aber ein wenig Pioniergeist muss man schon mitbringen.
Danke fürs durchhalten und an aller Forumsmitglieder die wirklich einen guten Job machen…;o))
Euer Forumsmitglied Ospel
PS. Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese gerne behalten!
Zum Schluss noch eine aktuelle Speedmessung:
(Kopiert am 2011-05-20 17:20:48)
Download: 8061 Kbit/Sek
Upload: 5354 kbit/Sek
Verbindung : 2202 Verb/Min
Ping Test: 56 ms
Seit dem ich jetzt schon seit dem 27.01.2011 LTE nutze, habe ich mich entschlossen auch mal einen Erfahrungsbericht zu schreiben. (könnte etwas länger werden)
Wie bin ich auf LTE aufmerksam geworden?
Nachdem die Bundesregierung die Aktion „Schnelles Internet für alle“ in Leben gerufen hatte und auch die Bürgerbefragung durch unsere Gemeinde abgeschlossen war, ging ich stark davon aus, dass das kabelgebundene Internet (DSL) in irgendeiner Art und weise verstärkt wird. Ein Auftrag seitens der Gemeinde an die Fa. MVOX wurde auch schon erteilt. Der Auftrag musste aber storniert werden, weil die Telekom keine Fremdfirmen in ihre Verteilerkästen lassen wollte. Ich stand also wieder mit meinen 768Kbit/s da und die Hoffnung auf schnelleres Internet ist zerplatzt wie eine Seifenblase. Das alles spielte sich Mitte 2010 ab.
Als alternative habe ich ein paar Wochen später den Entschluss gefasst, Internet über UMTS zu nutzen. Im (langsamen) Internet habe ich mir die UMTS-Netzabdeckungen gesucht und mit Vodafone hatte ich hier meiner Ansicht nach die besten Chancen. Mit neuer Hoffnung gestärkt habe ich mich auf den Weg zum nächsten VF-Store gemacht.
In einem großen Einkaufscenter, in einer Nische fand ich zusammengekauert einen älteren Herrn in einem Vodafone-Polohemd. Diesem habe ich mein Anliegen vorgetragen, Internet über UMTS empfangen zu wollen. Er schaute mich mit großen Augen an und sagte dann nur „LTE“. „Wie bitte“ – „LTE, Long Term Evolution! Die neue Mobilfunktechnologie“. Natürlich wusste ich damit überhaupt nichts anzufangen, aber nach ca. einer halben Stunde war mir klar, dass das genau das Richtige für mich ist.
Er machte mir den Vorschlag, sich mit unserem Bürgermeister in Verbindung zu setzen um eine Infoveranstaltung zu organisieren. Gesagt, getan. Ende November 2010 war dann die Ankündigung im Gemeindeboten für einen LTE-Infoabend am 10.12.2010 in.
In einem Nebenzimmer einer Gaststätte hatte sich VF für den großen Ansturm gerüstet mit ca. 50 Sitzplätzen, einem Beamer und einer Leinwand, die dem Utopolis Konkurrenz machen würde. Doch selbst nach einer halben Stunde waren wir immer noch nur zu Viert. Die zwei netten Mitarbeiter von Vodafone (ich nenne sie mal Toto und Harri), unser Bürgermeister und ich. Und es ging richtig los. Tapfer haben Toto und Harri ihr Programm durchgezogen und mich absolut überzeugt, sodass ich gleich noch am selben Abend einen LTE-Vertrag mit 21,6Mbit/s im Download und 5,7Mbit/s im Upload abgeschlossen habe. Die beiden Vodafoner gaben mir noch auf den Weg, dass der Sender dieses Jahr noch in Betrieb geht.
Wie lief das mit der Hardware?
Am 23.12.2010, also ein Tag vor Heilig Abend, ruft Toto an, ob ich zuhause wäre, sie sind in der Gegend und würden gerne mal vorbei kommen. Ich hatte Zeit, und eine viertel Stunde später standen Toto und Harri strahlend wie Honigkuchenpferde vor der Tür mit den Worten: „Wir würden ihnen gerne ein vorweihnachtliches Geschenk machen“. Der Sender ist am Vortag eingeschaltet worden und die Beiden haben, ausgerüstet mit Netbook und LTE-Stick, einige Tests gemacht. „Na dann mal rein die Herren“. Doch die Ernüchterung kam prompt. Der Stick konnte leider nichts empfangen. Denn ich liege sehr ungünstig zum Sender mit Hügeln und Wald. Naja, dann muss ich halt doch warten, bis ein LTE-Router auf den Markt kommt. Wie zwei begossene Pudel sind die Beiden wieder abgedampft.
Am 27.01.2011 war es dann endlich so weit. Wieder ein Anruf von Toto „Der Router ist da, habe sie Zeit für uns?“. Selbst wenn irgendjemand meiner Familie im Sterben gelegen wäre, hätte ich mir die Zeit genommen. Ich bin geplatzt vor Neugierde. Dann gleiches Spiel wie mit dem Stick. Freudestrahlende Ankunft von Toto und Harri – kein Signal – und wieder mit eingezogenem Hals und leicht gebückt von dannen. Wir sind dann so verblieben, dass der Router mal bei mir bleibt und ich kümmere mich um eine Außenantenne. Natürlich konnte ich’s nicht erwarten und bin mit Router und Laptop auf dem ganzen Grundstück rumgerannt und habe ein Signal gesucht. Im letzten Winkel des Dachbodens dann plötzlich der erste Balken am LTE-Router B1000 und gleich mal probiert. Leider war die Verbindung nicht sehr stabil aber vorerst war ich sehr zufrieden. „Sobald ich die Antennen habe geht es bestimmt“ dachte ich mir. Damals war die Auswahl an Antennen nicht so groß und ich habe mich für die LAT28 von FTS-Antennen entschieden. Ca. zwei Wochen später sind die beiden Antennen auch gekommen. Voller Erwartung habe ich die Drahtempfänger sofort mal provisorisch an einer langen Dachlatte befestigt und das ganze aus einen hoch gelegenen Fenster gehalten. Wie es vom Antennenhersteller empfohlen wurde, habe ich die beiden Antennen übereinander mit einem Mindestabstand von 75cm montiert. Wobei die obere horizontal und die untere vertikal ausgerichtet waren. Und siehe da, 2 Balken am B1000, Download einfach spitze, aber der Upload ließ mit ca. 1600 Kbit/s sehr zu wünschen übrig.
Erste Speedmessung / LTE mit Außenantenne und speed.io:
(Kopiert am 2011-02-16 15:01:16)
Download: 18487 Kbit/Sek
Upload: 1683 kbit/Sek
Verbindung : 978 Verb/Min
Ping Test: 67 ms
Und jetzt das ganze optimieren!
Von nun an ging die Odyssee erst so richtig los. Erst einen anständigen Mast besorgen denn meine Dachlatte schaute nur ca. 1m über den First hinaus. Ein Alurohr mit 6m Länge sollte es sein. Jetzt ragte die Antenne ca. 4m über den First bzw. 16m über Grund. Es ergab sich keine merkliche Verbesserung. Ausgerüstet mit Fernglas, Kompass und Generalstabskarte auf die Suche nach dem Mast gehen, den genauen Winkel und die optimale Antennenposition ermitteln. Hier habe ich schon meinen ersten kapitalen Fehler gemacht. Ich hab mir nämlich den falschen Mast ausgesucht. Frisch ans Werk und die Antenne umgebaut, nach Kompass ausgerichtet angeschlossen und ernüchternd feststellen müssen dass es schlechter geworden ist. Ich war so überzeugt, dass ich auf den richtigen Mast ziele und irgendwie musste ich doch an das optimale Signal kommen. Also Mast wieder runter, beide Antennen in Horizontaler Ausrichtung untereinander, Mast wieder hoch. Was soll ich sagen – schlechter! So eine Aktion Mast runter und wieder hoch verschlingt locker mal 3 Std. Trotzdem Mast wieder runter, beide Antennen in vertikale Ausrichtung untereinander – keine Verbesserung. An diesem Punkt hat mich die Lust verlassen. Die Datenraten lagen jetzt Down bei 5000 und Ub bei 700. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Das muss doch besser werden als schlechter. Jeden Abend war ich schlaflos in meinem Bettchen gelegen und habe sinniert, was ich denn noch verbessern könnte. Es mussten sogar 7 Bäume dran glaube weil ich dachte mit einer Schneise durch den angrenzenden Wald würde es besser werden. Um diese Sache etwas abzukürzen, ich habe 4 verschiedene Positionen ausprobiert und an jeder Position alle Antennenausrichtungen. Insgesamt 12x umgebaut. Der beste Messwert war aber nach wie vor der erste an meiner Dachlatte. Mittlerweile kam eine neue Antennenhalterung auf dem Markt an der beide Antennen in einem Abstand von 40cm nebeneinander in vertikaler Ausrichtung befestigt werden konnten. Diese habe ich bestellt und den Mast mit der neuen Halterung an die ursprünglich erste Position gebaut. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch endlich welcher der richtige Sendemast war. Darauf ausgerichtet und das erste Erfolgserlebnis nach 4 Wochen. Die Datenraten lagen jetzt Down bei 10000 und Ub bei 5500. Aber die 18500Kbit/s Download habe ich seit der ersten Messung nie mehr erreicht.
Eine Kleinigkeit muss ich noch erwähnen. In der Zeit als ich permanent mit meiner Antenne in der Gegend unterwegs war, musste ich mir von meinem Vater immer den gleichen Spruch anhören: „Ja, ja, Funktechnik ist halt doch irgendwie wie Kaffeesatz lesen!!!“ was mich natürlich in meinen Plänen und Unternehmungen nicht gerade bestärkte.
Und dann Probleme seitens Vodafone!
Endlich die richtige Position und Ausrichtung gefunden ging’s ans turboschnelle Surfen. Doch die Freude währte nicht lange. Dauernde Verbindungsunterbrechungen, keine IP, Fehlercode 33, usw. Ihr kennt die Probleme alle. Hier machte ich meinen zweiten gravierenden Fehler. Ich dachte nämlich das Problem läge bei mir. Die Bäume haben ihre Blätter ausgefahren und ich war schon kurz davor wieder auf Antennenwanderung zu gehen. Dank des mir bereits ans Herz gewachsenen Forums hier, war ich scheinbar nicht der einzige der mit diesem Problem zu kämpfen hatte. Also erst mal abwarten. Den alten DSL-Router griffbereit halten (man will ja ins Forum kucken) und Beobachten. Zum Glück hat sich das Problem von alleine gelöst und es waren keine weiteren Baumaßnahmen nötig.
Vertragsumstellung:
Als LTE-Nutzer der ersten Stunde hatte ich ein Sonderkündigungsrecht bis 30.04.2011. Bei Unzufriedenheit konnte ich alles sofort, ohne Angabe von Gründen und zusätzliche Kosten zurückgeben. Da sich die Tarife um 10 Euro vergünstigt haben und die Möglichkeit einer Tarifanpassung nicht bestand, habe ich am 29.04. meinen alten Vertag gekündigt und direkt einen neuen abgeschlossen. Außerdem bestand die Möglichkeit einer Basispreisbefreiung bei Vorlage eines gekündigten DSL-Vertrags für die Dauer der Restlaufzeit. Auch das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Beim Neuabschluss wurde mir mitgeteilt, dass an meinem Standort die 21Mbit/s gar nicht verfügbar wären. Jetzt wurde mir auch klar, warum ich die 18Mbit aus der 1. Messung nie mehr erreicht habe und möglicherweise war diese Messung, aus welchem Grund auch immer, fehlerhaft. Maximal gingen bei mir 7,2Mbit/s. Einerseits schade, andererseits überkam mich ein kleines Glücksgefühl. Denn jetzt war ich mir absolut sicher, dass meine Antenne genau auf der richtigen Position mit genau der richtigen Ausrichtung steht. Hier der Beweis:
Beste Speedmessung aller Zeiten mit speed.io:
(Kopiert am 2011-05-05 14:50:54)
Download: 10318 Kbit/Sek
Upload: 5972 kbit/Sek
Verbindung : 2553 Verb/Min
Ping Test: 44 ms
Ich habe trotzdem wieder den 21000er Vertag abgeschlossen. Das Inklusivvolumen von 15GB ist mir sehr wichtig. Außerdem ist in Sichtweite ein weiterer Mast, der auch dieses Jahr noch online gehen soll und dann gibt’s an meiner Antenne wahrscheinlich Kondensstreifen.
Weitere kleine Problemchen:
Ich habe hier einen FTP-Server laufen und wie wir bereits auch schon alle wissen ist das Anwählen von außen über LTE nicht so einfach bzw. überhaupt nicht möglich. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an den fleißigsten Benutzer hier im Forum >>Jotsi<<. Er hat mir über 2 Wochen mit Rat und Tat zur Seite gestanden bei der Einrichtung einer festen, öffentlichen IP-Adresse und kümmerte sich mit einer Hingabe um die sonstigen kleinen Wehwehchen die man bekommt, wenn man in den Tiefen der Systemsteuerung die Orientierung verliert.
Fazit:
Mittlerweile läuft LTE bei mit problemlos und ich bin sehr sehr zufrieden. Ich musste in der ganzen Zeit nur 2x (erfolglos) die Hotline bemühen und das verdanke ich auch diesem Forum. Die Informationen die man hier bekommt sind eigentlich unbezahlbar. Ich würde jedem LTE weiterempfehlen aber ein wenig Pioniergeist muss man schon mitbringen.
Danke fürs durchhalten und an aller Forumsmitglieder die wirklich einen guten Job machen…;o))
Euer Forumsmitglied Ospel
PS. Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese gerne behalten!
Zum Schluss noch eine aktuelle Speedmessung:
(Kopiert am 2011-05-20 17:20:48)
Download: 8061 Kbit/Sek
Upload: 5354 kbit/Sek
Verbindung : 2202 Verb/Min
Ping Test: 56 ms