Sept. 2023: Wer mobil ins Internet möchte, muss normaler Weise einen Laufzeitvertrag eingehen. Nicht nur, wenn man sich für den neuen Mobilfunkstandard LTE (4G) entscheidet. Auch bei Kunden festnetzgebundener Internetzugänge, etwa bei DSL, sind 24 Monate Vertragslaufzeit die Regel. Doch es gibt auch Angebote für Verbraucher, die keine langen Vertragsbindungen eingehen möchten. Die Rede ist von sogenannten Prepaid-Angeboten. Prepaid bedeutet so viel wie „vorbezahlt“. Dieser Beitrag zeigt, für wen Prepaid-LTE geeignet ist, was die Vorteile sind und was die Prepaid-Angebote kosten.
Doch wie unterscheiden sich die Prepaid-Anbieter allgemein voneinander? Gibt es große Unterschiede beim Preis? Welches Netz kommt jeweils zum Einsatz? Mit dem folgenden Prepaid-Vergleichsrechner finden Sie im Handumdrehen den günstigsten Prepaid-Tarif für Ihr Smartphone. Wer dagegen nur einen reinen LTE-Datentarif ohne Telefonie benötigt, wird hier garantiert fündig.
Stand: Sept. 2023
Seit 2019 sind im Telekomnetz endlich auch einige Prepaid-Anbieter mit LTE zu haben. Nachdem anfangs nur congstar in der Liste stand, wächst diese langsam aber sicher. Vor allem, da Edeka ins Telekomlager wechselte. Direkt bei der Telekom (MagentaMobil Prepad) gibt es übrigens sogar 5G gratis oben drauf!
Auch Vodafone sperrte sich viele Jahre gegen die LTE-Einführung bei den Netzkooperationen. Einzig die Hausmarke "Callya" offerierte schnelles 4G. Mitte 2019 wendete sich endlich das Blatt. Am 12.07.2019 startete auch LIDL mit LTE. Im Januar 2020 folgte die Hausmarke Otelo. Heute bieten alle Prepaidanbieter über Vodafone 4G. Direkt bei Callya gibts sogar das noch schnellere 5G kostenlos mit dazu!
Einzig O2/Eplus hatte sein Netz schon vor Jahren komplett geöffnet. Dies bedeutet, dass alle Kunden mit LTE ins Internet kommen. Egal ob Aldi, Fonic oder Tchibo. Und das ganz ohne extra Mehrkosten! Sogar VoLTE und WLAN-Calling sind im O2-Netz möglich. Die Angebote zeichnen sich daher durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aus.
Fazit: Alle oben genannten Anbieter offerieren sehr preiswerte Modelle für mobiles Internet und günstige Telefonie am Smartphone, Tablet oder Surfstick. Sogar All-Net-Flatrates, wo sämtliche Gesprächsgebühren im deutschen Netz abgegolten sind, stehen zur Verfügung. Und das deutlich unter den Gebühren gängiger Vertragstarife von O2, Vodafone oder der Telekom. 4G/LTE ist spätestens seit 2020 überall Grundbestandteil, da das 3G-Netz im selben Jahr abgeschaltet wurde.
Normaler Weise wird immer monatlich der Paketpreis abgerechnet, sofern man nicht im kostenfreien Basispaket bleibt. Seit 2019 kommen vermehrt sogenannte Jahrespakete auf den Markt. Hier zahlt der Kunde nur einmal einen Festpreis (z.B. 70 €) und hat dann 12 Monate Ruhe. Mehr zu den Anbietern und Vorteilen der Jahrespakete erfahren Sie hier. Einige bieten auch Halbjahres-Tarife.
Es gibt bekanntlich dutzende Prepaid-Marken in Deutschland. Aktuell sind es zirka 50 Stück - eine schier unüberblickbare Angebotsvielfalt. Die Mehrheit der Marktanteile konzentriert sich allerdings auf weniger als ein Dutzend Anbieter. Wahrscheinlich verschwinden daher immer wieder auch einige Exoten, wie z.B. A.T.U Mobil - das Mobilangebot der Autoschrauber. Seit Anfang 2020 bieten übrigens, nachdem der Nachzügler Otelo seine Prepaid-Tarife auch auf LTE umstellte, praktisch alle Anbieter den 4G-Standard. Zeit wurde es, denn Mitte Sommer 2021 endete die schrittweise Abschaltung des 3G-Netzes.
Viele Verbraucher treffen die Entscheidung gerne anhand des zugrunde liegenden Mobilfunknetzes. Daher haben wir folgend noch einmal kurz zusammengefasst, wo schon Angebote auf Prepaid-Basis möglich sind. Mittlerweile lautet die Antwort glücklicher Weise "in allen Netzen". Bis Anfang 2016 gehörte lediglich O2 mit dem hauseigenen Offerten noch zu den "Prepaidverweigerern". Wie im vorangegangenen Abschnitt gezeigt, gibt es kaum noch Provider, welche kein 4G bieten.
Voice over LTE und Wificalling sind zwei sehr nützliche Netzdienste, welche einerseits die Sprachqualität enorm verbessern (VoLTE) und andererseits die Abdeckung optimieren (Wifi-Call). Im Netz der Dt. Telekom sowie bei Vodafone, müssen Prepaidkunden teilweise noch auf diese Innovationen verzichten. Anders bei O2: Hier steht zumindest VoLTE allen Netzkunden offen, sofern das Smartphone schon VoLTE-fähig ist.
Schon 2019 startete in Deutschland der LTE-Nachfolger 5G. Bis heute ist im Prepaid-Markt das schnelle 5G allerdings noch die Ausnahme. Lediglich bei Callya (Vodafone) und MagentaMobil Prepaid (Telekom) ist 5G inklusive - sogar ohne Mehrkosten! Bis weitere Anbieter nachziehen wird es wohl noch etwas dauern...
Wir haben noch eine mögliche Alternative recherchiert. Und zwar für alle, die ohne Vertragsbindung (ähnlich wie bei Prepaid), preiswerte LTE-Lösungen fürs Smartphone, Tablet oder einen Surfstick suchen:
1. O2 Mobil
2. Smartmobil
Bei Smartmobil handelt es sich um eine recht populäre Marke der Drillisch AG. Tatsächlich sind die Tarife mitunter durchaus attraktiv. So gibt’s beispielsweise eine Allnet-Flat mit LTE bereits ab ca. 7 Euro, was überaus günstig ist. Zudem besteht auch hier eine monatliche Kündbarkeit. Kunden surfen übrigens hier im LTE-Netz von O2. Mehr über Smartmobil und Bestellung hier unter www.smartmobil.de.
3. winsim.de
Wie bei "smartmobil", verbirgt sich Drillisch hinter dem Angebot von winsim.de. Wiederum steht O2 mit seinem Netz-Pate und die Tarife lassen sich (optional) jeden Monat kündigen - völlig ohne Risiko also.
Prinzipiell unterscheidet man in zwei Prepaid-Abrechnungsmodelle. Beim ersten berechnet sich das Entgelt nach der verbrauchten Surfzeit bzw. Gesprächszeit. Also beispielsweise 9 Cent pro Minute oder ein Internetzugang für 24 Stunden. Die zweite Variante orientiert sich am Datenvolumen. Man bucht also per Postpaid oder Prepaid ein bestimmtes Kontingent, was dann zeitunabhängig „verbraucht“ werden kann. Auf dem Markt dominiert mittlerweile letztere Variante. Zeitabhängig wird, zumindest bei Internetpaketen, so gut wie gar nicht mehr abgerechnet. Auch Vodafone stellte 2013, als einer der letzten, seine „WebSession“-Prepaid-Tarife von Zeit- auf Volumenbasis um. Wer oft zeitintensive Aufgaben im Internet erledigt, die wenig datenhungrig sind, fährt mit Volumentarifen ohnehin besser. Denn während Sie z.B. eine E-Mail schreiben oder chatten, fällt praktisch kein nennenswerter Datenverkehr an. Aber die Uhr läuft!
Volumentarife (Regelfall): Die Staffelung erfolgt hier nach Megabyte (MB) und Gigabyte (GB). 1000 Megabyte entsprechen rund 1 GB. Gängige Prepaidangebote könnten demnach so aussehen: 1 GB für 5 Euro, 5 GB für 10 Euro und 30 GB für 20 Euro. Diese Kontingente gelten dann meist á 30 Tage. In Ausnahmen gilt ein Zyklus von 28 Tagen, wie im Fall der Telekom.
Zeit-Tarife: Der Anbieter differenziert die buchbaren Kontingente nach Minuten, Stunden, Tag oder Monat. Sie haben also z.B. die Wahl zw. 15 Min, 1 Stunde, 1 Tag, 1 Woche oder 1 Monat. Solche Pakete werden heute praktisch nicht mehr angeboten.
Beispiel: Typische Staffelung bei blau.de nach Datenvolumen für mobiles Surfen | Screenshot
Diese Frage ist nicht unbegründet, denn unbegrenzt gilt dies bei Nichtnutzung nämlich nicht. Viele Anbieter deaktivieren nach einer bestimmten Zeit sogar die SIM-Karte. Wie man das verhindert und wie man sein Geld zurückfordert, erfahren Sie hier in unserem großen Themen-Spezial zur Guthabengültigkeit.
Den Startschuss gab damals E-Plus und ließ März 2014 überraschend das Surfen im superflotten LTE-Mobilfunknetz zu. Und zwar ohne Aufpreis für alle Kunden. Bis dahin war dieses Gebührenkonzept bundesweit nur für UMTS oder HSPA (3G) verfügbar. Ein Großteil der 4G-Angebote basierte somit lange auf dem Netz von E-Plus. Der neue Eigentümer O2 gewährt den Zugang nach wie vor für jeden, also auch den Prepaid-Nutzern.
Schweiz: Bereits 2013 kam in der Schweiz, dort im LTE-Netz der Swisscom, ein erstes 4G-Prepaid Angebot auf den Markt. Einfach Guthaben aufladen und lossurfen.
Österreich: Das Land der Almen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Paradies für Mobilfunker entwickelt. Seit 2015 gibt es dort nun sogar erstmals Prepaid-Tarife ohne Volumenbegrenzung! Das ist unserem Wissen nach sogar weltweit einzigartig. Besonders der Anbieter „Drei.at“ sticht hier besonders hervor. In Österreich spricht man übrigens von „Wertkarten“, anstelle von „Prepaid“. Die unlimitierte 4G-Flat gibt’s bei Drei schon ab 25 € im Monat.