LTE-Router für Daheim - Beispiel
Die Vorzüge liegen klar auf der Hand. Per LTE sind Datenübertragungsraten erreichbar, welche sonst nur über VDSL- oder Kabelanschlüsse angeboten werden. Unter guten Bedingungen lassen sich im stationären Bereich heute durchaus 50 bis 500 MBit erzielen. Bereits innerhalb weniger Tage nach Bestellung, erhält der Kunde Zugriff auf eine funkbasierte Highspeed-Lösung.
Es gibt aber bedingt auch Nachteile: Wie jede Funktechnik, ist auch LTE anfällig für Störungen. Bei schlechten Empfangsbedingungen kann es daher nötig sein, diesen mit einer externen LTE-Antenne zu verbessern.
Hauptkritikpunkt war hingegen lange Zeit, dass der superschnelle Zugang nicht immer unlimitiert nutzbar ist. Heute bieten aber fast alle Anbieter zumindest einen Tarif mit unbegrenztem Datenkontingent, also drosselfrei. Der überwiegende (günstigere) Anteil der Tarife wird aber weiter auf ein Kontingent zwischen ca. 50 und 1000 Gigabyte monatlich beschränkt. Zum Vergleich: Eine DVD fasst rund 5 Gigabyte. Wird in 30 Tagen mehr verbraucht, rutscht der Kunde in die die sogenannte Drosselung. Statt Highspeed LTE, gibt’s dann Retro-Feeling mit bestenfalls 64-384 KBit/s. Mehr berechnet wird allerdings nicht, man wird "nur" ausgebremst. Die folgende Grafik zeigt, wie viel Datenvolumen die Angebote der Anbieter für Heim-LTE bieten.
Wie schon angedeutet, wird Zuhause-LTE momentan von der Telekom, O2 Telefónica, Vodafone, congstar sowie Freenet angeboten. Hier die wichtigsten Eckdaten der Möglichkeiten im Überblick:
Vodafone bietet mit den "GigaCube-Tarifen" eine zeitgemäße "Internet für überall" Lösung mit max. 500 MBit/s per LTE. Das preiswerteste Angebot mit 100 GB kostet 34.99 € im Monat. Für immerhin 200 GB zahlt man 44.95 Euro. Ganz ohne Limit kommt dagegen Gigacube Zuhause Unlimited für 64.99 Euro. Kunden mit GigaMobil-Smartphone-Tarif erhalten einen Rabatt in Höhe von 10 € monatlich. Der GigaCube kann bundesweit genutzt werden, bietet aber keinen Telefonanschluss. Zudem beinhalten die Angebote übrigens ohne Mehrkosten das schnelle 5G!
Congstars Homespot Tarife ähneln dem Vodafone-Angebot in gewisser Weise, lassen sich aber wirklich nur daheim nutzen und nicht unterwegs. Das Datenvolumen schwankt zwischen 50 und 200 GB. Allerdings fällt die maximale Übertragungsrate eher bescheiden aus.
Die Deutsche Telekom bietet mittlerweile sogar zwei Varianten - "Hybrid" und "Speedbox". Letztere Speedbox gibts mit 100 GB oder unlimitiert. Rein über 4G/LTE sind maximal 300 MBit/s möglich und per Hybrid bis zu 550 MBit. Mit 5G können sogar Übertragungsraten von über 1 GBit erzielt werden!
Sehr empfehlenswert finden wir die Angebote von O2 Telefónica. Seit der Umstellung im Herbst 2020, wartet der Anbieter mit den sehr interessanten "my Home" Tarifen in Verbindung mit dem Homespot Router per LTE/5G auf. Bereits ab rund 30 € monatlich erhält man hier im Paket "my Home S" unbegrenztes 4G-Volumen und eine Festnetzflat. Wer einen transportablen Zugang wie bei VF Gigacube sucht, wird dagegen bei "O2 my Internet 150" fündig.
Als fünfter Anbieter gesellte sich 2022 Freenet mit in die Runde. Insgesamt können Kunden aus zwei Varianten wählen, samt Fritz!Box. Eine mit stattlichen 1000 GB monatlich und einmal ohne Volumenlimit. Realisiert werden diese je übers O2-Netz.
Die folgende Vergleichstabelle fasst die wichtigsten Eckdaten aller Angebote zusammen:
Angebote von | Vodafone | congstar | O2 Telef. | Freenet | Dt. Telekom | |
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LTE inklusive | ![]() |
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Datenrate maximal | 500 MBit/s | 50 MBit/s | 100 MBit/s | 100 MBit/s | 100 MBit/s bis 1 GBit | |
Datenvolumen bis | 100GB bis ∞ | 50 - 200 GB | ∞ GB | 1000 GB bis ∞ | 100 GB bis ∞ | |
5G fähig | ja ohne Aufpreis | nein | ja (optional) | nein | im Tarif Speedox XL | |
bundesweit nutzbar | ja | nein | nein | ja | im Speedbox-Tarif | |
mit Telefonie | nur über Umweg (Info) | nein | ja | nein | nur Hybrid-Tarife | |
mit Festnetzflat | nein | nein | ja | nein | nur Hybrid-Tarife | |
Preis monatlich ab | ab 34.95 € | ab 20 € | ab 29.99 € | ab 29.99 € | ab 39.95 € | |
unsere Wertung | ![]() |
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Die Telekom hat nunmehr gleich zwei LTE-Lösungen für den stationären Betrieb im Angebot. Einmal natürlich die schon beschrieben ungedrosselten Magenta-Zuhause Tarife mit Hybrid-Option. Für den Fall, dass diese noch nicht verfügbar sind, kann optional auf das MagentaMobil Speedbox-Paket ausgewichen werden. Diese haben durchaus ziemlich Ähnlichkeit zu den GigaCube-Tarifen von Vodafone. Im Speedbox-Tarif sind 100 GB monatlich enthalten. Im Tarif "Speedbox XL" für 74.95 € pro Monat winkt sogar unbegrenztes Datenvolumen und 5G bis 1 GBit/s. Im Vergleich zu Hybrid, ist hier die Nutzung bundesweit (nomadisch) möglich!
GigaCube Zuhause Tarif für daheim und zum "mitnehmen" | Bild: LTE-Anbieter.info
Auch die Telekomtochter "congstar" wartet mit einem Angebot zur Heimnutzung via LTE im Telekomnetz auf. Das mehrfach überarbeitete Homespot-Portfolio bietet nunmehr drei Tarife mit 50, 125 oder 200 GB monatlich (Übersicht). Die Pakete unterscheiden sich dabei nur in Hinblick auf Datenvolumen und Preis, denn die Übertragungsrate liegt je bei 50 MBit/s. Das Konzept an sich ähnelt Vodafones GigaCube gemessen an der einfachen Handhabe und günstigen Volumenpaketen. Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede. Wir haben uns das Angebot für Sie ganz genau angesehen und getestet: Hier gehts zum congstar Homespot Testbericht.
Nachdem sich Telekom, congstar und Vodafone bereits mit eigenen LTE-Produkten für den stationären (teils transportabel) Bereich positioniert hatten, zog auch O2 im Herbst 2020 erneut nach. Mit den "O2 my Home" Tarifen samt Homespot-Router, stehen zwei Pakete mit gänzlich unlimitierten LTE-Zugang zur Wahl! Die Datenrate beträgt paketabhängig dann 50 MBit/s (M) bzw. 100 MBit/s (L). Außerdem ist eine Festnetz-Sprachflat inklusive! Preis-Leistungstechnisch unserer Ansicht nach sehr empfehlenswert!
Im Sommer 2022 startet auch Freenet in den Markt der DSL-freien Internetzugänge per Mobilfunk. Interessenten haben die Wahl aus zwei Varianten. Der Tarif "Freenet Internet LTE" bietet satte 1000 Gigabyte (GB) für knapp 30 € monatlich. Bestellbar ist das Angebot allerdings ausschließlich hier per App, siehe hier. Wem auch 1000 GB nicht langen sollten, greift zu "Green Data Unlimited" mit unbegrenztem Kontingent. Allerdings steigt der Preis hier von anfänglich 34.99 € im 3. Jahr auf satte 49.99 €. Der Vorteil: Während Freenet Internet nur in Deutschland nutzbar ist, kann Green Data in der ganzen EU zum Einsatz kommen.
Bleibt noch die Frage, ob es 4G für Zuhause auch über Prepaid gibt? Die Antwort lautet hier sozusagen "Jain". Direkt Prepaid-Tarife bietet bisher kein Anbieter. Aber: Wer keinen langen Vertrag eingehen möchte, hat andere Möglichkeiten. Bei Vodafone bestellt man einfach den Gigacube-Flex - hier wird immer nur der Monat berechnet, in dem dieser auch eingesetzt wurde. Die Speedbox-Tarife der Telekom können wahlweise ebenfalls als Flex-Variante gebucht werden. Auch hier zahlt man nur im Nutzungsfall. Congstar geht einen anderen Weg. Statt bedarfsabhängiger Abrechnung kann man wahlweise die Homespot-Angebote ohne Mindestlaufzeit buchen. O2 bietet die my Home Angebote immerhin optional auch ohne Mindestlaufzeit an.
Seit Mitte 2019 etabliert sich langsam der LTE-Nachfolger in Deutschland. Mittelfristig soll die 5. Generation weit über 1 GBit/s per Funk liefern. Vodafone schickt seine Kunden von Anfang an ohne Aufpreis auf Surf-Tour mit 5G, sofern der Router (z.B. Gigacube 5G) den Standard unterstützt.
Bei der Telekom fällt der Einstieg weniger günstig aus. Hier müssen für "Speedbox XL" satte 74.95 € monatlich investiert werden, plus einmalig 99,95 € für die "Hyperbox 5G" von ZTE. Dafür gibts aber unbegrenztes Datenvolumen!
O2 bietet "my Home" zwar in der Funkvariante neben LTE auch über 5G an, doch noch ist das Netz eher dürftig ausgebaut. Sofern vor Ort beim Verfügbarkeitscheck 5G verfügbar ist, bekommt man zumindest wahlweise auch den 5G-fähigen Homespot-Router angeboten.
Die meisten Heimlösungen über Funk sind reine Datentarife ohne Telefon. Es gibt aber eine Ausnahme wo auch ein Telefonanschluss samt Flatrate enthalten ist. Zudem lässt sich über Umwege überall ein Telefon anschließen, wenn auch nicht kostenlos. Mehr dazu hier in diesem Ratgeber.
Im Gegensatz zur Installation von herkömmlichem DSL, gibt es etliche Fallstricke bei der Einrichtung des neuen Anschlusses. Diese führen im schlimmsten Fall dazu, dass entweder kein Empfang besteht oder die Verbindung dauerhaft sehr instabil ist. Je nach gewähltem Anbieter und dem eingesetzten Router unterscheiden sich zudem die ersten Schritte. Gerade für Einsteiger mitunter schwierig. In diesem Installationsratgeber zeigen wir im Einzelnen und verständlich, worauf man achten muss und wie die Konfiguration für die gängigen Router (auch Hybrid) abläuft.
Nur bei optimalen Empfangsbedingungen lassen sich die im Zuhause-Tarif versprochenen Übertragungsraten annähernd erreichen. Daher optimieren viele LTE-User die Verbindungsqualität durch den Einsatz spezieller LTE-Antennen. Diese werden idealer Weise außen angebracht, wie auch bei SAT-Antennen üblich. Wichtig sind dabei vor allem: Eine korrekte Ausrichtung, der Kauf einer für den persönlichen Bedarf geeigneten Antenne, sowie ordentliche Kabel. Im Forum finden Sie zudem eine Anlaufstelle für Fragen aller Art zum Thema.
Der ein oder andere wird sich fragen, was mit den anderen LTE-Anbietern ist. Tatsächlich hatte auch 1&1 (via Vodafone) in den Anfangsjahren stationäre Tarife im Programm. Doch diese wurden still und leise wieder eingestellt. Zwischendurch sogar einmal kurz Otelo. Aktuell sieht es nicht danach aus, dass es ähnliche Lösungen von den einem der zahlreichen LTE-Discountern in Deutschland geben wird. Maximal 1und1 wäre noch ein denkbarer Kandidat!