So, jetzt bin ich mal dazu gekommen, die Antenne mit den geschnittenen Elementen zu messen und auch einige Simulationen zu starten. Die schlechte Nachricht vorweg: Mit der Montage übereinander sind, wie bei der selbstgebogenen Antenne, nicht mehr als 6 ... 7 dBi Gewinn drin, allerdings auch nur bei der Variante mit dem gestreckten Speisepunkt. Bei einer getrennten Montage sind mit den selben Elementen 11 ... 12 dBi zu erreichen.
Wenn ich mit der Montage übereinander auch auf mindestens 10 dBi kommen will, muss ich die Kantenlängen der BiQuads deutlich verkürzen, ein Zeichen dafür, dass die Antennen untereinander “korrespondieren”, sich also gegenseitig beeinflussen.
Wenn man die Längen dann so anpasst, dass es hinhaut, ist das Ganze ein sehr empfindliches Gebilde, wenn dann die Abstände der Elemente zueinander oder zum Reflektor nur um 1 ... 2 mm schwanken, geht der Gewinn sofort wieder auf 6 ... 7 dBi runter, das Toleranzfenster ist also sehr gering.
Für eine industrielle Automatenfertigung und Montage in Bezug auf die Abstände wäre das ja kein Problem, für einen Selberbau-Bastelsatz ist das aber ein KO-Argument, zumindest in dieser Bauform.
Welche Optionen gibt es denn nun?
Da ich das Projekt immer noch sehr interessant finde, wäre die einfachste Option wahrscheinlich auch die Beste: Die Elemente werden einfach nebeneinander montiert. Das macht zwar den Reflektor etwas größer, dafür wird die Antenne deutlich robuster, was die Toleranzen angeht. Mit den Standardgrößen bei den BiQuads und einem genauen Reflektorabstand von 45 mm erreiche ich in der Simulation 12 dBi und in der Praxismessung 11 dBi.
Wenn ich in der Simulation den Reflektorabstand von 38 ... 52 mm variiere, hat das auf den zu erwartenden Gewinn nur marginale Auswirkungen: Er schwankt nur zwischen 10 ... 12 dBi. Also deutlich besser, als das Absacken des Gewinns auf 6 dBi bei einer Veränderung von nur 2 mm (bei der Kompakt-Bauweise).
Auch der Abstand der Elemente zueinander (wenn sie nebeneinander montiert werden) wirkt sich kaum auf den Gewinn und die Anpassung aus.
Alles in Allem wird das Ganze eine sehr schöne Antenne, die auch die gezwungenermaßen größeren Toleranzen der Hobbywerkstatt besser verkraftet, als die kompakte Bauform.
Was mich zudem auf die Idee bringt, dass die jetzige Ospel-Antenne garantiert auch wesentlich besser funktionieren dürfte, wenn die Elemente nebeneinander montiert werden...
Für das die geplante Kompakt-Bauweise ist das zwar keine gute Nachricht, aber zumindest für die Antennen an sich war das Ergebnis gut.
Anbei noch ein paar Bilder von meinem Aufbau:
Ospel wird bestimmt auch noch was dazu sagen...
