Ähnlich erging es auch mir beim Wechsel zur Telekom. Nichts als Probleme und über 86 Seiten an Papier.
Nach 2 Jahren bei Vodafone hatten wir im Oktober 2011 vor zur Telekom zurück zu wechseln.
Versprochen wurde eine Wechselprämie von 120,- €. Der Vertrag in den wir wechseln wollten war der „Call & Surf via Funk Universal“ für 43,95 €. Die Bestandteile des Vertrags waren im Einzelnen: Eine ISDN-Festnetzflat mit 3 Rufnummern, ein Speedport LTE (zur Miete) und 10GB Datenvolumen. DSL gibt es leider nicht, da die Leitung über 7,5km von der Vermittlungsstelle entfernt ist. Unsere Rufnummer wollten wir natürlich behalten und so haben wir gleichzeitig eine Rufnummerportierung beantragt und das ganze online bestellt. Die Bestellung lief reibungslos, da LTE bei uns laut Analyse verfügbar wäre und so bekamen wir 3 Tage später die Auftragsbestätigung, eine Bestätigung, dass wir die Wechselprämie erhalten werden und den Portierungstermin zum Tag des auslaufenden Voafone-Vertrags mitgeteilt.
Am besagten Termin der Portierung im Oktober 2011 passierte erstmal nichts. Das Vodafone-Telefon (Festnetz über Mobilfunk für 9,99) wurde pünktlich abgeschaltet und die SIM aktiviert. Allerdings wurde unser ISDN-Anschluss nicht von der Telekom in Betrieb genommen. Der NTBA leuchtete auch am nächsten Tag nicht. Per Post kam am nächsten Tag von der Telekom ein Brief, dass unser Auftrag storniert wurde, da die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt waren. Daher habe ich den Support der Telekom angerufen und gefragt was das auf sich hat. Man erklärte mir, dass die Nummern erfolgreich portiert worden waren, allerdings sei bei uns kein LTE (mehr) verfügbar, da man die interne Abdeckungskarte geändert hatte in der Zwischenzeit (was ich durch Recherche herausgefunden hatte). Ich konnte es nicht fassen, warum auf einmal kein LTE mehr da sein soll, obwohl ich doch im mobilen Tarif 30 MBit/s per Stick über LTE bekam. Die Dame am Telefon konnte mir auch nicht weiterhelfen warf mich einfach so aus der Leitung. Daraufhin bin ich zum T-Punkt gefahren, die mir noch weniger weiterhelfen konnten und mich gefragt haben was denn LTE sei. Ich traf dort einen Verkäufer an, der mir verklickern wollte, dass C&S via Funk der Name für kabelgebundes DSL ist. Der gute Mann hatte überhaupt keine Ahnung welche Tarife sein Unternehmen vermarktet und schaute mich verdutzt an, dass man mobil schneller als 384 kbits surfen kann.
Der zweite Versuch bei der Hotline war dann etwas besser: Man wollte mich mit einem Techniker verbinden, der zunächst die Verfügbarkeit bestätigen konnte. Leider stellte der mich anschließend nicht wie versprochen in die via Funk-Abteilung durch sondern in die DSL-Abteilung, sodass ich den ganzen Spaß nochmal wiederholen durfte. Dann schien aber nun alles auf dem richtigen Weg. Man versicherte mir den Anschluss innerhalb von 2 Wochen. Die Auftragsbestätigung kam wieder per Post recht zügig. Ein Tag später kam dann noch eine Auftragsbestätigung mit den gleichen Daten. Zwei Tage danach haben wir dann 2 Stornierungen bekommen und gleichzeitig eine neue Auftragsbestätigung (immer mit denselben Daten des Tarifs, aber immer eine neue Auftragsnummer). Wir haben angerufen und gefragt was das denn soll. Dort wusste man davon noch überhaupt nichts von den vielen gleichartigen Aufträgen.
Das ganze wiederholte sich bis Februar 2012 (immer wieder neue Aufträge, Stornierungen und neue Anschlusstermine). Ende Februar sollte es dann nun endlich klappen. Wir bekamen dann aber noch mal Post (gut eine Woche vor Anschlussschaltung) , und zwar von der örtlichen Niederlassung (nicht direkt aus Bonn und persönlich unterschrieben). An unserem Anschluss würde zunächst nur Telefon, testweise analog geschaltet, da die Verfügbarkeit von LTE nicht gewährleistet werden könne. Gegen diese Anweisung hätte man gegen an gehen müssen, denn wir ahnten nicht, was da noch folgen würde. Auch den analogen Testanschluss konnten die nicht richtig schalten, da nun das Problem unsere Telefonleitung sei. Recht prompt kam ein Techniker und organisierte noch am gleichen Tag die Reparatur mit Bagger usw. Das Telefon funktionierte dann zumindest mal, auch wenn nur analog. Die Umschaltung auf ISDN gab es dann endlich im April sowie die Zuschaltung des Internets und man berechnete uns bis dahin den Call Comfort Traif, was ja noch ok war. Auch die ISDN-Telefonie war in Ordnung. Allerdings kam ein falscher Router (HSPA statt LTE). Ich sollte die SIM-Karte und den Router zurückschicken und bekam recht zügig die richtige Hardware. Von nun an dachte ich, dass alle Probleme behoben worden sind. Leider habe ich mich geirrt: Recht bald kam eine Rechnung von Nokia Siemens Networks von 850,- €, die wir für die Instandsetzung bezahlen sollten, da angeblich auf unserem Grundstück die Fehlerursache für die Störung lag. Wir waren entsetzt: Schließlich wurde nicht auf unserem Grundstück gebuddelt sondern an der Straße und schließlich war es ja nicht unsere Schuld. Wir dachten, dass es ein verspäteter Aprilscherz war, aber auf Nachfrage stellte sich heraus, dass die Telekom wirklich die 850,- € von uns forderte. Aus diesem Grund haben wir uns an einen Rechtsanwalt gewandt, der nach ein paar Monaten des Schriftwechsels mit der Telekom uns mitteilen konnte, dass wir die Rechnung nicht zahlen müssen und dass wir die Rechnung aufgrund eines systeminternen Fehlers erhalten haben.
Doch damit war der Ärger mit Telekom noch lange nicht gegessen:
Auf der ersten Rechnung im April/Mai 2012 berechnete man uns für die Umstellung von Analog auf ISDN 59,99 € extra, obwohl wir niemals einen analogen Anschluss haben wollten. Und auch die Wechselprämie von 120,- € gab es nicht. So ein toller Verein: Erst versprechen, dann nicht halten und den Kunden extra abkassieren. Nun gut, wir schluckten diese bittere Pille letztendlich auch noch runter und beließen es dabei, damit mal Ruhe einkehrt. Im Dezember vergangen Jahres, also 2012 ist mir aufgefallen, dass die Telekom bei uns trotz Call &Surf via Funk Festnetzflat die Festnetzgespräche nach Minutentakt extra berechnet hat und unsere Rechnungen von Mai bis Dezember zu hoch waren. Ich meldete mich und man sagte mir, dass dies ein Buchungsfehler war und mir die zuviel abgebuchten Beträge in den Folgemonaten als Gutschrift entgegengerechnet werden würden. Misstrauisch wie ich bin, verfolgte ich die nächsten Rechnungen. Immerhin hielt die Telekom Ihr Wort und erstatte zu viel bezahltes. Der Anschluss funktioniert immerhin, die Geschwindigkeit wurde auf 16.000 kbits erhöht und es wurde bis letzte Woche richtig abgerechnet. In der neuesten Rechnung ist aber wieder der Wurm drin: Man berechnet mir 12 x 4,95€ für einen Speedport HSPA (zusätzlich zu dem Speedport LTE), den ich nie besaß und auf nach Nachfragen behauptet die Telekom tatsächlich, dass ich zwei Router gemietet habe. Die Krönung kam aber noch heute morgen per Post. Endlich bekam ich mal was von der Wechselprämie zu hören, allerdings nicht im positiven Sinne: Die Telekom fordert 120,- € für zu viel gezahlte Wechselprämie von mir zurück, wobei ich überhaupt keine Wechselprämie erhalten habe. Was soll ich nur tun? Und wie wird das wohl noch weitergehen bis zum Vertragsende im nächsten Jahr? Ich will es eigentlich gar nicht wissen. Dieser Verein zockt Monat für Monat mehr als 100 Euro ab für mickrige 20GB Datenvolumen, das LTE Netz wird hier immer schlechter (mehr als 1 MBits ist am Abend nicht verfügbar, die maximalen 16 MBits gibt es nur noch nachts) und Alternativen (außer Vodafone) gibt es kaum. Ich werde auf jeden Fall zu Vodafone wechseln und meinen Vertrag bei der Telekom wieder kündigen, denn sky DSL drosselt ja auch (obwohl im Vertrag bei denen davon nichts steht). Bleibt nur zu hoffen, dass Vodafone auch wirklich die versprochenen Tarife ohne Volumenbegrenzung im Frühjahr einführt.