LTE hinterm Berg

[zella]

Hallo ich bin neu hier und möchte mich erst mal kurz verstellen.

Mein Name ist Mario ich komme aus Westtühingen und wohne in einer Alleinlage mitten in der Natur. Als dann im Herbst letzten Jahres LTE hier ausgebaut wurde war das für mich wie eine Neugeburt ;-)).

zu meiner Frage:
Wie erwähnt haben wir seit dem Herbst einen LTE-Anschluss "Vodafone LTE Telefon und Internet 7200".
Wir wohnen hier ca. 3 km vom Masten entfernt und haben dazwischen einen bewaldeten Berg. Deshalb habe ich damals gleich eine Aussenantenne gekauft: Funkwerk LTE 800 MIMO Antenne + 5m Twin-Kabel
Über den Winter hat das auch soweit gut funktioniert. Seit ca. 2 Wochen haben wir nun ständig Probleme mit dem Telefon, der Gesprächspartner kann mich nicht verstehen. Auch das Internet ist manchmal etwas hakelig. Die Empfangsanzeige der Turbobox blinkt oft zwischen grün und gelb hin und her. Auch eine neue Ausrichtung der Antenne brachte keinen Erfolg.

Ich denke mal das der Leistungseinbruch daher kommt das die Bäume auf dem Berg ausschlagen.
Meine Frage ist, seit ihr der meinung das ich durch eine andere Antenne + Kabel bessere Emfangsleistung habe?
Wenn ja was könnt Ihr mir empfehlen, für einen ordentlichen Empfang gebe ich auch gern ein paar Euro mehr aus.

 

[Benino69]

So ganz hoch ist der Berg zwischen Deiner Antenne und dem LTE-Mast wohl nicht, sonst hättest Du keinen Empfang. Es kann gut sein, daß die ausschlagenden Bäume Deinen Empfang verschlechtern. Als erstes würde ich ein besseres Antennenkabel probieren, denn das Zubehörkabel von Funkwerk Dabendorf dämpft einen guten Teil des Antennengewinns wieder weg. Ein besseres Kabel bekommst Du z.B. bei brennpunkt-srl.de (aircell5 mit sma-Steckern für gängige Router). Die FWD an sich ist ja keine schlechte Antenne.
Wo hast Du die Antenne? außen am Haus, auf dem Dach, unter dem Dach? Im Zweifelsfall sollte die Antenne so hoch hinauf wie möglich, dafür darf auch ein hochwertiges Antennenkabel etwas länger werden, wenns nicht anders geht.

Ein deutlich höherer Gewinn bringt z.B ein Yagi-Antennenset, wie es über Amazon angeboten wird (das ist bei mir in Betrieb). Die Installation ist allerdings aufwendiger und besonders schön ist so eine Antenne nicht anzusehen. Die Dual-Yagi von brennpunkt-srl spielt in der gleichen Liga. beide kosten nicht die Welt. Erst würde ich aber ein verlustärmeres Antennenkabel für die FWD probieren, das sollte eine deutliche Verbesserung bringen...

 

[nota2225]

wegen der Antenne kontaktierst du am besten Forenmember tomas-b per PN, wenn er sich nicht selbst hier meldet.

 

[zella]

Ich habe den Rat befolgt und tomas-b angeschrieben. Der scheint aber auf Achse zu sein (hat noch nicht geantwortet).

Ich habe wohl jetzt dringenden Handlungsbedarf, seit heute Mittag leuchtet die Empfangsanzeige der Turbobox nur noch gelb, das Telefon hat den Dienst aufgegeben und das Interrnet scheint gerade noch so zu funktionieren.

@Benino69
meinst du dieses Antennenset von Amazon?

Wenn ja noch ein paar Fragen:
1. Es wird ja mit 10m Antennenkabel (Low-Loss H155) geliefert. Ist dieses Kabel ok, oder sollte ich ein anderes verwenden?
2. Das Kabel wird mit SMA Anschlüssen geliefert. Passen diese an meine Vodafone Turbobox?
3. Du schreibst "die Installation ist allerdings aufwendiger", ist das in der Installationsanleitung gut beschrieben?

 

[Benino69]

Ja, genau diese Antenne habe ich. Das Antennenkabel ist OK, falls Du die 10 m nicht benötigst und es kürzen kannst, wäre das natürlich von Vorteil. Meines Wissens passen die SMA-Stecker auch an die Turbobox (eigentlich an alle gängigen LTE-Router).
Die Installaition ist nicht beschrieben. Das Antennenkabel darf nicht stark gezogen, abgewinkelt oder geknickt werden. Die Antennen selbst sind so auszurichten, daß sie auf den LTE-Sender zeigen. Beide Antennen werden mit einem Abstand von mind. 40 cm horizontal nebeneinander angebracht (Querboom benötigt, ist nicht enthalten). Bei einer Antenne sollten die kurzen Alustäbe senkrecht stehen, bei der anderen horizontal. Wenn die Turbobox angschlossen ist, können die Antennen nach der Aneige der Turbobox feinjustiert werden. Das ist mal das Wesentliche zur Antenneninstallation, es ist nicht schwer, aber mehr Arbeit...

 

[tomas-b]

Ohne jetzt näher geguckt zu haben: Antenne so hoch wie möglich und das Antennenkabel austauschen, das sind erstmal 2 Rezepte aus der Universalküche, die man unbedingt probieren sollte.
Ansonsten werde ich sehen, dass ich mich heute Abend mal dransetze und mir deine Situation anschaue.
Gestern hatte ich nach 2 Stunden Fähre und 8 Stunden Bahn nicht mehr wirklich die Energie, mich um irgendetwas zu kümmern...

 

[Dr.Eisenbart]

Hallo Mario.
Ich habe diese Antennen auch unter Dach stehen und bin wie Benino damit zufrieden.( Unser Spezi tomas-b möge mir diesen " Billigschrott" verzeihen )
Aber ich habe selbst unter Dach damit eine gut und stabile Verbindung, daher habe ich mir die Montage außen erspart.
Die Stecker passen an die Turbobox.
Damit du dir ein Bild von der Montage machen kannst habe ich ein paar Bilder :http://www.pic-upload.de/view-13161238/IMG_0120.jpg.html

Kannst ja mal durchblättern.

Gruß

Dr.E.

 

[Benino69]

@Dr.Eisenbart: Bist Du wirklich mit den Antennen zufrieden? Das Werkzeug, das da auf Deinem Bild unter der Antenne rumliegt, läßt eher darauf schließen, daß Du täglich nachjustierst^^

tomas-b hat schon recht, es ist viel "Billigschrott" im Umlauf, die Gewinnangaben steigen dazu zumindest bei den HSPA-Antennen fast exponetiell... Aber nicht jede günstige Antenne ist automatisch schlechter als eine mit Prüfprotokoll und Abstrahlcharakteristik (ob die Angaben da stimmen, können wohl die wenigsten überprüfen, ich nicht...).
Für meinen HSPA-Versuche hatte ich mir letztes Jahr eine "hochwertige", teure Antenne mit dokumentierter Abstrahlcharakteristik schicken lassen, da ich mit schwacher Feldstärke gekämpft hatte. Ich hatte schon eine Antenne mit hohem Gewinn und versprach mir eine merkliche Verbesserung durch ein "Qualitätsprodukt" mit Brief und Sigel. Der einzige Unterschied, den ich feststellen konnte, lag im dreifachen Preis, weshalb die Antene zurück ging...

 

[tomas-b]

Ich mache ja auch nicht grundlos alle Antennen nieder, aber genau mit diesen hatte ich so meine Probleme.
Ein Kunde von mir hat die sich gekauft und mich dann ganz verzweifelt angerufen, weil er kein Signal reinbekam. Ich hatte ihm auch ein PDF mit den genauen Antennenausrichtungen, bezogen auf sein Haus, ausgedruckt, in diesem Fall wusste ich sogar zu 100% wo die Stationen stehen, da ich dort regelmäßig zum Testen bin.
Und was soll ich sagen, mit diesen Antennen hatte ich die besten Empfangspegel, wenn ich sie quer zur Basisstation montiert (also 90° im oder entgegen dem Uhrzeigersinn von der BS weg) montiert habe.

Ich hab die dann mal im Labor vermessen und festgestellt, dass an diesen Antennen gar nichts stimmte. Weder die Centerfrequenz noch das Richtdiagramm. Und schon gar nicht der versprochene Gewinn...
Als ich mir dann mal den Speisepunkt des Dipols angesehen habe, wurde mir auch alles klar, so wie da die Einspeisung vorgenommen wird, ist es reiner Zufall, ob und wie gut die Antenne etwas im angegebenen Frequenzband empfängt...

 

[zella]

Anhang anzeigen 177@ tomas-b,
deine PDF ist bei mir angekommen, danke für deine Bemühungen. Schon krass was man mit der richtigen Technik so alles auslesen und errechnen kann. Das was du errechnet hast bestätigt aber leider nur das was ich eh schon weiss. Zum Turm Nazza liegt ein riesen Berg dazwischen an dessen Fuss ich sitze , da ist mit Sicherheit kein durchkommen. Nach Frankenroda, da wo meine Antenne hin gerichtet ist stört ein kleiner Berg, auf dem auch der Turm steht, aber eben leider hinter der Kuppe.

Meine Funkwerk-Antenne befindet sich auf dem Dach, so auf Höhe der Firstziegeln, sicher könnte ich den Mast noch ein wenig verlängern, das hat aber bisher das Original-Kabel der Antenne nicht her gegeben. Ich hab im Anhang mal eingezeichnet wo sich meine Antenne mit welcher Ausrichtung befindet.

Ich habe bereits gestern Abend das Yagi-Antennenset bestellt, das sollte morgen kommen. Sofern ich dann noch Tageslicht habe werde ich so einen Doppelmasten zusammen bruzeln den ich auf den vorhandenen baue um noch etwas nach oben zu kommen.

 

[Benino69]

Das kann ich über die Antennen so nicht bestätigen. Die vom Router angezeigten Werte sind weitaus besser, als mit angeschlossener FWD mit originalem Zwillingskabel (das mit der hohen Dämpfung). Die von DualYagi von Brennpunkt-srl habe ich auch, die angezeigten Werte sind minimal schlechter als bei der Amazon-Antenne (allerdings mit 12 m Aircell 5 pro Antenne). Dafür, daß bei mir ein Wald dazwischen ist und die Antennen unter Dach (45° zum First gedreht), funktioniert es bei mir echt gut. Mehr kann ich als Laie ja nicht beurteilen...

 

[tomas-b]

Ja, dann hast du anscheinend mit deinen Antennen auch Glück gehabt. Und es bestätigt meine Aussage, dass es funktionieren kann, ich gehe aber nach wie vor davon aus, dass es genug Antennen dieser Art gibt, die nicht oder nur zum Teil korrekt funktionieren, ein über die Serie (große Stückzahl) konstantes Ergebnis wird es bei dieser Technik wohl nicht geben.
Aber wir werden das ja im Laufe der Zeit erleben, vielleicht hatte ich ja auch nur eine Montagsantenne in der Hand...

 

[Dr.Eisenbart]

Moin Benino.

Doch, ich bin mit den Antennen zufrieden.Ich habe wirklich eine stabile Verbindung. Und das sogar unter Dach. Ich hatte mir damals parallel zu diesen Antennen eine Funkwerk bestellt und beide ausprobiert. Die Yagi`s waren im Empfang wesentlich besser als die Funkwerk, die ich dann logischerweise zurück geschickt habe.
(Das Werkzeug ist inzwischen natürlich wieder weg. Nach getaner Arbeit wird aufgeräumt. )

@ tomas-b

Ich gebe dir ja mit dem "Billigschrott" recht, aber zu dem Zeitpunkt des Kaufs waren die guten Yagi`s noch recht teuer. Und wenn es mit diesen billigen nicht geklappt hätte, wären die auch wieder zurück gegangen. Ich hatte auch mal aus Jux und Dollerei den polnischen Hersteller ausfindig gemacht. Da bekommt man diese Dinger für ca. 4 €.
Kannst dir ja mal ausrechnen, was der Anbieter bei Amazon + ebay daran verdient.!!!

Nein, bei meinen Empfangsbedingungen bin ich wirklich zufrieden mit den Teilen.

Viele Grüße

Dr.E.

 

[Benino69]

@thomas-b:

warum sind bei einigen Yagi-Antennen die Reflektoren nur ein Stab und bei anderen durch mehrere V-förmig angeordnet? Welche Vorteile hat die jeweilige Bauart?

 

[tomas-b]

Die Art des Reflektors hat Auswirkungen auf den Öffnungswinkel und somit auch auf den Gewinn. Mit dem V-förmigen Reflektor wird der vertikale Öffnungswinkel eingeengt und der Gewinn nimmt (bei gleichbleibender Anzahl an Direktoren) etwas zu. Weiterhin wird die Antenne weniger störanfällig für Einstrahlungen von hinten und die vertikalen Nebenzipfel werden etwas gedämpft.

 

[zella]

@Dr.Eisenbart,
du hast die Reflektorstäbe von hinten an das Vierkantrohr geschraubt, normalerweise sind die ja von vorn verschraubt. Ist das Absicht? Wenn ja warum? Ich steig ja gerade erst in die Materie ein, grösserer Öffnungswinkel??

 

[Dr.Eisenbart]

Hallo Mario.

Du hast Recht. Ich hatte sie zu Anfang hinten und dann das Vierkantrohr nach vorne gedreht. Die Bilder sind schon etwas älter und ich habe sie noch nicht gelöscht.
Ich meine aber, es waren damal keine Empfangsunterschiede festzustellen.
Wenn diese Antennen von Amazon deine Erwartung nicht erfüllen, schickst du sie einfach zurück.Das ist ja bei Amazon kein Problem.
Wenn du den Preis nicht scheust, würde ich dir sonst zu einer LAT22 oder 28 raten. Die sind sicher hochwertiger.

Gruß

Dr.E.

 

[Antennenfreak]

Wenn man sich Ärger mit der Antenne sparen will, sollte man die Funkwerk-Antenne nehmen und sich dazu ein passendes, dämpfungsarmes Kabel kaufen. Aber man sollte ebenso wie bei den Yagis stets im Hinterkopf haben, dass man dabei die zulässige Sendeleitung deutlich überschreitet - kommt es in der Umgebung zu Störungen (terr. Fernsehempfang, drahtlose Mikrofone usw), kostet das richtig Geld - zusätzlich wird die Antenne eingezogen.

 

[zella]

Die Antennen sind heute gekommen, wie immer vom grossen Fluss gewohnt rucki zucki.
Also schnell einen Zwillingsmast zusammengeschweißt und rauf aufs Dach. Somit kommt die Antenne so ca. 70cm höher als bisher.
Vorher hatte ich meistens einen Strich, manchmal auch gar keinen. Nun komme ich auf 3 von 5 Strichen.
Die Verbindung scheint stabil und auch das Telefon hat bisher mitgespielt. Wollen wir mal hoffen das das auch so bleibt.
Ich hätte gern die Funkwerk-Antenne auf dieser erhöten Position zum Vergleich getestet, leider fehlte mir hierzu ein entsprechendes Kabel.

 

[Benino69]

Ich habe jetzt auch nochmal mit meinen Antennen herumgespielt. Folgendes Ergebnis bei mir:

die Amazonantennen mit 10 m H155 bringen lt FB -82 bis -87 db, RSRQ -10 bis -14, wechselt zumindest eute ständig.
FWD mit orignial Zwillingskabel: -100 bis -110 db, RSRQ zwischen beiden Antennen aber fast 10 db Differenz, z.B. 1.Antenne -6 db, 2.Antenne -14 dB, schwankt bis Kombination - 14 /-22 db. Es fällt auf, daß eine Antenne einen deutlich schlechteren RSRQ hat als die andere. Drehe ich die FWD um 90°, so daß der Standfuß auf der Seite ist; so vertauschen sich die schlechten und guten RSRQ...
Außerdem habe ich noch eine DualYagi von Brennpunkt (2x12m Microcell5, bei der werden die folgenden Werte angezeigt:
RSRP -92 bis -95, RSRQ beide Antennen zwischen -6 und -10 db...

Was ist nun grundsätzlich besser, besserer RSRQ oder besserer RSRP? Woher kommt das Verhalten der Amazon-Yagiantennen, (besserer RSRP bei schlechterem RSRQ), sind das Störeinflüsse von außen oder kann das von der Antenne selbst kommen?
Geschwindigkeitsmäßig habe ich keinerlei Probleme, wobei der max. mögliche upload bei mir eigentlich höher sein müßte (jammern auf hohem niveau). Gerade kann ich aber keinen speed testen, da ich zwar eine LTE-Verbindung habe, es fließen aber keine Daten, ist aber mit anderem Router/Antenne auch so, daher vermute ich ein Problem mit der Anbindung des Funkmasts...

@zella: Die FWD würde mit hochwertigem Antenenkabel wohl auch stabil funktionieren, dabei ist die Antenne kompakt und sieht besser aus als das Yagi-gedöns... Aber wenns funktioniert, warum nicht lassen?