Vielleicht noch einmal zur Klarstellung: Für eine vergleichbare Breitbandversorung auf dem Land zu kämpfen ist absolut nicht schlechtes, im Gegenteil!
Die Mobilfunkanbieter sind jedoch die falsche Adressaten, an denen solche politische Forderungen gestellt werden.
LTE-Flatrates würden kein Problem lösen, im Gegenteil, für viele würde das Netz unnutzbar werden. Denn Zellgrößen lassen sich zwar varrieren, also auch bei Bedarf verkleinern, um die Kapazität zu erhöhen. Jedoch wird es ab einem bestimmten Punkt betriebswirtschaftlich nicht mehr tragbar.
Letztlich tragen die Konzerne die enormen Investitionen, wie soll es dabei zumutbar sein, dass Ihnen staatlich irgendwelche Auflagen bei der Tarifgestaltung gemacht werden, wie sollen diese gestaltet werden und wie soll das ganze vorallem rechtfertigt werden? Nur um den privaten Konsum zu ermöglichen?
Ist es staatliche Aufgabe unlimiterten VoD-Konsum, wie Maxdome, Lovefilm, Videoload und Youtube-Gucken zu ermöglich? Ich denke diese Fragen müssen gestellt werden. Oder welche Dienste benötigen mehr als 30 GB, die nicht der der Unterhaltung oder sonstigem privaten Konsum dienen?
Die Investitionsbedingungen auf dem Land und in der Stadt sind grundsätzlich verschieden, da kann es aus meiner Sicht schwer gelingen, die Preise und Leistungen auf dem selben Niveau zu halten. Irgendeiner zahlt dabei immer drauf. Au0er wir gehen zur Planwirtschaft über, wie es Betamax schon ansprach.
Früher wurden Telekommunikationsdienste staatlich erbracht, da waren die Dienste zu teuer, zu unflexibel, die Einrichtung dauerte zu lange und wenig innovativ, so die Meinung der Bürger. Mit der Privatisierung sind die Preise enorm gefallen, auf Kosten von ca. 100.000 Arbeitsplätzen. Das war jedoch politisch gewollt, die Preise sollten um jeden fallen.
Heute wundert sich die Politik, dass die TK-Industrie sehr vorsichtig mit Investitionen geworden ist, das ist natürlich kein Wunder bei dem Preisniveau.
Wir möchten einfach, dass Anbieter und Politik das wieder gerade rücken, was sie mit der Versorgungsverpflichtung verpasst haben.
Welche Versorgungspflicht? Die einzige Pflicht ist, diese Frequenzen zu benutzen und bestimmte Prozentsätze der Republik damit "abzudecken". Es ist noch nicht einmal ein konkreter Dienst festgelegt, der von dem jeweiligen Netzbetreiber in seinem ersteigerten Frequenzband betrieben werden muss.
Und wenn es Drosseln gibt dann bitte für alle, wenn der der mehr Leistung will mehr bezahlen soll dann bitte für alle. Wenn sich der Kunde an der Refinanzierung des Breitbandausbaus beteiligen soll dann bitte alle.
Vielleicht sollte die Bundesregierung die Einnahmen aus der Frequenzauktion 2010 in den Breitbandausbau investieren, anstatt den Bundeshaushalt damit zu sanieren. So wird ein Schuh daraus. Mit dem Finger auf die Netzbetreiber zu zeigen ist einfach, aber es sollte schon alle Fakten betrachtet werden.
Und wenn der Teledoof die Kunden davon laufen werden die auch wieder einlenken und umschwenken müssen. Die Teledoof übersieht nur das es ein Momentaneffekt ist, wo man schnell Geld einsackt aber auf Dauer macht es nicht lange Sinn.
Versteh ich nicht, die Telekom hat doch alle Drosselungen im xDSL/FTTH Bereich aus den Leistungsbeschreibungen ihrer Verträge für nicht erklärt und neue Verträge erhalten diese Einschränkungen nicht einmal mehr, siehe
hier. Worauf willst du also hinaus?
Fazit: Die Politik ist dein Ansprechpartner, anstatt zu versuchen, den Netzbetreiber irgendwelche Stöcke zwischen die Beine zu werfen.