LTE Speed
Von diesen Faktoren hängt der LTE-Speed ab
Die LTE-Technik ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s, teils sogar schon 300 MBit/s. Internet via 4G gibt es in Dutzend verschiedenen Geschwindigkeitsklassen. Zum Beispiel mit 25, 50, 100, 300 oder eben 300 MBit/s. Die Zahlen beziehen sich dabei immer auf die Downloadleistung und geben die maximal zu erwartenden Leistungswerte an. In der Realität werden die tatsächlichen Messwerte bei den meisten wahrscheinlich aber immer darunter liegen. Da 4G/LTE eine Mobilfunktechnik ist, hängt die Geschwindigkeit in erster Linie von 5 Faktoren ab.
- 1. dem gebuchten Tarif, der die max. Geschwindigkeit des LTE-Anschlusses markiert
- 2. aktueller Standort und Umgebungsfaktoren
- 3. Anzahl der aktiven Nutzer in Ihrer aktuellen Funkzelle (Stichwort „shared medium“)
- 4. Fortbewegungs-Geschwindigkeit des Nutzers (stationär o. in Bewegung)
- 5. dem eigenen Smartphone, Computer / Hardware (Stick etc.) / Netzwerk
Im Einzelnen bedeutet das ...
Punkt 1 sollte jedem einleuchten. Die obere Grenze ist schlicht und einfach der vertraglich vereinbarte, maximale Downloadspeed Ihres LTE-Vertrages. Werte, die moderat darüber oder darunter liegen, sagen wir +/- 10 Prozent, sind völlig normal.
Zu
Punkt 3: Je mehr Nutzer in einer Mobilfunkzelle sind, desto mehr „teilen“ sich die (endliche) Kapazität dieser Zelle. Darüber hinaus nimmt die sogenannte Interferenz zu. Dieser und andere Effekte führen in der Summe dazu, dass die zu erwartende Geschwindigkeit des LTE-Zugangs abnimmt.
Bei Standards der 3. Generation (
3G) gab es zudem noch einen Effekt, der sich "Zellatmung" nannte. Dieses "Phänomen" gibt es bei LTE glücklicher Weise nicht mehr. Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Zellatmung? Die Netzaufteilung bzw. die Abdeckung der einzelnen Sendemasten eines Areals, kann man sich wie eine imaginäre Bienenwabenstruktur (grüne Zonen oben im Bild) über einer Landkarte vorstellen. Muss eine Zelle nun plötzlich mehr Nutzer mit einmal bedienen, schrumpft diese, was eine niedrigere Datenrate und geringere Reichweite zur Folge hat.

Sendemasten auf dem Land | Bild: lte-anbieter.info
Etwas umfangreicher sind die Faktoren bezüglich des
2. Punktes. Im Prinzip könnte man auch Punkt 3 hier subsummieren, dennoch wollten wir diesen extra erwähnen. Bezüglich des Standortes, stellt zunächst die Entfernung zum nächsten Sendemast einen relevanten Faktor dar.
Prinzipiell gilt: Je weiter die Distanz, desto niedriger der zu erwartende Empfangspegel und schlechter die Signalqualität. Damit sinkt selbstverständlich auch die mögliche Datenrate. Allgemein gilt bei LTE auf dem Land, und somit beim Band um 800 MHz, ein Radius von rund 10-15 Kilometern als „abdeckbar“. Voraussetzung ist allerdings eine geografisch möglichst ebene Verbindungslinie zwischen Sender und Empfänger. Berge, Täler und hohe Bauwerke zwischen der gedachten Sichtlinie, können extrem störend wirken. Ob dies bei Ihnen der Fall ist, zeigt unser umfangreiches
Tool zur Erstellung eines Höhenprofiles.
Die Empfangsqualität lässt sich aber mit externen
Antennen speziell für LTE deutlich optimieren. Ähnliches gilt natürlich auch im städtischen Bereich. Störende Umgebungsfaktoren sind etwa geschlossene Räume, bauliche Isolatoren (viele Stahlträger etc.) und Reflektionen durch Bebauung. Extra dazu finden Sie
hier ein ausführliches Spezial, dass zeigt, warum diese Faktoren negativ wirken und wie man den Empfang optimieren kann.
Der 4. zu nennende Faktor betrifft die Bewegungsgeschwindigkeit des Nutzers. LTE (4G) kann bekanntlich auch mobil (im strengen Sinne) zum Surfen genutzt werden und ist wesentlich toleranter in Bezug auf Standortänderungen des Nutzers, als noch das alte UMTS oder HSPA (3G). In Tests konnten gute Empfangsbedingungen auch in Highspeed-ICS´s demonstriert werden. Die meisten Autohersteller rüsten heute zudem ihre Fahrzeuge von Haus aus mit der LTE-Mobilfunktechnik aus - Stichwort connected car. Dennoch stellt die Eigengeschwindigkeit immer einen möglichen Faktor für den LTE-Speed dar. Beim Surfen auf dem Autorücksitz während einer Autobahnfahrt, darf man also keine konstante Downloadrate erwartet werden…
Kommen wir zum
5. und letzten Faktor für den LTE-Speed. Ihr System! Falsch oder schlecht eingerichtete Netzwerke, Betriebssysteme, Router etc. können ebenfalls bremsend auf die Übertragungsleistung wirken.
Hier ein paar gängige, kurze Tipps: Nutzen Sie, falls WLAN zum Einsatz kommen soll, möglichst aktuelle Standards. Genauer gesagt WIFI 5 oder WIFI 6 - auch bekannt als 802.11ac und 802.11ax. Das noch neuere WIFI 7 ist eher für 5G relevant. Details dazu gibts hier in unserem
WLAN-Ratgeber.
Setzen Sie im Heimnetz zudem möglichst hochwertige Netzwerkkabel ein - mindestens CAT 5e oder höher. Der WLAN-Router sollte an einem Ort platziert werden, so dass alle Teilnehmer im Haushalt möglichst gute Empfangsqualität haben. Updaten Sie Ihre Browser und Betriebssystem regelmäßig. Wird eine externe Antenne verwendet, spielt insbesondere auch die
Güte und Länge der Kabel eine wesentliche Rolle. Hier sollten lieber hochwertige Varianten eingesetzt werden. Sparen ist an dieser Stelle kein guter Ratgeber!
Tipp: LTE Speed messen
Wer nicht misst, tappt weitestgehend im Dunkeln. Machen Sie den Test und prüfen, wie hoch der LTE-Speed aktuell wirklich ist. »
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