Seit 4 Jahren schon gibt es 5G als extra schnellen Datenturbo fürs Handy oder mobilen Router. Jetzt kann der LTE-Nachfolger aber auch ganz normale DSL-Anschlüsse gehörig „aufmotzen“. Statt nur 16 oder 50 MBit/s, geht’s dann schnurstracks in auf weit über 300 MBit/s. Technisch nennt sich das übrigens „Hybrid-Internet“ und arbeitet seit Februar 2023 nun auch mit 5G für noch mehr Leistung. Wir zeigen, was Hybrid 5G bietet, für wen es taugt und kostet.
Bewegt sich der Hybrid-Internet Kunde im Internet, wird regulär zunächst auf den Festnetzanschluss gesetzt. Erst falls die Leistung nicht mehr reicht, wird 5G als Unterstützung zugeschaltet. Etwa, wenn man einen großen Download startet oder gleich mehrere 4K-Streams im Haushalt laufen hat - Stichwort Netflix. Erste Priorität hat dabei immer das Festnetz und erst in zweiter Prio Mobilfunk.
Technisch wird die Teilung und Bündelung (Bonding) über einen Hybrid-Access-Aggregation Point (HAAP) im Netz der Telekom realisiert. Der hybridfähige Router beim Kunden (HG = Home Gateway) setzt dann die Datenpakete aus Festnetz um Mobilfunk wieder richtig zusammen. Das ist auch der Grund, warum mit Hybrid-Zugängen keine „normalen“ Router verwendet werden können, sondern nur spezielle oder mit einem extra Firmwareupdate. 5G Hybrid von der Telekom braucht es zudem noch einen externen Empfänger. Dazu mehr unter Punkt 6.
Zusammenfassung der Vorteile:
Wie schon über LTE, ist die Hybrid 5G-Zubuchoption fast zu allen MagentaZuhause Festnetz-Tarifen für 4.95 € monatlich zubuchbar. Ausgenommen sind die Glasfaservarianten mit 500 oder 1000 Mbit/s.
Im günstigsten Tarif MagentaZuhause S für 37.95 € ist die Option sogar kostenlos, also inklusive. Statt nur 16 MBit/s, sind darüber also bereits bis zu 316 MBit/s möglich. Hinzu kommt noch eine monatliche Mietgebühr für den nötigen, externen 5G-Empfänger (siehe Punk 6) in Höhe von 7,95 Euro oder einmalig für 359,99 Euro. Zudem wird noch der Speedport Smart 4 Router vorausgesetzt. Dieser schlägt mit 6,95 Euro im Monat oder einmalig für 189,99 Euro zu Buche. Beide zusammen können aber auch im Bündel für 12.95 € gemietet werden. Die Gesamtkosten an diesem Beispiel haben wir in der folgenden Vergleichstabelle für Sie zusammengefasst.
Tarife mit Hybrid in der Übersicht | Zuhause S | Zuhause M | Zuhause L | Zuhause XL |
---|---|---|---|---|
DSL Flatrate mit bis zu | 16 MBit/s | 50 MBit/s | 100 MBit/s | 250 MBit/s |
+ 5G Hybrid Option bis zu | 300 MBit/s | 300 MBit/s | 300 MBit/s | 300 MBit/s |
Datenrate netto daher bis | 316 MBit/s | 350 MBit/s | 400 MBit/s | 550 MBit/s |
echte Datenflatrate ohne Drossel | ja | ja | ja | ja |
Festnetzflat + Telefonanschluss | inklusive | inklusive | inklusive | inklusive |
Mindestvoraussetzung | DSL bis 16 MBit | VDSL 50 | VDSL 100 | VDSL 250 |
externer 5G Empfänger nötig | ja | ja | ja | ja |
Kosten pro Monat mit Hybrid-Option | 37.95 € | 47.90 € | 52.90 € | 59.90 € |
+ Smart 4 Router & 5G Empfänger | 12.95 € | 12.95 € | 12.95 € | 12.95 € |
Gesamtkosten mit Router dann | 50.90 € | 60.85 € | 65.85 € | 72.85 € |
zum Anbieter | « Bestellung auf telekom.de/hybrid » |
Viel bedarf es tatsächlich nicht! Klar, 5G von der Deutschen Telekom muss vor Ort verfügbar sein. Ansonsten braucht man, neben dem 5G Hybrid-Tarif, noch ein kleines Hardwarepaket was bei Bestellung mitgeliefert wird. Dieses besteht aus dem Speedport Smart 4, einer 5G-Außenantenne, 10 Meter LAN-Kabel, einem PoE-Adapter sowie Befestigungshilfsmitteln. Das Ganze wird dann so installiert:
Wie schon bei aktuellen Funklösungen, gibt es auch hier eine Reihe von Determinanten, welche die mögliche Datenrate beeinflussen. Zunächst natürlich der Umstand, ob vor Ort 5G oder nur 4G verfügbar ist. Dann auf welchen Frequenzen der Funkmast arbeitet, ist Carrier Aggregation möglich oder nicht. Zudem, wie ist die Empfangssituation vor Ort und wie viele Leute teilen sich die Zelle gemeinsam - Stichwort shared medium.
Bei der Telekom gibt es schon seit längerem Hybrid-Tarife über LTE. Genauer gesagt seit 2014. Ursprünglich gedacht waren die Angebote aber für Regionen, wo es keine anderen Alternativen für schnelles Internet gab. Also mindestens 50 MBit pro Sekunde, was einem Einstiegs-VDSL-Anschluss entspricht. Bei 5G-Hybrid sollen dagegen ALLE DSL-Kunden profitieren können. Sprich: Auch wer schon einen recht schnellen Zugang hat, z.B. VDSL 250 in einer Stadt, kann die Datenrate so nochmals deutlich steigern können – praktisch in Richtung Glasfaser-Speed. Bis irgendwann mal echte Glasfaser anliegt.
Der Podcastbeitrag der Telekom[1] und das untere Video zeigen aber indirekt auch schon eine Besonderheit. So verwiesen beide Quellen darauf, dass bei 4G Hybrid vor allem niedrige Frequenzen zum Einsatz kommen, wie z.B. 800 MHz. Die haben physikalisch bedingt eine sehr gute Reichweite (bis ca. 10 km) und punkten durch eine exzellente Gebäudedurchdringung. Im 5G Hybrid-Test wurden aber höhere Frequenzbereiche verwendet, also um 3.600 MHz. Diese, so der Tenor weiter, weisen natürlich eine niedrigere Reichweite auf und haben eine recht schlechte Gebäudedurchdringung.
Wie schon erwähnt, bei der 4G-Version kein externer Empfänger benötigt, dafür aber ein spezieller Hybridrouter (Speedport Pro+).
Die 4G-Hybrid Angebote können übrigens nach wie vor bestellt werden. Empfohlen wird aber die gleich teure 5G-Version. Wer sich dennoch für LTE entscheidet, braucht allerdings den Speedport Pro+ Hybrid Router. Hier nochmal die Details und Kosten.
Die Telekom gibt zum aktuellen Stand eine Reihe von Ausschlusskriterien an, welche nicht funktionieren.
Vor 9 Jahren führte die Telekom erstmals Hybrid-Internet über 4G ein. Seit Februar beschleunigt nun auch 5G herkömmliche DSL-Anschlüsse in Richtung 1/2 Gigabit. In den billigsten MagentaZuhause Tarifen XS und S ist die Option sogar gratis enthalten. Man benötigt also nur Empfänger und den Router!
Unter kontakt@lte-anbieter.info freuen wir uns zudem über Tipps rund ums Thema. Sie haben es schon testen können? Welcher Router wurde verwendet und wie waren Ihre Erfahrungen?
Kann man das auch mit einem Glasfaseranschluss kombinieren?
Nein, das ist leider nicht geplant.
Können Bestandskunden mit 4G Hybrid auf 5G umsteigen?
Ja, das ist möglich.
Was wenn (V)DSL ausfällt?
Ein Hybrid-Anschluss stellt gleichzeitig eine Art doppelten Ausfallschutz dar. Denn wenn es bei DSL oder 5G mal eine Störung gibt, kann man je über den anderen Kanal weiter surfen oder telefonieren. Im Idealfall merkt der Kunde davon nichts.
Kann ich auch Magenta TV darüber nutzen?
Ja, das geht. Bei der echten IPTV-Variante ohne TV-Stick oder App über einen Receiver, wird der Datenstrom aber nur über den DSL-Anschluss abgewickelt. Fällt der DSL-Anschluss aus, fehlt also auch TV. Die moderneren OTT-Varianten von MagentaTV können aber auch über den Mobilfunk-Datenstrom übertragen werden.