Die erste Anwendung in unserer Liste gehört zweifelsohne zur Paradedisziplin von 4G. Die sehr hohen erzielbaren Datenübertragungsraten von 100-500 MBit/s, gepaart mit hoher Servicequalität, bieten Interessenten seit der Einführung das Potenzial einer echten Alternative. Also für für traditionelle, kabelbasierte Datennetze wie DSL, VDSL oder Kabelinternet! Gerade in Regionen ohne abgeschlossenen Breitbandausbau (kabelbasiert), bietet LTE den Verbrauchern per Funk eine schnelle Datenverbindung - also eine Art DSL-Ersatzlösung. Und natürlich dort, wo DSL viel zu langsam ist für moderne Dienste, wie z.B. Netflix.
Und was wird mit dem Festnetztelefon, fragen sich sicher einige Leser? VOIP in Verbindung mit LTE bietet einen vollwertigen Ersatz für die klassische Festnetztelefonie. Komplettpakete aus Surfflatrate und Telefonflatrates sind daher auch mit LTE realisierbar. Die Deutsche Telekom wickelt die Telefonie bei Ihrem MagentaHybrid - einer Kombilösung aus LTE und DSL - ebenfalls darüber ab. Ein richtiger Festnetzanschluss über Kupferkabel, muss also nicht unbedingt anliegen bzw. freigeschaltet werden.
Im Zusammenhang mit Video- und TV-Übertragungen bietet die LTE-Technik seit Jahren schon auch mobil unterwegs die nötigen Ressourcen. Aber auch stationär geht einiges! Denn mittels der bereits genannten Hybrid-Anschlüsse, bietet die Telekom sogar den Magenta TV-Anschluss. Die Leistungsfähigkeit von 4G impliziert selbst in Zukunft die Realisierbarkeit weiterer Multimediadienste für Endverbraucher. Denn auch wenn 5G mittlerweile gut ausgebaut ist, bleibt der Vorgänger noch über Jahre als Rückgrad im Mobilfunknetz die Nummer 1!
Weitere Einsatzbeispiele wären: Die Übertragung von Fernsehen in HDTV und UltraHD mittels Streaming oder IPTV, Videochats am (LTE-)Smartphone und „Mobile TV“ - auch „Handy-TV“ genannt. Die Telekom zumindest bietet mit der "MagentaTV App" schon länger TV auf mobilen Devices. Welche Möglichkeiten und Anbieter es gibt und was das kostet, erfahren Sie hier in unserem Spezial zum Thema Fernsehen via LTE.
Die mobile Internetnutzung steht natürlich bei LTE klar im Vordergrund. Egal ob auf dem Smartphone, mit dem Laptop oder am Tablet. 4G ermöglicht Highspeed-Surfen im Internet - immer und überall. Es hat allerdings fast zwei Jahre gedauert, bis der Funkstandard in Deutschland für diesen Nutzungsaspekt vorbereitet war, sprich genügend Städte ausgebaut waren. Erst 2012 etablierte sich LTE als Datenverbindungsstandard u.a. für Smartphones. Seit spätestens 2018, kommt dagegen kaum ein neues Gerät ohne 4G-Support auf den Markt. Doch nicht nur Smartphone-User profitieren! Auch die Auswahl an mobilen Datentarifen für die Nutzung unterwegs am Tablet oder Laptop, ist mittlerweile extrem umfangreich.
Auch für Unternehmen ist LTE interessant. Das Highspeed-Funknetz hat Potenzial für zahlreiche Erleichterungen und Optimierungen in der täglichen Kommunikation. Downlink-Datenraten von bis zu 500 MBit/s und Uplinkraten bis 150 MBit/s, eignen sich hervorragend für Anwendungen mit großem bidirektionalem Datenfluss. Zum Beispiel Videokonferenzen. Überall dort, wo viele Daten anfallen die im Workflow übertragen werden müssen, spielt LTE dank der hohen Datenübertragungsrate seine Trümpfe aus. Dankenswerte Kunden wären hier mit Sicherheit Architekturbüros und Designer.
Auch für Fernsehproduktionen wird der Standard eingesetzt. Dies zeigte Alcatel Lucent schon im Mai 2010. Die Livebilder von den Booten einer Segelregatta wurden hier per LTE zur Produktionszentrale in der Nähe übertragen. Im Jahr 2014 berichteten wir aus Leipzig, dass Vodafone zusammen mit dem MDR, eine mobile Sendestation via LTE einsetzte. Heute ist der mobile Upload oder Streaming im TV-Bereich fest etabliert.
Besonders hier fallen häufig riesige Dateien und Datenpakete an. Zum Beispiel bei Radiologie- oder Computertomografie-Untersuchungen überall dort, wo es keine hinreichend schnellen Glasfaseranbindungen gibt.
Dieser Punkt mag zunächst unwichtig klingen. Doch der Spiele- und insbesondere der Onlinespielemarkt, entwickeln sich seit einigen Jahren zu einem enorm wichtigen Wirtschaftsfaktor. Die ersten Games haben hinsichtlich der Einnahmen bereits vor Jahren Hollywoodblockbuster geschlagen. Wichtig für Onlinespiele via Internet, sind niedrige Pingzeiten. VDSL und Glasfaseranschlüsse bieten ohnehin kurze Pings. Nur so können Spieler in Onlinegames schnell genug die virtuellen Egos steuern. Millisekunden können hier über „Leben und Tot“ entscheiden. LTE war als erste Funktechnik, dank der deutlich niedrigeren Latenzzeiten, uneingeschränkt gaming-tauglich! Fast zumindest und vorausgesetzt die Qualität der Funkverbindung stimmt! Unser Spezial zu "Onlinespielen per LTE" zeigt, was möglich ist und wo es Einschnitte gibt.
Die ersten Autos mit Internetzugang rollten schon vor langer Zeit vom Band. Nichts Besonderes also? Schließlich kann man mit einem Surf-Stick und Laptop in jedem Auto surfen oder? Dass ist richtig, doch eingebaute Lösung bieten ein Plus an Stabilität, Komfort sowie mehr Anwendungsmöglichkeiten. Bereits seit Ende 2012 hält LTE in den ersten Fahrzeugen Einzug. BWM war mit seinem "connected drive"-System der erste Autobauer, der diese Vision verwirklichte, allerdings noch mit Hilfe externer Hardware (Dongle). Die erste "fest implementierte" Lösung stammte dagegen von Audi. Im Bereich der Mittelklassewagen, kamen „in car systeme“ erstmals 2015 an. Opel rüstet z.B. seither mit "Onestar" seine Modelle aus.
Wozu das Ganze? Nun ein Internetzugang im Auto kann zum einen als mobiles Büro für Geschäftsleute dienen. Andererseits erwächst daraus ein breites Spektrum von Entertainment-Möglichkeiten. Auch die mobile Navigation wird zweifelsohne von zusätzlichen Daten, wie dem aktuellen Verkehrsaufkommen, profitieren.