Es gibt kaum Mobilfunkanbieter in Deutschland, dessen Tarif-Angebot derart einfach und übersichtlich gehalten ist. Während die Netzbetreiber Telekom, O2 und Vodafone teils mit dutzenden Paketen und Zusatzoptionen auf Kundenfang gehen, begnügt sich SIM.de mit nur vier Tarifen. Diese sind namentlich nach dem inkludierten Highspeedvolumen gestaffelt. Also „Allnetlfat" mit x bis 40 GB - fertig!
SIM.de vertreibt wohlgemerkt keine Prepaid-Angebote. Vielmehr handelt es sich um reguläre Postpaid-Tarife mit 24 Monaten Vertragslaufzeit. Optional können aber alle Angebote auch ohne bestellt werden - dann beträgt die Kündigungsfrist nur 1 Monat! Dafür berechnet der Anbieter einmalig nur 19.99 €.
Wie schon angedeutet, brauchen sich potenzielle Kunden bei sim.de nur zwischen vier Tarifen entscheiden. Alle bieten selbstverständlich schnelles LTE und 5G mit bis zu 50 MBit pro Sekunde im O2-LTE-Netz. Jedes Angebot umfasst zudem eine bundesweite Telefonflat (dt. Netze) sowie freies EU-Roaming.
An Sparfüchse richtet sich der Einstiegstarif "Allnetlfat 5 GB". Wie der Name schon suggeriert, stehen hier immerhin schon 5 GB Datenvolumen monatlich zur Verfügung. Der Preis liegt bei ziemlich günstigen 4.99 Euro. Damit eignet sich das Paket eher für alle, die sehr selten aufs mobile Internet zugreifen. Die mittlere Variante spricht dagegen bereits anspruchsvolle Internetnutzer an.
Es geht sogar noch günstiger! Wer (fast) nur telefonieren möchte, kann auch zum Paket mit nur 100 MB greifen. Hier ist bereits eine Sprach- und SMS-Flat enthalten für nur 4.99 € im Monat.
SIM.de ist ausschließlich hier auf der Homepage www.sim.de bestellbar. Der Vorgang war in unserem Test in unter 5 Minuten erledigt und ist völlig simpel. Tarif wählen, Kontaktdaten eintragen, Hotline-Passwort vergeben, Bankdaten hinterlegen und los geht’s. Der Versand dauerte in unserem Fall 4 Werktage, was unserer Erfahrung nach im oberen Durchschnitt liegt.
Sim.de gehört zu Drillisch die wiederum zu 1&1 gehören. Seit Dezember 2023 kommt auch das hauseigene 1&1 5G-Netz zum Einsatz. Da dieses sich aber noch im Ausbau befindet und bisher nur sehr wenige Funkmasten angebunden sind, springt vorerst auch Vodafone als Netzpartner ein (früher O2). Aktuell liegt die LTE-Quote im Vodafone-Netz bei zirka 99 Prozent. 5G ist in ca. 93Prozent der Fläche verfügbar. Besonders im städtischen Umfeld ist die Netzabdeckung schon recht gut, auf dem Land können noch kleine Lücken bestehen. Hier mehr zur O2 LTE- und 5G-Netzabdeckung erfahren …
Tatsächlich gibt es seit Ende 2023 endlich auch den LTE-Nachfolger 5G bei sim.de. Und zwar ganz ohne Mehrkosten! SIM.de Kunden haben mit passendem Smartphone also Zugriff auf die 5G Mobilfunktechnik. Wer dennoch lieber etwas schnelleres oder ein anderes Netz sucht, findet hier in unserem 5G Vergleich viele Ausweichmöglichkeiten.
Wie bei den meisten Tarifen im Drillisch-Universum, ist auch hier die sogenannte Datenautomatik standardmäßig aktiviert. Wer die enthaltenen GB innerhalb der 4 Wochen doch einmal aufbraucht, wird nicht direkt in die Drosselung geschickt (64 Kbit), sondern erhält 300 MB zusätzlich eingebucht. Das kostet allerdings 2 € je Inanspruchnahme und kann bis zu 3-mal monatlich erfolgen. Früher war der Dienst fester Vertragsbestandteil, kann aber mittlerweile abbestellt werden.
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Gegen eine geringe, monatliche Grundgebühr von 2.95 €, kann eine sogenannte Multicard ergänzt werden. Damit lässt sich ein Zweitgerät (z.B. Tablet) mit derselben Rufnummer und dem gleichen Tarif betreiben. Praktisch eine Art Zwillings-SIM-Karte. So benötigt man keinen zweiten Vertrag und kann sich das Kontingent auf beiden Geräten teilen.
Bei der ersten Aktivierung geht der Anbieter einen etwas anderen Weg als gewöhnlich. Normaler Weise erhält der Kunde nach Bestellung einen Brief mit der SIM-Karte UND der PIN sowie PUK. Stattdessen ist diese online unter https://service.sim.de hinterlegt. Zum Einloggen benötigt man den Benutzernamen (zu Beginn = Rufnummer) und das Onlinepasswort. Woher letzteres stammen soll, blieb uns allerdings ein Rätsel, so dass wir den Reminder bemühen mussten, welcher die Rufnummer, PLZ und Mailadresse abfragt. Einmal eingeloggt, lassen sich alle Daten, wie die PIN einsehen und Vertragsdetails verwalten. Auch ein Tarifwechsel ist natürlich möglich.
Nachdem wir schließlich die PIN ermitteln konnten, war die Inbetriebnahmen am Smartphone nun ein Kinderspiel. SIM rein, mit PIN verifizieren und los geht’s. Zunächst erhält man, wie gewohnt, 2-3 Konfigurations-SMS. Nach weniger als 1 Minute konnten wir problemlos im LTE-Netz surfen und telefonieren.
Nachdem wir erstmals das 4G-Symbol am Handy sahen, führten wir unter guten Empfangsbedingungen (alle Balken) mehrere Speedtests mit einem Samsung A90 durch.
Dieses quittierten beim Downstream immer gut 40 MBit und um die 5 MBit für den Upload. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt bei sim.de 50 MBit im LTE-Netz, so dass dieser Wert uns recht zufrieden stimmte. Gemessen wurde im Büro in Stadtnähe (Leipzig).
Als nächstes folge noch die Gegenprobe in einer Fritzbox 6890. Abermals wurden mehrere Speedchecks initiiert.
Über den Router konnten dann sogar fast die machbaren 50 MBit/s erzielt werden. Bei dem etwas hohen Ping vermuten wir eher einen temporären Messfehler, da dies sonst nicht üblich ist.
haben SIM.de Kunden leider noch keinen Zugriff auf die 5G Mobilfunktechnik, also die neuste Generation. Das Unternehmen hat auch noch keine offiziellen Informationen dafür kommuniziert. Wir denken, dass es noch bis ca. 2025 dauern wird, bis auch die SIM.de Tarife mit 5G ausgestattet werden. Falls Sie nicht solange warten wollen, gibts hier in unserem 5G Vergleich viele Ausweichmöglichkeiten.
Löblich finden wir die einfache Option zur Kündigung online im Usermenü. Zwei Mouseklicks genügen, um den Vertrag zum nächstmöglichen Termin zu stornieren. Dabei wird nur ein Grund abgefragt - im Zweifel irgendetwas angeben. Fertig! Ein umständlicher Briefwechsel entfällt somit. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte allerdings stets weiterhin zum Brief greifen.
Prinzipiell ja, sofern auch das Endgerät den Service unterstützt.
Frage: Wie lauten die APN Zugangsdaten?
Wer z.B. einen Surfstick oder mobilen Router einsetzt, muss unter Umständen noch die APN anpassen. Diese lautet einfach „internet“.
Kann ich bei einem Wechsel zu sim.de meine Rufnummer mitnehmen?
Ja, natürlich ist das möglich.