LTE machte Breitbandinternet erstmals auch im ländlichen Raum für fast alle möglich und erschwinglich. Sukzessive beschleunigt die 4G-Technik bundesweit zudem das mobile Internet Richtung Gigabitgesellschaft. Mittlerweile, nach gut 14 Jahren, sind Ausbau und Vermarktung schon sehr weit fortgeschritten, um nicht zu sagen nahezu abgeschlossen. Wir zeigen, welche Netzanbieter LTE im Angebot haben und wie die weiteren Pläne aussehen.
Aktuell gibt es bundesweit drei native Netzanbieter für 4G/LTE. Sämtliche sonstige Marke und Angebote, basieren technisch auf einem eben jener Provider. Im Einzelnen handelt es sich um Vodafone, O2 und die Deutsche Telekom. 1&1 Drillisch wird in den nächsten Jahren noch als eigenständiger Netzanbieter im Zuge des 5G-Ausbaus hinzukommen. Für den 4G-Ausbau spielt 1&1 aber noch keine Rolle.
Anfang 2011 startete damals Vodafone die ersten kommerziellen LTE-Angebote. Im April desselben Jahres folgte die Deutschen Telekom mit eigenen 4G-Tarifen. 3 Monate später wagte O2 die Aufnahme des 4G-Netzbetriebes. E-Plus, damals noch nicht zu O2 gehörend, hielt sich dagegen in Sachen LTE viele Jahre zurück. Im März 2014 feierte der Konzern als LTE-Anbieter sein Debüt am Markt. Mittlerweile hat sich jedoch O2 das Netz einverleibt.
Nach jahrelangen Erfolgen, nähert sich der LTE-Ausbau langsam einem Sättigungsniveau. Seit Mitte 2023 verweisen Vodafone, Telekom und O2 je auf eine Versorgung von gut 99 %. Steigerungen gibt es meist nur noch im Bereich von 0,1-0,2 Prozentpunkten. Spätestens 2025 dürfte mit 99.9 Prozent langsam das Endniveau erreicht werden. Volle 100 % gibt es in der Regel nicht, da es immer einige wenige Regionen gibt, bei denen sich ein Ausbau nicht lohnt. Etwa einzelne Häuser im Wald, Bergen oder auf Halligen...
Infos zu den LTE-Netz-Anbietern | Vodafone | Telekom | O2 |
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Start des LTE-Netztes: | Ende 2010 | am 01.04.11 | am 01.07.11 |
Anbieter erreicht ... Haushalte | ca. 82 Mio. | ca. 83 Mio. | ca. 82 Mio. |
Abdeckung der Bevölkerung | ca. 99 | ca. 99.6 % | ca. 99 % |
LTE Sendestationen in Betrieb | > 18000 | > 27.000 | > 20.000 |
bietet Voice over LTE (VoLTE) | ja, seit März 15 | seit Jan. 2016 | seit 16.4.2015 |
bietet Prepaid-Tarife mit LTE | ja | ja | ja |
bietet LTE-Advanced seit | seit Q2 2015 | ja, seit Q4 2014 | ca. seit Q3 2016 |
bietet LTE-Advanced Pro (4.5G) | in ersten Städten | Vorstufe | nein |
bietet bereits 5G | ja | ja | seit Q3/2020 |
Preisspanne ~ | 10 - 80 € | 10 - 200 € | 10 - 100 € |
echte Datenflatrate verfügbar | ja (Info) | ja (Info) | ja (info) |
LTE-Datenrate bis zu | 300 MBit | 300 MBit | 300 MBit |
Inklusivvolumen (stationär) | bis unlimitiert GB | unlimitiert (Hybrid) | bis unlimitiert (Info) |
Volumen zubuchbar [Info] | ja | ja | ja |
Details zur Verfügbarkeit | » Verfügbarkeit | » Verfügbarkeit | » Verfügbarkeit |
zum Anbieter | » zu Vodafone | » zur Telekom | » zu O2 |
Einer der elementarsten Vorteile der LTE-Technik für Endkunden ist zweifelsfrei die enorme Geschwindigkeit. Viele surfen am Smartphone bereits um ein Vielfaches flotter als zuhause mit dem guten alten DSL- oder Kabelanschluss. Aktuell sind mit via 4G Datenraten zwischen 50 und 300 üblich. Mit riesen Schritten geht es zudem in Richtung Gigabit-Funk! Denn weiter optimierte Standards, wie LTE-Advanced und Advanced Pro sorgen in der Entwicklung für immer höhere Datenraten.
Diese Entwicklung mündete schlussendlich in der 5. Mobilfunkgeneration „5G“. Wir erwarten daher, dass sich die 4G-Datenrate auf dem jetzigen Niveau halten werden und Datenraten über 1 GBit auch in Zukunft nur via 5G angeboten werden, obwohl 4G theoretisch dazu fähig wäre. Mehr zu dem Thema auch in unserem Ratgeber "Wie schnell ist LTE?".
Unser Name ist Programm! Wir wollen Sie bestmöglich bei der Wahl eines geeigneten LTE-Anbieters unterstützen. Doch welcher ist eigentlich der persönlich Richtige für Sie? Das kommt ein in erster Linie darauf an, was Sie mit dem LTE-Zugang vorhaben. 4G gibt es für „die Hostentasche“, also zur mobilen Internet-Nutzung, und als DSL-Surrogat in Zonen ohne kabelbasierte Breitbandanschlüsse. Für letzteres wird gerne die Metapher „DSL via Funk“ gebraucht, was technisch wenig richtig ist, aber sehr bildhaft den Anwendungszweck charakterisiert.
a) DSL-Ersatz:
Wer am Wohnort bisher noch nicht an moderne, terrestrische Breitbandnetze angeschlossen wurde, hat dank LTE eine leistungsfähige Alternative zur Wahl. Diese verspricht, je nach Anbieter und Gegebenheiten vor Ort, Daten-Transferraten auf dem Niveau von VDSL- bzw. Glasfaserzugängen mit 50-300 MBit pro Sekunde. Einzig die Quantität, mit der Daten unter voller Leistung übertragen werden können, wird seitens der Anbieter (meist) noch gedeckelt. Man spricht hier vom Inklusivvolumen. Wer innerhalb eines Rechnungsmonats mehr Traffic (verbrauchtes Datentransferkontingent) verursacht, bei dem wird die Schnelligkeit des LTE-Anschlusses temporär reduziert.
Doch wer benötigt wie viel? Soll LTE als stationärer Internetzugang regelmäßig und ggf. von mehreren Familienmitgliedern genutzt werden gilt: Desto mehr, desto besser! Wir empfehlen dann mindesten 100-200 GB. Flatrates ohne Volumenbegrenzung sind ebenfalls langsam im Kommen. Hier ist z.B. die Hybrid-Anschlüsse von der Telekom zu nennen. LTE Zuhause-Tarife werden momentan angeboten von der Dt. Telekom, Vodafone, O2 und congstar. Alle Angebote der LTE-Anbieter samt Vergleich finden Sie hier.
b) mobiles LTE:
LTE wurde aber natürlich vor allem aber für den mobilen Einsatz entwickelt. Demzufolge bieten natürlich alle Anbieter auch spezielle Tarife für unterwegs. Verbrauchern steht mit dem Funkstandard, auch außerhalb der eigenen vier Wände, eine Flatrate am Handy oder Tablet mit „Highspeed-Feeling“ zur Verfügung. Denn mobiles LTE ist bis zu 300 MBit schnell! Tipp: Neben dem Preis sollte aber auch die Vertragslaufzeit und die Netzabdeckung mit in die Entscheidung einbezogen werden. Mobile Datentarife für Laptops oder Tablets, finden Sie hier im Überblick. Smartphone-Tarife mit und ohne neues Gerät können dagegen hier vergleichen werden.
Es gibt neben den Netzprovidern wie schon angedeutet gut und gerne 50 weitere Mobilfunkmarken in Deutschland. Doch bieten diese alle dieselben Dienste an? Neben Telefonie- und mobilem Internet gibt es nämlich noch einige Netzfeatures die noch nicht jeder seinen Kunden offeriert. Beispielsweise eSIMs, WLAN-Telefonie und Voice over LTE (VoLTE). VoLTE, also echte 4G-Telefonie, ist bereits Standard. Noch haben aber nicht alle Anbieter WLAN-Calling oder elektronische SIMs sowie 5G im Angebot.
Die folgende Tabelle fasst die aktuelle Situation (Mitte 2024) zusammen:
LTE-Anbieter | 5G | LTE | VoLTE | WLAN-Telefonie | eSIM |
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Dt. Telekom | |||||
Vodafone | |||||
O2 Telefónica | |||||
Callya (VF) | |||||
Telekom Prepaid | |||||
Otelo | |||||
Aldi Talk | |||||
SIMon | |||||
sim.de | |||||
winsim.de | |||||
maxxim | |||||
simply | |||||
BlackSIM | |||||
Blau.de | |||||
Freenet Flex | |||||
Freenet Funk | |||||
Fraenk | |||||
Ay yildiz | |||||
congstar | |||||
congstar Prepaid | |||||
1und1 (via O2) | |||||
1und1 via VF (alt) | |||||
Lidl Connect | |||||
DeutschlandSIM | |||||
Fonic | |||||
Klarmobile | |||||
ja!mobil | |||||
Tchibo Mobil | |||||
smartmobil | |||||
Edeka Mobil | |||||
Nettokom | |||||
Norma Connect | |||||
Bildconnect | |||||
Whatsappsim | |||||
Fyve | |||||
Netzclub | |||||
Kaufland Mobil | |||||
Yourfone | |||||
MegaSIM |
Nicht jeder Anbieter verfügt über dieselben Frequenztechnischen Ressourcen - quasi die Datenautobahnen für Mobilfunk. Die folgende Tabelle zeigt, wie die Frequenzbänder in Deutschland seit Mitte 2016 verteilt sind. Die Provider setzen hierzulande vorrangig auf 1800 MHz und 2600 MHz beim städtischen Ausbau. Bei dem für den ländlichen Raum wichtigen Bereich um 800 MHz verfügen alle über die gleiche Ausstattung. Die Bänder um 700 MHz, stammen aus der 2. Frequenzauktion im Jahre 2015.
Fequenzbereich | O2 Telefonice | Telekom | Vodafone |
---|---|---|---|
700 MHz | 2 * 10 | 2 * 10 | 2 * 10 |
800 MHz | 2 * 10 | 2 * 10 | 2 * 10 |
900 MHz | 2 * 10 | 2 * 15 | 2 * 10 |
1800 MHz | 2 * 20 | 2 * 30 | 2 * 25 |
2 GHz (gepaar) | 2 * 34,65 | 2 * 9,9 | 2 * 14,85 |
2,6 GHz (gepaar) | 2 * 30 | 2 * 20 | 2 * 20 |
3,5 GHz (gepaar) | 2 * 42 | 2 * 21 | 0 |
Summe gepaartes Spektrum | 2 * 156,65 MHz | 2 * 115,9 MHz | 2 * 89,85 MHz |
1,5 GHz (ungepaar) | 0 | 20 | 20 |
2 GHz (ungepaar) | 24,2 | 5 | 5 |
2,6 GHz (ungepaar) | 20 | 5 | 25 |
Summe total | 357,5 MHz | 261,8 MHz | 229,7 MHz |
Am 29. Mai startet die 2. LTE Frequenzauktion, bei der unter anderem einige Bänder bei 700 MHz unter den Hammer kommen. Vodafone, die Telekom und O2 werden sich in einem Bietergefecht diese und weitere Blöcke bei 900, 1500 und 1800 MHz aufteilen. Mehr dazu hier.
Dass der Zuschlag für die Lizenzen der 4. Mobilfunkgeneration, im Mai 2010, an die ehemals vier großen Player auf dem deutschen Mobilfunkmarkt ging, verwundert kaum. Schließlich erwartete man einen neuen, lukrativen Markt für die nächsten 10 - 15 Jahre. Bei den 4 Mobilfunkunternehmen handelte es sich im Einzelnen um Vodafone, O2, die Telekom und Eplus. Die Bundesnetzagentur legte den Starttermin der Auktion auf den 12. April 2010. Insgesamt dauerte der Bieterkampf bis zum 20. Mai 2010 und ging über 224 Runden.
Dabei vereinnahmte der Bund 4,4 Milliarden Euro für die LTE-Lizenzen. Seither arbeiten die Unternehmen fieberhaft am Netzausbau, wie wir regelmäßig berichten. Die Vorgängertechnik UMTS hat indes nie den erhofften Sprung geschafft. Auch nach gut einem Jahrzehnt UMTS und der Weiterentwicklung HSDPA, konnten sich mobile Flatrates bis 2010 nicht richtig durchsetzen. Hinzu kommt, dass beide Techniken für moderne Anwendungen stark an ihre Grenzen stoßen. Auch die Kosten je Dateneinheit liegen für die Netzprovider wesentlich höher als bei LTE. Sicher ein Grund von vielen warum 3G 2021 komplett abgeschaltet wurde zugunsten von 4G und dem Nachfolger 5G.