Wie schon angedeutet, werden zur Datenübertragung im Haus oder der Wohnung einfach die Stromleitungen eingesetzt. Der sogenannte DLAN-Adapter verwandelt diese sozusagen in lokale Datenautobahnen. Überall im Haus lässt sich das Signal dann mit einem Gegenadapter abgreifen. Das ist nicht nur extrem einfach, sondern spart Zeit bei der Einrichtung. Zudem umschifft die Lösung Probleme, welche oft mit funkbasierten Übertragungen, also WLAN, auftreten. Die Abkürzung steht übrigens für „direct Local Area Network“
Funktionsweise am Beispiel eines Duo-Sets | Bild: devolo.de Presse
Reichte es vor einigen Jahren meist noch einen PC mit dem Internetrouter zu verbinden, stehen in den meisten Haushalten heute 5-10 netzfähige Geräte. Wie etwa Smart-TVs, Spielekonsolen, Tablets, Internetradios und Smartphones. Der am häufigsten beschrittene und schnellste Weg führt über Wireless LAN (WLAN). Allerdings ist die Funktechnik recht anfällig für Störungen. Besonders wenn im Haus mehrere Etagen und/oder dicke Wände überbrückt werden müssen, reicht die Signalstärke nur in den seltensten Fällen in alle Räume. In der Konsequenz benötigt man eine Art Verstärker, genannt Repeater. Dieser schluckt aber wieder Strom und muss erst eingerichtet werden. Zudem steigt die "E-Smog" Belastung. Powerline-Lösungen funktionieren ohne Funk und sind daher in der ersten Etage genauso „stark“, wie im Keller.
Gerade für Verbraucher, die LTE, 5G oder sogar Hybrid als DSL-Ersatzlösung einsetzen, ist DLAN oft die bessere Wahl zur Verteilung des Internetzugangs in allen Zimmern. Denn die beste Position für den 4G-Router repräsentiert in der Regel die oberste Etage. Zudem sollte er fensternah stehen, falls keine externe Außenantenne zum Einsatz kommt. Mehr darüber erfahren Sie auch in unserem LTE-Installationsratgeber. Im Extremfall steht der LTE-Router also im ersten Stock, die meisten Endgeräte befinden sich aber unten im Wohnzimmer.
Zur Verteilung von Telefon & Internet bietet sich dann DLAN an. Für alle, die nicht ganz auf WLAN verzichten wollen. gibt es aber auch praktische Kombilösungen, mit denen man per dLAN-Adapter zusätzlich auch WLAN in einen anderen Raum „bringt“, wie der folgende Abschnitt zeigt.
Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl von Lösungen an. Prinzipiell kann man zunächst in zwei grundlegende Prinzipien gliedern: LAN-Kits & WiFi-Kits. Wo liegen die Unterschiede?
LAN-Kits: In diese Powerlinekits wird vom Router/Modem das Internet-Signal ins hauseigene Stromnetz eingespeist – zum Beispiel auf dem Dachboden, da hier die Strecke zur externen Außenantenne am geringsten ist. In einem beliebigen Zimmer greift man dann das Signal mit einem anderen Adapter ab und verbindet einen PC oder Laptop per LAN-Kabel. Das folgende Video vom Hersteller "Devolo" zeigt, wie simpel der Einsatz solcher Adapter ist:
WiFi-Kits: Funktionieren nach demselben Prinzip, wie die vorangegangenen LAN-Kits, nur dass hier im Zimmer mit dem Adapter zusätzlich noch ein bestehendes WLAN-Netz verstärkt wird. Auf diese Weise erhält man parallel überall im Wohnraum ein konstant starkes WLAN-Signal, so dass dutzende Endgeräte störungsfrei kabellos ins Internet kommen. Man „verlängert“ bildlich gesprochen also die Reichweite des Wireless-LANs vom LTE-Router. Mit LAN-Kits lassen sich dagegen nur je 1-X Endgeräte via Kabel im Zielraum anbinden. DLAN WiFi-Kits sind also die noch elegantere Lösung und vereinen beide Welten, sofern gewünscht.
Aber auch in der Leistung und im Preis unterscheiden sich die Powerline-Sets teils erheblich, wie wir folgend zeigen…
Für Privatkunden offeriert der Handel aktuell mehrere Varianten. Üblicher Weise mit einer Leistung von 300 bis 5400 MBit/s. Das bedeutet, dass hausintern Netzwerke mit einer Bruttotransferrate von bis zu 2400 MBit etabliert werden können. Das entspricht in etwa der Leistung moderner WLAN-ac bzw. WLAN ax Router (auch WIFI 5 & 6 genannt) mit Mehrantennentechnik. Netto sind im Alltag allerdings nicht ganz so hohe Geschwindigkeiten realistisch – dennoch sind die erzielbaren Datenraten enorm und transferieren auch mehrere Gigabyte große Dateien in wenigen Sekunden von A nach B im Heimnetz.
Der Marktführer im Bereich dLAN heißt „Devolo“. Aber auch AVM und TP-Link bieten attraktive Lösungen. Der Preis richtet, sich neben der Datenrate, vor allem nach der Anzahl der benötigten Adapter. Einsteigersets bieten zwei Stück, so dass ein Raum abgedeckt werden kann. Denn einer ist für die Einspeisung am Router zuständig und der andere greift die Daten im Zimmer Ihrer Wahl wieder ab. Für 2 Räume bedarf es demnach eines 3er-Kits, und so weiter. Preislich bewegen sich LAN Dual-Sets im Bereich von 30 bis 300 Euro – mit WIFI muss man mit etwas mehr rechnen. Siehe hier bei Amazon.de oder bei conrad.de
Wir haben die Installation am Beispiel des „Devolo dLAN 500 Duo“ einmal für Sie durchgespielt. Soviel vorweg: Die Kinderleichte Einrichtung scheint kein leeres Marketingversprechen zu sein. Zumindest waren wir überrascht, wie einfach dies auch in der Praxis ist. Ganz im Gegensatz etwa zu einer WLAN-Einrichtung am Router und mehrerer Endgeräte. Also los geht’s!
Zunächst benötigen wir Adapter Nummer 1. Dieser hat nur einen LAN-Port auf der Unterseite und sollte möglichst nahe am LTE-Router positioniert werden. Am besten so, dass das mitgelieferte Anschlusskabel reicht. Sollte dies nicht möglich sein, kann natürlich auch mit einem längeren Netzwerkkabel (am besten CAT5e oder höher) ausgeholfen werden. Stecken Sie den dLAN-Adapter nun in die Stromdose. Im nächsten Schritt stellen mit dem LAN-Kabel eine Verbindung zwischen Powerlineadapter und Router (LAN-Anschluss 1 bis X) her, so wie beispielhaft auf dem folgenden Bild zu sehen.
Als nächstes benötigen wir den 2. Adapter mit dem wir uns in das Zimmer begeben, wo wir Internet am PC oder Laptop haben möchten. Stecken sie den Adapter nun in eine zum Computer naheliegende, freie Dose und verbinden wiederum den dLAN-Adapter per LAN-Kabel mit dem gewünschten Endgerät(en).
Ist der Einsatz sicher?
Ja! dLAN-Sets übertragen die Daten natürlich nur verschlüsselt. AVM und TP-Link setzen, nach eigenen Angaben, auf das moderne und besonders sichere AES-Verfahren mit 128-Bit bei der Verschlüsselung. Devolo ebenfalls, macht aber keine Angaben zu Schlüssellänge. Vor diesem Hintergrund sind Ihre Daten und die Privatsphäre also auch in Mehrfamilienhäusern sicher.
Wie weit reicht das Signal?
Im Gegensatz zu WLAN, sind mit dLAN höhere Reichweiten ohne Leistungsabfall möglich. Je nach Hersteller werden ca. 200-300 Meter Leitungslänge als Grenze angegeben, ab derer Einbußen in Punkto Performance zu erwarten sind. Genug also, um auch größere Immobilien versorgen zu können.
Kann man die Adapter in Steckdosenverteilern nutzen?
Im Prinzip ja. Allerdings kann es dann zu einer Beeinträchtigung der Übertragungsleistung kommen. Aus diesem Grund sollte man lieber DLAN-Adapter kaufen, welche selbst zusätzlich über einen Stecker verfügen. Dann kommt der Adapter in die Hauptsteckdose und der Verteiler wiederum an den Adapter.