Digital Hollywood Media Summit Frühling 2012: Die nächste Stufe der Evolution hat begonnen


Der Digital Hollywood Summit 2012 in New York ist bereits wieder Geschichte! An zwei Tagen, vom 6. bis 8. März 2012, diskutierten Vertreter von Medien-Unternehmen über die Zukunft von Mobilfunk, TV, Breitband, Wireless, Content, News, Print Werbung und Marketing. Unser USA-Korrespondent Reto Stuber besuchte den Anlass bereits zum dritten Mal in Folge, und wir wollten von ihm wissen, was denn die wichtigsten Entwicklungen in der Medienbranche sind.

„Die Leute, die vor allem von den klassischen Medien her kommen (TV, Film, Radio, Zeitschriften, …) versuchen intensiv, über die sozialen Medien mit ihrer Zielgruppe auf Tuchfühlung zu gehen. Dazu kommt, dass auch noch die neuen Möglichkeiten im Bereich Mobilfunk ausgelotet werden müssen. Dank den Netzwerken der 4. Generation, wie LTE oder WiMAX, einer höheren Smartphone und TabletPC Durchdringung sowie Technologien wie HTML5 geht langsam aber sicher die Post ab!“, so unser Korrespondent. Aber lassen wir ihn doch gleich selbst zu Wort kommen.

Die sozialen Medien sind überall mit von der Partie

An dem Keynote-Panel “Die Gleichung der Medienindustrie – Neue Plattformen, Inhaltsverantwortliche und Handel” bringt Brian Kaminsky, der COO der von AOL übernommenen Huffington Post, sein Anliegen auf den Punkt: „Egal ob Facebook, Twitter, Pinterest oder eine der anderen Plattformen da draußen … Wir wollen, dass unsere Leser alle Inhalte einfach mit Ihrem Netzwerk teilen können.“

Dabei geht es der HuffPo nicht nur um den Austausch zwischen dem Verfasser und dem Leser, sondern vor allem um die Diskussion zwischen den Lesern! Der Hintergrund ist klar: Je mehr diskutiert wird, desto mehr Zeit verbringen die Leute auf den Seiten der Huffington Post und jeder Kommentar vergrößert deren Reichweite.

Keynote Roundtable, Media Summit 2012

von links nach rechts:
John Caldwell, President, National Geographic Digital Media;
Victoria Lasdon Rose, Publisher, Us Weekly and Usmagazine.com and Vice President, Wenner Media;
Brian Kaminsky, COO, Huffington Post Media Group;
Dr. William F. Baker, President Emeritus, WNET, New York, PBS;
Moderator: Shawn Gold, CEO, Cocodot, former CMO, MySpace, Moderator;


Das liegt daran, dass die Internet-Zeitung alle Social Media Kanäle auf der eigenen Seite integriert hat, damit der Besucher oder Kommentator mit wenigen Klicks seine Beiträge auch direkt auf den sozialen Medien seiner Wahl veröffentlichen kann – was dann wieder neue Besucher anzieht.

Dieses Beispiel zeigt, dass wir im Zeitalter der Aufmerksamkeitsökonomie leben. Jeder Medienkanal, jedes Medium, versucht dabei, möglichst viel Nutzerzeit auf sich verbuchen zu können. Da kann es dann auch passieren, dass der eine Kanal den anderen konkurrenziert oder ergänzt.

Victoria Lasdon Rose, die Herausgeberin des Boulevardmagazins „US Weekly“ bestätigt: „Unterhaltung und bekannte Persönlichkeiten sind wichtiger geworden, seit es den Amerikanern wirtschaftlich weniger gut geht. Facebook sorgt für viel Traffic auf unseren Webseiten. Wir hören deshalb darauf, was in den sozialen Medien passiert – und richten unser Magazin darauf aus.“


LTE und weitere Mobilfunknetze der 4. Generation legen die Grundlagen für neue Dienste

Das Magazin hat 2 Millionen Abonnenten, und die Transition von Print Richtung Digital ist eine der wichtigen Herausforderungen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Leserschaft online wurde dabei laut Rose auf 15-19 Million eindeutig identifizierbare Besucher ausgebaut, und 6 Millionen konsumieren die Inhalte via WAP oder die mobile App.

US Weekly hat bei der diesjährigen Oscar-Verleihung erstmals eine live Berichterstattung vom roten Teppich gemacht, und damit eine Besuchersteigerung von satten 60 % in der Oscar-Nacht erreicht! Dabei wurden natürlich alle stilistischen Feinheiten und Fettnäpfchen der Stars diskutiert, und auch die Monetarisierung des Anlasses kam nicht zu kurz, indem passende Produkte auf der Webseite angezeigt wurden. „Es ist eine Kunst und gleichzeitig eine Wissenschaft, das Publikum zu verstehen!“, sagt Rose.

Dieses Beispiel zeigt zwar, dass der mobile Zugriff noch um Faktor 3 zurückliegt, aber die nächsten Jahre wird sich das massiv ändern! Dies ist vor allem auch den Mobilfunknetzen der 4. Generation wie LTE und WiMAX zu verdanken, denn damit ist die Übertragung von Video- und Bildinhalten endlich ruckelfrei möglich. Damit werden die Nutzungsgewohnheiten bei den Konsumenten verändert, hin zu einer „egal welcher Inhalt, ich konsumiere den zu jedem gewünschten Zeitpunkt auf einem beliebigen Endgerät“-Mentalität. Der Nutzer erwartet, dass die Medienkonvergenz Realität ist.

Fragmentierung der Technologie sorgt für Herausforderungen –Aggregierung der Inhalte bündelt die Interessenten

Die Anbieter selbst werden aber vor große Herausforderungen gestellt, wenn etwa der Film, der über eine App auf der Spielkonsole gekauft wurde, nun auch unterwegs von einem beliebigen Smartphone her an der Stelle abgerufen werden soll, wo er am TV gestoppt wurde.

Dabei rangeln verschiedene Standards um die Gunst der Anbieter, während die Endgeräte-Vielfalt gleichzeitig explodiert und die System-Altlasten der letzten Jahrzehnte wie zäher Teer die Anbieter in ihren Vorstößen hindern. Doch die Anbieter sind sich diesen Herausforderungen mehr als bewusst und arbeiten mit Hochdruck an der Interoperabilität ihrer Plattformen.

Kommen wir noch einmal auf die Huffington Post zurück, die letztes Jahr unter großem Getöse von AOL übernommen worden war. Dieser Schulterschluss hat die Nutzerzahlen in die Höhe katapultiert, die Anzahl der eindeutigen monatlichen Besucher konnte um fast 50 % gesteigert werden.

Als Nächstes will sich der New-Aggregator nun ein Stück vom Kuchen abschneiden, welchen die etablierten Newsanbieter seit langem unter sich aufteilen: Video! Im Februar 2012 wurde bekannt, dass ein neues Programmformat unter der Flagge „HuffPo Streaming Network“ geplant ist. Dort gibt es jeden Tag 12 Stunden Livevideo zu sehen. „Das ist für uns ein großes Commitment“, bekräftigt der COO Brian Kaminsky. „1500 Journalisten werden aktiv mitarbeiten, und es wird auch ein bisschen Inhalte von unseren Nutzern geben.“

Die mobile Kommunikation unserer Informationsgesellschaft

Dr. William F. Baker, President Emeritus, WNET, New York, PBS

Dr. William F. Baker, President Emeritus, WNET, New York, PBS

Der profilierte Dr. William Baker, President Emeritus der öffentlich-rechtlichen Programme New Yorks, hat sich ein paar Gedanken gemacht, wenn jeder zum Journalisten wird. „Journalismus ist immer noch ein Beruf! Ich möchte nicht einen Amateur-Chirurgen an meinem Kopf rumdoktern lassen. Ich sehe den Mehrwert, aber es gibt Bereiche, wo es mehr als Bürgerjournalismus benötigt.“

Baker spricht dabei einen wichtigen Punkt an: „Die Information wird immer stärker fragmentiert. Dadurch informiere ich mich primär bei den Quellen, die mir zusagen und meine Meinung bestätigen. Das fördert aber die Polarisierung unserer Gesellschaft.“

Baker führt dazu an, dass seine Großkinder bereits am iPad sitzen und sich Stunden um Stunden öffentliche (Kinder)-Unterhaltung ansehen. „Ich bin gut mit dem iPad, aber die Kids sind richtig gut!“, so sein Fazit. Die kommende Generation wird bereits von Kindesbeinen an zu Medienkonsumenten ausgebildet. Was das für Folgen hat, im positiven wie im negativen Sinne, ist nicht abzuschätzen.

Eins ist aber sicher: Menschen werden zu Informationsjunkies, die von einem „High“ zum nächsten rennen, um nur ja nichts zu verpassen und immer am Puls der Zeit zu bleiben. Der mobile Datenverkehr ist dafür der Layer, der dies ermöglicht – und dank den Mobilfunknetzen der 4. Generation sind auf der Datenautobahn schnelle Tablet- und Smartphone Geschosse mit potenten Apps unterwegs.


Weiterführendes:

» das war der Media Summit 2011

Bildquelle: © LTE-Anbieter.info;



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