Hintergrund Report: Warum Unternehmen jetzt in mobilen Dimensionen denken müssen


ThinkMobile

Unser USA-Korrespondent Reto Stuber hat die „Think Mobile!“ Konferenz in New York besucht. Beim Stelldichein der Mobilfunkbranche wurde viel über die neuen Werbemöglichkeiten diskutiert. Der folgende Hintergrund Report wirft einen detaillierten Blick hinter die Kulissen und zeigt auf, warum Unternehmen ihre Fühler schleunigst in die mobile Welt ausstrecken müssen.

Deutschland steht an der Schwelle zur 4. Mobilfunkgeneration LTE – doch sind alle bereit dafür?

Eins ist klar: Die Menschen wollen „connectet“ sein und ihr Handy als Computer nutzen. In Deutschland ermöglichen die Mobilfunknetze der dritten Generation insbesondere in Ballungsgebieten bereits ansehnliche Datenübertragungsraten. Damit stehen mobile Funktionen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung, sei es, um unterwegs im Internet zu surfen, die neusten Emails zu beantworten, sich auf sozialen Netzwerken zu tummeln, Videos zu streamen etc.

Menschen nutzen diese mobilen Kommunikationstechnologien in allen Lebenslagen, zum Beispiel als Zeitvertreib auf dem Arbeitsweg, um Wartezeiten zu überbrücken oder um die neusten Ereignisse unter die Leute zu bringen.

Doch die Abdeckung für die mobile Internetnutzung ist noch nicht überall gleich gut gewährleistet, und so kommen datenintensive Inhalte wie Videos gerne mal ins Stocken. Das führt zu Unmut beim Benutzer - doch damit ist bald Schluss! Mit LTE, der „Long Term Evolution“, steht der vierten Mobilfunkgeneration 4G nichts mehr im Wege.

Das mobile Internet schlägt den PC zu Hause um Längen

Durchschnittlich jeder vierte Weltenbürger verfügt über einen Internetzugang (Quelle: Internetworldstats.com) – in Nordamerika haben rund drei von vier Personen Internetzugang, in Afrika nicht mal einer in zehn.

Hingegen sind von den knapp 7 Milliarden Erdenbewohnern bereits 4.6 Milliarden „mobil“ unterwegs (Quelle: ITU/Wikipedia). Insider prophezeien, dass schon bald mehr Inhalte über mobile Endgeräte konsumiert werden als über den PC! Wenn man sich vor Augen führt, dass weltweit bereits fast 2 von 3 Personen ein Mobiltelefon haben, aber nur jeder Vierte einen Internetzugang, kann man diese Aussage unterstreichen. Ein weiterer Blick auf den Mobilfunkmarkt zeigt, dass bis 2013 rund die Hälfte der verkauften Telefone Smartphones sein werden – die den Zugang zum Internet ermöglichen (Quelle: Nielsen.com).

Das Ökosystem der Handy Plattformen

Apple mit seinem iPhone, RIM mit dem Blackberry, Google‘s Android sowie Windows Mobile sind die diesbezüglich relevanten Plattformen in den USA. In Europa ist auch Nokia noch mit von der Partie. Hinter jeder dieser Plattform gibt es ein Ökosystem von Entwicklern, dass die Verbreitung vorantreibt.

Die Zielgruppe ist natürlich bei den jeweiligen Plattformen unterschiedlich, so wird zum Beispiel der Blackberry meist von Business-Menschen genutzt und die Android Plattform eher von technisch versierten jüngeren Leuten.

Über einen App-Store können sich Benutzer neue Applikationen installieren oder Inhalte herunterladen. Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, in diesen virtuellen Shops präsent zu sein – möglichst mit einer kostenlosen Applikationen, um die eigene Marke und das Angebot zu stärken.

Es gibt auch eine überschaubare Anzahl an Anwendungsfällen, wie man eine Applikation verkaufen kann – doch viele Nutzer erwarten, dass alles gratis ist. Aber der Anbieter muss seine Inhalte ja irgendwie monetisieren, was dann oft über Werbung oder Freemium-Modelle geschieht.

Sie wollen eine eigene Applikation? Aber Achtung!

Dabei sein ist auch längst nicht alles. Wer nicht unter den Top 25 Applikationen oder mindestens der Top 50 Applikationen mit dabei ist und laufend viele Downloads generiert, wird in der Masse untergehen! Unternehmen investieren deshalb viel Geld, um „gefeatured“ zu werden und vorne mit dabei zu sein.

Oft werden auch Social Networking Seiten wie Facebook, Twitter und MySpace als Sprungbrett zur Verbreitung genutzt. Jedes Mal wenn jemand die Applikation Y nutzt, passt diese automatisch den Status auf Twitter und Facebook an – was alle Leute im Netzwerk des Users informiert. Dadurch können virale Effekte entstehen, welche die Verbreitung der Applikation stark begünstigen.

Problematisch ist, dass ein einheitlicher Standard für diese verschiedenen App-Stores fehlt. Das bedeutet für den Anbieter der Applikation, dass er sich entweder in der Verbreitung limitiert und nicht alle Plattformen unterstützt – oder seine Applikation auf diese verschiedenen Frameworks hin entwickeln muss, um alle Marktteilnehmer zu adressieren. Das wird insbesondere dann aufwendig, wenn man während des Lebenszyklus der Applikation diese bei jedem Release auf verschiedenen Plattformen testen und verteilen muss.

Alternativ gibt es Anbieter wie Mobile Roadie, die eine unabhängige Entwicklungsumgebung zur Verfügung stellen und dann per Knopfdruck die Applikation auf die verschiedenen App-Store-Standards hin konvertieren.

Die Alternative ist, dass man speziell für mobile Browser ausgerichtete Websites zur Verfügung stellt, welche auf allen Endgeräten funktionieren. In der Vergangenheit war es nötig, bei solchen Applikationen eine Internet Verbindung zu haben. Das Problem wird aber mit den Offline Möglichkeiten des neuen HTML5 Standards entschärft. Somit kann anstelle eines Applikationsicons einfach ein Link zu einer Webseite auf dem Handy gespeichert werden, der dann plattformübergreifend funktioniert.

Lokalisierung – standortbezogene Angebote sind das nächste große Ding

Was für alle mobilen Marketer ganz oben auf der Liste steht, sind ortsgebundene Promotionen. Stellen Sie sich vor Sie, sind an einem Konzert und erhalten einen Code, mit dem Sie die CD der Band zum halben Preis kaufen können. Oder wenn Sie Ihren Samstagseinkauf machen, informiert Sie eine SMS im Laden, dass Sie beim Kauf des Waschmittels X zwei für den Preis von einem erhalten.

Diese lokalen Angebote sind für Empfänger und Sender lukrativ, denn beide Parteien haben einen hohen Nutzwert und wenig Streuverluste. Damit die Privatsphäre gewahrt bleibt, muss sich der Empfänger natürlich mit einem „Double Opt In“ Verfahren, sprich Anmeldung UND Bestätigung, dafür anmelden.

Die Mobilfunkbetreiber haben im Moment gute Karten, denn sie sitzen auf den Geodaten und wissen genau, wer sich wo aufhält. Es gibt natürlich auch Applikationen, die dank dem im Handy eingebauten GPS Chip schon heute genau wissen, wer wo ist – ohne dafür die Betreiberdaten zu nutzen.

Schlachtplan für Unternehmen, um für LTE und seine Möglichkeiten bereit zu sein

Wenn ein Unternehmen mobile Angebote lanciert, muss es sicherstellen, dass diese wirklich hilfreich sind und einem Benutzerbedürfnis entsprechen. Kunden sind auch bereit, ein Premium für guten Content oder exklusive Informationen zu bezahlen. Ein Live Übertragung eines Fußballspiels ist ein gutes Beispiel, wie man Inhalte monetisieren kann.

Wer sich schon einmal einen Match auf dem Handy zu Gemüte geführt hat, der hat vermutlich auch mit unschönen Hängern, verzerrtem Ton und pixeligem Bild Bekanntschaft gemacht.

Videostreaming benötigt eine bestimmte Bandbreite, was mit 4G Netzen gewährleistet sein wird. Wer unterwegs ist, greift schon heute immer öfter zum Handy, um sich Videos anzusehen – zwar meist ab Konserve, aber bald schon live gestreamt.

Unternehmen sollten jetzt schleunigst in diesen Markt einsteigen und Erfahrungen sammeln – vorausgesetzt, es macht vom Geschäftsmodell her Sinn. Firmen sollten auch ihre eigene Webseite für mobile Anwendungen optimieren. Die Benutzer wissen oft noch nicht genau, wie sie diese neuen mobilen Möglichkeiten nutzen sollen. Alle sind am Ausprobieren, um die besten Wege zu finden. Es ist fast so wie in den Anfängen des Internets, wo man für jeden Link "Hier klicken" hinschreiben musste.

Weiterführendes:
» Newsbeitrag zur Think Mobile Konferenz 2010
» Stimmungen und Meinungen führender Branchenexperten

Bildquelle:
Mit freundlicher Genehmigung von Mediabistro.com


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