Interview mit Wirtschaftsminister Brüderle zu den Chancen von LTE

„LTE bedeutet einen Innovationssprung“ – Interview mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Rainer Brüderle


06.10.2010; Leipzig
Reiner Brüderle

Bild: BMWi/Chaperon

Wer im globalen Wettbewerb eine Chance haben möchte, der muss vor allem eines sein: Schnell, und seit neuerem auch online. Die Bundesregierung versucht in ihrer Breitbandstrategie beides miteinander zu verbinden. Deutschland soll möglichst schnell flächendeckend mit Breitbandinternet versorgt werden. Entscheidender Faktor ist dabei die neue Mobilfunktechnologie LTE. Über die genaue Rolle von LTE im Programm der Bundesregierung, den Netzausbau und der Bedeutung von schnellem Internet als Wirtschaftsfaktor sprachen wir exklusiv mit Rainer Brüderle (FDP), Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.

LTE-Anbieter: Welche Rolle spielt LTE als Wirtschaftsfaktor in Bezug auf die deutsche Wirtschaft insgesamt und die Mobilfunkindustrie im speziellen?

Rainer Brüderle: Der LTE-Ausbau leistet einen wichtigen Beitrag für die flächendeckende Versorgung mit schnellen Breitbandanwendungen. Insbesondere der ländliche Raum und die dort angesiedelte Wirtschaft wird hiervon profitieren. Für die Mobilfunknetzbetreiber bedeutet der Einsatz von LTE einen Innovationssprung, der neue Anwendungen und Dienste ermöglichen wird.


LTE-Anbieter: Ist LTE lediglich eine Brückentechnologie, bis ganz Deutschland mit superschnellen Glasfasertechnologien ausgestattet ist?

Rainer Brüderle: Genauso wie heute niemand auf sein Handy verzichten wird, weil er einen Festnetzanschluss hat, wird es zukünftig ein Nebeneinander von mobilen und festen Breitbandzugängen geben.


LTE-Anbieter: Reicht der Wettbewerb als Innovationsmotor für LTE aus, oder benötigen die Unternehmen staatliche Unterstützung, um die Mammutaufgabe der deutschlandweiten Versorgung ländlicher Regionen mit LTE lösen zu können?

Rainer Brüderle: Um die bisher unversorgten Gebiete zu erschließen, haben wir die Vergabe der Frequenzen der Digitalen Dividende mit Ausbauverpflichtungen verbunden. Die Ankündigungen der Unternehmen zum Ausbau ihrer LTE-Netze sind ein positives Signal, dass die letzten „weißen Flecken“ im Laufe des nächsten Jahres von der Landkarte verschwinden werden.


LTE-Anbieter: Sie verweisen in einer Stellungnahme auf das Potential kleiner und mittelständischer Unternehmen beim Schließen der „Breitbandlücken“. Bei der Versteigerung diverser Frequenzpakete aus der „Digitalen Dividende“ zahlten die vier größten deutschen Mobilfunkbetreiber insgesamt rund 4,4 Milliarden Euro. Haben die „Kleinen“ da überhaupt eine Chance in diesem Milliardenmarkt mitzumischen?

Rainer Brüderle: Die im Auftrag des BMWi erstellte Studie "Potenziale von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Überwindung von Breitbandversorgungslücken" hat gezeigt, dass die Unternehmen seit Anfang 2008 insgesamt über 700 Projekte in mehr als 600 Gemeinden abgeschlossen haben. Dabei wurden rund 200.000 Haushalte erschlossen. Fast 70 Prozent der angegeben KMU-Ausbauleistung wurden dabei über funkbasierte Technologien realisiert. Bis Ende 2010 wurden weitere erhebliche Ausbauleistungen angekündigt.


LTE-Anbieter: Zum Schluss bitte in einem Satz: Kann Deutschland Vorreiter auf dem Gebiet funkbasierten Breitbandinternets werden?

Rainer Brüderle: Mit der Vergabe von insgesamt 360 MHz für mobilen Internetzugang wurden seitens der Politik die Voraussetzungen für eine Vorreiterrolle Deutschlands beim mobilen Breitbandausbau geschaffen -  jetzt liegt es an den Mobilfunknetzbetreibern, die hiermit einher gehenden Chance zu nutzen.


LTE-Anbieter: Vielen Dank für das Gespräch Herr Brüderle!

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