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„In der Pilotphase können wir das Nutzerverhalten genau beobachten“- Interview mit Patrick Lucius, Projektleiter für die LTE-Pilotnetze von Telefónica O2 Germany

19.02.2011; Leipzig

Im September 2010 hat o2 seine ersten LTE-Sendestationen in München in Betrieb genommen. Seitdem hat sich einiges getan. Mit 38 Basistationen in vier Orten hat o2 ein großflächiges LTE-Pilotnetz geschaffen, mit dem fast eine halbe Million Einwohner erreicht werden. Seit Dezember 2010 wird dieses Pilotnetz in einer kostenlosen Testphase von mehreren hundert Nutzern ausprobiert. Wir haben mit Patrick Lucius, dem Projektleiter für die LTE-Pilotnetze von Telefónica O2 Germany, über den aktuellen Stand des LTE-Ausbaus von o2 und Pläne für die Zukunft gesprochen.

Patrick Lucius: Nach der Ersteigerung der LTE Frequenzen fragten wir uns, was unsere Kunden wünschen werden. Das Ergebnis war eindeutig: ein ausgereiftes LTE Netz mit einer perfekten Abdeckung, in dem man einfach lossurfen kann. Daher entschlossen wir uns, zuerst Pilotnetze aufzubauen. In der Pilotphase können wir das Nutzerverhalten genau beobachten und das Netz optimieren, bevor die Kunden dafür zahlen müssen. Wir entschieden uns für München, weil hier unsere Zentrale liegt und somit die Wege kurz sind. Ebersberg kam dann dazu, weil es der nächste weiße Fleck ist. Allerdings wollten wir auch Kunden im Norden versorgen und daher entschieden wir uns für Halle. Ein Kriterium war dabei, dass der weiße Fleck um Teutschenthal direkt daneben liegt. Dadurch haben wir einen Übergang von 800 MHz nach 2600 MHz.

Patrick Lucius: Seit Dezember können die ersten Friendly User unsere Pilotnetze kostenlos nutzen. Bisher erhielten wir fast ausschließlich positives Feedback. Die wenigen Fehlermeldungen helfen uns und den Endgeräteanbietern aber enorm, die Leistungen zu verbessern.

Patrick Lucius: Dieses Jahr sollen noch bis zu 1.500 Standorte deutschlandweit mit LTE versorgt werden, aber langfristig streben wir natürlich eine flächendeckende Abdeckung mit LTE an.

Patrick Lucius: Der Startschuss wird voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres gegeben werden.

Patrick Lucius: Wir schauen uns zurzeit alle bereitstehenden Endgeräte an und verhandeln mit den Herstellern. Ein Grund für den Aufbau der LTE-Pilotnetze war auch, dass wir die Endgeräte unter Live-Bedingungen testen wollen. Und das tun wir intensiv. So können wir schon vor dem kommerziellen Start beurteilen, wie stabil ein Endgerät läuft oder wie gut beispielsweise die Installationsanleitung verstanden wird. Wir testen vor dem Start alles auf Kundenfreundlichkeit, dazu sind wir in engem Kontakt mit den Herstellern.

Patrick Lucius: Bisher haben wir eine hohe Summe investiert, um den Aufbau der Pilotnetze zu forcieren. Den Aufbau des Live-Netzes gehen wir ähnlich couragiert an und werden noch in diesem Jahr eine Vielzahl an Standorten aufbauen.

Patrick Lucius: Allein die Masse an Technik, die aufgebaut werden muss, ist eine Herausforderung. Daneben müssen wir auf die Anbindung der Standorte achten. LTE braucht viel größere Bandbreiten als GSM oder UMTS. Die neuen Netze müssen besonders gut geplant werden, damit jeder Kunde optimal versorgt wird.

Patrick Lucius: LTE ist eines der wichtigsten Themen bei o2. Mit dieser neuen Technik tragen wir maßgeblich dazu bei, die weißen Flecken auf dem Land abzudecken und die Breitbandversorgung in Deutschland umfassend auszubauen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.

LTE-Anbieter.info: Vielen Dank Herr Lucius für das informative Interview.

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