„Dieses Jahr wird das LTE Jahr“, Interview mit Niels Hafenrichter, Pressesprecher der Deutschen Telekom


10.03.2012; Hannover

Niels Hafenrichter

Niels Hafenrichter

Die Deutsche Telekom setzt bei ihrem Breitbandausbau auf einen Technologiemix. Glasfaser, VDSL und LTE sollen langfristig alle Bürger mit schnellem Internet versorgen. Doch welche Rolle spielt dabei das mobile Breitbandinternet? Und wie weit ist der LTE-Ausbau fortgeschritten? Wir haben mit Niels Hafenrichter, Pressesprecher der Deutschen Telekom, gesprochen.

LTE-Anbieter.info: Herr Hafenrichter, vielen Dank vorweg für dieses Interview. Zum Thema: Das mobile Breitbandinternet gewinnt immer mehr an Bedeutung, deshalb die erste Frage, wie geht der LTE Ausbau der Deutschen Telekom voran?

N. Hafenrichter: Der geht sehr gut voran. Wir haben mittlerweile 2.300 weiße Flecken geschlossen und zwar nicht nur mit LTE, sondern auch mit anderen Technologien. Wir haben im letzten Jahr mit dem Ausbau von schnellem Internet in 100 Städten angefangen und setzen ihn in diesem Jahr fort.

LTE-Anbieter.info: Können sie uns bitte ein paar Eckdaten nennen. Wie viel LTE-Standorte betreibt die Deutsche Telekom mittlerweile in Deutschland und wie viel Prozent der Fläche in der Bundesrepublik können sie mit ihrem Netz abdecken?
N. Hafenrichter: Dazu machen wir keine Angaben. Ich kann ihnen nicht sagen, wie viele Masten wir haben, aber im Vergleich zu den anderen Anbietern sind wir auf einem hohen Niveau. Auf der Seite telekom.de/start/netzausbau haben wir eine Karte, auf der man einsehen kann welche Netze bereits ausgebaut sind und wie es innerhalb der nächsten drei Monate weiter geht. [Anmerkung der Redaktion: Eine LTE Verfügbarkeitskarte aller Anbieter, finden Sie dem Link folgend.] Eine direkte Zahl wie viele Quadratkilometer damit versorgt sind, möchte ich jetzt aber nicht sagen.


Telekom Mast in Machern

LTE-Anbieter.info: Sie haben in mittlerweile zehn Bundesländern die Versorgungsverpflichtung für LTE erfüllt. Trotzdem sind damit nur 90 Prozent der Gemeinden unter 5.000 Einwohner in den einzelnen Bundesländern versorgt, d.h. 10 Prozent bleiben weiterhin unversorgt. Gibt es Pläne der Deutschen Telekom, den Haushalten in diesen Gebieten trotzdem mobiles Breitbandinternet zur Verfügung zu stellen?

N. Hafenrichter: Es gibt durchaus Bestrebungen. Wir wollen natürlich alle Menschen bestmöglich versorgen. Allerdings sind erst einmal die Auflagen der Regulierungsbehörde zu erfüllen und wir werden nach und nach weiter ausbauen und das Netz dichter machen.


LTE-Anbieter.info: Wie sieht das konkret aus, wenn ich in einem kleinen Dorf mit 100 Einwohnern lebe, wann werde ich voraussichtlich schnelles Internet bekommen?

N. Hafenrichter: Selbstverständlich ist Wirtschaftlichkeit immer ein großer Faktor. Aber wir haben z.B. die Geschwindigkeit unserer UMTS-Netzes im letzten Jahr verdoppelt, wir sind von 21 Mbit/s auf 42 Mbit/s hoch gegangen. Auch Techniken, die bereits eingeführt sind, werden also immer weiter verbessert und das Netz wird immer dichter gemacht.

Telekom-Stand auf der Cebit 2012


LTE-Anbieter.info: Als erste Großstadt haben sie Köln mit LTE versorgt. Welche weiteren Städte sollen in diesem Jahr folgen?

N. Hafenrichter: Wir haben in 100 Städten mit dem Ausbau begonnen. Frankfurt ist mittlerweile am Netz, in München ist auch schon ein bisschen was passiert und die großen Städte werden folgen.


LTE-Anbieter.info: Die Deutsche Telekom agiert ja auf mehreren Baustellen gleichzeitig. Neben LTE werden auch VDSL und Glasfaseranschlüsse bundesweit verlegt. Welchen Stellenwert nimmt das mobile Breitbandinternet bei der Versorgung der Kunden im Vergleich zu den kabelgebundenen Technologien ein?

N. Hafenrichter: LTE ist eine wichtige Ergänzung. Wir bauen unser Netz immer komplett im Technologiemix aus. Wir haben seit 2010 zehn Milliarden Euro in den Netzausbau investiert. LTE ist ein ganz wichtiger Bestandteil dabei, aber eben nur ein Bestandteil.


LTE-Anbieter.info: Die Telekom hat in den letzten Monaten mit einzelnen Anbietern, wie NetCologne oder O2, eine gemeinsame Nutzung der Infrastruktur vereinbart. Sind noch weitere solche Kooperationen angedacht?

N. Hafenrichter: Ja, Kooperationen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Wir haben nicht nur mit anderen Anbietern, sondern beispielsweise auch mit Gemeinden schon 3.000 Kooperationen geschlossen, um den Netzausbau weiter voranzutreiben. Kooperationen bieten den Vorteil, dass das ganze wirtschaftlicher wird. Es ist z.B. von Vorteil, wenn eine Gemeinde einen Teil des Ausbaus, wie den Tiefbau, übernehmen kann oder wenn man Netzressourcen miteinander teilt, die der eine zur Verfügung hat und der andere dringend benötigt.


LTE-Anbieter.info: Wird es solche Kooperationen auch im Bereich LTE geben?

N. Hafenrichter: Es ist im Mobilfunk üblich, dass man sich gegenseitig auf die Masten lässt und das ist auch ein erfolgreiches Modell.


LTE-Anbieter.info: Im Hinblick auf das kommende Jahr, welche Ziele haben sie in Sachen LTE-Ausbau? Wann soll die Versorgungsverpflichtung in allen Bundesländern erfüllt sein und wann wird die Deutsche Telekom ein flächendeckendes LTE-Netz in Deutschland zur Verfügung stellen können?

N. Hafenrichter: Ich kenne die Zahlen dazu nicht, aber ich denke, dass das nach und nach erfolgen wird. Der Ausbau des LTE-Netzes geht rasant voran, dieses Jahr wird das LTE Jahr und ich denke, dass wir einen großen Schritt nach vorne machen werden. Ein flächendeckendes LTE-Netz ist wie bei allem Mobilfunktechnologien immer schwierig, weil sie technische Gegebenheiten haben, die eine Vollständigkeit verhindern. Insofern ist das eine sehr unsichere Prognose, aber wir werden einen Großteil sehr schnell erreichen können.


LTE-Anbieter.info: Vielen Dank Herr Hafenrichter für das interessante Interview!

Bildquelle: Portraitbild: Niels Hafenrichter - © mit freundlicher Genehmigung von Niels Hafenrichter;
alle weiteren Bilder in diesem Artikel - © LTE-Anbieter.info;


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