"Die Qualität ist das entscheidende Kriterium.": Interview mit Dirk Wende von der Deutschen Telekom zu VoLTE


Dirk Wende, Deutsche Telekom
Januar 2019; Im Januar 2016 – also vor knapp 3 Jahren - führte die Deutsche Telekom VoLTE ein. Also circa ein Jahr später als Rivale Vodafone. Dies aber aus gutem Grund. So hatte der Bonner Provider vor Veröffentlichung u.a. die Möglichkeit, Fehler zu beheben und Korrekturen vorzunehmen. „Die Kinderkrankheiten, mit denen andere in der Einführungsphase zu kämpfen hatten und die für Unmut bei den Kunden gesorgt haben, sind bei uns in dieser Form nicht aufgetreten.“, verriet uns Dirk Wende, Pressesprecher bei der Deutschen Telekom, im Interview. „Qualität setzt sich am Ende durch“, so Wende weiter. Aber wer kann nun eigentlich VoLTE im Telekom-Netz nutzen und profitieren auch Kunden von congstar oder Edeka?

LTE-Anbieter.info: Herr Wende, erst einmal vielen Dank für die Möglichkeit des Interviews! Können Sie für unsere Leser noch einmal kurz die wichtigsten Vorteile von VoLTE, also Voice over LTE, erklären.

Dirk Wende: VoLTE bietet dem Kunden drei wesentliche Vorteile: einen schnelleren Rufaufbau, einen niedrigeren Stromverbrauch und eine deutlich verbesserte Sprachqualität. Darüber hinaus bricht ein laufender Download bei ankommenden Anruf nicht ab.

LTE-Anbieter.info: Unserer Ansicht nach, ist VoLTE eine der bedeutendsten Errungenschaften der 4. Mobilfunkgeneration. Dennoch dürften bislang die wenigsten Verbraucher überhaupt davon wissen. Wie kommt es, dass die Deutsche Telekom nicht proaktiv mit VoLTE als Vorteil wirbt?

Dirk Wende: VoLTE ist nur eine der zahlreichen Netzinnovationen, die wir dem Kunden zur Verfügung stellen. Sie haben recht, die wenigsten Verbraucher wissen darum, was aber auch nicht weiter schlimm ist – sie nutzen VoLTE einfach und profitieren. Uns ist es wichtig, dass der Kunde immer das beste Erlebnis in unserem Mobilfunknetz hat, beim Surfen wie Telefonieren. Dafür investieren wir jährlich mehrere Milliarden Euro in unsere Infrastruktur.

LTE-Anbieter.info: Die Deutsche Telekom hat VoLTE Anfang Januar 2016 eingeführt. Damit ist die Sprachtechnik nun schon seit fast genau 3 Jahren im Praxiseinsatz. Viel Zeit also! Wie lautet Ihr bisheriges Fazit?

Dirk Wende: Qualität setzt sich am Ende durch. Wir haben uns seinerzeit bewusst dazu entschieden, VoLTE erst 2016 und damit nach dem Wettbewerb einzuführen, um unseren Kunden von Anfang an ein positives Nutzungserlebnis zu bieten. Die Kinderkrankheiten, mit denen andere in der Einführungsphase zu kämpfen hatten und die für Unmut bei den Kunden gesorgt haben, sind bei uns in dieser Form nicht aufgetreten. Die Qualität ist das entscheidende Kriterium. Wenn man über VoLTE telefoniert, hat man schnell das Gefühl, als ob der Gesprächspartner direkt neben einem stehen würde.

LTE-Anbieter.info: Wie groß ist der Anteil an Endkunden im Telekom-Netz, welche VoLTE aktiv nutzen?

Dirk Wende: Mehr als 11,6 Millionen Telekom-Kunden können LTE über ihren Mobilfunkvertrag nutzen, ein großer Teil davon auch VoLTE. Eine konkrete Zahl können wir nicht nennen, da die Nutzung auch vom Endgerät des Kunden abhängt. Im Übrigen erreichen wir mit unserer LTE-Abdeckung mittlerweile 98 Prozent der Bevölkerung; eine wesentliche Voraussetzung für den neuen Kommunikationsstandard 5G.

LTE-Anbieter.info: Welche Kunden können VoLTE schon nutzen?

Dirk Wende: Nutzen können LTE alle Telekom-Vertragskunden mit einem seit 2009 abgeschlossenen Laufzeitvertrag. Also auch Kunden, die ihren Vertrag zu einem Zeitpunkt abgeschlossen haben, als LTE noch gar nicht in Betrieb war. Einzige Voraussetzung ist – wie erwähnt – dass das Smartphone VoLTE auch unterstützt.

LTE-Anbieter.info: Wann werden Prepaid-Nutzer (Magenta Prepaid) auch von Voice over LTE profitieren?

Dirk Wende: Voice over LTE ist zurzeit noch Kunden mit Laufzeitverträgen vorbehalten. Aber der Markt ist sehr dynamisch. Unsere MagentaMobil Prepaid Tarife beinhalten alle LTE Max mit bis zu 300 Mbit/s im Download. Eine Entscheidung über VoLTE ist noch nicht gefallen.

LTE-Anbieter.info: Gibt es Pläne, VoLTE in Zukunft auch bei den virtuellen Providern im Telekom-Netz freizugeben, wie beispielsweise congstar oder Edeka?

Dirk Wende: Mit VoLTE differenzieren sich Telekom-eigene und Angebote von Dritten, die unser Netz nutzen. Voice over LTE ist im Augenblick noch ein Service für Telekom-Kunden mit Laufzeitverträgen. Ob und - wenn ja - wann VoLTE auch Kunden anderer Anbieter zur Verfügung steht, darüber möchte ich nicht spekulieren.

LTE-Anbieter.info: Die wichtigste Frage für die Verbraucher ist wahrscheinlich: Wie kann ich von VoLTE als Telekom-Kunde profitieren? Was benötige ich dazu? Muss ich dazu z.B. mein Smartphone direkt im Telekom-Shop kaufen oder geht das mit jedem Endgerät?

Dirk Wende: VolTE im Telekom-Netz ist mit jedem VoLTE-fähigen Smartphone möglich. Geräte, die direkt bei der Telekom gekauft wurden, sind allerdings exakt auf unser Netz abgestimmt. Was braucht der Kunde: 1. Ein VoLTE-fähiges Smartphone und 2. einen Laufzeitvertrag ab 2009, am besten natürlich einen aktuellen MagentaMobil Tarif, der über VoLTE hinaus weitere Vorteile wie reichlich Datenvolumen, HotSpot-Nutzung oder Zugang zu StreamOn bietet.

LTE-Anbieter.info: Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wie merke ich als Nutzer dann, dass ich über VoLTE telefoniere?

Dirk Wende: Die Antwort ist simpel: Wenn der Kunde über VoLTE telefoniert, erkennt er das am Schriftzug LTE am oberen Displayrand; der Kunde wechselt nicht ins 3G- oder 2G-Netz.

LTE-Anbieter.info: Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen – wie sieht Ihrer Meinung nach die Mobilfunktelefonie im Jahr 2025 aus. Auch im Hinblick auf die Etablierung des LTE-Nachfolgers 5G. Und ist da noch Phantasie für weitere Verbesserungen?

Dirk Wende: Die klassische Telefonie wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Kommunikation von und zwischen Menschen spielen. Die Sprache ist und bleibt das wichtigste „Kommunikationswerkzeug“, auch wenn Messenger und soziale Netzwerke eine bedeutende Rolle eingenommen haben. Wir sind immer und überall erreichbar und das in Echtzeit. Mit 5G schaffen wir neue Möglichkeiten, die über die Kommunikation, wie wir sie heute kennen und erleben, hinausgehen werden. Das gilt aber gar nicht einmal so sehr für den alltäglichen Gebrauch des Smartphones oder anderer smarter Devices. Dafür umso mehr für die Industrie, wo das Internet der Dinge die Arbeitswelten beispielsweise in der Fertigung weiter verändern wird. Oder nehmen Sie das autonome Fahren, das ohne 5G gar nicht denkbar ist. Es wird Vieles möglich sein, von dem wir heute noch keine Vorstellung haben.

LTE-Anbieter.info: Vielen Dank Herr Wende für dieses interessante und aufschlußreiche Interview.

 

Portraitbild Dirk Wende - © Dirk Wende, Deutsche Telekom
weitere Bilder im Artikel - © LTE-Anbieter.info




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