Testbericht zum Huawei MediaPad M3

Das Pad M3 im Alltagstest: Viel Tab fürs Geld?


September 2016: Das MediaPad M3 von Huawei verspricht auf dem Papier große Leistung und lange Ausdauer. Wie schlägt es sich in der Realität? Wir haben es uns genauer angesehen.

MediaPad M3

Verpackungsinhalte & Design

Beim Auspacken des Tablets fällt sofort die ungewöhnliche Form der Verpackung auf, in welcher das Gerät mit Zubehör geliefert wird. Statt wie üblich, die Form des Pakets auf das Tablet oder Smartphone anzupassen, hat Huawei beim M3 das Quadrat als Formfaktor gewählt. Bei einem Tablet mit einer Bildschirmgröße von 8,4 Zoll ist dies eher ungewöhnlich. Wer vermutet, dass Huawei trotz des großen Preises von 350 Euro eine große Menge an Zubehör mit in die Packung gelegt hat, wird enttäuscht. Bis auf eine Schutzfolie für das Display und ein Putztuch hat es nur ein USB-Kabel und Steckdosenadapter hineingeschafft.

MediaPad M3 Karton

MediaPad M3 Kartoninhalt

Das M3 Mediapad fühlt sich zweifelsohne wie ein Premiumgerät an. Bis auf den Antennenbereich auf dem Rücken und die Frontseite, ist das Gehäuse komplett aus stabilem Metall, welches dem Gerät einen edlen Eindruck verleiht. Vom Feeling ähnelt es dem iPad mini 2, welches zum Vergleich mit herangezogen wurde.

Vergleich M3 zum iPad

Scharfes Display

Eines der herausragenden Ausstattungsmerkmale des Tablets, ist das Display. Neben knackigen Farben, kommt es auch mit einer hohen Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln daher. Gleichzeitig erwies sich das Panel beim Betrachten aus verschiedenen Perspektiven als sehr blickwinkelstabil. Inhalte machten auf dem Bildschirm einen sehr guten Eindruck. Der Nachtmodus, bei welchem das Display einen Gelbstich bekommt und die Augen geschont werden sollen, findet sich unter dem Namen „Augenschutz“. Dieser kann auch durch das Antippen des Icons mit selbigen Namen bei den Schnelleinstellungen aktiviert werden.


Leistung

In dem Mediapad steckt ordentlich Power: Ein HiSilicon Kirin Prozessor aus eigenem Hause, mit acht Kernen und einer Taktrate von bis zu 2,3 GHz, sollen die nötige Geschwindigkeit ermöglichen. Dazu gesellen sich 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, welche dem Prozessor bei vielen gleichzeitigen Aufgaben den Rücken stärken. Beim Ausprobieren zeigte sich, dass diese Kombination auch in der Praxis gut funktioniert. Trotz zehn geöffneten Apps, darunter Facebook, Messenger, Snapchat und ähnliche, war ein flüssiges Arbeiten und sogar das Ausführen eines grafisch intensiven Spiels möglich. Allerdings ist auch das M3 nicht von den üblichen Problemen moderner Smartphones ausgeschlossen. Nach ungefähr fünf Minuten Volllast, erwärmte sich das Gerät spürbar, was zu einem Leistungsabfall durch Heruntertaktung der Prozessorleistung führte.


Kamera

Wie jedes moderne Tablet, sind auch im M3 Kameras auf der Vorder- und Rückseite eingebaut. Durch einen Sensor mit 8 Megapixel, sind dem Gerät nicht nur Schnappschüsse, sondern auch relativ hochwertige Fotos möglich. Ebenso können hochwertige Selfies gemacht werden, da die Frontkamera die gleiche Megapixelanzahl mitbringt wie die Hauptkamera. Hier hätte Huawei die Ausstattung etwas verfeinern können. So ist die Kamera auf der Rückseite in dunklen Umgebungen nicht besonders leistungsstark, da ihr eine Fotoleuchte fehlt.

Testfoto des M3 mit einer Norm-Fotokarte

Huawei hat sich dafür bei der Software viel Mühe gegeben. Neben umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten gibt es viele Modi, die einem im Alltag helfen sollen. Einen Unterschied zwischen dem hinteren und dem vorderen Sensor gibt es dennoch. Während die Motive über die Hauptkamera wie gewohnt per Fingertipp fokussiert werden können, ist bei der Frontkamera kein Autofokus verfügbar. Dafür ist der Fokuspunkt fest fixiert, sodass die Schärfe des Motivs von der Entfernung zur Kamera abhängt. Diese Eigenschaft erinnert an die schwachbrüstigen Kameras von Einsteigertelefonen vergangener Jahre.

Auf Testfotos zeigte sich, wie dieser Spagat zwischen schwacher Hardwareausstattung und umfangreicher Ausstattung in der Praxis funktioniert. Farben auf den Fotos sind etwas blass, Details eher unscharf. Bei schlechten Lichtverhältnissen, machen die Fotos einen verwaschenen Eindruck. In der Nacht ist die Kamera noch weniger zu gebrauchen.

weiteres Testfotos mit dem M3 bei Nacht

In zahlreichen Versuchen hatte der Autofokus Probleme, Motive, beziehungsweise die Szene, scharf zu stellen. Grelles Licht blieb auch nach erfolgreicher Fokussierung oft verwaschen. Damit ist die Kamera bis auf wenige Ausnahmen kein Aushängeschild des Huawei Tablets.


Musik & Speicher

Musikliebhaber finden beim MediaPad M3 viele Aspekte vor, die das Hören von Liedern oder das Anschauen von Videos zum Vergnügen machen. Neben massig internem Speicher (32 GB oder 64 GB), ist ein besonders starker Lautsprecher eingebaut, der nicht nur einen schepperfreien Klang, sondern auch einen satten Bass ablieferte. Positiv hinzuzufügen ist auch die Tatsache, dass der interne Speicher per Speicherkarte erweiterbar ist.


Laufzeit und Konnektivität

Das Mediapad M3 ist mit einer Fülle von Funkstandards ausgestattet. Darunter sind - wie üblich - WLAN, Bluetooth und GPS. Wer einen Aufpreis bezahlt, bekommt die Variante des M3, welche auch LTE mitbringt. Unterstützt wird LTE/4G allerdings nur nach dem Standard CAT4, was für LTE-Tarife bis zu 150 MBit reicht. Hier hätte Huawei durchaus den nächsthöheren LTE CAT6 Standard einbauen können, welcher durch den Ausbau der LTE- Netze in Deutschland vermehrt zum Einsatz kommt.

Im Alltag überraschte das Tablet mit einem deutlichen besseren Funkempfang als das parallel verwendete S5 mini, welches über eine Multikarte im gleichen Netz wie das MediaPad eingebucht war. Dieser Eindruck bestätigte sich auch in weiteren Situationen des Alltags. Prinzipiell scheint das Funkmodem des MediaPad M3 leistungsstärker als das Modem des S5 mini zu sein. Diese Eigenschaft teilt auch das integrierte WLAN-Modul. Im Vergleich zum S5 mini, hatte das Huawei M3 immer ein oder zwei Balken besseren Empfang.

Angst um zu wenig Akkureichweite müssen Besitzer dieses Tablets nicht haben. Mit einer Kapazität von 5100 mAh gibt es hier einen echten Dauerläufer, dem nicht so schnell die Puste ausgeht. Komischerweise wird das Tablet per Micro-USB aufgeladen, was zwar die Benutzung von bereits vorhandenen Ladekabeln älterer Geräte ermöglicht, allerdings hat es der Nachfolgestandard USB-C schon ins Huawei Nova und in Smartphones der Tochtermarke Honor geschafft. Der Einbau dieses Anschlusses hätte zweifelsohne ein schnelleres Laden und schnelleren Datenaustausch ermöglicht. Dennoch ergeben sich aus dem Einbau des Vorgängerstandards keine gravierenden Nachteile gegenüber dem Nutzer. Softwareseitig ist das MediaPad, wie bei Huawei üblich, mit sinnvollen Funktionen zur Verlängerung der Akkulaufzeit ausgestattet. Darunter sind Optionen wie etwa die Leistung des Prozessors zu begrenzen, Energiefresser herauszufinden und die Displayauflösung herunterzusetzen.




Software

Auf dem Huawei M3 ist Android in der Version 6 installiert. Zusätzlich packt der Hersteller seine selbst entwickelte Oberfläche über das normaler Android rüber. Damit ändert sich nicht nur das Aussehen, sondern bringt auch neue Funktionen mit. Insgesamt macht das Bedienkonzept einen durchdachten Eindruck, welcher sich in einer intuitiven Nutzerführung wiederspiegelt. Ein Update auf die Version 7 (Nougat) ist derzeit nicht bestätigt, allerdings auch nicht undenkbar.


Fazit

Das MediaPad M3 macht einen zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite trumpft es mit einem sehr guten Display, einem lautem Stereolautsprecher und einem sehr schnellen Prozessor auf. Hinzu kommt eine sehr lange Akkulaufzeit. Dann aber die Kamera, die mit ihrer Auflösung und Software einen ersten guten Eindruck vermittelt, am Ende die Fotoergebnisse des bisher guten Eindrucks des Tablets sehr trüben. Es bleibt verwunderlich, warum Huawei bei der Kamera so spart, obwohl die Kamera eines anderen Gerätes aus dem Hause bei unserem Test sehr gute Ergebnisse erbracht hat. So überzeugt das MediaPad in fast allen Kategorien, kann aber durch den groben Patzer bei der Kamera nur empfohlen werden, wenn fotografieren nicht zu den größten Anwendungswünschen des potentiellen Käufers gehört.


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