Warum die Zukunft der Smartphones und Tablet PCs von Apps und HTML5 dominiert werden – ein Blick hinter die Kulissen


Unser USA-Korrespondent Reto Stuber hat den Media Summit 2011 in New York besucht. Beim Treffen der Vertreter aus allen Bereichen der Medienbranche waren die mobilen Endgeräte immer wieder ein großes Thema, nebst TV und Print. In diesem Hintergrundartikel berichten wir über die wichtigsten Trends der Branche. Mehr Fotos gibt es hier.

Seit es die ersten Mobiltelefone gibt, ist deren Siegeszug nicht mehr aufzuhalten. Erst gute 20 Jahre ist es her, als ein Mobiltelefon ein schwarzer, klobiger Kasten mit einem Hörer war, den man nur im Ballungsgebiet nutzen konnte.


5 Milliarden Mobilfunkanschlüsse weltweit – und weiterhin starkes Wachstum

Bildquelle: Bitkom

Heutzutage hat die Penetration der Mobilfunkgeräte in Deutschland ein Ausmaß von 111 Millionen Anschlüssen erreicht, was pro Kopf weit mehr als einen Anschluss darstellt. Weltweit gibt es bereits über 5 Milliarden Mobilfunkanschlüsse, wovon 800 Millionen bereits den schnellen UMTS-Standard nutzen. Nach Angaben der UN-Behörde „International Telecommunication Union (ITU)“ besitzen in Entwicklungs- und Schwellenländern selbst in ländlichen Gegenden über die Hälfte aller Haushalte einen Mobilfunk-Anschluss. Festnetz gibt es da nur selten oder gar nicht.

Fakt ist: Die mobilen Geräte sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken – und werden immer wichtiger! Die Telefonie ist da nur ein kleines Puzzlestück, richtig spannend wird es mit den Mobilfunknetzen der vierten Generation – wie LTE oder WiMAX.


Mobile Endgeräte – Smartphones und Tablets gehört die Zukunft

Die Teilnehmer am Media Summit 2011 in New York waren sich einig darüber, dass 4G-Mobilfunknetze wichtig sind, um neue Formate auf dem mobilen Endgerät nutzen zu können. Dabei ist aber nicht mehr vom klassischen Handy für die Telefonie die Rede, sondern vom Smartphone und Tablet PC.

iPhone, Android und Blackberry dominieren den Markt, und mit der Partnerschaft von Microsoft und Nokia wärmt sich ein weiterer Mitspieler auf. Apple hat in 2010 mit dem iPad einen neuen Standard für mobile Tablet PCs geschaffen und nun mit dem iPad 2 tüchtig nachgelegt. Dieses Jahr wird der Markt für Tablets weiter explodieren, über 100 verschiedene Modelle werden erwartet.

So war es nicht verwunderlich, dass die meisten Teilnehmer gar nicht mehr groß über Telefonie gesprochen haben. Nein, vielmehr hat man über Business Modelle, Revenue Sharing, Inhalte, Werbung, Apps, HTML5 und Facebook diskutiert. Am Ende des Tages will schließlich die ganze Nahrungskette der Medienindustrie Geld verdienen, und das über alle Geräte und Plattformen hinweg!

Monetarisierungsmodelle im mobilen Business

Bildquelle: LTE-Anbieter.info

Was macht denn ein mobiles Business aus? Harry Kargman, President & CEO von Kargo, bringt es schnörkellos auf den Punkt: “Entwicklen Sie ein Angebot. Verteilen Sie es. Und dann monetarisieren Sie!“

Auch für Jeff Litvack von der Nachrichtenagentur Associated Press ist die Aufgabe klar: „Für Inhaltsanbieter geht darum, sich das Publikum aufzubauen. Man muss den Nutzer verstehen, das ist der Schlüssel!“

Dabei steht aber auch die Frage nach dem Geschäftsmodell im Raum. Verkaufen Sie Ihre Inhalte im Abo, als einzelne Inhaltsbrocken mit Micropayment Zahlung, über einen App-Store, in einem Freemium-Modell oder werbefinanziert?

Für Tim Conolly, Vice President Mobile von Disney/ESPN/ABC, ist die Werbefinanzierung zum Beispiel keine Alternative. „Wir bieten Premium-Inhalte an, da ist Werbung für uns nicht passend. Uns sagen vor allem Abos zu, da können wir den erwarteten Umsatz gut planen.“

Ein vielversprechendes Modell geht auch in die Richtung, dass sich der Nutzer ein Guthaben im Sinne von „Credits“ kauft und diese für die Zahlung nutzt. Damit wird der eigentliche Kaufprozess aus psychologischer Sicht von der Brieftasche entkoppelt.

Facebook hat mit der eigenen Währung, den Facebook Credits, bereits ein Millionenbusiness über Applikationen etabliert. Nun lassen sich mit diesen Credits seit kurzem auch Filme von Warner Bros. kaufen. Da sich von den über 600 Millionen weltweiten Nutzern bereits jeder Dritte auch über sein Mobiltelefon bei Facebook anmeldet, werden wir schon bald eine Reihe weiterer Angebote in diesem Umfeld sehen!

Applikationen sind der heilige Gral

Wie Facebook bieten auch alle relevanten Betriebssysteme auf den Smartphones einen App-Store an, wo man sich zusätzliche Anwendungen herunterladen und kaufen kann. Die Entwicklung dieser Applikationen ist definitiv ein Wachstumsmarkt, bringt aber auch Herausforderungen mit sich.

Bei der Entwicklung sollten einige Dinge beachtet werden. Andrew Stalbow, Senior Vice President Mobile bei Fox Digital Entertainment, meint: “Wenn ein Nutzer Ihre Applikation mag, dann sollte er diese auch weiterempfehlen können! Bauen Sie also entsprechende Mechanismen ein, es wird Ihnen dabei helfen, die Nutzerbasis auszubauen.“

Man darf auch nicht vergessen, dass Smartphones zwar vieles könnten, der Benutzer aber auch rasch überfordert wird. “Simplicity“ ist deshalb eine wichtige Funktion bei jeder Applikation! Was heute funktioniert, kann aber morgen schon nicht mehr laufen. Die App Stores machen es den Anbietern nicht immer leicht und schieben laufend neue Auflagen nach.

Jordan Kobert, bei Google Mobile für strategische Partnerschaften zuständig, bringt das Dilemma auf den Punkt: „Eine Applikation zu erstellen ist eine Sache – aber dann muss man diese im Markt testen und laufend optimieren!“ Das Release Management einer Applikation kann eine Herausforderung werden, wenn man diese auf vielen verschiedenen Plattformen anbietet.

HTML5 macht das Leben leichter

Doch da ist Rettung in Sicht, und zwar der neue HTML5-Standard! Dieser ist sehr ausgereift und bietet viele Funktionalitäten. So ist es möglich, einfach eine „Applikationshülse“ in den App-Store zu stellen, welche auf die in HTML5 programmierte Webseite verweist.

Damit muss dann nicht mehr jede Änderung an die App-Stores zur Prüfung gesandt werden, sondern kann direkt auf der eigenen Seite vorgenommen werden. Zudem ist der Standard Plattform-übergreifend mit einem Browser nutzbar, was viele Elemente der proprietären App-Entwicklung hinfällig macht.

Es bleibt also spannend, was uns die Zukunft noch für mobile Dienste bescheren wird - wir werden die Entwicklungen im Auge behalten!


Tipp: Lesen Sie auch unseren Hintergrundbericht zur Digital Hollywood Konferenz Nov. 2010 in New York. Diese Faktoren bestimmen die Smartphone Nutzung künftig ...




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