Wie weit ist Vodafone mit dem LTE-Ausbau? Wo ist das erste LTE-fähige Smartphone Deutschlands erhältlich und welche weiteren Endgeräte sind in Planung? Wir waren auf der CeBit in Hannover und haben mit dem Leiter der Unternehmens- und Wirtschaftspresse von Vodafone Kuzey Alexander Esener gesprochen.
K. A. Esener: Wir haben derzeit über 2.000 unserer Antennenstandorte mit LTE aufgerüstet. Ende März werden wir bei etwa 2.500 Standorten sein. Mit diesen Standorten erreichen wir schon über zehn Millionen Haushalte in ganz Deutschland, das entspricht etwa einer Fläche von 30 Prozent. Man kann also sagen, dass ca. ein Drittel des Bundesgebietes bereits mit der neuen Mobilfunktechnik versorgt ist.
K. A. Esener: Also zunächst einmal machen wir weiter mit dem Ausbau der ländlichen Regionen. Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen ist erst einmal eine Art Pilotprojekt, bei dem wir uns anschauen, wie LTE in den Städten funktioniert, sowohl aus wirtschaftlicher, als auch aus Marketingsicht. Der LTE-Ausbau geht ja deutlich schneller voran, als das bei UMTS der Fall war. Da hat es ab der Frequenzvergabe vier Jahre gedauert, bis es wirklich los ging. Bei LTE haben wir direkt los gelegt. Es sind sicherlich weitere Städte geplant, konkret kann ich dazu aber noch nichts sagen.
K. A. Esener: Das liegt zum einen daran, dass wir die Erfahrung aus 3G mitnehmen. Auf der anderen Seite ist es so, dass wir keine Standorte mehr bauen müssen, sondern nur noch die bestehenden Antennenstandorte aufrüsten. Das geht natürlich wesentlich schneller. Außerdem ist durch den Smartphone Boom und der verstärkten Nutzung des mobilen Internets bei den Kunden mittlerweile eine andere Einstellung vorhanden. Man möchte das jetzt nutzen. Bei UMTS war das ja noch etwas völlig neues. Jetzt sind wir zwar auch in einer Phase, wo etwas Neues geschaffen wird, aber es ist glaube ich schon ein Grundverständnis dafür da, sodass die Umsetzung leichter vonstatten geht.
K. A. Esener: Wir bringen Breitband ja nicht nur mit LTE oder DSL in die Orte und Regionen, sondern es gibt immer einen Technologiemix. Man muss sich anschauen, was macht wirklich Sinn und was ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Es gibt hier natürlich auch Kooperationsmöglichkeiten, z.B. könnte man mit den Stadtwerken gemeinsam Glasfaserleitungen verlegen. Ansonsten kann man auch VDSL oder LTE benutzen, aber das muss man immer im Einzelfall entscheiden. Für Gebiete, die sehr abseits liegen, gibt es ja auch Fördergelder der EU, sodass hier im Einzelnen eine Möglichkeit eruiert werden muss.
K. A. Esener: Über 95 Prozent aller neu verkauften Endgeräte sind bereits Smartphones. Im Moment haben wir bei Vodafone Deutschland eine Penetration von ungefähr 20 Prozent Smartphones in unserem gesamten Netz, mit dramatisch steigender Tendenz, also die Kurve geht steil nach oben.
K. A. Esener: Momentan ist das Gerät nur in den Shops in Düsseldorf erhältlich. Hier macht es natürlich am meisten Sinn, da Düsseldorf die erste erschlossene Stadt ist. Es wird aber sukzessive auch in anderen Regionen erhältlich sein. Es kommt dann neben dem HTC Velocity auch noch ein Samsung LTE Telefon dazu und wir haben auch ein erstes LTE-fähiges Tablet von Asus. Im Laufe des Jahres werden sicherlich noch ein oder zwei Geräte hinzukommen, sodass wir zwei bis vier im Portfolio haben werden.
K. A. Esener: Wenn sie in Regionen auf dem Land sind, verkaufen wir hauptsächlich erst einmal Festnetzprodukte oder Festnetzersatzprodukte für LTE, d.h. es gibt noch nicht diese Mobilfunkvariante, die wird es aber in Kürze auch für diese Regionen geben.
K. A. Esener: Aktuell haben wir einen Sondertarif für LTE eingeführt, der basiert auf unseren zwei Premiumtarifen die wir haben. Bei unserem ersten Tarif zahlen sie 10 Euro extra und bekommen dafür ein Volumen von 1 GB und können mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s surfen. In der nächst niedrigeren Stufe haben sie ein Volumen von 500 MB und können mit einer Bandbreite von 21 Mbit/s online gehen.
K. A. Esener: Wir gehen davon aus, dass innerhalb dieses Jahres die weißen Flecken von der Landkarte verschwunden sein werden und wir dann auch weitere Ballungsräume und Großstädte erschließen werden. In etwa zwei bis drei Jahren werden wir das gesamte Bundesgebiet flächendeckend mit LTE erschlossen haben.
LTE-Anbieter.info: Vielen Dank Herr Esener für das sehr aufschlußreiche Gespräch!