Dirk Ellenbeck: LTE wird ausgesprochen gut von unseren Kunden angenommen. Wir haben aktuell schon 65 Prozent der Fläche abgedeckt, das heißt, wir erreichen bereits 45 Millionen Bürger in Deutschland. 150 große Städte über 50.000 Einwohnern sind schon mit LTE erschlossen. Noch in März werden alle 81 Großstädte in Deutschland, das heißt alle Städte über 100.000 Einwohnern, LTE haben.
Dirk Ellenbeck: Von den 45 Millionen haben wir tatsächlich 300.000 Kunden, die LTE als Festnetzersatz nutzen. Dazu kommen noch ungezählte Kunden, die mit einem LTE-fähigen Smartphone, Tablet oder Stick unterwegs sind. Dazu geben wir aktuell aber keine Zahlen bekannt.
Dirk Ellenbeck: Ja, zu Hause oder bei Firmen, die in den vorherigen weißen Flecken sitzen. Eine Bedingung der Ersteigerung der LTE-Frequenzen war ja, dass wir zunächst diese weißen Flecken erschließen. Dass wir dort hingehen, wo es bislang keine oder nur sehr, sehr langsame Breitbandgeschwindigkeiten gab. Entsprechend groß ist natürlich der Anteil von Kunden in diesen Bereichen, die LTE als Ersatz für einen anderweitigen Breitbandanschluss nutzen, den es dort bislang noch nicht gab. Mit zunehmender Verbreitung in den Städten, wird LTE natürlich auch immer stärker von den Kunden auf dem Smartphone oder Tablet genutzt. Und wer das einmal gemacht hat, der mag auch nicht mehr darauf verzichten. Sei es, weil er unterwegs feststellt, wie sich mal eben damit ein Foto verschicken lässt, wie schnell sich auch Websites aufbauen, E-Mails herunterladen lassen und vieles mehr.
Dirk Ellenbeck: Das ist etwas, was wir tatsächlich schon im Hinblick auf die sich bietende Möglichkeiten testen. Aber noch viel besser kann Ihnen das Herr Mirchandani erklären.
Dhananjay Mirchandani::
Ja gerne. Wir führen in der Tat aktuell einige Tests mit Livesendungen von den privaten Sendeanstalten im sehr, sehr kleineren Umfeld durch. Die Qualität ist natürlich angesichts der Verfügbarkeit von LTE und der Datenraten eine exzellente. Die Frage ist aber: Wie sieht das Geschäftsmodell dahinter aus? Wer zahlt welchen Bestandteil? Die Rechteinhaber haben einen Anspruch auf die inkrementelle Monetarisierung, die Kunden haben aber eine begrenzte Zahlungsbereitschaft für diese Dienste. Ich glaube, es ist keine rein technische Frage, sondern eher eine Frage des Geschäftsmodells in dieser Dreiecksbeziehung zwischen Netzbetreiber, Kunde und Rechteinhaber. Und bis sich das nicht klären lässt, wird das glaube ich für eine gewisse Zeit immer noch ein Testfeld bleiben.
Dhananjay Mirchandani: Absolut korrekt. Es gibt bereits weitere Entwicklungen für LTE, wie das Protokoll eMBMS (Evolved Multimedia Broadcast/Multicast Service). Es versetzt das Netz dazu in die Lage, Point-to-Multipoint-Verbindungen aufzubauen, insbesondere für Videostreams. Das wird von Verizon in den USA getestet und auch bei Vodafone hausintern untersucht. Die Technologie ist hier also nicht der limitierende Faktor.
Dirk Ellenbeck: Wenn ich Zwillinge habe und das eine Kind heißt Anton und das andere Kind heißt Bert, dann sind das trotzdem Zwillinge und sehen beide gleich aus. Und ob ich ein Tarif so benenne, dass ich sage, ich zahle 50 € dafür, damit ich eine Datennutzung habe und alles andere ist sowieso schon inkludiert oder ob ich sage die 50 € beinhalten dies und das und jenes, ist letzten Endes nur eine Frage der Benennung. Etwas Neues kann ich an diesen Tarifen nicht entdecken.
LTE-Anbieter.info: Meine Herren, herzlichen Dank für das Interview.