Das Mi 6 von Xiaomi, ein neues Smartphone, welches mit der Oberklasse anderer Hersteller konkurrieren soll. Kann es mit seinen Spezifikationen überzeugen und lohnt sich der Import nach Deutschland?
Features und Eigenschaften des Mi 6 |
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Bezeichnung & Hersteller | Mi 6 von Xiaomi |
Wichtige Leistungs-Eckdaten: |
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CPU (Kerne, Takt) | 64 -Bit Architektur Octacore (acht Kerne) bis zu 2,45 GHz |
CPU Bezeichnung | Snapdragon 835 von Qualcomm |
Arbeitsspeicher | 6 GB RAM |
interner Speicherplatz | 64 GB / 128 GB |
Betriebssystem | Android 7.1 |
Display Größe; Auflösung | 5,15 Zoll, 1920x 1080 Pixel (Full-HD), 428 ppi |
Kamera (Back und Front) | 12 Megapixel / 12 Megapixel, Dual-Kamera, 8 Megapixel |
Datenübertragung: |
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LTE Standards | LTE 850 / 900 / 1800 / 2100 / 2600 MHz |
Support von LTE-Advanced | ja |
Support folgender LTE Kategorien | CAT 16 |
beherrscht VoLTE | nein |
W-LAN | WiFi 802.11 a/b/g/n/ac |
Bluetooth | Version 5.0 |
sonstige Standards | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA, HSPA+, GPS |
sonstige Eckdaten: |
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Besonderheiten | Dual-Kamera, Spritzwasser geschützt |
Speicherkarte | SIM-Format | Nein | Nano-SIm |
Akku | 3350 mAh |
Gewicht; Abmessungen (HxBxT) | 310g, 145.2 x 70.5 x 7.5 mm |
Handbuch downloaden | » Bedienungsanleitung zum MI6 hier laden (PDF) |
Verfügbarkeit und Preis |
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Release in Deutschland | April 2017 |
Preis / UVP | ~ 340 € ohne Vertrag |
angeboten bei | » mit LTE derzeit nur über Internethändler per Import |
Antrieb und Technik
Das Mi 6 erweckt den Eindruck als ein gut aussehendes und hochwertig verarbeitetes Smartphone. Vorne finden sich das große IPS-Display mit einer Diagonale von 5,15 Zoll und einer Auflösung von 1920x 1080 Pixel (Full-HD) sowie der Fingerabdrucksensor. Auf der Rückseite ist neben dem Mii Logo eine Dual-Kamera, welche uns bereits beim Honor 8 überzeugt hat. Positiv: Neben einem guten Aussehen in den Farben Keramikschwarz, Schwarz, Blau oder Weiß, hat Xiaomi das Gehäuse resistent gegen Spritzwasser gestaltet.
Die eingebaute Technik kann sich durchaus sehen lassen. Als Prozessor dient eine Snapdragon 835 CPU von Qualcomm, welche dem Smartphone ordentlich Beine macht. In diesem Chipsatz verbergen sich acht Kerne, welche bis 2,45 GHz jeweils takten und durch eine kompaktere Bauweise energiesparender arbeiten sollen. Dazu gesellen sich 6 GB Arbeitsspeicher und eine Adreno 540 GPU, welche für grafikintensive Aufgaben zur Verfügung steht.
Leistungsfähige Kamera eingebaut
Auch mit dem Mi 6 folgt Xiaomi dem Trend in Topmodelle sogenannte Dual-Kameras einzubauen. Diese haben zwei Sensoren und sollen sich durch eine bessere Fotoqualität auszeichnen. Neben dem Hauptsensor, findet sich ein Sensor, welcher Fotos nur in Monochrom festhält. Dadurch sollen zusätzliche Informationen über das Motiv, etwa Farben und Details zur Schärfe, gesammelt werden.
Im Mi 6 stecken zwei Sensoren mit jeweils 12 Megapixel. Da andere Smartphones teilweise Kameras mit 20 Megapixel bieten, lohnt sich hier ein kleiner Exkurs zur Fotografie:
Eine hohe Megapixelanzahl verspricht bei Tageslicht zwar ein schärferes Foto, führt in der Nacht aber zu höherem Bildrauschen, da viele Pixel auf eine geringe Sensorfläche “gequetscht” werden. Xiaomi scheint sich diesem Umstand durchaus bewusst zu sein, da es nicht nur auf eine große Pixelanzahl verzichtet, sondern auch eine größere Sensorfläche als üblich einbaut. Für Motive in dunklen Umgebungen kann die Blende auf f/1.8 geöffnet werden. Außerdem steht eine optische Bildstabilisierung zur Verfügung. Vorne steht für Selfies eine Kamera mit 8 Megapixel bereit.
Videos werden hinten mit 4K-, vorne mit Full-HD-Auflösung aufgenommen. Da insbesondere 4K-Videos sehr speicherintensiv ausfallen, stehen Nutzer mit der 64 GB Variante des Geräts mittelfristig vor Platzproblemen, da der interne Speicher nicht erweitert werden kann. Ratsam ist daher direkt der Bezug der Variante mit 128 GB Speicherplatz.
Wahrscheinlich nicht voll kompatibel in Deutschland
Wie üblich, stecken auch im Mi 6 eine Reihe von Standards, die das Gerät an die Außenwelt anbinden sollen. Darunter stecken GPS, NFC und Bluetooth nach dem neusten Standard 5.0. Ebenso mit dabei ist Wlan nach den Standards b/g/n und ac. Der Standard ac ist dabei besonders nützlich, wenn das Smartphone in Gegenden mit vielen Wlan-Netzen verwendet werden soll, da der Frequenzbereich um die 2,4 GHz, bisher verwendet bei Wlan b/g/n, relativ klein und daher schnell von verschiedenen Wlan-Netzen belegt ist. Der neuste Standard funkt zusätzlich im Frequenzbereich um 5 GHz und kann daher bisher unerschlossene Frequenzen nutzen. Das Resultat sind weniger Störungen und höhere Geschwindigkeiten.
Da Xiaomi das Mi 6 bisher nur für den chinesischen Markt vorgesehen hat, besteht vermutlich in diesem Bereich auch das größte Manko des neuen Smartphones. Anders als in Europa, verwenden die Netzbetreiber in der Volkrepublik China nicht das LTE-Band 20, also LTE-Funk um den Frequenzbereich 800 MHz. Dieses dient aufgrund seiner großen Reichweite in Deutschland zur Abdeckung ländlicher Bereiche. So ist es auch beim Mi 6 so, dass eben diese LTE-Frequenz nicht unterstützt wird. Kunden in Großstädten haben zusätzlich andere Frequenzbereiche zur Verfügung, Kunden auf dem Land hingegen, werden bei der Verwendung eines Gerätes ohne LTE 800 nur mit 3G oder Edge auf der Netzanzeige vorlieb nehmen müssen.
Bei der übrigen LTE-Technik steckt im Mi 6 mehr als aktuelle Technik. Das 4G-Modem auf dem Chipsatz von Qualcomm unterstützt LTE Cat 16. Dadurch können bis zu 1 Gbit/s Daten pro Sekunde heruntergeladen werden. Im Upload sind bis zu 150 Mbit/s möglich.
Für lange Laufzeiten sorgt der Akku mit einer Kapazität von 3350 mAh, welcher über einen USB-C-Anschluss geladen wird. Ein weiterer Pluspunkt: Bei der Software hat Xiaomi auf Aktualität geachtet und installiert Android in der Version 7.1 vor.
Fazit und Verfügbarkeit
Die technischen Spezifikationen des Mi 6 geben einen sehr positiven Eindruck über das Gerät wieder. Aktuelle Software, ein großer Akku und die bisher schnellste CPU von Qualcomm sind eine gute Basis für ein neues Gerät. Doch wie viele Smartphones aus Fernost, könnte das fehlende LTE-Band ein zu großes Manko für den Import werden. In Zeiten des stagnierenden Ausbaus von 3G-Netzen ist das LTE-Band 20 zu wichtig, als das man ohne weiteres darauf verzichten könnte.
Insgesamt attestieren wir dem Mi 6 ein hohes Potential und können nicht nachvollziehen, warum Xiaomi das Gerät nicht auch für europäische Netze kompatibel macht. Aufgrund dieser Tatsache, raten wir eher vom Import ab. Wer dennoch das Mi 6 beziehen will, kann es sich ab dem 28.April.2017 für ca. 340 Euro plus Einfuhrkosten aus China importieren.