Magenta.at (ehemals T-Mobile) bietet seit Februar 2018 per Hybrid-Internet noch schnellere, stationäre Flatrates in Österreich. Wir zeigen, worin die Vorteile des Hybrid-Verfahrens liegen, was das kostet und welche Alternativen möglich sind.
Die Hybrid-Technik ist eigentlich nicht ganz neu. Bereits Ende 2014 startete in Deutschland die Telekom als erste mit einem entsprechenden Produkt namens „Magenta Zuhause Hybrid“. Und auch Konkurrent A1 verkauft seit 2016 Hybrid-Tarife in Österreich. Bei „Hybrid“ wird intelligent Festnetz (z.B. DSL) mit Mobilfunk (LTE) zu einem Anschluss kombiniert. Auf diese Weise können einerseits schlecht mit Breitband versorgte Haushalte schneller surfen, andere in dicht besiedelten Gebieten erhalten einen deutlichen Speedboost. Elementar ist dabei ein spezieller Hybrid-fähiger Router, ohne den die Technik nicht funktioniert.
Dank der gebündelten Leitungsanbindung, können Internetzugänge entweder stark beschleunigt werden oder aber in schlecht versorgten Regionen überhaupt erst zeitgemäße Datenraten bereitstellen. Wie T-Mobile mitteilte, stieg der Traffic allein 2017 um 86 Prozent auf 314.000 Terrabyte. Vor allem getrieben durch Streaming-Dienste wie Netflix.
Mit Hybrid kombinieren man nun „das Beste zweier Welten“. Auf diese Weise können die Hybrid-Tarife bis zu 125 MBit im Downstream und 25 MBit beim Upload liefern. Rein mit DSL oder VDSL (ohne Supervectoring) wäre dies, allein technisch bedingt, nicht möglich. Einzig Kabel oder Glasfaser liefern momentan entsprechende Bandbreiten. Zudem verweist Magenta.at auf stabilere Geschwindigkeiten. Sollte z.B. der DSL-Zugang überlastet sein, schaltet sich einfach die LTE-Komponente hinzu.
Magenta.at (ehemals T-Mobile.at) bietet insgesamt drei verschiedene LTE/Hybrid Tarife - ehemals bekannt unter der Bezeichnung "Homenet".
Leider findet man diese nicht mehr direkt, sondern nur versteckt und etwas irreführend zudem. Denn die Tarifbezeichnung lautet zunächst auf "Fiber XY". Es wird also zunächst Glasfaser suggeriert. Erst ein Klick auf das [i] oben recht der ersten drei Pakete bis 125 MBit offeriert unter "Entgeltbestimmungen" zusätzlich noch die Hybrid-Variante. Offensichtlich will die Telekom die Technik nur noch dort anbieten, wo keine andere Alternative möglich ist. Das macht Sinn, könne man aber auch im Zuge einer Verfügbarkeitsprüfung für Hybrid-Interessenten umgehen. Doch kommen wir zu den Möglichkeiten und Preisen.
Am günstigsten gelingt der Einstieg mit dem Tarif „Fiber 30“ für 24.99 Euro monatlich. Die Datenrate beträgt hier maximal 30 MBit pro Sekunde. Ein recht ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis verspricht die mittlere Variante mit 75 MBit/s mit 34.99 € und 70 MBit. Das Premiumangebot mit 125 MBit, schlägt mit monatlich 39.99 € zu Buche.
mögliche Hybrid-Tarife | Fiber 30 | Fiber 75 | Fiber 125 |
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Internet Flatrate mit bis zu | 30 MBit/s | 75 MBit/s | 125 MBit/s |
Upload mit bis zu | 6 MBit/s | 15 MBit/s | 25 MBit/s |
echte Datenflatrate | ja | ja | ja |
Telefonanschluss | nein | nein | nein |
Hybrid Box (Router) | inklusive | inklusive | inklusive |
Hybrid-Router nötig | ja | ja | ja |
Aktivierung | 39.99 € | 39.99 € | 39.99 € |
Kosten pro Monat | 24.99 € | 34.99 € | 39.99 € |
Wie auch beim Hybrid-Angebot von A1, setzt T-Mobile auf den Huawei HA35-22/AM. Das Gerät bietet rückseitig 4 Gigabit LAN-Anschlüsse und erlaubt die Etablierung eines schnellen Wifi-Heimnetzes im Gigabitbereich dank WLAN ac. Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich 2 RF11 Buchsen zum Anschluss der Telefone. Externe Antennen lassen sich über zwei SMA Buchsen anbinden.
Hybrid-Router | Bild: T-Mobile.at
Grundlegend sollte klar sein, dass für die Nutzung der Angebote vor Ort sowohl LTE von Magenta.at verfügbar sein muss, als auch ein DSL-Anschluss des Providers anliegt. Hybrid ist zudem nur im Magenta-Austria LTE-Netz nutzbar. Daher sollte für Interessenten zunächst ein Verfügbarkeitstest beim Anbieter durchgeführt werden. Zudem lässt sich der Tarif nur mit dem bereitgestellten Hybrid-Router einsetzen.
Nicht überall herrschen in Österreich gleich gute Empfangsbedingungen. Meist genügt für den stationären Betrieb die Positionierung des Routers am Fenster vorzunehmen, vorzugsweise in der höchsten Etage. Sollte der Empfangspegel dennoch zu gering ausfallen, kann über die Anbindung einer externen LTE-Antenne nachgeholfen werden. Dies stellt nicht nur eine stabilere Verbindung sicher, sondern beschleunigt auch die mögliche Datenübertragungsrate. Welche Antennenarten es gibt und wie man die passende findet, erklären wir hier in unserem großen Antennenratgeber.
Kann ich die gelieferte SIM-Karte auch in anderen Endgeräten nutzen?
Nein. T-Mobile weißt explizit darauf hin, dass der Tarif nur stationär verwendet werden darf und nur in Kombination von DSL und LTE. Sollte der DSL-Zugang für mehr als 24 Stunden nicht zugeschaltet sein, wird die Datenrate der LTE-Komponente auf 2 MBit gedrosselt.
Gibt es auch andere Anbieter?
Ja, aktuell bietet in Österreich auch A1 ein ähnliches Hybrid-Angebot.