Wie schnell ist eigentlich LTE / 4G?

Ratgeber zum Highspeed-Internet per Funk


Jeder hat wahrscheinlich schon etwas über die enorm leistungsstarke Mobilfunktechnik LTE (4G) gehört. Und die Frage Nummer 1, die unsere Redaktion seit Jahren erreicht, ist und bleibt aber: Wie schnell kann ich mit LTE surfen? Viele Medien machen es sich einfach und werfen ein bis zwei Zahlen in den Raum, welche die technisch maximal erreichbare Datenrate angeben und sich nur unter idealen Bedingungen erzielen lassen. Machbar sind momentan hypothetisch Geschwindigkeiten von bis zu 500MBit/s und exzellente Pingzeiten von unter 15 Millisekunden (ms). Theoretisch wäre mit 4G sogar weit über 1000 MBit/s möglich.

Tatsächlich gibt es aber eine ganze Menge Einflussfaktoren dafür, wer mit welchem LTE-Speed surft. Unser folgender Ratgeber zeigt, welche das sind und was man für den ultimativen Geschwindigkeitskick braucht.


Speedfaktor Nummer 1: LTE-Standards und Klassen

Zunächst ist es ungemein wichtig, dass man weiß: Es gibt nicht einfach nur „das LTE“! Vielmehr existieren mittlerweile mehrere Entwicklungsstufen. Kenntlich gemacht werden diese in der Fachsprache mit sogenannten Release-Versionen und Hardwarekategorien. Für den Kunden ist dies mitunter leider etwas schwer nachvollziehbar. Man könnte vereinfacht sagen, es gibt verschiedene „LTE Versionen“. LTE, wie es 2011 eingeführt wurde, bot zunächst nur bis zu 50 MBit/s Downloadrate (laden) und 10 MBit/s Uploadspeed (senden). Etwas später konnten 100 MBit/s Downspeed erreicht werden. LTE der Kategorie 4 (CAT4) bietet dagegen bis zu 150 MBit. Beim Upstream sind dann 50 MBit möglich.

Speedtest mit über 150 MBit

Mit dem noch moderneren LTE-Advanced (ab CAT6), konnten abermals bedeutend schnellere Datenverbindungen ermöglicht werden. Satte 300 MBit pro Sekunde bietet die Technik in der Spitze, bei 50 MBit Upstream.

Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Mitte 2017 erfolgte schrittweise die Einführung von 4.5G (ab CAT11) - einer Art Zwischenschritt von LTE hin zum Nachfolger 5G. Damit fiel erstmals auch die Marke von 500 MBit und machte sogar den Weg frei für 1000 MBit über 4G. Die folgende Grafik zeigt exemplarisch, wie schnell LTE und dessen Ausprägungen im Vergleich beispielsweise zum alten UMTS (3G) oder DSL ist.

Wie schnell ist LTE im Vergleich zu anderen Breitbandtechniken?

Schon gewusst? Gigabit-LTE ist zwar technisch heute mit den meisten Smartphones schon möglich, nur bieten die Netzbetreiber bisher maximal 500 MBit/s über 4G.

Was oft nicht bedacht wird: Die vom Kunden verwendete Hardware muss selbstverständlich auch kompatibel sein. Genauso, wie ein uralter Röhrenfernseher kein "HDTV" kann. Wird also beispielsweise vom verwendeten LTE-Stick nur LTE der Kategorie 4 unterstützt, statt Kategorie 6, sind schon technisch bedingt „nur“ 150 MBit/s statt 300 MBit/s möglich. Die Hardware muss also zur gewünschten Datenrate passen!

Speedfaktor Nummer 2: Tarif und Provider

Das Wichtigste ist und bleibt aber der passende LTE-Vertrag an sich – denn erst dann geht’s mit der Hardware auch mobil ins Internet. Angeboten werden Pakete für Zuhause (als DSL-Alternative), zum Surfen am Laptop/Tablet per Surfstick oder in Verbindung mit Allnet-Flats fürs Smartphone.

Einsteiger-Tarife bieten oft nur bis 25-50 MBit/s – mehr Power kostet bei einigen Anbietern (vor allem Discountern) entsprechend auch mehr. Der Trend geht aber seit Jahren weg von der Differenzierung nach der Datenrate. Vodafone und die Dt. Telekom treffen heute bei den Mobilfunktarifen gar keine Unterscheidungen mehr. LTE-Kunden surfen immer mit der vor Ort maximal möglichen Geschwindigkeit - aktuell bis zu 500 MBit/s bei Vodafone und maximal 300 MBit/s im Netz der Telekom. Nur O2 unterscheidet bei den Tarifen auch anhand der Datenrate. Im O2-Netz gehts per 4G aktuell mit maximal 300 MBit/s ins Netz. Über 5G sind 500 MBit machbar.



Die Preise unterscheiden sich teils deutlich, so das vergleichen lohnt. Folgend finden Sie alle Tarife nach Anbieter in der Übersicht: » Vodafone » O2 Telefonica » Telekom » 1und1

Datenraten nur theoretische Maximalwerte

Was die Provider allerdings gerne verschweigen ist die Tatsache, dass sich die Maximalwerte, wie z.B. 500 MBit/s, nur in den seltensten Fällen im Praxisalltag erreichen lassen. Selbst in bestens ausgebauten Metropolen, wie München oder Leipzig. Warum? Nun, bei Funktechniken wie LTE oder dem Nachfolger 5G hängt die Downloadrate, welche beim Nutzer gerade möglich ist, von etlichen lokalen Faktoren ab. Zudem unterliegen diese Faktoren ständigen Änderungen. Etwa, wie viele andere Nutzer sich die Kapazität der Zelle gerade teilen oder ob mehrere Häuser gerade zwischen mir und dem nächsten Sendemast stehen. Vergleichbar also mit einer Autobahn ohne Tempolimit und einem Porsche. Bei Stau kommt man kaum 20 km voran, Nachts um 3 Uhr sind aber problemlos 300 km möglich. Selbst das Wetter spielt beim Mobilfunk eine Rolle!

Vereinfacht gesagt, meistern diese Probleme im Durchschnitt einige LTE-Anbieter besser, andere schlechter, je nach Dichte und Güte des Netzes. Sowohl die Stiftung Warentest, als auch die Zeitschrift „chip“ und "connect" testen bundesweit regelmäßig den Stand der Dinge. Bei allen belegt die Deutsche Telekom seit Jahren stets den 1. Platz, gefolgt von Vodafone und O2. Die genauen Ergebnisse der letzten Tests können Sie hier nachlesen: » Ergebnisse Stiftung Warentest » Ergebnisse Chip Netztest » Ergebnisse Connect Netztests

alle LTE-Allnetflat Tarife vergleichen

Durchschnittswerte entscheiden, nicht die Spitzenwerte!

Auch wenn Vodafone & Co. gerne mit Superlativen bei der Datenrate werben. Im Durchschnitt wird der Endnutzer mit weit geringeren Werden konfrontiert. Seit einiger Zeit müssen die Provider sogar die zu erwartenden Geschwindigkeit im Mittel angeben. Dies erfolgt meist in den Sternchentexten und in Bezug auf oben genannte Netztests. Bei Vodafone kann man dann z.B. aktuell lesen: "Durchschnitt laut CHIP Test-Ausgabe 01/2023: 106,2 Mbit/s im Download und 32,4 Mbit/s im Upload.". Ein Jahr zuvor waren es übrigens im Connect-Netztest noch 77 Mbit/s im Download und 25 Mbit/s beim Upload.

Darüber hinaus erfolgt ein Hinweis darauf, dass die Maximalwerte nur bei optimalen Bedingungen und an wenigen Standorten Deutschlands erreicht werden können.

Speedfaktor Nummer 3: optimaler Empfang

LTE Empfang z.B. per Stick
Der schnellste 5G- oder LTE-Tarif und das beste Smartphone nützen nichts, wenn vor Ort entweder noch gar kein 5G bzw. LTE ausgebaut wurde oder nicht in der gewünschten Version. Die Netzprovider bieten glücklicher Weise recht genaue Ausbaukarten, auf denen man seine Situation vor Ort prüfen kann. Das nächste Kriterium ist dann die Empfangsqualität – je idealer die Bedingungen, desto höher sind die erzielbaren Übertragungsraten.

Mit einem Smartphone bleibt leider nur der Standortwechsel als einzige Maßnahme. Wer hingegen einen Surfstick oder Zuhause einen Router einsetzt, kann über geeignete LTE-Antennen die Empfangsstärke meist deutlich verbessern und somit auch die Geschwindigkeit. Alles was man dazu wissen muss, zeigt Ihnen dieser Ratgeber. Und hier noch die Ausbaukarten zum durchprobieren: Vodafone-Karte, O2-Karte und Telekom-Karte

Speedcheck machen
Wollen Sie wissen, wie schnell Ihre LTE-Anschluss tatsächlich gerade ist? Unser speziell auf LTE optimierter Speedtest, misst zuverlässig die anliegende Datenrate und hilft so bei Optimierungen. Auch ein Blick auf den Ping-Test lohnt sich.



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