Jörg Borm: Eine ganze Menge: Nachdem wir in den zurückliegenden Jahren mit milliardenschweren Investitionen massiv sowohl in den Ausbau unseres (HSPA-) Funknetzes, des Transportnetzes als auch in die Umstellung unserer Funkstationen auf Full-IP investiert haben, fokussieren wir uns in diesem Jahr sehr stark auf den LTE-Ausbau.
Jörg Borm: Der Ausbau erfolgt vor allem dort, wo die entsprechenden Kapazitäten benötigt werden. Ohne dass ich hier zu sehr auf Details eingehen möchte, sind Städte wie Berlin, Nürnberg, Leipzig, Düsseldorf und größere Gebiete entlang der Rhein-Schiene bereits soweit, andere folgen derzeit im Wochenrhythmus.
Jörg Borm: Tatsächlich vertreten wir nach wie vor die Meinung, dass neue Technologien von uns erst dann angeboten werden, wenn ein Bedarf im Markt erkennbar ist. Wir haben auch immer gesagt, dass wir LTE vorrangig als kapazitive Erweiterung sehen, nicht als neuen Geschwindigkeitshype nach dem Motto „immer schneller, immer höher, immer weiter“.
Schnelles Surfen war in unserem Netz auch schon vor dem LTE-Start mit HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s möglich. Damit lassen sich so ziemlich alle gängigen und denkbaren mobilen Datenanwendungen aus Kundensicht vollumfänglich bewältigen. LTE stellt sicher, dass das bei wachsendem Datenvolumen in den Netzen auch langfristig so bleibt.
Jörg Borm: Ganz klar als Vorteil: Die Marktpenetration mit LTE ist in Deutschland ist immer noch nicht signifikant, sie liegt eher im sehr niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Wir haben also bisher nichts verpasst, sondern steigen aus ökonomischer Sicht genau rechtzeitig in diesen jetzt zusehends wachsenden Markt ein.
Jörg Borm: Nun, das hatte seinerzeit jeder Anbieter im Zuge der Frequenzauktion selbst in der Hand: Die anderen drei Anbieter haben sehr viel Geld für Lizenzen in den unteren Frequenzbändern ausgegeben, die zusätzlich mit Versorgungsauflagen verbunden waren. Wir dagegen haben im Wettbewerbsvergleich bei der letzten Frequenzauktion im höheren Frequenzbereich ab 1800 MHz eine hervorragende Ausstattung zu günstigen Konditionen erhalten – ganz ohne Auflagen. Wie sagt da schon der Volksmund? Jeder ist seines Glückes Schmied! Und wir sind weiterhin zufrieden mit unserer damaligen Entscheidung.
Jörg Borm: Ungewöhnlich ist die U-Bahn-Versorgung keinesfalls. Wir haben bereits Mitte der neunziger Jahre als erster der vier Anbieter unseren Kunden die Sprachtelefonie im Berliner U-Bahn-Netz ermöglicht. Und heute, fast 20 Jahre später, nutzen unsere Kunden ihre Smartphones nicht mehr nur über der Erde, sondern auch in der U-Bahn auf dem Weg ins Büro oder zum Einkaufen. Da ist es nur logisch, dass wir uns neben der allgemeinen überirdischen Versorgung parallel auch um den Untergrund kümmern. Wir wollen da sein, wo auch unser Kunde ist.
Jörg Borm: Wohl eher nicht, die Entwicklung geht weiter. Denken Sie nur an LTE-Advanced. Aber ich wiederhole mich da gerne: Auch LTE-Advanced wird für uns erst ein Thema, sobald es einen echten Kundenbedarf erkennen lässt. Wie schon in der Vergangenheit, beteiligen wir uns nicht an irgendwelchen Technologierennen, sondern orientieren uns konsequent am tatsächlichen Kundennutzen. Halten wir eines fest: Für die derzeit üblichen Anwendungen wie Facebook, E-Mails, WhatsApp und selbst für Youtube sind solche maximalen Geschwindigkeiten, wie sie LTE-Advanced bringt, nicht notwendig.