Testbericht zum Alcatel Shine Lite

Schickes Design-Smartphone mit mittelprächtiger Performance


Alcatel Shine Lite
November 2016: Bei manchen Handys soll eher das Äußere als das Innere überzeugen, in diese Kategorie fällt das Alcatel Shine Lite. Hier müssen Sie nicht Unsummen ausgeben, um ein Mobilgerät aus hochwertigem Aluminium und Glasrückseite zu erhalten. Schon für etwa 200 Euro kann dieses Smartphone ergattert werden, wodurch bereits klar sein sollte, dass keine Highend-Technik verbaut wurde. Das integrierte LTE-Modem begnügt sich mit der Kategorie 6, das 5-Zoll-Display löst lediglich mit HD auf. Dennoch haben es manche Premium-Features, wie ein Fingerabdrucksensor und ein Selfie-Blitz, in die Ausstattungsliste geschafft. Ob das Shine Lite im Alltag zu glänzen vermag, enthüllt unser Test.

Der erste Eindruck und Verarbeitung

Alcatel, beziehungsweise TCL, denen die einstige französische Smartphone-Marke gehört, konzentrieren sich bei der Verpackung meist auf das Wesentliche. Vorne wird brav das Shine Lite in der goldenen Farbvariante samt goldener Schrift demonstriert, hinten ragen die wichtigsten Spezifikationen hervor. Die Seiten nutzt der Konzern, um abermals auf das hochwertige Erscheinungsbild hinzuweisen. Wer das mobile Breitband häufig nutzt, den werden die unterstützten FDD-LTE-Frequenzbänder interessieren. Diese sind auf der Unterseite der Pappschachtel vermerkt – inklusive dem hierzulande wichtigen Band 20.

Nach dem Öffnen der Kartonage, blicken wir auf das obligatorische Smartphone-Zubehörpaket, bestehend aus Micro-USB-Kabel, Netzteil und Kopfhörer. Das Alcatel geht aber noch einen Schritt weiter und kommt mit einer Schutzhülle für das edle Gehäuse daher. Dieser Umstand ist in der Tat löblich, doch geht beim Einsatz eines solchen Covers leider auch das Premium-Feeling verloren. Die aus transparentem Plastik hergestellte Hülle, schmiegt sich problemlos an das Mobilgerät an und hat Aussparungen für alle Bedienelemente, die Kamera, den Lautsprecher und den Fingerabdrucksensor.

Lieferumfang des Alcatel Shine Lite

Doch wie sieht es denn nun mit der eigentlichen Verarbeitungsqualität aus? Kann TCL dem beworbenen Premium-Ansatz gerecht werden? In der Tat, wir waren schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Shine Lite begeistert von der Haptik. Das Smartphone steht in puncto Verarbeitung der Oberklasse-Konkurrenz der Gattung iPhone 7 oder Galaxy S7 in nichts nach. Der Aluminiumrahmen ist gebürstet und massiv, eine polierte Kante an der Oberseite lässt das Handy anmutig glänzen. Die gläserne Rückseite fühlt sich nicht nur klasse an, sondern ist auch robust. Nach zwei Wochen Alltagstest können wir keinen Kratzer verzeichnen.

Rechts finden sich die Lautstärkewippe und der An-/Ausschalter – ebenfalls aus Metall – wieder, links wurde der Schacht für die Nano-SIM- und die microSD-Karte integriert. Einen Kamerabuckel hat das Shine Lite nicht, weshalb es erfreulich eben auf dem Tisch aufliegt. Von den beiden Lautsprechergittern an der Unterseite sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn nur unter einem wurde eine Box verbaut. Beim Alcatel kommen Sensor-Menütasten zur Steuerung des Betriebssystems Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz. Diese befinden sich unter dem mit Dragontrail Glass geschützten Bildschirm.

Seitenansicht des Shine Light

Technik und Mobilfunk im Check

Nachdem wir das Shine Lite bei der Verarbeitung mit Lob überschüttet haben, müssen wir bei der Kernhardware etwas Ernüchterung gestehen. Mediatek baut in der Tat schnelle Chipsätze, der hier verwendete MT6737 zählt jedoch eher zum unteren Ende der CPU-Nahrungskette. Die vier Kerne takten mit bis zu 1,3 Gigahertz und eine Mali-T720 MP2 hat nur begrenzt Reserven für aufwändige Grafikberechnungen. Die 2 GB RAM gehen hingegen in Ordnung.

Das verbaute LTE-Modem kann mit LTE bis zur Kategorie 4 dienen, was maximal 150 Mbit/s im Download und bis zu 50 Mbit/s im Upload entspricht – sofern der gebuchte Tarif mitspielt. Alle wichtigen Frequenzbänder sind an Bord, das Band 1, das Band 3, das Band 7, das Band 8 und das Band 20. Zudem wartet das Smartphone ergänzend mit dem Band 28 (700 Megahertz) auf. WLAN-n, Bluetooth 4.2 LE und GPS zählen zu den weiteren Funkstandards. Auf NFC muss man beim Shine Lite indes verzichten.

Bei den Kameras wirbt TCL mit besonders guten Selfie-Funktionen der 5-Megapixel-Knipse an der Front. Diese hat einen LED-Blitz, die 13-Megapixel-Hauptkamera bietet sogar einen zweifarbigen Dual-LED-Blitz. An Speicherplatz wurden 16 GB fest verbaut, von denen man ab Werk noch 10,5 GB nutzen kann. Eine microSD-Karte kann jedoch für mehr Kapazität eingesetzt werden. Eine Erwähnung wert, ist der rückseitig verbaute Fingerabdrucksensor. Dieser reagiert vorbildlich und ist auch sehr gut erreichbar.

Der Bildschirm hat uns ebenfalls zum Großteil überzeugt. Die Farben und die Blickwinkel sind dank IPS-Panel sehr gut. Die maximale Helligkeit ist zudem erfreulich hoch, so dass man den Bildschirm auch bei Sonnenlicht noch relativ gut ablesen kann. Aufgrund der kleinen Displaydiagonalen von 5 Zoll, fällt die HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) nicht allzu sehr ins Gewicht. Bei genauem Hinschauen machen sich aber einzelne Bildpunkte bemerkbar.

Mobilitätseigenschaften

TCL beliefert seit längerem den deutschen Markt mit seinen Mobilgeräten, weshalb auch das verbaute Modem die benötigten Standards beherrscht. Ein LTE-Empfang ist problemlos möglich. Mit der App Network Signal Info haben wir exemplarisch mit zwei Smartphones und einem Anbieter die Empfangsqualität des Funkmoduls überprüft. Dabei war zu beobachten, dass die Empfangsleistung an sich unterdurchschnittlich ist. Dem Empfangspegel können wir eine mittelmäßige aber noch akzeptable Leistung zusprechen. Nachfolgend die Ergebnisse im Detail:


Vergleichswerte des LG G5:
Die WLAN-Empfangsleistung- und Bandbreite des Alcatel Shine Lite sieht hingegen recht ordentlich aus. Unser Vodafone-Kabelanschluss liefert 50 Mbit/s, ein Wert, den unser vernetzter Rechner auch stets erreicht. Es lieferte im Durchschnitt immerhin noch 43 Mbit/s. Der GPS-Chip des Mobiltelefons liegt auf dem Niveau der Snapdragon-Konkurrenz. Ein Sat-Fix erfolgt umgehend, die Standortbestimmung ist äußerst akkurat. Bedingt durch den eher mittelprächtigen Mobilfunkempfang, kann es aber in manchen Regionen zu Problemen bei der Navigation kommen.

Hinsichtlich der Telefonie gibt es nichts zu beanstanden. Wir wurden bei Telefonaten klar und deutlich verstanden und auch unser Gegenüber teilte keine Probleme mit.

Akku im Check

Wir haben es hier mit einem kompakten 5-Zoll-Smartphone zu tun, das zudem nur 7,5 Millimeter Dicke aufweist. Trotzdem hat es der Hersteller hinbekommen, einen Akku mit 2.460 mAh zu verbauen. Dieser ist jedoch – wie es immer mehr zum Trend wird – fest verbaut. Wir erreichten im Durchschnitt einen Wert von etwa 35 Stunden im Standby. Dabei wurde das Smartphone zu zwei Stunden aktiv genutzt, bei 85 Prozent Displayhelligkeit. Alle Funkverbindungen waren aktiv und wir nutzten den Browser, YouTube, die Kamera und 3D-Spiele. Um über ein Wochenende mit voller Ladung zu verreisen reicht der Akku also gerade so aus. Bei reduziertem Gebrauch sind durchaus zwei bis drei Tage Standby drin.

Performance-Check: Was sagen die Benchmarks?

Der niedrig getaktete Quad-Core-Chipsatz dürfte bei manchen Anwendern für Skepsis sorgen, in der Tat sind die Leistungsreserven überschaubar. Wie uns die Benchmarks bescheinigen, handelt es sich auf jeden Fall um kein Arbeitstier. Ein Wert von 27.500 Punkten in AnTuTu ist ziemlich mager. Für Spieler ist das Shine Lite daher nur bedingt interessant, denn der 3D-Mark wertet das Smartphone mit lediglich 3.500 Punkten. Das macht sich auch im Alltag bemerkbar, denn aufwändige 3D-Spiele ruckeln teils merklich.

Benchmark Alc. Shine Lite LG G5 Honor 8 Alcat. Idol 4S Xiaomi Note 4
Geek Bench Multi 534 | 1482 2285 | 5331 1714 | 5385 1481 | 3413 1557 | 4529
Quadrant Standard 9220 - - 39876 31110
AnTuTu 27511 135336 - 83472 81378

Entwarnung können wir hingegen für alle anderen Anwendungsgebiete geben. Das Smartphone reagiert auf den Homescreens, in Apps, bei YouTube-Videos und im Browser flott. Beim Multitasking kann es hin und wieder zu einer Gedenksekunde kommen, aber das hält sich noch im Rahmen.

Test der Kamera beim Alcatel Shine Lite – was sagt der Praxis-Bildertest?

Kürzlich hatten wir dem aktuellen TCL-Smartphone-Flaggschiff Idol 4S auf den Zahn gefühlt, dessen Kamera uns durchaus positiv überrascht hat. Logischerweise kann das Unternehmen aber nicht das Modul des Oberklassemodells in ein 200-Euro-Handy verbauen. Die Blende von f/2.2 ist nicht all zu lichtstark und der Sensor mit einer Größe von 1/4 Zoll relativ klein. Die 13 Megapixel der Hauptkamera gehen hingegen in Ordnung. Die Bildgröße reicht also aus und der Weißabgleich sorgt für authentische Farben. Der Autofokus arbeitet ebenfalls ziemlich flott, doch es gibt auch ein paar Mankos.

Fototest Karte mit dem Shine Lite

Die Auflösung der Fotos ist nur in der Bildmitte gut, zu den Rändern hin fällt sie sichtbar ab. So muss man häufig mit Pixelmatsch außerhalb des Bildzentrums rechnen. Des Weiteren hat TCL die Kamerasoftware recht aggressiv eingestellt, das deutlich erkennbare Nachschärfen der Aufnahmen lässt diese teils etwas unnatürlich wirken. Wichtiger ist dem Unternehmen aber die Selfie-Kamera und diese hat uns auch einen Hauch besser gefallen.

Testfoto LG G5:
Testfoto LG G5

Testfoto selbe Szenarie Alcatel Shine Lite:
Testfoto Shine Lite

Die 5-Megapixel-Knipse ist zwar ebenfalls nicht besonders lichtstark, durch den LED-Blitz lassen sich – eine ruhige Hand vorausgesetzt – aber auch im schummrigen Licht noch brauchbare Selbstportraits hinbekommen.

weiteres Testfoto mit dem Shine Lite

Android und Apps

TCL hat bei der Software dazugelernt. Bemängelten wir beim Alcatel Idol 4S noch das zu großzügige Angebot vorinstallierter Apps, kommt das Shine Lite nun ungefähr mit der Hälfte an Programmen daher. Das war wohl auch notwendig, da ansonsten von den 16 GB kaum noch was übrig geblieben wäre. Die vorinstallierte Android-Version ist 6.0 Marshmallow, an der Oberfläche hat der Konzern kaum Hand angelegt. Eine Ausnahme stellt der Entsperrbildschirm dar, den wir richtig klasse finden. Hier lassen sich fünf Verknüpfungen nach Wahl ablegen, die erst nach einer doppelten Berührung aktiviert werden. Ein versehentliches Starten von Apps wird somit verhindert.


Das Ablehnen von Anrufen und das Stummschalten des Weckers können außerdem über ein Umdrehen des Handys realisiert werden. Die Kamera-App hat uns ebenfalls gut gefallen. Die unter anderem vom LG G5 gewohnte Option, Schnappschüsse der Haupt- und Frontkamera zu kombinieren, macht Spaß. Apps werden in einer separaten Schublade samt Suchfunktion geparkt.

Passender Tarif und reduzierter Gerätepreis

Einzig 1&1 hat sich derzeit ein Herz gefasst, und mit dem Idol 4 Plus ein Alcatel-Smartphone ins Sortiment aufgenommen. Das Shine Lite ist hingegen weder beim Montabaur Provider, noch bei der Telekom, Vodafone oder o2 zu bekommen. So bleibt einzig der Weg über einen Onlineshop oder man besucht den Elektrofachhandel vor Ort. Stand November 2016 kostet das Alcatel Shine Lite um die 210 Euro.

Gründe für und gegen das Alcatel Shine Lite

Pro:
Kontra:

Unser Test-Fazit zum Alcatel Shine Lite

Dem Namen zufolge, möchte dieses Smartphone glänzen – und hinsichtlich des Designs und der Verarbeitung tut es das auch. Ein Fingerabdrucksensor und eine kostenlose Schutzhülle sind in der gehobenen Einsteigerklasse ebenfalls vorbildlich. Hingegen machte uns die LTE-Performance etwas Sorgen und für 3D-Spiele eignet sich der mittelprächtige Chipsatz kaum. Die Kameras konnten uns ebenfalls nicht ganz überzeugen.

Wen all das nicht tangiert, und das Smartphone einfach nur hübsch aussehen und robust sein soll, der macht mit dem Shine Lite nichts verkehrt. Vor allem, da auch der Bildschirm – trotz simpler HD-Auflösung – durchaus im Alltag zu begeistern weiß und ein Selfie-Blitz nicht immer in einem Handy dieser Preisklasse steckt.

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